abstimmung führen sollten, die mit dem Fehlen der erforderlichen Ruhe und Besonnenheit gerechtfertigt werden fönne. Andererseits scheine Frankreich entschlossen zu sein, das Saarpfand nicht herauszugeben, bis seine Ansprüche befriedigt sein. Görings Sorgen
,, Die ruhige sichere Durchführung der Abstimmung beeinflussen" 00009) für ſeine in den Bergwerken gemachten Millionenanlagen
Die hiesige Presse berichtet fast allgemein von der Aufregung, die in Deutschland darüber herrscht, weil die franjösche Regierung ernstlich entschlossen ist, das Saargebiet ( egen jeden nationalsozialistischen Handstreich zu schützen had, falls ein solcher Handstreich jenseits der braunen Gren= zen beabsichtigt und ins Werk gesetzt würde, sofort die Truppen des 6. und 20. Armeekorps gegen die braunen Banden vorzuschicken.
Der ,, Petit- Parisien",
der ja dem Quai d'Orsay nahesteht, erklärt zu wiederholtem Male. daß entgegen den jetzt vom amtlichen deutschen Nachrichtenbüro verbreiteten Behauptungen, Frankreich in keiner Weise daran denke, die Saarabstimmung zu beeinflussen. Es wolle nur die ruhige und sichere Durchführung der Wahl ermöglichen. Die Saarpolizei reiche dafür nicht aus, die Anwerbung von Hilfspolizisten in neutralen Ländern habe nicht genügenden Erfolg gehabt, dabei rücke aber der Tag der Abstimmung immer näher heran. Barthou habe bei der letzten Völkerbundstagung bereits angefündigt, daß, wenn die Saarregierung bewaffneten Schutz vom Völkerbund verlange, Frankreich Truppen zur Verfügung stellen würde. Dazu sei Frankreich auf Grund der schon Jahre zurückliegenden Abmachungen verpflichtet. Wenn nun mit dem Deutschen Nachrichtenbüro" auch ein Teil der deutschen Presse die Saarländer auffordere, musterhafte Disziplin zu be= wahren, dann sei das um so besser. Auch Frankreich wünsche nichts anderes als die treue Ausführung des Vertrages. Wenn es diese erwarte, dann könne ihm feiner das Recht bestreiten, die notwendigsten Vorsichtsmaßregeln zu greifen.
Im ,, Esprit International"
das im Gegensatz zum Diftaturregime seinen Ausgang von der französischen Revolution nahm. Der Friede, die Freiheit Europas , Frankreichs Frieden im Innern hängen in weitem Maße von der Schlacht ab, die augenblicklich im Gange ist.
Hitlers Eiferer arbeiten mit Terror: mit stillem Terror, wie man an der Saar sagt, weil das Land von einer Regierungskommison des Völkerbundes regiert wird und man in Berlin , falls Blut bließt, das automatische Eingreifen der Jäger von St. Avold und Forbach fürchtet.
Wie der Landespresedienst des Deutschen Nachrichtenbüros mitteilt, plant Ministerpräsident Göring in seiner Eigenschaft als Reichsjägerinenter in den Wäldern des Spessarts das Elch wild wieder heimisch zit machen, das heute in Deutschland sonst nur noch in Ost preußen zu finden ist.
Aechtung
Das hessische Staatspreiseamt veröffentlicht folgende Mitteilung: Die jüdische Hausfiererin Margarete Goldstein, wohnhaft Darmstadt , Schlageterstraße 101, wurde wegen verächtlicher Aeußerungen gegen den nationalsozia= listischen Staat und schikanöser Behandlung einer Berfäuferin des Kaufhauses Gebr. Rothschild in Darmstadt auf die Dauer von zwei Wochen in Schutzhaft genommen."
Es gab eine Zeit, wo sich eine sehr starke Mehrheit in Desterreich wie an der Saar für die Eingliederung ins Reich ausgesprochen hätte. Heute, angesichts der Ausschreitungen aller Art, mit denen sich die Hitler - Regierung belastet hat, nach den erschütternden Morden vom 30. Juni, nach dem blutigen Wiener Putsch, nachdem Saarländer und Desterreicher gespürt haben, wie um das dritte Reich" sich die italienische Aufregung, die englische Verachtung und die Mißbilligung der Welt sammelten, beglückwünschen sie sich zu ihrer gegenwärtigen Unabhängigkeit; fie wiffen ibre Das Neueste verhältnismäßige Sicherheit nach ihrem wahren Wert zit würdigen; sie sind glücklich, nicht zu einem Organismus zu gehören, dessen wirtschaftliches Leben unter der fortgesetzten Drohung einer Katastrophe steht, dessen Geld morgen stürzen fann; in ihrem Geist und in ihrem Herzen machen sich deutlich alle die Unterschiede fühlbar, die zwischen Hitlers Untertanen und ihnen selbst vorhanden sind.
Wir wollen, daß im Saargebiet die Achtung vor dem ge= gebenen Wort, die Achtung vor der Freiheit und den Menschenrechten den Sieg über die Gewalt davontragen, denn tief in unserem Herzen haben wir die Liebe zur Gerechtigfeit, den Abschen vor der Gewalttat und die leidenschaft= liche Hingabe an den Frieden verankert."
Sible 13
macht Andre Fribourg , der Vizepräsident des auswärtigen Kammerausschusses, beachtenswerte Ausführungen über das Thema„ Frankreich vor der Saarabstimmung". Er sagt unter anderem:
" Die 1912 Quadratkilometer des Saargebietes sind ein abgeschlossener Raum, wo sich jetzt nicht nur das Schicksal dicies kleinen Landes, sondern auch das Schicksal des be= nachbarten Elsaß- Lothringen , das Schicksal Frankreichs , das Schicksal Deutschlands , unter Umständen Großdeutschlands, Leben oder Sterben des Völkerbundes, das Geschick des Parlamentarismus, des Regimes der Freiheit entscheidet,
Pathetischer Schmus Kohlenhändler in Hitlers Stil
Die„ Deutsche Kohlenzeitung", Herbst 1984, lobi telber mit folgenden Worten:
Liebe Volksgenossen! Vor Ihnen liegt ein unscheinbares Heft von 15 Seiten. Aber diese 15 Seiten umfassen ein Geisteswerf, das in der Kühnheit seiner Anlage und in der Tiefe seiner Wirkungen seinesgleichen in der deut schen Wirtschaftsgeschichte sucht.. Es stellt den großzügiusk gen Versuch eines ganzen Berufsstandes, des deutschef. Kohlenhandels dar sich ein eignes Lebensgefeß zu geben. Wer wundert sich über dieses feuripe Pathos? Wir nicht aber der„ Angriff"! Er wundert sich nicht nur, er gerät geradezu in heiligen Zorn:
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Wer hätte gedacht, daß die Kohlenhändler ein Pathos besigen? Es gibt ein Pathos der Verspätung. Täglich kön= nen wir politische Nachzügler beobachten, die angestrengt den Bau unsres Staates erflimmen und oben ein lantes Richtfest veranstalten... Bis in unsre Tage hinein wird überall noch Revolution gefeiert, und Worte, die in fri. tischer Stunde ihren großen Klana hatten, werden allmählich von Sprechern, Anwälten und Geschäftsführern abgeschrieben.
Und jetzt ist die Reihe zu staunen an uns. Wir staunen darüber, daß der„ Angriff" staunt. Was haben ihm gerade die Kohlenhändler getan? Der ganze sogenannte„ deutsche Aufbau" dröhnt ja bis unter die morschen Dachsparren von allerhohlstem Pathos wieder. Die Kohlenhändler, die Buttergrossisten, die Bettfedernlieferanten, die Druckknopfhersteller, die Sargtischler, die Schnupftuchfabrikanten, fie alle, alle und aber tausend andere dazu empfangen täglich pathetischen Un= terricht in der deutschen Presse und im deutschen Rundfunk
wie sollten sie nicht davon verdorben werden? Jede Denkmalsenthüllung, jeder Minister- Spaziergang. man denke an Goebbels ' Besuch in der Palme! jede Straßenbenennung, jeder Schnaufer des„ Führers" wird zur Sensation aufgebonnert, jeder Fliegendreckt wird in die weltgeschichtlichen Wichtigkeiten eingereiht. Die Führer selbst geben den falschen Ton an, die Untertanen brauchen ihn nur nachauzwitschern, um das mißtönende Konzert zu vervellfomm
nen.
Und ausgerechnet der„ Angriff" des Dr. Goebbels wundert sich über dieses Gezwitscher! Uns beschäftigt die Frage: was bliebe vom dritten Reich" übrig, wenn Phrase und Pathos verschwänden?
das Alibi
Was das Volk von den braunen Bonzen hält
Auf einer Ta ung der pommerschen Ortsamtsleiter der NS. - Volkswohlfahrt sprach der Kreisamtsleiter Kröhl aus Wolfshagen . In dem Bericht der Pommerschen Zeitung" heißt es it. a.:
Erinnernd an vorgekommene schmußige Angriffe feitens irgendwelcher Individuen auf diesen oder jenen Amtswalter der NSV., mit denen man ja ost sehr schnell bei der Hand sei, ermahnte der Kreisamtswalter alle, jeden Eingang und Ausgang, und sei es auch nur das geringste, genauestens zu notieren, damit man jene Menschen, die gewissenlos die Ehre Tag für Tag selbstlos für das deutsche Volt sich einsehender Parteigenoffen anzutasten versuchten, dahin bringen fönne, wo sie hingehören..."
Wenn sich die Herren Ortsamtswalter schon die Aus- und Eingänge, und sei es auch nur das geringste, genauestens" notieren sollen, um sich ein Alibi zu verschaffen, so fann man sich ungefähr denken, wie schlecht das Gewissen ist, das die Korruptionäre der NS- Volkswohlfahrt mit sich herum= tragen!
,, Frankreich scheine entschlossen" 2'2
Rom , 2. Nov. Der diplomatische Mitarbeiter der„ Gazzetta del Popolo" stellt die Frage, ob die Armeekorps von Metz und Nancy auch Vorbereitungen für den Fall getroffen hätten, daß die Volksabstimmung zugunsten Deutschlands ausfalle. Eine andere Frage sei, ob ein all= fällieer nationalsozialistischer Handstreich schon vor der Abstimmung unternommen werde, besonders wenn die jetzt entstandenen Schwierigkeiten sich weiter entwickeln und zu einer Verschiebung der Volks
Wende im Kirchenstreit!
Die
Kurz vor Redaktionsschluß erreicht uns die Tranerfunde, daß der frühere Reichstagsabgeordnete Dr. Oskar Cohn in Genf plöglich gestorben ist. Wir werden in der mor gigen Nummer die Bedeutung dieser hervorragenden Per: sönlichkeit eingehend würdigen.
Wie die Blätter meiden, gaben zwischen ja panischen, englischen und amerikanischen Delegierten ge= führten Flottenverhandlungen bisher fein Er= gebnis gehabt. Die Amerikaner hätten von dem japarischen Bertreter Aufklärung über die Art der Waffen ver: langt, die als Augriffs: und Verteidigungswaffen anzus schen sind. Die japanische Bertretung habe diese Auftlä: rungen gegeben und betont, daß die Gleichheit in der Flottenparität nicht mehr eine Frage der Sagungen fei. Die Behauptuneer po amerifenher Seite, dak Japan eine Flotte habe, die so stark sei wie die von USA. , wird von jepanischer Seite zuriagewiesen.
In einer Havasmeldung aus Madrid , die sich auf eine gutunterrichtete Quelle stüken soll, ist von der Absicht der spanischen Regierung die Rede, eine 12 000 Mann sterfe motorisierte Division zu schaffen. Die neun Infanteries kataillone dieser Division sollen mit Lastkraftwager für die Beförderung der Mannschaften versehen werden. Außerdem soll die Division Panzerwagen, Tanks und Geschüße mit Trattoren erhalten. Sie soll in der Nähe von Medrik Gat= nison beziehen.
Bischöfe Meiser und Wurm werden wieder eingese z:- Ein Sieg der neuen Bekenntniskirche und eine Niederlage Hitlers - Druck der Gaulei.er
Kein Varieteprogramm fann sensationeller und abwechslungsreicher sein als der evangelische Kirchenfonflift in Verbindung mit der Haltung des Führers". Die Idee des„ totalen Staates", die sich die Weltanschauungen mit den dazu gehörigen Kirchen unterwerfen wollte, verzeichnet ihre
bisher schwerste Niederlage.
Was ist innerhalb dreier Tagen geschehen? Am Dienstag erklärte die oberste Kirchenbehörde, Dr. Jäger sei nur als Rechtswalter zurückgetreten. Er bleibe in allen übrigen firchenpolitischen Funktionen. Ein Tag später hatte er nicht nur diese Aemter niedergelegt, sondern war sogar als Ministerialdirektor aus dem Ministerium ausgeschieden. Ganz überraschend waren inzwischen die beiden abgesetzten süddeutschen Bischöfe Meiser und Wurm hannoversche Marahrens auf einen Ruf des Reichsinnenministers Frick hin in Berlin erschienen und wurden sowohl von Frick wie vom Führer empfangen. Das Resultat ist, daß die beiden Bischöfe, wie Pfarrer Niemöller in einer Kirchenfundgebung vor 5000 Menschen in Dahlem mit teilte, feierlich in ihre Aemter wieder eingesetzt werden. Man rechnet zugleich mit einer baldigen Beurlaubung Müllers. Das wäre das Ende dieses Kirchenoberhauptes. Seine Niederlage besiegeit zugleich eine schwere Schlappe Hitlers , der ihn bis zuletzt zu stüßen versuchte.
Der Sieg der neuen Bekenntniskirche ist groß. Es handelt sich jetzt nicht mehr um bloße Wiedereinsetzung der Gemaßregelten. Das Oberhaupt der Befenntnisfirche, Superintendent& o ch, ist im Begriff, nach Berlin überzusiedeln, um maßgeblich an der vollkommenen Neuordnung der Kirchenorganisation mitzuarbeiten. Daß es darum geht, be-. weist die folgende Meldung:
dub. Berlin , 2. Nov. Kirchenamtlich wird mitgeteilt: Zur Weiterführung der Maßnahmen zur Klärung der firchlichen Lage hat der Reichsbischof besondere Anordnungen getroffen. Vor allem sollen die entsprechenden Punfte in der Rechtslage der deutschen evangelischen Kirche einschließlich der Disziplinarfälle sofort überprüft werden. Mit maßgebenden Reichsstellen ist Verbindung aufgenommen. Ziel dieser Maßnahme ist, eine einwandfreie Rechtslage in der deutschen evangelischen Kirche unter allen Umständen sicherzustellen. Ferner ist vorgesehen, den Befenntnisstand der Reichstirche eindeutig zu ordnen. Mit Erlaß einer Kirchengemeindeordnung, welche die Grundlage für eine Befriedung der Kirche von Gemeinden aus schaffen soll, wird gleichfalls in fürzester Frist zu rechnen. sein. Es ist der Wille der Reichskirchenregierung, durch die rasche Erledigung dieser Maßnahmen einer Entspan nung der Lage herbeizuführen.
Das bedeutet die Aufhebung der Diktatur über die einzelnen Landeskirchen, die unter offenem Rechtsbruch auf die Knie gezwungen wurden. Es kann noch viel mehr bedeuten: die vollkommene Wiederherstellung der evangelischen Freiheit von der Gemeinde aus. Diese würde das ihr ge= nommene Recht der Selbstentscheidung und Selbstverantwortung zurückgewinnen.
Es läuft auf einen völligen Umsturz auf die von der Zentralkirchenregierung im Zeichen des Hakenkreuzes geschaffene Stirchenverfassung hinaus. Schon herrscht in den Reihen der braunen„ Deutschen Christen " helle Empörung. Man erwartet von dieser Seite stürmische Kundgebungen in den nächsten Wochen. Es wäre also sehr verfrüht, von einem Ende des deutschen Kirchenstreits zu sprechen. Der jezige Versöhnungsversuch ist auf die dringenden Vorstellungen zahlreicher nationalsozialistischer Gauleiter
zurüzuführen, die bei einer Fortdauer der protestantischen Rebellion eine ernste Gefährdung der Bewegung be fürchteten. Einige von ihnen wurden unmittalbar bei Hitler vorstellig.
" Die Form, in der der Führer diesen Forderungen nachgab, ist charakteristisch. Er läßt erklären, daß er sich fünftig an den Meinungsverschiedenheiten in der Kirche des interessieren" werde. Daran wird deutlich ersichtlich, wie wenig man, bei aller Anerkennung ihres Mutes, die firchliche Opposition mit der politischen vergleichen fann. Keiner der Wortführer der Bekenntniskirche hat den Opfergang antreten müssen, der Zehntausenden von politischen Widersachern des Regimes beschieden war und beschieden ist: der ins Gefängnis, ins Zuchthaus und in Konzentrationslager. Keinen von den opponierenden Bischöfen und Geistlichen hat eine Rugel auf der Flucht" getroffen. Ueberflüssig zu sagen, daß wir Genugtuung darüber empfinden. Aber die Grwähnung dieses grundlegenden Unterschiedes ist eine Ehrenpflicht gegenüber den sozialistischen Vorfämpfern und ihrer illegalen Arbeit wider Unterdrückung und Ungeift. Wird wirklich so etwas wie einen Kirchenfrieden im „ dritten Reich" geschlossen, dann wird sich die entscheidende Frage wieder vor allem anderen erheben: Was tut Ihr Gottesmänner und Glaubensgemeinden gegen dieses widerchristliche, Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenrechte nieder: tretende dritte Reich"?.
Was fordert die Bekenntniskirche? Die ,, drei Säulen"
Berlin , 2. Nov. Wie jetzt bekannt wird, haben die Vertreter der Bekenntniskirche der Regierung Vorschläge unterbreitet, die auf eine Einigung in der Deutschen evangelischen Kirche binauslaufen. Darnach soll d fünftige Deutsche evangelische Kirche auf drei Säulen aufgebaut sein: der lutherischen, der reformierten und der unierten Kirche. Im übrigen be= absichtige die Bekenntniskirche ihre Forderungen gegenüber dem noch amtierenden Reichsbischof gegebenenfalls auf dem Wege des Rechtes geltend zu machen Von seiten des Reichs. justizministeriums wurde dabei erklärt, daß einer lärurg der Kirchenfrage auf dem Wege des Rechtes nichts im Wege stehe, falls eine andere Möglichkeit zu einer Einigung nicht vorhanden sei. Innerhalb der Befenntnisfire ist man übrigens der Auffassung. daß alle Ernennungen von Bischöfen wieder rückaärgia au machen ieien, und daß die evangelische Kirche überhaupt die eichnung wieder abfchaffen und wieder die alten Amtsbezeichnungen einführen foll( Defan, Superintendent usw.).
Die Unterredungen in Berlin Berlin
, 2. Nov. Jetzt wird näheres über die Umstände bekannt, unter denen Jägers plötzlicher Rücktritt erfolgte. Er fühlte sich von Reichsinnenminister Frick desavoniert. Frick hatte von Anfang an den radikalen Kurs der Reichsfirchenbehörde in vielen Dingen nicht gebilligt. Es ist seinem Einfluß und dem Verhandlungsgeschick seines Sachbearbeiters in firchlichen Dingen, Ministerialdirektor Guttmann, zu verdanken, daß die Dinge eine andere Wendung nehmen. Ueber den Inhalt der Unterredung zwischen den drei Bischöfen und dem Reichsinnenminister rid und Reichs. tanzler Hitler verlautet noch nichts Bestimmtes. Die Besprechungen zwischen den Vertretern der Bekenntniskirche und der Regierung sollen fortgeführt werden