Die Keuschheit der Edelrasse

Der heutigen Nummer der Wochenzeitung ,, Westland" ent­nehmen wir:

Sittlichkeitsvergehen und Sexualdelikte haben sich im Dritten Reich   während der letzten Monate in einem solchen Maße gehäuft, daß die Behörden dazu bereits Stellung neh­men. Die Bevölkerung murrt. Die Zeitungen, welche Tag für Tag von der Aburteilung solcher Verbrecher berichten, und vor allem auf die Vergehen an Jugendlichen hinweisen, nehmen kein Blatt mehr vor den Mund.

Im Saargebiet gewinnen diese Feststellungen besonderen Charakter. In einer ganzen Reihe von Fällen sind saarlän­dische Jugendliche aus dem Reich, aus Arbeits- und Wehr­sportlagern, ja sogar von Fahrten mit ,, Kraft durch Freude  " mit der Behauptung zurückgekommen, dort verführt und geschlechtlich mißbraucht worden zu sein. Für mehrere Fälle steht die Richtigkeit dieser Angaben leider einwand­frei fest. Es wird der Deutschen   Front ein Leichtes sein, sich angesichts der außerordentlich hohen Zahl der vorlie­genden Beschwerden von der Richtigkeit dieser Dinge zu überzeugen.

Im übrigen sagt uns ein Blick in die deutsche Presse ge­nug. Wir zitieren aus dem kleinen Bezirk Frankfurt  : ,, Frankfurter Zeitung  " vom 1. November:

In der letzten Zeit haben die Sittlichkeitsver. brechen so zugenommen, daß sich das Sitten­kommissariat der Frankfurter   Kriminalpolizei jetzt an die ge. samte Bevölkerung wendet und um die Mithilfe aller im Kampf gegen diese verbrecherischen Elemente aufzuru­fen. Kleine Mädchen und halbwüchsige Jungen, auch Frauen werden in der schamlosesten Weise auf der Straße von den Sittlichkeitsverbrechern belästigt. Abgesehen davon, so hebt die Polizei hervor, daß durch dieses Vorgehen die öffent­liche Ordnung und Sicherheit gestört wird, sind die körper­lichen und seelischen Schäden der Betroffenen sehr schwer­wiegend. Diesem Uebel will die Polizei nun mit allen Mit­teln ein Ende bereiten. Sie sieht das Grundübel in der Tat­sache, daß die Bevölkerung in unbegreiflicher Gleichgültigkeit dem Treiben der Sittlichkeitsverbrecher gegenübersteht. Zur erfolgreichen Bekämpfung bedarf es einer Verbindung zwi­schen Polizei und der Bevölkerung. Der Abwehrwillen der Bevölkerung müsse erwachen, da sonst nur schwer Wand­lung zu schaffen ist. Wer Selbstschut übt, hilft vorbeugend. Die Polizei hebt weiter hervor, daß der Kampf gegen die Sittlichkeitsverbrecher rücksichtslos durchgeführt werder

muß.

,, Frankfurter Zeitung  ", Frankfurt  , vom 4. November:

Im Kampf gegen die Sittlichkeitsverbrecher, deren Treiben immer größeren Umfang annimmt, macht das Sittenkommissariat jetzt auf einige Männer besonders aufmerksam, die schon seit einiger Zeit ihr Unwesen treiben. In der Mehrzahl der Fälle werden Frauen und schulpflichtige Mädchen von den Männern be. lästigt. Eine Reihe dieser Verbrecher stellt sich ihren Opfern besonders in unbelebten Straßen oder an wenig beleuchte­ten Plätzen und auch in den Anlagen plöglich in den Weg. Oefter ist es vorgekommen, daß Frauen angefallen und in der gröblichsten Weise beschimpft worden sind. Die meisten " dieser Art Sittlichkeitsverbrecher führen ein Fahrrad bei sich, das sie in der Nähe des Tatortes abstellen, um bei drohender Gefahr entfliehen zu können.

Weit gefährlicher sind die Leute, die sich der schulpflich­tigen Jugend nähern. Diese Männer treten in den verschie densten Masken auf. Sie erscheinen plötzlich in einem Hause, geben sich als Polizeibeamte oder Lehrer aus und veranlassen ein Kind unter besonderen Versprechungen, mit ihnen in ein Haus zu kommen. Die ahnungslosen Kinder folgen den Män­nern, die die Kinder mit in den Keller nehmen oder sonst einen Raum ausfindig machen, wo sie sich an ihnen vergehen. Es treten auch Leute auf, die Kinder auf der Straße anspre­chen, sie mit einer Bestellung in ein Haus schicken und ihnen dann in das betreffende Haus folgen. Dort locken sie die Kinder dann in eine Wohnung. Ein anderer Täter gibt sich als Schularzt aus, lockt die Kinder an abgelegene Stellen und gibt vor, die Untersuchung an Ort und Stelle durchführen zu müssen. Wieder andere Täter locken Kinder auf ihr Fahrrad und fahren mit ihnen in eine abgelegene Wohnung. Später werden die Kinder auch mit dem Fahrrad wieder nach Hause gefahren, sie können aber das Haus, das in einem an­deren Stadtviertel liegt, nicht wiederfinden. ,, Neueste Zeitung", Frankfurt  , vom 4. Oktober

Darmstadt  , 4. Oktober. Wegen fortgesetter Unzucht mit zwei 12jährigen Mädchen, die allerdings schon recht verdor ben waren, wurde der 28jährige H. Sch. aus Griesheim   b. D. zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Bei der Bemessung der Strafhöhe nahm das Gericht auf die bisherige Unbe­straftheit des Angeklagten Rücksicht, erklärte jedoch, daß man gegen die in letter Zeit zunehmenden Sittlichkeitsdelikte mit aller Strenge vorgehen

müsse."

Aus allen übrigen Teilen des Reichs lassen sich Zeitungs­nachrichten gleicher Art und gleicher Zahl ohne weiteres zu­sammenstellen. Sie bedürfen keines Komentars, so wenig wie eine Erklärung darüber vonnöten ist, wo die Gründe und letzten Ursachen zu dieser erschreckenden sittlichen Verwilde­rung zu suchen sind. Hitler   selbst hat die Hintergründe in seinem berühmten Dokument vom 30. Juni aufgedeckt, er hat mit einer Rücksichtslosigkeit, die jedermann erschütterte und entsetzte, von den Lastern, krankhaften Anlagen und Verbrechen seiner nächsten Freunde gesprochen. Er hat mit wenigen Worten, aber mit der Wucht blutiger Tatsachen vor den Augen der Welt ein Gemälde entrollt, an dessen Wahr­heit sie selbst heute noch nicht zu glauben vermag es fehlen die Begriffe und Voraussetzungen.

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Es versteht sich von selbst, daß ein Prätorianerstaat, der bewußt von bürgerlichen Lebensregeln abrückt und an deren Stelle die Sitten des Feldlagers setzt, die Hemmungen eines als überlebt abgetanen Zeitalters fortfegt. Die Ehe hat keinen andern Zweck mehr als die Kindererzeugung, die Liebe muß ganz auf heroische Dinge gerichtet sein. Die Mün­chener Medizinische Wochenschrift" veröffentlicht zur Cha­rakterisierung heldischer Lebenshaltung diese Historie:

Eine Frau beantwortete bei einer Vernehmung die Frage, ob ledig, verheiratet, verwitwet, geschieden, mit: ,, Seit sechs Jahren Witwe."

Haben Sie Kinder?"

Ja." Wieviel?" ,, Drei."

,, Wie alt?"

,, Vier, drei und ein Jahr."

Staunende Frage: Ich denke, Sie sind seit sechs Jahren Witwe?"

Ruhige Antwort: Ja, mein Mann ist gestorben, aber ich doch nicht!"

Vor zwei Jahren wäre das ein passabler Wit, grade noch druckreif für den ,, Simplicissimus" gewesen- heute charak­terisiert er das neue Idol, die Mutter deutscher Helden, wie sie jenseits von Liebe, Standesamt und ähnlichen liberali­stischen Begriffen gebärt. Weil der Führer Soldaten braucht! Die Münchener Medizinische Wochenschrift" des alten völ­kischen Vorkämpfers J. F. Lehmann   betont das ausdrücklich, sie möchte keineswegs mißverstanden werden.

Wie sollen schließlich Zucht und Sitte in einem Lande be­Ver­stehen, in dem der wegen Sittlichkeitsvergehens, wegen breitung unzüchtiger Schriften und zahlloser einschlägiger Delikte vielfach vorbestrafte Julius Streicher   einen der höch­sten Posten einnimmt. Wie soll es anders sein in einem Land, in dem der wegen Sittlichkeitsverbrechens cum infamia aus dem Amt gestoßene ehemalige Borkumer   Pfarrer Münch­meyer bekanntgeben darf, daß er in Eberswalde   soeben seine sechstausendste Versammlung abgehalten hat? Vergessen wir zuletzt nicht, daß viele, sehr viele von den Freunden und Kumpanen der erschossenen Gruppenführer noch in Rang und Amt sind, daß insbesondere die Hitlerjugend zum nicht geringen Teil solchen Burschen ausgeliefert ist.

Gewiß, auch die deutsche Regierung tut etwas gegen die Zunahme der Sexualdelikte. Auch davon weiß die Frank­ furter Zeitung  " zu berichten. In ihrer Nummer vom 26. Ok­tober lesen wirt

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Berlin  , 25. Okt. Im Berliner   Kriminalgericht werden, wie eine Korrespondenz mitteilt, seit einiger Zeit entgegen der früheren Praxis Verhandlungen wegen Sittlichkeitsdelikten gegen Exhibitionisten in voller Oeffentlichkeit geführt, da die nichtöffentliche Verhandlungspraxis die Ausrottung die­ses Uebels erschwert habe. Der frühere ,, humane" Kurs der Strafjustiz habe wie erklärt wird auf die Verbrecher mehr Rücksicht als auf ihre Opfer genommen. Der Exhibitio­nist sei früher als ein ,, armer Kranker" behandelt worden, und wenn überhaupt Strafen verhängt worden seien, dann so milde, daß damit der verbrecherische Trieb des Verurteil­ten nicht gehemmt worden sei. Der Ausschluß der Oeffent­lichkeit habe es den Angeklagten, unter denen sich häufiger Leute in angesehener sozialer Position befänden, erleichtert, ihre Veranlagung den Umwohnern zu verschleiern, so daß vor allem die Eltern ungewarnt geblieben seien.

Ob der Exhibitionismus wirklich auf solche Art geheilt oder ausgerottet wird? Ob nicht Gerichtsverhandlungen über solche Vergehen in aller Oeffentlichkeit eher das Gegenteil erreichen?

Für

Selbst die Sterilisierung, das nationalsozialistische Allheil­mittel, hat bereits zu gewissen Bedenken geführt. In der Zeitschrift des NS.- Juristenbundes Deutsche Justiz" macht ein Amtsgerichtsrat Dr. Zobel darauf aufmerksam ,,, daß von Anfang an aus der Praxis notwendig werdende Ergänzungen vorbehalten geblieben seien. In diesem Sinne sei zu erwäh­nen, daß es sich bei den von der Unfruchtbarmachung Be­troffenen zum großen Teil um Personen handele, die der Geschlechtslust in gesteigertem Maße ergeben seien. diese Personen entfalle durch die Unfruchtbarmachung die vielleicht sonst vorhandene Hemmung geschlechtlicher Betä­tigung. Es stehe dann zu befürchten, daß solche Unfrucht­bargemachte eine stärkere Verbreitung von Ge schlechtskrankheiten herbeiführten. Dem werde man nach Möglichkeit zu steuern haben. Dies könne, wie der Verfasser erklärt, z. B. durch Erhöhung des Strafrahmens des Gesetzes zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten er­folgen, wie u. a. auch durch zwangsweise Unterbringung in einer geschlossenen Anstalt."

Ordnung und Sauberkeit"

Wie die Nazibonzen stehlen und gaunern

Aus Norddeutschland wird uns geschrieben:

Beim Bekleidungsarbeiterverband in Han­ nover   haben drei Angestellte insgesamt 8000 RM. unter­schlagen. Sie sind entlassen worden. Das gerichtliche Ver­fahren schwebt.

Der Vertrauensrat der Wollwäscherei in Dören bei Hannover   unterschlug 10 000 RM. Das Ver­fahren ist eingeleitet.

Dr. Schede, der Kommissar der Feuerbestattungskaffe in Hannover  , läßt sich in Hannover   neben seinem nicht ge­ringen Gehalt eine Aufwandsentschädigung von 600,- RM. pro Monat zahlen. Da er gleichzeitig Kommissar derselben Einrichtung in Berlin   ist, erhält er auch dort eine monatliche Aufwandsentschädigung in gleicher Höhe. Unserm Ge währsmann haben die Belege für diese 3ah= Jungen vorgelegen. Für einen dreitägigen Aufenthalt in Berlin   hat sich Schede daneben noch 200 RM. Spesen bezahlen lassen, obwohl er eine Freifahrtkarte zwischen Berlin   und Hannover   benüßt, die monatlich 178 RM. fostet und von der Organisation bezahlt wird.

Der Kreisleiter Melger der NSDAP  . Hameln   hat 12 000 RM. unterschlagen. Der Prozeß ist eingeleitet. Der Kreisleiter der NS.- Hago in Göttingen  hat einen Betrag von rund 15 000 RM. unterschlagen. Kritisiert wird, daß die delegierten Nazibonzen zum Buchdruckertag in Danzig   30,- RM. Tagegelder

erhielten.

Unsere Presse hat bereits den Korruptionsprozeß gegen den Nazibonzen Uhle kurz behandelt. Vor der großen Straffammer in Münster   hatten sich zu verantworten: der Bezirksleiter der NSBO. für Westfalen- Nord Walter Nagel  ; der Gaubezirkszellenobmann Adolf Uhle; der Abteilungsleiter der obersten Abteilung der politischen Organisation der NSDAP., August Piontek; der Gau­

betriebszellenfassenwart Erich Nagel; der Kreisleiter der NSBO. Wilhelm Riemenschneider, MdR.; der Amtswalter Xaver Bühl. Sie waren der Untreue, Vermögensaneignung und Unterschlagung angeklagt. Es handelt sich für die Zeit eines Jahres um einen Betrag von 150000 Reichsmar f. Bekanntlich hat der Staats­anwalt in seiner Begründung des Ausschlusses der Oeffentlichkeit und der Presse erklärt, daß glücklicher­weise die unterschlagene Summe sich viel niedriger stelle, als allgemein die Oeffentlichkeit vermute. Es waren aber mindestens 150.000 Reichsmark.

Die Instandsetzungsarbeiten nach dem Sturm der SA. auf das Gewerkschaftshaus in Hanno= ver haben nach Erklärungen des Geschäftsführers Engelfe nicht weniger als 30 000 Reichsmark gekostet, In Debatten wird von diesem Fall auf die Kosten der Demolierungen im ganzen Reiche geschlossen.

In der deutschen   Arbeitsfront geht wieder einmal eine Umorganisation bezüglich der Beitrags­kassierung vor sich. Die Stadtteiltassierer sollen durch Haupt­amtete besoldete Kassierer ersetzt werden. Es wird auch erwogen, die Beiträge durch die Arbeitgeber vom Lohn einzubehalten. Genaueres wird erst in den nächsten Wochen bekannt werden. Die Beitragsmüdigkeit ist ganz folossal. Die Nachrichten darüber kommen gleichlaufend aus allen Gebieten.

Viele kleine Funktionäre der NSBO. und anderer Or­ganisationen sind verstimmt über den Druck, der sie zur Sammeltätigkeit zwingt. Die Amtswalter der Ar­beitsfront erhalten eine Anzahl Exemplare Der Deutsche". Gleichgültig, wie alt die Zeiutngen sind, müssen sie diese für 10 Pf. pro Eremplar verfaufen. Die unverkauften Exemplare müssen sie selbst bezahlen. Natür­lich haben sie ein Interesse am Verkauf und machen sich erst recht unbeliebt.

Das Rüstungsficber im Reich

Die wachsende Psychose der Bevölkerung

Man schreibt uns aus Westfalen  :

Ueberall wird ungeheure Propaganda für den Luftschutz gemacht. In den Häusern werden Listen für die Mitglied­schaft aufgelegt. Dabei wird festgestellt, daß das Interesse in den großen Städten sehr gering, die Beteiligung in den flei­nen Städten und auf dem Lande fast 100prozentig ist. Die Bodenräume werden geleert, die Lattenverschläge der Ab­grenzungen für die einzelnen Mietparteien abgebrochen und Sandkästen gegen Brandgefahr aufgestellt.

Rege Motorradübungen find festzustellen. In Han­ nover   übt ein ständiger Zug mit etwa 40 braun bestrichenen Motorrädern, einigen Laftwagen und einigen Motorwagen mit angehängten Feldküchen.

Ueber Dortmund, Essen, Bremen   und Hannover   finden regelmäßig Nachtflüge statt, die mit dem Verkehr wenig, aber mit militärischer Nebung alles zu tun haben. Ebenso regelmäßig sind Scheinwerfermanöver an der Ta­gesordnung.

Der Flugplatz an der Fahrenwalder Heide bet Hannover wird vollständig umgebaut. Häuser, die erst vor wenigen Jahren errichtet sind, fallen dem Erweiterungsbau zum Opfer. Auch der Kasernenbau in dieser Umgebung wird forciert betrieben.

In vielen Städten macht die Polizei nach zuverlässigen Be­richten von Schupogenossen nur Straßendienst und Infan terieübungen. In diesen Kreisen spricht man davon, daß man sich im Januar am Rhein   und an der Saar   treffen werde. Die Kriegspsychose ist auch starf durch Andeutungen der Vorgesetzten genährt.

Hanomag   Hannover   arbeitet mit voller Stärke in drei Schichten, Die Arbeiter werden durch Eid verpflichtet,

über die Art ihrer Arbeit zu schweigen. Sie drehen Gra­naten und in Hannover   spricht man von der Fabrikation von Thermosflaschen".

SA. Leute und Arbeitsdienstler in Hannover  erzählen ungeniert, daß für den Winter große Konzen­trationen im Westen geplant seien.

Schüler aus höheren Schulen berichten, daß ihnen im Unterricht gesagt wird, wegen der Saarabstimmung fäme es zum Krige mit Frankreich  ...

Die frühere" Sawa"( Hannoversche Waggonbaugesell­schaft) stand vollkommen still. Das Wert wurde umgebaut in ein Leichtmetallwerk und so heißt die Firma jetzt auch ,, Leichtmeta II". Teilweise ist der Betrieb bereits aufge­nommen. Es werden Flugzeugteile gebaut.

Diese einseitige Konjunktur wirkt sich auf dem Arbeits­marft aus. So gibt es beispielsweise in Hannover   feinen arbeitslosen Eisendreher. Aus Mangel an Spe= zialarbeitern ist man auch nicht davor zurückgeschreckt, frit­here sozialistische Angestellte in die Rüstungsindustrie ein< zustellen.

Die Jlse der Eisenhütte arbeitet mit Hochdruck.

Die Papierfabrik Hanemühle, Relliehau= sen, fabrizierte früher Büttenpapier. Neuerdings ist der Betrieb in sehr guten Schwung gekommen. Er stellt jetzt Filter für Gasmasken her. Die augenblicklich vorlie­genden Aufträge reichen für vier Wochen, doch rechnet man mit weiteren Staatsaufträgen.

Ich verweise noch auf meinen früheren Bericht, der durch die Feststellung der Kasernenbauten am Rande des Ruhrgebiets die Abficht von Truppenkonzentrationen im Westen erhärtet.