dualistischen das universalistische Denken! Die Wiederbesinnung der germanischen Seele beruhe nicht in der rationalen Einstellung zur Welt, sondern gerade ,, in ihrer irrationalen Erfassung als Erlebnis". Hier sind wir, so
Das doppelte Gesicht des„ Führers"
scheint uns, an einer besonders verwundbaren Stelle der Französische Antworten auf seine Freundschaftserklärungen
Rede des Herrn Dr. Dietrich. Er beruft sich unter anderm auf den deutschen Philosophen Husserl . Der hat nun freilich das Pech, einen Geburtsfehler zu besitzen, der ihn zur Begründung nationalsozialistischer Jdeen und Jdeale ziemlich undiskutabel macht. Säße er noch auf einem Lehrstuhl, so würde man ihn zwangsweise seines Amtes entheben wegen seiner jüdischen Abkunft. Und wer waren sonst die Männer, die den Durchbruch des irrationellen Denkens gegenüber derjenigen des philoso pischen Naturalismus und des vernunftgläubigen Histori zismus vollzogen? Wir sehen Hermann Cohen , den verstorbenen Reukantianer aus Marburg , den Franzosen Henri Bergson , den großen Bekenner der erlebnismäßigen„ Intuition", als leider nichtarische philosophische Erzväter der germanischen Irrationalität. In diese Reihe gehört auch Max Scheler , der große Erwecker des willensmäßigen Jdealismus wider das materialistische Denken.
Scheler war der Sohn eines süddeutschen Forstmeisters und einer Jüdin. Ueberall, 100 der Nationalsozialismus endlich in den Urbezirken des blutmäßigen Wotansmonopols zu leben und zu erleben wähnt, haben sich schon vorher Juden eingenistet und infi zieren die reine Lehre. Auch Nietzsche , der Pionier des heldischen Menschen, ist in seiner rassischen Substanz eine problematische Erscheinung. Jmmer wieder weist er, unter Heranziehung seines Namens, darauf hin, daß er erwiesenermaßen polnischer Abkunft sei.
Aber die„ Revolutionierung der Geister", die Dr. Dietrich für den Nationalsozialismus beansprucht, zeigt auch sonst peinliche Sprünge auf. Er beruft sich auf Kant . Nicht nur, daß Kant sich zu den Jdeen der französischen Revolution bis zum letzten Atemzug bekannte: als sein Staatsideal bezeichnete er eine Verfassung von der größten menschlichen Freiheit, nach Gesetzen, welche machen, daß jedes Freiheit mit der anderen ihrer bestehen kann". Sein Sittengesetz ging aus von dem angeborenen Recht eines jeden lebendigen Menschen; er verlangte, daß jeder jeden andern nach seinem eigenen Maße behandle. Es gehört eine edle Dreistigkeit dazu, den humanitär- idealistischen Kant als einen Denker zu bezeichnen, der die nationalsozialistische Ethik wirklich, Ethik, sagte Herr „ geradezu klassisch" formuliert habe. Rant wurde vom absoluten Friedrich II. wegen seiner auffäffigen Anschauungen verhöhnt und schikaniert. Die Frage, wie es ihm unter dem Despoten Hitler ergangen wäre, ist müßig.
Dietrich
Ebenso müßig, wie Herrn Dr. Dietrich auf Schritt und Tritt Jrrtum und Unwahrhaftigkeit zu beweisen. Interessanter war sein Appell an die Hochschullehrer, dem Rationalsozialismus doch zu glauben, daß er grund säglich die Freiheit der Wissenschaft gebe und garantiere, wenn sie ihrerseits auch nur die primitivsten Voraussetzungen erfülle, das heißt, wenn sie sich, in den Grenzen bewege, die durch die Natur". durch das Leben in der Gemeinschaft gesetzt seien. Wer dieses „ genieinschaftsbewußte Denken" bejahe, werde, freilich auch nur in seinem Rahmen, völlig unbehindert und frei leben können. Wer es dagegen verneine, sei von vornherein auf einem toten Geleise. Die Wissenschaft könne unmöglich" im Widerspruch stehen zu den Lebensgesetzen der Gemeinschaft. Damit gar keine Mißverständnisse ent stehen können, fügte Dr. Dietrich gleich hinzu: Gemeinschaftsgefühl und nationalsozialistisches Denken seien in ihrer Jdentität eine natürliche Selbstverständlichkeit oder müßten es werden, nach dem Beispiel der jungen Generation. Eine von vornherein falsch orientierte Lehre schaltet sich von selbst aus dem Geistesleben der Nation, da sie nicht mehr Wissenschaft ist, sondern Irrtum."
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Das also wäre des Pudels Kern. Erst auf Seite 10 seines Manuskrips jagte Dr. Dietrich das Entscheidende. Freiheit der Wissenschaft ist im nationalsozialistischen Staat das mas er meint. Es gibt nur einen Begriff der Gemeinschaft nämlich den, wie er vom obersten politischen, juristischen und moralischen Gesetzgeber der Nation, also von Adolf Hitler als Führer" des totalen Staates festgelegt worden ist wie ihn jeder auszulegen hat, der nicht aus dem Amte verjagt, geächtet und womöglich auch ermordet werden will. Der Wissenschaftler, der kraft seiner Erkenntnisse bekennen will, unter der sittlichen Verpflichtung, für die von ihm erlebte und erworbene Wahrheit zu zeugen: er hüte sich!
Das hat Herr Dr. Dietrich zuletzt sehr verständlich gemacht. Aus dem Irrgarten der Philosophie erhob sich drohend der stählerne Finger der Staats: öfen. Die Die „ Waffe des Geistes" wurde zum braune Universitätskaserne.
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Zwei Illustrationen
I.
In Köln wurde der braune Gaule 6: obe als Staatsfommissar" der Kölner Universität eingeführt ein Mann, der zu Geist, Wissenschaft und Kultur niemals auch nur die bescheidensten. Beziehungen unterHtelt. Er würdigte die Professoren in einer Ansprache, in der wörtlich( laut„ Köln . Zeitung", 19. Nov.) sagte:
„ Seine Aufgabe sei es, an Ort und Stelle den Minister zu vertreten. Die Mitarbeiter seien anerkannte Persönlichkeiten. Grundsäßlich müsse man sich darüber klar sein, daß kein Fachgebiet vom Nationalsozialismus als Weltanichanung auszunehmen sei. Jedes Lehrgebiet müsse den nationalsozialistischen Geist atmen."
II.
Die Kant Gesellschaft , die bedeutendste Philosophenvereinigung Deutschlands , die vor wenigen Jahren über 4000 Mitglieder zählte und die Gruppen in zahlreichen Ländern Europas und Amerikas befißt, ist nun von der Gleichschaltung, wenn nicht von der Auflösung bedroht: Zu den Mitgliedern des Vorstandes gehörte bisher Doftor Löppelmann, ein hoher Beamter des Kultus ministeriums. Dieser war vor kurzem, offenbar von höherer Stelle, zur Rücklegung seiner Mitgliedschaft im Vorstand veranlaßt worden. Auch Dr. Paul Menger. Profesor der Universität Halle , der Präsident der Kant- Gesellschaft , war in ähnlicher Weise zum Verzicht genötigt worden.
Die„ Deutsche Freiheit" hat gestern zu einer Unterredung Stellung genommen, die zwei im Rechtslager stehende Franzosen, der eine Mitglied der Kammer, der andere des Pariser Stadtrats, fürzlich mit Hitler hatten. Heute zeigt sich in der gesamten französischen Presse, daß Hitlers Friedensversicherungen überall gern gehört werden, daß man aber von der äußersten Linken bis zur extremen Rechten in selten beobachteter Einigkeit die Auffassung vertritt:„ Der Worte:
sind genug gewechselt, laßt uns Taten sehen!"
"
stellt ohne Kommentar auf seiner Titelseite Hitler's in seinem Buche Mein Kampf " gegen Frankreich gerichtete Erklärungen, in denen er von dem kommenden„ Entscheidungsfampf gegen Frankreich " spricht, dessen Endergebnis die Vernichtung des Volkes sein soll, das die Deutschen am meisten haẞt", seinen neuerlichen Gon und Monnier gemachten Erklärungen gegenüber, in denen es u. a. heißt: Weil wir uns geschlagen haben, begreifen wir besser die Nutlosigkeit und den Schrecken eines Krieges" usw. Ueber croire?". d h.„ Wann soll man ihm glauben?" dieser peinlichen Parallele stehen nur drei Worte: Quand le
Aber an anderer Stelle geht dann Wladimir d'Ormesson, einer der bedeutendsten französischen Journalisten, auf das neueste Hitlergespräch" ein, das er als„ deutsche Erklärungen" bezeichnet. Er zeigt uns, welche Absichten Hitler mit seinen Erklärungen verfolgt.
Am Vorabend der Saarabstimmung, so sagt d'Ormesson, muß Deutschland alles tun, um in der fatholischen Saar: bevölkerung die Erinnerung an die Dramen des legten
Sommers auszulöschen.
Indem sich der Kanzler entgegenkommend zeigt, den Wunsch äußert, eine Verständigung mit Franfreich zu besiegeln, erklärt, die Verträge und das Recht zu achten, hofft er, sich die Zuneigung derer wieder zu erwerben, die noch zögern, die seine Gewalttätigkeiten erschüttert hatten, hofft er, sie in seinem Sinne zu bestimmen. in seinem Sinne zu bestimmen. Die neuen Erklärungen bedeuten eine indirekte Propaganda angesichts des 13. Januar.
Deutschlands Schwierigkeiten werden von Tag zu Tag größer. Es sucht einen Erfolg, um dem Regime wieder Prestige zu verleiten. Nun würde ein franzöfifch- deutsches Uebereinkommen unleugbar als ein Erfolg erscheinen, und die deutsche Presse würde die Musik dazu liefern.
Deutschland wendet sich in aller Klarheit an Frankreich . Es hofft, dadurch in Frankreich eine Bewegung in der öffentlichen Meinung hervorzurufen, die direkten französischdeutschen Besprechungen günstig ist, und es rechnet damit, dadurch in den diplomatischen Positionen in Europa gewisse Schwankungen und Veränderungen zu erreichen, aus denen es Nußen ziehen könnte. Das sind, glauben wir, die Beweggründe für das„ politische Manöver".
Aber daneben, meint d'Ormesson , müsse man auch zugeben, daß ein großer Teil des deutschen Volkes wirklich aufrichtig die deutsch - französische Verständigung wolle. Hitlers Aufrichtigkeit bezweifelt der französische Journalist. Er erinnert an die am Frankreich gerichteten Worte des Hasses in„ Mein Kampi", die niemals eine Morreftur erfabren hätten. Dieses Buch würde wie eine Bibel von Hitler weiter in Deutschland verbreitet. Es stehe in einem solchen Widerspruch zu, Hitlers Erklärungen, daß man darüber nicht vorübergehen könne.
„ Solange," heißt es dann weiter, der Reichskanzler nicht vor aller Augen die öffentliche Meinung in Deutschland von der Veränderung, die anscheinend in seinem Geiste vor sich gegangen ist, unterrichtet hat, von dem Wechsel in feinen schriftlich geäußerten Grundsägen, fönnen wir nicht an feine Aufrichtigkeit glauben. Andererseits hat der Reichsfanzler bereits greifbare Beweise von seinem doppelten Gesicht gegeben, und die ganze von ihm getriebene Politif straft seine Worte lügen. Hätte er denn mit dem Völkerbund gebrochen, würde er alle finanziellen Hilfsmittel Deutschlands mobilmachen, um mit Hingabe an einer intensiven Aufrüstung zu arbeiten, wenn er im Innern seines Herzens nur den Wunsch heate, sich mit uns zu verständigen? Warum hätte er dann aus freien Stücken alle Brücken abgebrochen, alle Möglichkeiten zu einer Verständigung zerstört?
Darum find alle Zweifel an der wahren Meinung des Reichsfanzlers erlaubt.
Wahr ist allerdings, daß es in seiner Umgebung überzeugte Anhänger der Verständigung mit Frankreich gibt. Wenn Dr. Goebbels für Krieg ist, so wünscht Heß den Frieden zwischen Frankreich und Deutschland , und er ist nicht allein. mehr noch ist wahr, daß die deutschen Massen in ihrer Gesamtheit dafür sind, und es ist sogar sicher, daß sie eine französisch- deutsche Verständigung mit Freudenausbrüchen begrüßen würden. Aber diese Maßen find völlig überzeugt, daß Frankreich davon his willen will. Und gerade darin liegt die große Gefahr Viren immer wieder darauf
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Die Vorbesprechungen beginnen
Genf , 20. Nov. Der französische Außenminifer Vaca..it heute vormittag hier eingetroffen. Er findet schon die drei Außenminister der Kleinen Entente hier vor, zwischen denen volle Einigung über die Beschwerde Jugoslawiens gegen Un= garn besteht. Bevor die Denkschrift Jugoslawiens beim BölTerbund eingereicht wird, soll sie auch eingehend mit Laval be= sprochen werden.
Wie verlautet, soll die Deutschrift nach jugoslawischer Darstellung das Tatsachenmaterial zusammenfassen, welches die Verantwortung der ungarischen Behörden bezüglich der Unterstüßung und Unterhaltung der an dem Marseiller Attentat beteiligten Terroristen darlegen und nachweisen sollen, daß Ungarn auch für eine ganze Reihe terroristischer Aktionen verantwortlich sei, die vor dem Mar seiller Attentat auf jugoslawischem Boden versucht oder durchgeführt wurden. In dem Dokument wird betont, daß Ungarn durch seine Handlungswetie das Völkerbundsstatut verletzt habe. Das Dokument stüßt sich auf ein umfang= reiches Material, das durch die Untersuchungen in Marseille , Paris , Belgrad und Sofia ans Tageslicht geför= dert wurde.
Der Schritt des jugoslawischen Außenministers erfolge mit Zustimmung Frankreiche und im Einvernehmen mit Benesch und Titulescu. Es verlaute mit Bestimmtheit, daß der türkische Außenminister Tewfit Ruichdi. Bei, der mit Jevtitsch in Belgrad unterbandelte, die iugoslawischen Forderungen in Genf unterstützen werde.
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hingewiesen Die Appelle des deutschen Machthabers an Frankreich haben nur die Wirkung, die Deutschen immer mehr davon überzeug zu machen, daß sie Opfer unseres mangelnden Verständniswillens, unserer Unnachgiebigfeit, unserer Ungerechtigkeit, unseres Willens zu herrschen, sind. " Ihr seid Zeugen, Deutsche , daß ich das nicht gewollt habe..." wird Hitler seinen Volksgenossen sagen können. wenn er einmal das große Abenteuer versucht. Und mit einem Schrei werden die Deutschen antworten:„ Wir sind Zeugen...
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Darüber dürfen wir uns feiner Täuschung hingeben. Die Partie ist äußerst schwer und äußerst gefährlich. Wir stehen da mitten zwischen dem guten Willen der deutschen Massen und ihrer vielleicht morgen gereizten Stimmung: den verdächtigen Hintergedanken, den bezeichnenden Taten, der Doppelzüngigkeit der Führer und möglicherweise auch ihrer Unentschlossenheit; wir stehen zwischen unseren eigenen Wünschen nach Verständigung und Frieden, aber auch unieren bitteren Erfahrungen, unseren notwendigen Vorsichtsmaßregeln und dem ganzen übrigen Europa . Kritische Fragen, wie man alles preiszugeben, Gefahr läuft, so daß man von einer Illusion in die andere fällt."
Die ,, Ere Nouvelle"
will wissen, wann eigentlich Hitler aufrichtig ist: wenn er friedliche Reden halte oder wenn er mit gebässigen Worten zu seinem Volfe von dem„ Erbfeinde" rede. Wenn Hitler Frankreich so liebe, wie er sage, dann möge er es durch seine Taten beweisen!
Im ,, Journal"
zerpflückt Saint- Bric: Hitlers Worte. Wieder einmal habe Hitler betont, daß nur die Saarfrage Deutschland und Frank reich trenne, daß er endgültig auf Elsaß- Lothringen verzichte. Er habe aber auch betont, daß ein Bedürfnis nach Expansion vorhanden sei.
Er habe nicht verheimlicht, daß man im Often die Lösung suchen müsse unter restloser Beachtung des mit Polen ge= schlossenen Abkommens.
Hitler habe nicht unrecht, darauf hinzuweisen, daß die Verwirklichung einer solchen Quadratur des Kreises verdienstpoller wäre, als alle triegerischen Triumphe. Man frage sich nur dann, warum ein Bolt, das niemanden bedrohe um jeden Preis bis zum Uebermaß rüste. Hinter den friedlichen Worten entdecke man das politische Manöver, das tatsächlich ein wenig grob sei.
Montagu hält es im
„ Quotidien"
für notwendig, eine Wirklichkeits- und entschlossene Friedenspolitik zu treiben. Wenn Hitler Frankreich die Hand reiche, müsse man vor der ganzen Welt einschlagen. Die Hitlerbewegung habe mehr, als man in Frankreich glaube, den Frieden nötig. Sie brauche ihn, um sich feit zu verankern. Daraus müßte Frankreich Nußen ziehen. Die Stunde sei günstig.
Der ,, Oeuvre"
bemerkt, Hitler wolle mit den Franzosen „ plaudern". Nichts sei leichter. Es gebe eine Gelegenheit zum Stelldichein: Genf . Hitler tadelte mit ausgezeichneten Argumenten den Rüstungswahnsinn. Aber in Genf gebe es eine Konferens. die im Sterben liege die im Sterben liege zur großen Freude der Kanonen. Granaten und Gashändler. Wisie er nicht, daß, als Teutschland diese Konferenzen verlassen und laut die Türen hinter sich zugeschlagen habe, alle diejenigen Bravo geflatscht hätten, die zwar nicht Krieg führten, aber ihn für sich ausbeuteten? Das Büro dieser Konferenz träte am heutigen Dienstag zusammen Um, wie viel größer wäre das Gewicht der tapferen Worte des Reichsführers, wenn er, nachdem er sie ausgesprochen habe, in den 31 spränge, um nach Genf zu fahren!
Vaillant Couturier meint in der
,, Humanité",
Gov und Monnier betrieben Hitlers Geschäfte. Sie feie t beide Faschisten und ihm deshalb gefällig. Aus zuver= lässiger Quelle wise man, daß die zweistündige Unterredung niit Hitler nicht, wie Gon behaupte, in dem riesigen Büro in der Wilhelmstraße stattgefunden habe, sondern während eines Frühstücks- Tete- a- Tete".
Die Unterhaltung habe sich nicht nur auf die französischdeutschen Beziehungen erstreckt, sondern auch auf die Theorie und Praris des deutschen Faschismus und auf die Möglichkeit des französischen Faschismus. Beide Franzosen seien als restlose Freunde Hitlers zurüc gefehrt; da begreife man leicht die Rolle, die sie nun in Frankreich spielen sollten. Man solle die Maien im Sinne der Hitlerlehren bearbeiten, jolle an der Verwirklichung eines faschistischen Blocks arbeiten, um dann zum Angriff im Often, d. h. gegen die Sowjetunion vorzugehen.
Zwischen Mussolini und dem österreichischen Bundeskanzler Schuschnigg sind Trinksprüche gewechselt worden. Die hiesigen diplomatischen Streise unterstreichen in diesen Anspra=. chen einen Satz. in dem es heißt, daß der Beitritt zu dem Abkommen von Rom auch anderen als den Signatarmächten freistehe Dieie Frage wurde bereits ausgiebig im März erörtert, als Italien , Oesterreich und Ungarn die Protokolle unterzeichneten. Heute beharrt man vor allem darauf, daß dritte Mächte, die dem Treibund beizutreten wünschen, auch bestimmte Bedingungen erfüllen.
Das wurde auch in dem am 7. November anläßlich des Besuches von Gömbös in Rom veröffentlichten Communique ausgedrückt, in dem es hieß, daß die in den Protokollen fest= gelegten Bedingungen bestimmend sind für den etwaigen Bertritt anderer Staaten zu den römischen Vereinbarungen". Die derzeitigen Pressefomentare lajien klar erkennen, daß sich dieser Satz an die Adresse der Stteinen Entente und vor allent auch an Deutschland richtete.
Mussolini erläuterte die Vereinbarung von Rom , daß der Beitritt nur zulässig sei, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt werden", und wenn die dritten Mächte, die beitreten wollten, die gleichen Ideale und Ziele wie Italien . Desterreich und Ungarn hätten". Mit anderen Worten, Deutschland fann nur beitreten, wenn es offen die österreichische Unabhängigkeit anerkennt. Die Kleine Entente wiederum fann nur beitreten, wenn sie feine gegen Ungarn gerichtete Politik betreibt.