13

JANUAR

FürDEUTSCHLAND gegen HITLER

Unzulässige Inschriften

Eine Mitteilung der Abstimmungskommission

Es ist der Abstimmungskommission zur Kenntnis ge­fommen, daß an einer Reihe von Häusern im Saargebiet Anschriften angebracht sind, welche ein politisches Bekenntnis zur Abstimmung darstellen.

Die Abstimmungskommission muß in diesem Zusammen­hang auf die Strafbestimmungen des Artifels 60 der Ab­stimmungsordnung des 7. Juli 1934 hinweisen, wonach der= jenige, welcher durch unerlaubte Mittel, selbst wenn er mittelbar handelt, eine Person zu bestimmen sucht, zu offen­baren, in welchem Sinne sie abzustimmen gedenkt, mit Ge­fangnis von 3 Monaten bis zu 3 Jahren bestraft wird; die Strafe fann nicht weniger als 1 Jahr betragen, wenn die Tat von mehreren Personen nemeinsam begangen wird.

Die Abstimmungskommission, warnt daher vor jedem Ver­such, das Aushängen von Plakaten und Anbringen von Auf­schriften aufzunötigen, um die Stimmabfichten fundzutun. Sie behält sich vor, die ihr zur Kenntnis kommenden Fälle der Ausübung von Druck und Drohung der Staatsanwalt­schaft des zuständigen Abstimmungsgerichtes anzuzeigen.

Führerwechsel"

in der, deutschen Front"

Diktatorische Ernennung von Nachfolgern

Nach der an der Spiße der heutigen Ausgabe veröffent­lichten Verordnung der Regierungskommission dürfen mittelbare und unmittelbare Beamte sich während des Ab­stimmungskampfes nicht mehr politisch betätigen. Die Ber­ordnung, die natürlich feineswegs nur die deutsche Front" trifft, wie die gleichgeschaltete Presse es hinzustellen beliebt, ist durch die Erzesse von Beamten wie Pirro hervor­gerufen, die keine Rede halten, feinen Aufruf stilisieren fonnten, ohne daß sie Andersdenkende in den wüstesten Worten diffamierten.

Infolge der Verordnung hat den neuesten Aufruf der deutschen Front" nicht mehr der Landesleiter Pirro, son­dern dessen Stellvertreter Nietmann gezeichnet. Er sagt, daß auf einen Schlag eine Reihe von Ortsgruppen, Zellen

Für eine internationale Sicherheitstruppe

Man schreibt uns:

Es ist fein Ruhm für das derzeitige Deutiche Reich und ebensowenig für die vielgerühmte deutsche Beamten Pflicht trene, daß seit geraumer Zeit die Frage des Schutzes der Saar­bevölkerung durch nichtdeutsche bewaffnete Mannschaften in allen beteiligten Kreisen in ihrer Notwendigkeit erfannt und ihre Durchführung mit Eifer erörtert wird. Die Einzel= heiten sind befannt genug; es genügt hier, die entscheiden­den Punkte noch einmal in aller Kürze zu betrachten.

Man fennt die Schwierigkeit, die sich der Bildung einer neuen Polizeitruppe, hauptsächlich infolge der ableh= nenden Haltung des Schweizer Bundesrats, entgegen= gestellt haben. Es ist auch fein Zweifel, daß eine solche Truppe, wenn fie täglichen Dienst versehen soll, den größten Erschwerungen ihrer Tätigkeit begegnen wird. Sie fennt nicht die Personen, nicht die Dertlichkeiten und Schlupf= winfel, nicht einmal die eigenartige Sprache der Bevölke­rung, wird sich also nur schwer verständigen fönnen. Dazu darf sie mit Sicherheit darauf rechnen, daß man ihr jeden möglichen Stein in den Weg legen, jeden Schabernack an­tun wird, und daß dabei die Kollegen" von der alten, meist gleichgeschalteten Polizei ihnen nicht die geringste Hilfe lei­ften werden. Den nächstliegenden Gedanken, die Polizei aus einheimischen, aber auf dem Boden der bestehenden Ordnung stehenden und für die Regierung zuverlässigen Kreisen zu refrutieren, hat man ja, wohl aus falscher' Rüd sichtnahme auf das zu erwartende Geschrei der Deutschen Front", bei Seite gelassen, muß sich also mit dem Notbehelf der auswärtigen Hilfskräfte begnügen und die damit ver­bundenen Mängel in Kauf nehmen.

Die Erflärung Frankreich s, im Falle eines Putschs zum Einschreiten bereit und imitande zu sein, die an sich nur der von Frankreich übernommenen Vertragspflicht ent= sprach und für den Fall ordnungsmäßigen Verhaltens der braunen Partei feinerlei Drohung enthielt, ist dennoch mit unehrlichem aber geschicktem Eifer benüßt worden, um die reichsdeutsche Bevölkerung in ungeheuerliche Erregung zu versetzen und die Gefahr ernstester Verwicklungen, der fie gerade vorbeugen sollte, in die Nähe zu rüden. Es ist auch nicht zu leugnen, daß, wenn der Notfall eintreten sollte, nichts so sehr geeignet wäre, Del ins Feuer zu gießen und zur Aufputschung des deutschen Volfes zu dienen, wie ein

usw. führerlos, werden". Alle in Frage kommenden Ver Kampf für den Triden

sonen müßten sofort ihren Nachfolger ernennen. Die Er­nennung sei für die Mitgliedschaft bindend. Uns ist es völlig gleich, wer nun Ortsgruppen- oder 3Zellenleiter ist. Die Person spielt in der neu geschaffenen Situation aber auch gar feine Rolle."

Aus Rotterdam

wird uns geschrieben: Vor einigen Tagen legte das jaar­ländische Schiff Sans Herbst" aus Saarbrüden, Eigentümer Hörs, hier im Hafen an. Das Schiff trug die auf beiliegender Fotografie erkenntliche Wahlreklame: Merfts euch gut, am 13. Januar wirds wahr, wie treu meine Heimat, die Saar , wie sie war vor 1000 Jahr: deutsch ".

leber diese dreiste in Holland getriebene Hitlerpropaganda empörte Holländer veranlaßten die Wasserpolizei zur Ent­fernung der Reflame. Die Wasserpolizei beschlagnahmte die gesamte Beschriftung. Vorher wurde das Schiff im Haag bei der Durchfahrt vom Publikum mit Steinen beworfen, vor allem von Frauen, so daß fein Fenster ganz blieb. Polizei begleitete das Schiff bis Rotterdam .

Aus Neunkirchen wird uns geschrieben: Die Kund­gebung des Initiativkomitees für den Frieden nahm einen

solches Eingreifen, möge es in Wahrheit( die hier ja nicht maßgebend sein wird) noch so berechtigt sein. Auch ist gar nicht daran zu zweifeln, daß für den Fall eines Gewalt­streichs französische Truppen, seien sie noch so nah der Grenze versammelt und selbst ausreichend motorisiert und mit Flug­zeugen ausgerüstet, gerade recht kommen würden, um die Täter nach beendeter Aftion" abziehen zu sehen und den stillen Spott ihrer Freunde zu genießen.

Darum soll hier in letzter Stunde den verantwortlichen Stellen ein Vorschlag unterbreitet werden, der wohl ge= eignet sein dürfte, die wesentlichen Nachteile der anderen Lösungen zu vermeiden: Sicherheit zu bieten, ohne die Leidenschaften über Gebühr zu erregen. Wir schlagen vor: Der Bölferbund wolle eine gemischte Truppe, etwa eine Brigade, aus geschlossenen Einheiten verschiedener und zwar ausschließlich germanischer Staaten bil­den, die schon rechtzeitig vor der Abstimmung im Saar­gebiet selbst Garnison bezöge.

Wir denken dabei, daß nach der Art der europäischen Trup­pen, die 1897-98 die Ordnung in Kreta aufrechterhalten haben, unter der Führung eines vom Völkerbund bestimm= ten Generals eine Anzahl englischer, holländischer, schwe­discher und norwegischer Truppenförper, alle also aus Län­dern, die mit dem Deutschen Reich in feinerlei grenznach­barlichem Gegensatz stehen, das Saargebiet besetzten. Ein größerer Teil hätte in Saarbrücken Garnison zu beziehen, die anderen in den wichtigsten Orten. Diese Truppen sollten feinen Straßen- oder sonstigen Polizeidienst tun, sondern nur auf Anrufen der Regierungskommission jeden Augen­blick zum Schutze der Ordnung zur Verfügung stehen. würden dabei Irgendwelche fünstlichen Gehässigkeiten

schwerer zu erregen sein als im Falle französischen Ein­greifens. Andererseits würde den für die deutsche Politif Verantwortlichen der Ernst der Stunde und die Ent­ichlossenheit des ganzen im Wölferbund ver­einigten Europa zur Fernhaltung jeder Gewalt dent­lich zu Gemüte geführt.

Möchte der Völferbundsrat unserer Anregung Folge geben! Es handelt sich um das sicherste Mittel, Berbrechen schwer­ster Art zu verhindern, ohne böswilliger Kriegshezze neue Nahrung zu liefern.

ersparen. Wir fordern das Initiativkomitee auf, die Fahne des Friedens in immer neuen Kundgebungen an der Saar zu entfalten.

glänzenden Verlauf. Bereits eine Stunde vor Eröffnung des Die Rechte der jüdischen Minderheit

Saalbaues stanten sich Hunderte vor dem Eingang. Inner­halb weniger Minuten war der Saal bis auf den letzten Plazz bejeßt, so daß niemand mehr Eingang finden fonnte. Etwa tausend Personen aus allen Schichten der Neunkirchener Bevölkerung waren gezwungen, wieder umzukehren.

Es wurde folgende Entschließung angenommen: Die erite Kundgebung des Saarländischen Initiativkomitees für den Kampf um den Frieden am 19. November in Neunkirchen be­grüßt aus vollem Herzen alle Friedensfreunde an der Saar , über der sich dunkle Kriegswolfen zusammenballen. Die Ver­sammlung erkennt, daß der Nationalsozialismus in seiner Lehre und seinem Handeln der Todfeind des Friedens und damit der ganzen Menschheit ist. Die schaffende Saarbevölke= rung aller Schichten erklärt ihre entschlossene Gegnerschaft gegen den Krieg, den die Hafenfreuz- Regterung gemeinsam mit Japan gegen die Sowjets zu entfesseln sucht. Bewußt der höchsten Verantwortung, die wir vor unserem Volf tragen, erflären die Versammelten ihren heiligen Willen, das Saarland vor dem Zugriff des Hafenkreuzes zu be­wahren und damit den Saarländern bitterste Kriegsnot zu

Rom , 22. November.

Der Hochkommissar für die deutschen Flüchtlinge, me 3 Macdonald, hielt sich in diesen Tagen in Rom auf, wo er u. a. mit dem Vorsitzenden des Dreierausschußes, Baron Alvisi, eine Unterredung hatte. Macdonald hat Baron Aloisi darauf hingewiesen, daß es notwendig sei, die Rechte der jüdischen Minderheit an der Saar im Falle einer Rüd­gliederung unter allen Umständen zu sichern, damit eine neue Flüchtlingswelle vermieden werde. Wie wir hören, hat Baron Aloisi Herrn Macdonald seine vollste Unterstützung zugesagt und die Frage der Sicherung der Rechte der jüdischen Minderheit wird voraus­sichtlich in dem Memorandum, das der Dreier- Ausschuß dem Völkerbund unterbreiten wird, im Sinne der Forderung Macdonalds behandelt.

Flüchtlingskommissar Macdonald ist übrigens auch von Unterstaatsjefretär im Außenministerium Flavio Suvich empfangen worden.

Arm Saarvöglein

Im Zusammenhang mit der Ausputschung des deutschen Volfes wegen der Saarabstimmung haben natürlich auch die Winkelschriftsteller Hochtoniunftur. Keine Abhandlung über die Saar , feine Saarffizze, fein Saarroman fönnte so verlogen und fitschig sein, daß sie nicht etwa von Zei­tungen und Zeitschriften gedruckt würde. Besonders die deutsche Provinzpresse ist reichlich damit gesegnet und nicht mählerisch in dem, was sie ihren geduldigen Lesern vor­seßt. Die unglaublichsten Entstellungen und Verdrehungen, die graufigsten Erfindungen, starf an die berüchtigten Groschenheftchen aus der Jugendzeit erinnernd, werden dem ahnungslosen Leser aufgetischt und er nimmt alles für bare Münze, fein Gedante fönnte ihm fommen, daß er einem ungeheuerlichen Schwindel zum Opfer fällt und zwar einem Schwindel mit dem ausgesprochenen Zweck, das Volf zu verheßen und die nationalistischen Leidenschaften bis zur Hochglut aufzupeitschen.

Ein Musterbeispiel für eine derartige Vergiftung des un­missenden Volfes ist die Sfizze" von Hermann Timm mit dem höchst verdächtigen und fitschigen Titel Arm Saar­vöglein". Sie findet sich in der Sonntagsunterhaltungs­beilage einer norddeutschen Provinzzeitung. Thema: Die hartherzige Unterdrückung und Verfolgung eines saarlän dischen Bergarbeiters durch die Saarkommission" und die Grubenperwaltung. Doch lassen wir rasch den Dichter" Hermann Timm selber sprechen:

" Bis zum Jahre 1932 hatte der Bergmann Johannes Rehm mit seiner Ehefrau Dorothea friedlich als deutscher Arbeiter in dem Dorf am Lauterbach gewohnt. Tas bereits ein Dutzend Jahre andauernde Regiment der Saarfom­mission hatte an dem Deutschtum des Johannes Rehm nichts zu ändern vermocht." Nun kommen zwei Sätze von dem selbstverständlichen Deutschtum des Arbeiters und vom ,, traurigen November 1918", bis dann Timm fortfährt:

Wie fonnte man überhaupt nach der Ansicht des Johan­nes Rehm auf die Meinung kommen, die Deutschen an der Saar wären feine Deutschen !" Wenn er die Familienschrift nachschaute, dann mußte Johannes Rehm trop des Un­glücks, dom großen Vaterland getrennt zu sein, lachen ob des Bemühens der Saarregieruna, aus ihm einen Fran zosen zu machen. Und wie Johannes Rehm, so dachten alle die Deutschen an der Saar.".

So, so! Herr Schriftsteller Timm ist wohl nie im Saar­gebiet gewesen, sonst wüßte- er, daß alle Deutschen an der

Saar lachen ob des Bemühens" des Herrn Timm, der Saar regierung eine solche blöde Absicht zu unterschieben. Das glauben selbst die fanatischsten Anhänger der Deutschen Front" nicht. Nun, für die und für die Saarländer über­haupt ist ja die Skizze des Schriftstellers" Timm nicht geschrieben, nur für die Reichsdeutschen. Für die ist der Schund des Timm gut genug!

Im Frühjahr 1932 aber sollte Johannes Rehm das Lächeln über das nach seiner Meinung vergebliche Tun, die Saarländer zu entdeutschen, vergehen. Es war im Februar, als der französische Fahrsteiger ihm die Mitteilung der Grubendirektion brachte, nach Schicht auf dem Büro vorzu­sprechen. Johannes Rehm war höchst überrascht, als man ihn dort fragte, in welche Schule er seinen ältesten Sohn, der zum ersten April dieses Jahres schulpflichtig wurde, schicken wollte. In die Schule, die er auch besucht hätte, antwortete der Bergmann, denn um den Jungen studieren zu lassen, dazu habe er fein Geld bei dem fnappen Lohn. An diese Fälle, erwiderte der französische Bürobeamte, habe die Saarregierung gedacht und die Tomanialschulen eingerich tet, dort lernten die Schüler vom ersten Schultage an zwei Sprachen, Französisch und Deutsch. Er sollte sein Kind dort anmelden und nicht in die deutsche Schule, dieser Bauern­und Klippichule. Nein," antwortete da Johannes Rehm,

ranzösisch braucht der Junge doch nicht zu lernen; wir fommen hier alle mit der deutschen Sprache aus, und das wird auch in alle Zukunft so bleiben." Der Grubenbeamte warf dem Bergmann einen zornigen Blick zu und sagte: Büten Sie Ihre Zunge, Sie erhalten Ihr Brot von Fran­ zosen . In vier Wochen habe ich die Anmeldung Ihres Soh nes Wilhelm in die Tomanialschule oder die Folgen haben Sie sich im andern Falle selbst zuzuschreiben."

Als er zu Hause das seiner Frau erzählte, weinte diese. Johannes jetzt haben sie uns in der Gewalt, entweder du schickst den Wilhelm in die französische Schule oder du er hälft bei den nächsten Feierschichten deine Papiere und bist erwerbslos. Was sollen wir machen?"" Nichts," sagte Jo­hannes Rehm bestimmt. Ich kann doch nicht Wilhelm Französisch lernen lassen, damit er nachher ein Stander­( Kleine Anmerkung für alle deutschen welsch wird Bürgereltern: Nehmt schleunigst eure Kinder aus den höheren Schulen heraus, denn dort lernen sie Französisch und werden Kauderwelsche!") Nun der Timm wieder:

Während der vier Wochen erfundigte sich Johannes Rehm, was es für Folgen hätte, wenn man als Bergmann einer Grube in französischer Verwaltung seine Kinder- nicht

in die französische Schule schicke."( Wenn er das bis zum Jahre 1932 nicht gewußt hat, dann fann es ja mit dem fürchterlichen Schulterror der französischen Grubenver­waltung" nicht so schlimm gewesen sein. D. Red.). Und er erfuhr nur Tieftrauriges. Entweder wird man zum Ver­räter an der deutschen Seele seines Kindes, dann behält man sein Brot oder man bleibt deutsch und fliegt als Arbeitsloser von der Grube auf die Straße."

Se näher Ostern 1932 rückte, um so schwerer wurde Johannes Rehm die Entscheidung. Manchmal war er nahe daran, zu der Aufforderung des französischer Gruben beamten ja zu sagen und Wilhelm in die Tomanialschule zu schicken. Aber blickte ihn Wilhelm so trenherzig mit den blauen Augen an und sagte: In uns' Schul geh ich," dann wurde dem Vater die Entscheidung wieder leicht."

Na, und da sand die Frau einen Answeg und sie schicktet den sechsjährigen, trenherzia on seiner Schule hängenden Knaben zu einem Onkel in der Pfalz . So muß unser Junge seine Heimat und Vater und Mutter verlassen, damit er deutsch bleiben fann," sagte die Mutter zum Abschied und weinte." Der Sechsjährige hielt sich tapfer bei dem Ab schied." Johannes Rehm aber behielt seinen Arbeits­play."

" Zwei Jahre lebt jetzt Wilhelm, das arme Saarvöglein, fern der Heimat, vertrieben aus ihr, weil er deutsch blei­ben wollte. Jeden Tag schaut er über den Pfälzer Wald nach Westen zu seiner Heimat. Wann darf ich dorthin zurück? denft er. Wann wird das Saarland wieder frei?" - ,, Und mit gleicher Sehnsucht schaut Johannes Rehm über das Pfälzer Bergland nach Deutschland aus."

Im nächsten Frühjahr wird die kleine Marie schul­pflichtig. Diese in die französische Schule zu schicken, fan: er nicht übers Herz bringen. Das Mädchen gleich Wilhelm in der Pfalz zur Schule zu schicken, wird ihm nicht glücken. Die französische Grubenverwaltung wird hinter die Absicht kom­men und ihn entlassen. Darum beten alle in dem Hause des Johannes Rehm: Herr, laß uns 1935 wieder bei Deutsch­ land sein!"

Das ist der Schluß. Wie gesagt, dieser Kitsch ist nicht für Saarländer bestimmt, sondern für die Leser im Dritten Reich ". Aber es ist doch ganz gut, wenn auch mal Saar­ länder so etwas zu lesen bekommen. Und sei es nur, damit man sich ein bißchen schämt über den Schwindel, der hente auf dem Rücken der Saarländer verübt wird und der nur dazu angetan, die Verhebung des Volfes und die nativ­nalistische Aufpeitschung- noch weiter zu treiben...