13.
JANUAR
FürDEUTSCHLAND gegen HITLER
SUTA Tob 1964 9 19b
Sie schleifen eure Namen durch die Goffen, Sie alarmieren Lüge, Haß und Wahn. Ihr aber steht da wie ein Fels, Genossen, Und denkt nur eins: Der Freiheit eine Bahn! Sie sparen nicht mit Phrafen, nicht an Mitteln, Sie setzen ganze Lügenforps in Trab. Ihr aber steht da in den Arbeitskitteln Und streift den Dreck von euren Röcken ab.
Sie drohen mit Vergelten, mit Verfehmen Und wollen rauben, was Ihr etwa habt. Ihr aber steht da. Stumm. Was kann man nehmen, Da Jhr schon alles für die Freiheit gabt. Sie loden mit Geschenken, mit Versprechen Und lögen noch, wär nur die Hälfte wahr. Ihr aber steht da in den Kohlenzechen Und wollt nur eins:
Willy Edenroth.
Jesuitenpater in Schutzhaft
Die Verfolgungen katholischer Priester hören nicht auf
Bor einigen Tagen nahm, nach Mitteilung der„ Kölnischen Zeitung ", die Geheime Staatspolizei in Köln den Jesuiten pater Spieder in Schußhaft. Pater Spiecker habe, so erflärt die Geheime Staatspolizei auf Anfrage, in öffentlichen Arsführungen gehässige und versteckte Angriffe auf den Führer und die nationalsozialistische Regierung gemacht." Die Schußhaft ist vorläufig auf drei Wochen festgesetzt. Außerdem wird gegen Pater Spieder ein Strafverfah= ren wegen Verstoßes gegen die Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat eingeleitet.
Nazi- Tendenzmeldungen überführt
Paris , den 28. November 1934.
Havas meldet: Es wird erklärt, daß die im Ausland verhreiteten Meldungen, wonach Außenminister Pierre Laval dem Reichsführer Sitler versprochen haben soll, jede Propaganda im Saargebiet für eine Abstimmung im Sinne der Beibehaltung des jeßigen Regimes einzustellen, wenn der Reichsführer sich seinerseits zu einer sofortigen Reglung der Frage der Domanialgruben verpflichtet, jeglicher Grundlage entbehren.
Man schreibt uns aus dem Reiche:
In wenigen Wochen tritt die jaarländische Bevölkerung an die Wahlurnen. Doch man darf annehmen, daß sich leider nur der fleinste Teil der weittragenden Bedeutung ihrer Stimmabgabe bewußt sein wird. Indem die Abstimmenden wähnen, über ihr eigenes Geschick und über das ihres kleinen Ländchens zu bestimmen, liegt tatsächlich das Schicksal von Millionen Menschen, ja, man kann vielleicht ohne Uebertreibung sagen, das Schicksal Deutschlands und Europas für einen Tag in ihrer Hand.
Diese Schicksalsrolle spielen die Saarländer natürlich nicht aus eigenem Antrieb, nein, sie werden dazu gezwungen von einer Macht, die selber die Schicksalsfrage zu itellen getrieben wird, ähnlich wie eine Regierung, die vor ihrem Parlament die Vertrauensfrage stellt. Und diese Macht ist das nationalsozialistische Deutschland ! Ein Blick nach Deutschland genügt, um die Richtigkeit dieser Auffassung bestätigt zu finden und wie vom Himmel eingegeben fällt einem dort die Erkenntnis zu, daß die Saar tatsächlich das Schicksal Deutschlands werden kann. Man peitscht das Volk in einem Maße auf und mit Mitteln, wie das bisher in Deutschland unbekannt war. Seit Monaten gibt es kaum ein Dorf, in dem nicht an irgendeiner Stelle ein Transparent befestigt ist: Deutsch die Saar ! Ebenso gibt es keine Stadt mehr, die nicht an ihren verkehrsreichen Punkten einen schwarzweißrot gestrichenen Holzpavillon oder einen Stand nder riesige Transparente aufgestellt hat, ebenfalls mit den Worten: Deutsch die Saar ! Deutsche , denkt an die Saar ! Auf Schritt und Tritt begegnen die Passanten derartigen und ähnlichen Erinnerungsschriften, oft völlig unmotiviert schaften und Hotels. Auf Bahnhöfen und in Wartejälen, an gewöhnlichen Häusern, häufiger noch an Gastwirtin Rathäusern oder sonstigen amtlichen Stellen stößt man auf unzählige Plakate, die die Bevölkerung an die Saar erinnern sollen. Ja, wie erstaunt der Saarländer , wenn er irgendwo in einem Theater sitzt und auf seinem Programmzettel in dicken Lettern liest: Deutsche , denkt an die Saar . Selbst auf den Umschlägen von Fachzeitschriften, im Text der Vereinsblättchen oder kirchlichen Gemeindeblättern überall sieht man sich plötzlich dem Wörtchen Saar gegenüber in Verbindung mit irgendeinem Spruch von unsern die Konjunktur ausnußenden Feld-, Wald und Wiesendichtern.
Die wichtigsten Rollen bei dieser ungezügelten Aufpeitschung des Volkes spielen natürlich die Zeitungen und Rundfunksender. Das Unwesen der deutschen Sender zu beobachten, dazu braucht man nur das Radio anzustellen. Schwieriger ist es schon, die Fülle des Ma terials zusammenzustellen, das die deutsche Presse bietet. Kein Tag vergeht, an dem nicht irgendetwas über die Saar in den deutschen Zeitungsspalten zu lesen ist, scien es sensationell aufgemachte Meldungen über mehr oder meniger große politische Zusammenstöße, oder die Aufrufe der„ deutschen Front", deren Denfschriften und Heßereien, Angriffe auf die Regierungskommission oder deren Organe, wüste Schimpfereien und Aufbauschungen gegen die
Es bleibt dabei: 5.7 Millionen Arbeitslose
Die braune Presse an der Saar hat wieder einmal eine unserer Rügen " entlarvt. Sie beschimpft uns als Separatistenpresse und behauptet, daß wir kein Mittel unversucht laffen, mit gemeinen Lügen die tatsächlichen Erfolge in Deutschland abzuleugnen". Wir fönnen beim besten Willen feine Erfolge des nationalsozialistischen Deutschland auf wirtschaftlichem Gebiet feststellen. Wir wissen eins, daß diese „ Erfolge" darin bestehen, daß Deutschlands Außenhandel zugrunde gerichtet wurde, daß der Gold- und Devisenbestand der Reichsbank verpulvert worden ist, daß eine Rohstofffnappheit und eine Preissteigerung bei gleichzeitigem Rücgang des Realeinfommens der werktätigen Bevölkerung festzustellen ist. Lediglich die Bank und Börsenfürsten mit dem Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht an der Spize, und die Rüstungsindustriellen wie Krupp, Thyssen und Konsorten sowie die ganze Bonzofratie können mit den Zuständen in Deutschland zufrieden sein, da sie auf Kosten der Allgemeinheit ihren Profit einstecken und sich mästen.
Das alles wissen auch die braunen Volksverderber genau. Doch versuchen sie, diese Dinge vor den Saarländern zu verheimlichen und dafür mit ihrer längst in die Vergangenheit versunkenen Arbeitsschlacht Reflame zu machen. Die Nazis hätten mit Hilfe dieser Arbeitsschlacht die Arbeitslosigkeit überwunden. Sie behaupten dabei kühn, daß die nationalsozialistische Regierung am 30. Januar 1933 das furchtbare marristische Erbe von 8 Millionen Erwerbslosen übernahm". Es waren damals zwar etwas weniger als 6 Millionen Arbeitslose, aber bei der Großzügigkeit im Lügen kommt es den Nazis auf die 2 Millionen wirflich nicht an.
Sun hatten wir aber das große Verbrechen begangen, die wunderbaren Erfolge der Nazis zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zu bezweifeln. Wir hätten, wie die„ Saarbrücker Zeitung " erflärt, mit frecher Stirn und fetten Buchstaben" behauptet, es gäbe in Deutschland heute 5,7 Millionen Arbeitslose. Und nun werden wir und unser Bryderblatt, die Saar- Volfsstimme", die die gleiche Behauptung aufgestellt hat, widerlegt".
Gewöhnlich, wenn man jemand widerlegen will, geht man auf seine Behauptungen ein und versucht den Nachweis zu erbringen, daß sie nicht richtig sind. Die„ Saarbrücker Zei tung " aber geht auf unseren Artikel überhaupt nicht ein, sondern macht sich ihre eigene Statistik zurecht, ohne daß ihre Leser wissen, was wir eigentlich gesagt haben.
Zunächst wollen wir die Feststellung machen, daß die " Deutsche Freiheit" den Artikel unter der Ueberschrift 5,7 Millionen Arbeitslose" in ihrer Ausgabe vom 1. November, und die„ Saar- Bolfsstimme" einen Tag später gebracht haben, um uns also zu widerlegen", brauchte die alte gebrechliche Tanteimmerhin 26 Tage. Wir haben klar und deutlich geschrieben, daß nach den amt: lichen Angaben heute im regulären Produktionsprozeß 15,1 Millionen Arbeiter und Angestellte tätig sind. Unter Sinzus
zählung der zu gleicher Zeit veröffentlichten Arbeitslosen: ziffer von 2,39 Millionen gäbe es demnach in Deutschland rund 17,5 Millionen Arbeitnehmer. Das sind amtliche Zahlen, die die„ Saarbrücker Zeitung " nicht bestreiten fann. Wir haben ferner festgestellt, daß in dem Statistischen Jahrbuch für das Deutsche Reich für 1934 die Zahl der Arbeitnehmer mit 20 837 000 angegeben wird. Auch das ist eine amtliche Zahl, und die Saarbrüder Zeitung" versucht nicht im ge= ringsten, auch diese Zahl zu bestreiten, Wenn wir diese lette Zahl mit der obigen Zahl von 17,5 Millionen Arbeitnehmer vergleichen, so kann ein jeder, der die Volksschule besucht hat, sich ausrechnen, daß in den neuesten statistischen Ausweisen über die Zahl der Beschäftigten und Arbeitslosen in Deutsch land die Kleinigkeit von 3,3 Millionen Arbeitern fehlt Da die Zahl der Arbeitslosen nach amtlicher Feststellung 2,4 Millionen ist, so mußte unter Sinzuziehung dieser 3,3 Millionen angenommen werden, daß die Zahl der Arbeitslosen in Wirklichkeit 5,7 Millionen ist.
Nun will uns die„ Saarbrücker Zeitung " weißmachen, daß es erstens einmal 500 000 Stranke gäbe, dann 500 000„ unfichtbare" Arbeitslose und 1 Million unsichtbare" Beschäftigte.
Dazu ist folgendes zu sagen: Wir haben nie gehört, daß die vorübergehend franken Arbeitnehmer in der Beschäftigungsstatistik überhaupt nicht eingerechnet werden. Was ,, unsichtbare Arbeitslose" sind, das verstehen wir nicht. Es handelt sich wahrscheinlich um Arbeitslose, die feine ArbeitsIpsenunterstützung befommen. Im übrigen wollen wir daran erinnern, daß im Sommer das Institut für Konjunkturforschung diese unmittelbaren Arbeitslosen mit 800 000 geschätzt hat, aber wie schon oben gesagt, den Leuten kommt es auf eine Lüge mehr oder weniger nicht an. Daß es darüber hinaus plötzlich in Deutschland eine Million unsichtbare Beschäftigte" gibt, darüber haben wir bisher nie etwas gehört. Dieser Begriff ist uns überhaupt neu. Will etwa die Saarbrüder Zeitung" behaupten, daß es im braunen Deutschland eine Million Arbeitnehmer gibt, die ihre Steuern nicht be= zahlen und deshalb unsichtbar geworden find? Es hat wirklich keinen Sinn, auf diesen offensichtlichen Krampf einzugehen.
Die Tatsache bleibt bestehen, daß die Zahl der Arbeit nehmer in Deutschland auch für das Jahr 1934 vom Statistischen Reichsamt mit 20,8 Millionen angegeben worden ist, und die Tatsache bleibt ferner bestehen, daß bei der Angabe der Arbeitslosenzahl mit nur 17,5 Millionen Arbeitnehmern operiert wird, daß man also im Gegensatz zu den früheren Jahren 3,3 Millionen Arbeitnehmer vergessen" hat. Und die„ Saarbrücker Zeitung " ist uns die Erklärung schuldig geblieben, was mit diesen 3,3 Millionen los ist. Denn auf die Mäßchen von den 500 000 Kranken, von der halben Million unsichtbaren Arbeitslosen" und einer Million„ unficht barer Beschäftigten" fällt doch wahrlich niemand rein, außer einigen wenigen, die unbedingt alles glauben, was ihnen von der gleichgeschalteten Breise aufgetischt wird.
,, Marristen" und oppositionellen Katholiken und schließlich heftige Polemifen gegen die französische Regierung. Eine beliebte Art ist, das Wüten der jaarländischen Kommune" ganz groß aufzumachen, um dem deutschen Leser zu zeigen, vor welchen„ Gefahren" er doch im Schoße des dritten Reiches" bewahrt bleibt und wie sehr es Zeit ist, daß auch dje„ arme, geplagte Saarbevölkerung" von diesem„ roten Gesindel" befreit wird. Richtige Schauergeschichten werden den deutschen Lesern aufgetischt, wenn es darum geht, die ,, separatistischen Marristen" in ihrer ganzen" Blutrünstigkeit" anzuprangern.
Einen weiteren, sehr beliebten Stoff für Sensationen muß die französische Grubenverwaltung hergeben, die die saarländischen Bergarbeiter noch schlimmer hält, als man die Neger im dunkelsten Afrika behandelt", die ein furchtbares Schreckensregiment" an der Saar ausübt und die jeden jaarländischen Bergarbeiter„ faltherzig dem Hungertode" überliefert, falls er nicht Franzose werden" will. Bei einem solch dankbaren Thema ist es nicht verwunderlich, wenn die fitschigsten Erzählungen und Romane in deutschen Zeitungen und Zeitschriften Eingang und gläubige Leser finden.
Dieses redliche Bemühen gefaufter Journalisten hat dann tatsächlich zustande gebracht, daß Saarländer im Reich wie bejammernswerte, todunglückliche, völlig ver: armte Menschen angesehen und bemitleidet werden und es will den Deutschen durchaus nicht passen, wenn Saar : länder in ihrem Benchmen und Aussehen völlig von diesem Trugbild abweichen und erst recht mißtrauisch werden sie, wenn Saarländer mit dem besten Willen nicht in der Lage sind, alle diese Greuelmärchen durch persön liche Erfahrungen zu bestätigen. Die Leute merken dann selber, da stimmt etwas nicht und natürlich stimmt da etwas nicht!
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Ein für die Aufstachelung nationalistischer Leidenschaften wunderbare geschaffenes Objekt waren die Meldungen von den Truppen verschiebungen der Franzosen an der jaarländischen Grenze. Zwei, drei Wochen lang stand die deutsche Zeitung im Zeichen dieser Meldungen. Jeder Tag brachte das gleiche Thema in neuer, noch größerer, noch sensationellerer Aufmachung, faum, daß die Schriftgrade ausreichten, faum daß die Breiten der Journale Platz genug boten. Und wie lauteten die Ueberschriften?! Ein neuer Weltfrieg schien vor der Türe zu stehen: Frankreichs Saarpläne glatter Rechtsbruch!" Kein Grund, fein Recht zum Einmarsch!" Französische Motortruppen in Bereitschaft!"" Die Saardeutschen lassen sich nicht provozieren!" „ Deutschland legt Verwahrung ein!"„ Die richtige Antwort an Frankreich !"„ Frankreich wird zur Ordnung gerufen!"-Warnungen aus allen Ländern!" Und dann kommen auch mal wieder die beliebten Verdächtigungen der Emigranten: Putschgerüchte im Saargebiet!"„ Erfindung der Emigranten!" dert Ausweisung der Saar - Emigranten!" Emigranten- Terrors gefordert!" usw.
„ Bürdel for= „ Bruch des
Natürlich wird auch nicht versäumt, bei dieser Gelegenheit den„ Friedenswillen" Deutschlands gebührend hervorzuheben und es wimmelt nur 1 im deutschen Blätterwald von entsprechenden Ueberschriften und Ausführungen. Die überdimensionale Steigerung, die die Saarfrage durch die Nationalsozialisten bewußt oder unbewußt erfahren hat, rief die eigenartige, aber feststehende Erscheinung hervor, daß heute ganz Deutschland in zwei riesige Lager gespalten ist durch ihr Verhältnis, durch ihre Einstellung zur Saar . Auf der einen Seite stehen die Deutschen , die unter allen Umständen wünschen würden, daß das Saargebiet reibungslos und so bald als möglich zum Reich zurückkehren möge.
Auf der anderen Seite stehen die Deutschen , die fürchten, daß Hitlers Diktatur den Ruin Deutschlands bedeutet und darum seinen Sturz wünschen. Auch eine Niederlage sein, aber sie wäre ungeheuer wichtig als treibende Kraft Hitlers an der Saar würde dieses Ereignis noch nicht auf ein derartiges, erhofftes Ereignis hin. Eine Niederlage Hitlers an der Saar würde einen Prestigeverlust des Systems vor dem deutschen Volfe und der Welt bedeuten, dessen Tragweite nicht abgeschätzt werden kann. Angesichts des beinahe unfaßbaren Vertrauens, das Hitler noch bis vor furzem im Volfe besaß, birgt ein deutlicher Vertrauensverlust an der Saar große Gefahren für das ganze nationalsozialistische System in sich. Umgekehrt würde ein Sieg Hitlers eine neuerliche Festigung seiner Stellung im Staate zur Folge haben, die Einnistung des National sozialismus im Herzen Europas könnte fortschreiten. Begreift man nun, mit welcher Spannung hauptsächlich die deutschen Gegner des Nationalsozialismus aus den Ausgang der Saarabstimmung warten? Begreift man ouch, wenn heute ganz Deutschland nur ein Problem kennt, das es von Tag zu Tag mehr erfüllt, die Saar : abstimmung?
Es fingt unglaublich, aber es ist so: Während der eine Teil des deutschen Volkes davor zittert, daß das Saargebiet nicht zum Reich zurückkehren fönnie, zittert ebenio sehr der andere Teil des Volkes davor, daß Hitler an der Saar siegen könnte! 3mei Soffnungen spalten Deutsch land ! Zwei Hoffnungen lähmen das deutsche Volf Lis zu den Tagen um den 13. Januar 1935 herum! Alles andere tritt nun in den Hintergrund, interessiert nicht. Denn die Saar wird als Prüfstein angesehen, ob Deutschland auf längere Zeit dieses Leben weiter führen oder ob die Stunde des braunen Systems bald geschlagen haben wird. Und begreift man nun auch, wenn die Saar das Schicksal Deutschlands werden fann? Jawohl, hier in dem kleinen Ländchen fallen die Schicksalswürfel und die Bevölkerung ist sich dessen nur zu einem kleinen Teil bewußt. Sie weiß faum, daß sie es in der Hand hat, ein SechzigMillionen- Volf zu weiterer Knechtschaft unter brauner Despotie zu verurteilen; sie weiß kaum. daß es an ihr liegt, vor aller Welt laut zu sagen, was ein SechzigMillionen- Volf nicht ausdrücken dari; und sie weiß faum, daß sie berufen sein könnte, dieſem großen Volke die Fackel der Freiheit zuzuwerfen, damit sie lodere und hell aufflamme, bis auch die winzigste Ecke deutschen Bodens von der Dunkelheit der Unterdrückung befreit ist.