Berlin , den 28. November 1934.
In Ergänzung zu der von uns bereits kritisch beleuchteter Rede. die Dr. Goebbels im Berliner Sportpalast gehalten hat, teilt der Preußische Pressedienst der NSDAP ." mit, daß der Propagandaminister auch die Warenhausfrage be= leuchtet hat. Es kam ihm hierbei, wie immer, auf eine Lüge mehr oder weniger nicht an. Er hat die unwahre Behaup= tung aufgestellt, daß die vorangegangenen Regierungen in den Warenhäusern 400 Millionen Mark Staatskredite investiert hätten. Diese 400 Millionen wären für das deutsche Bolf verloren, wenn man die Warenhäuser abschaffen würde. Deshalb, so erklärte Goebbels, mußten wir etwas tun, was wir prinzipiell für falsch hielten, weil es taktisch richtig war."
In Wirklichkeit wird wieder einmal damit erneut der Beweis erbracht, daß die feieri. hen Versicherungen der nationalsozialistischen Führer, die sie vor der Machteroberung abgegeben haben, sie würden zur Gesundung des Mittelstandes die Warenhhäuser und Einheitspreisgeschäfte abschaffen, eine bewußte Irreführung waren. Dr. Schacht als Vertreter der Bank- und Börsenfürsten, die die Nationalsozialisten ebenfalls zu bekämpfen vorgaben, betreibt einen ausgesprochenen großfapitalistischen Wirtschaftsfurs. Das ist auch der eigentliche Grund, weswegen jezt plötzlich die Warenhäuser verhätschelt worden. Und die Drehs des Herrn Goebbels können auf keinen denkenden Menschen einen Eindruck machen. Sie beweisen nur, daß die Nationalsozialisten auf den Kampf gegen die Warenhäuser verzichtet haben.
Ohricige für Streicher
Er wird von einem kleinen Friseur besiegt
Vor einigen Tagen ist in Nürnberg ein fleines Friseurgeschäft geschlossen worden. Der„ Wucherer" wurde abge= führt, und das Bild des„ Saboteurs am Aufbauwerk" prangte in Streichers Frankfurter Tageszeitung". Uebrigens haben wir noch nie ein so intelligentes Geficht in diefem Blatte gesehen.
Streichers Triumph war nur von furzer Daner: Jetzt gibt der Reichskommissar für Preisüberwachung bekannt, „ daß jeder Friseur hinsichtlich seiner Preisgestaltung völlig frei iit: er ist nicht nur berechtigt, sondern auch verpflichtet, die Preise für seine Leistungen selbst zu berechnen. An Preisfestießungen irgendwelcher anderer Stellen ist kein Friseur gebunden. Insbesondere sind die Innungen nicht befugt, Preise vorzu= schreiben".
Auf Vorschlag des Reichsbischofs Müller versammelte sich gestern der Senat der Altpreußischen Union, um den juristischen Sachwalter dieser Kirche neu zu wählen. Der Senat hat den vom Reichsbischof Müller vorgeschlagenen Kand: daten abgelehnt und hat beschlossen, in seinen Funktionen als Sachwalter deft Dr. Werner zu bestätigen, der seit Juni 1933 sich von der offiziellen Reichskirche getrennt hatte,
Freiheit der Priester
120 Mark Geldstrafe
Ein spannender Prozeß spielte sich, so schreibt die Basler National- Zeitung", am Mittwochnachmittag im Lörracher Strafgerichtssaal ab, zu dem die katholische Geistlich= teit von Lörrach und Umgebung zahlreich erschienen war, ebenso die katholische Gemeinde von Stetten . Vor den Schranken, verteidigt von Rechtsanwalt Mayer, stand Stadtpfarrer Josef Hermann von Stetten wegen verbotener Flugblattverteilung. Laut Verordnung des Reichsinnenministers ist nicht nur das Flugblatt politischen, sondern auch religibién Inhalts verboten. Dagegen hat Pfarrer Hermann verstoßen, als er im August/ September d. J. an die Familien und übrigen Mitglieder seiner Pfarrei ein Flugblatt verschickte, das mit dem Rufe schlöß: „ Es lebe Chriftus der König ".
Der Urheber des Flugblattes war nicht auf demselben verzeichnet. Das Bezirksamt, dem das Blatt vorgelegt wurde, sprach gegen Pfarrer Hermann wegen Uebertretung des Verbots eine Geldstrafe von 120 Marf aus. Hiergegen
legte der Geistliche Berufung ein. Aber auch der Strafrichter ließ seinen Einwand, es handle fich nicht um ein Flugblatt, sondern um einen Familienpfarreibrief, nicht gelten und bestätigte die ausgesprochene Geldstrafe in der genannten Höhe.
Pfarrer Hermann nahm das Urteil mit dem Ausruf„ Es lebe Christus der König " entgegen, was ihm eine ernst e Rüge des Vorsitzenden eintrug...
Am Pranger
,, Es gibt nichts...."
Das„ Pfälzer Tageblatt"( Nr. 272) prangert aus Frantenthat an:
„ Tas Winterhilfswerk teilt mit, es sei ihm insofern ein Irrtum unterlaufen, als berichtet wurde, daß Herr Rechnungsrat a. D. Amberger einen Betrag von 1000 Mart als Eintopfspende gegeben hatte. Tatsache sei, daß Herr Amberger seit Eröffnung des Winterhilfs= merfes 1984/35 feinen Pfennig gegeben hatte, obwohl er über ein monatliches Einkommen von 400 Mark verfüge. Die Sammler beim letzten Eintopfgericht seien von einem Billenfenster aus abgefertigt worden mit den Worten: „ Es gibt nichts. macht einen Strich hin!""
Wozu nur zu bemerken ist, daß die Spenden zum WinterHilfswerk vollkommen freiwillig sind.
Uebrigens: daß ein Rechnungsrat schon so gegen die Schnorrer auftritt, läßt tief blicken.
Unter der Ueberschrift„ An den Pranger!" berichtet der Beitungsdienst" des Reichsnährstandes: Wie die Kreisbauernschaft Neustadt a. d. H. mitteilt, wurden in den letzten Tagen im Weinhandel, mitunter auch beim Weinbau, erhebliche Verfehlungen gegen die Richtpreismaßnahmen des Reichsnährstandes festgestellt. Der Kreisbauernführer macht darauf aufmerfiam, daß in den allernächsten Tagen eine Veröffentlichung derjenigen Namen und Firmen erfolgen werde, die sich gegen die Maßnahmen des Reichsnährstandes pergangen haben."
Die Unterhausdebatte ist hier das politische Ereignis des Tages. Viele Blätter geben sie ohne Kommentar wieder, manche nehmen bereits Stellung zu ihr. Die Bewertung der Debatie ist nicht einheitlich.
Sehr fritisch äußert sich Wladimir d'Ormesson im ,, Figaro ": Die Unterhausdebatte habe einen eigentümlichen Eindruck hinterlassen; sie habe ebenso viel Kraft, wie Schwäche offenbart. England habe sich wieder mit seinen unveränderlichen Vorzügen und seinen gewöhnlichen Fehlern gezeigt. Man entdecke von neuem wieder, daß es eine Nation ist, die ehrlich entschlossen ist und jeder Gefahr die Spitze bieten möchte und genau so entschlossen, nichts zu tun, um diese Gefahren zu vermeiden. Die Engländer leisten sich jeden Luxus, selbst den der Gefahr. Winston Churchills Rede, so meint d'Ormesson weiter, voll von Tatsachen und einschneidenden Einzelheiten, habe tiefen Eindruck gemacht. Er habe besonders die Luft= rüstungsfrage behandelt, die die britische Meinung am meisten interessiere. Vor 25 Jahren sei Eng= land durch die Entwicklung der deutschen Flotte beunruhigt gewesen, heute jei es durch die Entwicklung der Luftflotte beunruhigt: am Grundriß hätten also die Tatsachen nichts geändert.
Auf die Anklage Churchills habe Baldwin gleichzeitig zustimmend und abschließend geantwortet. Seine Rede sei die Bestätigung einer Politif, eines Programms, aber auch Verhandlungsföder. Baldwin habe keine Schwierigkeiten gemacht, um die ungeheuren deutschen Rüstungsanstrengun= gen aufzuzeichnen, und die Wahrheiten, die er sagte, dürften einige Sensation in Berlin erregen. Baldwin wandte sich gegen das„ Geheimnis der deutschen Machenschaften" und gegen die dadurch verursachten Schwierigkeiten, selbst in deutschfreundlichen Ländern wie Skandinavien . Der Vorwurf jei begründet, aber ein wenig naiv. Deutschland konnte bei seinen Prozeduren nur gewinnen- die Tatsachen hätten es bewiesen da niemand und am wenigsten England sich dagegen gewandt habe. Das Wichtigste aber, was Baldwin erklärt babe, sei daß, welches immer auch die deutschen Ziffern und die deutschen Absichten sein mögen, England um jeden Preis entichlossen sei, sich in der Luft von Deutschland nicht über= holen zu lassen, sondern sich einen Ueberlegenheitsspielraum vorzuhalten. Um es furz zu machen, Baldwin habe erklärt:
Schuld an der Besorgnis von Europa hat die Unkennt= nis über die Ereignisse in Deutschland . Das weiß das Reich. Es hat schon vor langer Zeit selbst den Schleier des Geheimnisses gelüftet. Es wird uns also möglich sein, die Entschlüsse, die gefaßt werden müssen, zu erörtern und zu prüfen."
„ Bedeutet das, fragt d'Ormesson die Ankündigung eines Vorschlages über die deutschen Rüstungen? Sei das der Köder für Verhandlungen? Wir sahen die Stärke Englands, nun sehen wir seine Schwäche. Denn man mache schön vor Hitler . Er werde förmlich gebeten, selbst die ungeheuerlichen Verdrehungen zu erklären, die er bei den Verträgen vorgenommen habe, damit man diese
Erklärungen buchen und wieder leicht auch atmen kann. Das jei keine Verhandlung, das sei eine Zollabgabe. Leichter atmen? Nach solcher Entmutigung und solcher Prämie für die geheimen Machenschaften"? Glaube denn England wirklich, daß es auf diese Weise Deutschland ver nünftig machen und beschränken fönne? Sei es denn durch die zehnmal wiederholten Versuche nicht aufgewacht?"
Die gestrige Debatte sei nüßlich gewesen, da sie gezeigt habe, daß England von der deutschen Ausrüstung genaut Kenntnis habe und dagegen Front machen wolle.
„ Populaire" stellt fest, es sei zu begrüßen, daß der= artige Reden nicht ausschließlich durch die englischen Militärs gehalten wurden, um eine Vermehrung der Rüstungen zu erreichen und daß sie im Gegenteil die englische öffentliche Meinung dahin bringen, sich die Aufgabe zu stellen, den Frieden in Europa zu organisieren und die Berantwortung zu übernehmen die eine solche Organization für ein großes Volf, wie die Engländer, nach sich zieht.
Und im„ Midi" meint A.-L. Jeune in bezug auf die Unterhausverhandlungen: Im letzten Frühjahr habe man den Versuch von französisch- deutschen Verhandlungen gemacht. Dieser Verfuch habe nicht zum Ziele geführt. Berlin strenge sich jetzt an das, was ihm mit Barthon nicht ge= glückt sei, mit Laval wieder zu beginnen. Sei Laval nicht der erste französische Ministerpräsident gewesen, der sich nach Berlin begeben habe? Man lade ihn dabei ein, mit Hitler zu plaudern, wie er dies mit Brüning getan habe. Darum werde Herr von Ribbentrop zweifellos in einigen Wochen in Begleitung von Heß in Paris ein Ribbentrop habe sich nach London begeben. Welch schörer Spielbeginn wäre für ihn die Bürgschaft von Baldwin und vom englischen Außenamt! Kurz gesagt, Berlin ipiele seine Partie gestützt auf die französischbritische Zusammenarbeit, um zu einer französisch- deutschen Vereinbarung zu kommen.
Im Intransigeant" weist Gallus darauf hin, daß Baldwin von seiner Rede vorher Frankreich , Deutschland , Italien und den Vereinigten Staaten Mitteilung gemacht und damit auf die Bedeutung, die er der Angelegenheit beimißt, hingewiesen habe.... Die ausgezeichnete Rede werde die Legende von dem armen, so bedrohten und eingefreisten Deutschland zerstören, das nur auf die Stärke seiner Waffent zählen könne, um der Sklavere und dem Tode zu entgehen. Es scheine, daß der Führer bereits dem englischen Botschafter. der nach London nach dieser Unterredung abgereift sei, gewisse Versprechungen gemacht habe. Und es werde behauptet daß die Rede Baldwins bereits gemäßigter gewesen sei auf Grund des Berichtes von Sir Eric Phipps Denn, wie der englische Minister erklärte, demnä ch it werde der Schleier des Geheimnisses ge= lüftet werden über das, was im Reiche ge ich ehe.
Warten wir ab, so meint Gallus, aber notieren wir ab heute ein dem Frieden günstiges Zeichen: England habe den ersten Anstoß gegeben, um Erklä rungen zu fordern. Man könne sicher sein, daß Deutschland nicht wagen werde, es durch unverschämtheiten zu erbittern, noch es zu beunruhigen durch lügenhafte Ausflüchte.
Von unserem Korrespondenten
Der Berliner Storrespondent des Paris Midi", Robert Lorette, weist darauf hin, daß man an zwei Tatsachen deutlich erkennen könne, in welcher Richtung sich in den letzten Wochen die Außenpolitik des dritten Reiches" entwickelt habe.
Einmal handele es sich um 2ondon. Die Aussprache, die gestern im Unterhaus über die deutschen Rüstungen stattgefunden habe, habe in Berlin im voraus schon Besorgnis hervorgerufen. Das andere Mal handele es sich um Paris . Der Feldzug zugunsten direkter Besprechungen und die dringende Aufforderung an Pierre Laval , solchen Besprechungen geneigt zu sein, werde deutlich verstärft.
Das Echo, das die Rüstungsdebatte im Unterhause habe, lasse deutlich erkennen, daß die Zeit vorbeijei, wo das Reich auf eine völlig isolierte Außent= politik hingearbeitet habe. Heute mache sich Deutschland Sorgen. Man wolle um jeden Preis, was die deutsche Rüstung anbelange, den gegenwärtigen Zustand der
Tschechen eindliche Kundgebung in Berlin
Aufgeputschte Studenten
Berlin , 30. Nov. Die Aufputschung der nationalsozialisti chen Instinkte aus Anlaß der Vorgänge an der Prager Universität ist geglückt. Die Unzufriedenen, vor allem die Studenten, haben die fällige Ablenkung im grauen Alltag erhalten. Am schlimmsten ging es an der Technischen Hoch schule in Berlin- Charlottenburg zu.
Am Dienstag um 11 Uhr waren 2000 Studenten vor dem Hochschulgebäude marschbereit veriammelt. Der Reftor Prof. v. Arnim verkündete die Schließung der Hochschule für den Rest des Tages. Arnim entstammt aus Führer= freifen der A. und war Stellvertreter und Adjutant des Grafen Helldorf zur Zeit, als dieser die Berliner SA. kommandierte. Gegenwärtig bekleidet Arnim den Rang eines SA. - Oberführers Dieser Graf Arnim ist also zur Führung" der Technischen Hochschule in jedem Betracht geeignet. In einem viertelstündigen Marsch durch den Tiergarten begab sich der Zug zur tschechoslowakiichen Gesandtschaft. wo die Ansammlung durch Tau
Dinge irgendwie legalisieren, nach Möglichkeit durch direkte Besprechungen, wie man sie in Paris versuche, oder durch diplomatische Unterhaltungen, wie es in London der Fall gewesen sei. Die deutschen Zeitungen, die eben noch hoch mütig auf das Ausland herabgesehen hätten, sprächen offen ihre Furcht vor Churchills Rede aus und vor der Haltung des englischen Parlaments. Auf der anderen Seite feierten fie als einen großen diplomatischen Erfolg die Tatsache, daß Sir John Simon den deutschen Botschafter empfangen habe, ebenso wie der Umstand, daß sich der englische Botschafter in Berlin mit Hitler unterhalten habe.
In Berlin arbeitet man mit großem Fleiß daran, eine direkte Unterredung zwischen Hitler und Laval zustandezubringen. Darum solle wohl auch Hitlers Stellvertreter Heß nach Paris gehen, sobald Ribbentrop nach Berlin zurückgekehrt sei. Jedenfalls sei die Frage der französisch- deutschen Annäherung mehr als je das politische Tagesgespräch. Tatsächlich habe die„ Berliner Börsen zeitung" feinerlei Bedenken, auf ihrer ersten Seite die Ueberschrift zu drucken:„ Laval soll mit Hitler reden"; Paris und Berlin müssen sich verständigen".
Umorganisation der Roten Armec
Mostau, 30. November.
Soeben ist hier eine Maßnahme auf militärischem Gebiet getroffen worden, die die größte Beachtung verdient. Auf Grund eines Erlasses des Volfskommissars für Kriegswesen, Woroschilow, ist ein Kriegsrat ins Leben gerufen worden, der aus 80 Mitgliedern besteht. Den Vorsitz in diesem Kriegsrat führt Woroichilow selbst. Seine Stellvertreter sind die stellvertretenden Volkskommissare für Gama nif. Kriegswesen Tuchatschewski und Tuchatschewifi ist bekanntlich der junge Sowjetgeneral gewesen, der im Jahre 1920 während des russisch - polnischen Krieges den erfolgreichen Vormarsch gegen Warschau leitete. Die übrigen Mitglieder des Kriegsrates feßen fich aus dem Chef des Generalitabes, den Armeekommandanten und den Chefs der verschiedenen Spezialwaffengattungen zusammen.
Die Schaffung diefes Kriegsrates wird als ein Beweis dafür angesehen, daß Sowjetrußland sich auf alle Eventualitäten, insbesondere angesichts der japanischen und hitlerdeutschen Drohung, vorbereitet.
jende von Vassanten und Neugierigen anschwoll. An den Haifa als Industriezen rum
Fenstern des Gesandtschaftsgebäudes wurden eilig die eijernen Rolladen heruntergelassen. Auf der Straße ertönten Sprechchöre; die mitgebrachten Transparente mit der Inschrift:„ Wir protestieren gegen Prag !" wurden emporgehalten, und die Studenten sangen das Lied von Ernst Moritz Arndt :
Der Gott , der Eisen wachsen ließ.
der wollte keine Knechte!
Darum gab er übel, Schwert und Spieß Anlage ist bereits fertiggestellt. Sie umfaßt eine mo= dem Mann in eine Rechte.
Ein Redner aus den Kreifen der Studenten bestieg ein am Eingang der Gesandtschaft errichtetes Podest und gleißelte das Verhalten der tschechoslowakischen Regierung, ermahnte aber zugleich die Studenten.„ Disziplin" zu üben. Ein großes Polizeiaufgebot, das vor der Gefandtschaft er= schien, um abfällige Ausschreitungen zu verhindern, be= schränkte sich darauf, der Demonstration& uzusehen, die sich nach Abwicklung des Programms wieder zerstreute.
Haifa , 16 Nov. Haifa entwickelt sich immer mehr und mehr zum Zentrum der palästinensischen Schwerindustrie. Das nächste große Industrieunternehmen, das dort eröffnet wird, ist das der Palästinensischen Hütten- und Metallwerte( Palestine Foundries and Metal Works Ltd.), die unter der Leitung eines aus Deutschland stam menden Fachmannes, A. Kremener, stehen, der in Deutsch land ein großes Unternehmen gleicher Art geleitet hat. Die derne Gießerei mit Schmelzöfen, ein Eisen walzwerf und ein Metallwalzwerk. In dem Unternehmen, das den Betrieb demnächst aufnimmt, werden 350 Arbeiter beschäftigt sein.- DiePalestine Electric Corporation arbeitet ar der Fertigstellung ihrer neuen großen Transformator Station in Haifa , die in etwa einem Monat in Betrieb gesetzt werden wird. Neben dem ständigen Personal werden beim Bau der Station und bei der Auf* stellung der Maschinen über 400 Personen beschäftigt..