Völker in Sturmzeiten

Völker in Sturmzeiten Nr. 83

Im Spiegel der Erinnerung- im Geiste des Sehers

Samstag, 1. Dezember 1934

Aus dem Zellengefängnis

Otto

von

Briefe aus bewegter, schwerer Zeit 1848-1856 Corvin

Zu den interessantesten Gestalten der Revolution von 1848 gehörte Otto von Corvin  . Er wurde 1812 in Gumbinnen   in Ostpreußen   als Sohn eines Postdirektors geboren. 1830-35 diente er als preu Bischer Leutnant erst in Mainz  , dann in Saarlouis  . Nachdem er seinen Abschied genommen, nahm der geistig vielseitig interessierte junge Mensch an den Bewegungen des Vormärzes lebhaften Anteil als leidenschaftlicher Republikaner und Demokrat. 1848 kämpfte er in den Reihen der Aufständischen in 3aden. Im Mai 1849, als die Gegenrevolution die Oberhand gewann, verteidigte er als Bürgerwehr. oberst Mannheims die Stadt gegen die Preußen. Als Chef des Generalstabes suchte er dann die Festung Rastatt   zu halten. Nach ihrer Uebergabe wurde er standrechtlich zum Tode verurteilt, kurz vor der Erschießung zu sechsjähriger Festungshaft begnadigt.

Ir seinen Erinnerungen" schildert er, wie diese Begnadigung eintraf, als schon alles für die Er­schießung vorbereitet war. Diese sechsjährige Festungshaft hat er bis zur letzten Stunde abbüßen müssen. Er hat in diesen Jahren viel gelitten.. Aber liest man die Briefe, die er an seine Frau geschrieben hat, so wird man finden, daß der damalige Strafvollzug( für einen Rebellenführer, der mit der Waffe er­griffen wurde!) immer noch human war, verglichen mit den Zuchthäusern, Gefängnissen und Konzen­trationslagern. in die achtzig Jahre später das ,, dritte Reich" seine Gesinnungsgegner sperrt. Wir ver­öffentlichen eine größere Anzahl der Briefe Corvins. Sie sind seinem längst vergriffenen, 1884 er­schienenen Buche Aus dem Zellengefängnis" entnommen. Es sind menschliche Dokumente von tragischer Größe und mit bemerkenswerten Einblicken in die politische Situation nach 1848 dar­unter. Vor allem den Briefwechsel mit seiner Frau wird jeder Mitfühlende mit tiefer Anteilnahme lesen. on Corvin hat nach seiner Entlassung eine vielseitige schriftstellerische Tätigkeit ausgeübt. 1861 erschienen seine vierbändigen Erinnerungen". Die Reihe seiner Geschichtswerke ist lang. Am be­kanntesten ist er durch den Pfaffenspiegel" geworden, der in den weltanschaulichen Kämpfen der Vorkriegszeit eine gewisse Rolle spielte. Im Jahre 1886 endete sein reiches und abenteuerliches Leben. ( Schluß)

Sechs Jahre sind vorüber...

Meine liebe Helene!

Bruchsal  , 28. Januar 1855.

Ich bin förmlich ängstlich, Dir zu schreiben, da ich stets fürchten muß, Dich zu verletzen, ohne auch nur im mindesten die Absicht zu haben; doch muß ich Dir endlich wohl glauben, daß meine Briefe verletzend sind. Du solltest indessen be­rücksichtigen, daß diese nichtswürdige Luftheizung mich in einem beständigen Fieber erhält und mich so reizbar macht, daß eine Kleinigkeit mich zum Explodieren bringt. Ich kann diese Stimmung allerdings bekämpfen; allein eine solche Zwangsjacke ist lästig doch schlimmer ist es, Dich zu kränken. Eine innere Unzufriedenheit" setzt Du bei mir ganz willkürlich voraus; ich bin nur ungeduldig und etwas tragen dazu Deine Briefe bei, die ich stets mit solcher Sehn­sucht erwarte. Seit Du in Deiner jetzigen Stellung bist, hast Du mir kaum einen Brief wie sonst geschrieben. Die Hälfte Deiner Briefe geht darauf hin mir zu sagen, daß und warum Du mir nicht schreiben kannst. Es ist doch eine traurige Sklaverei, wenn Du im Monat nicht ein oder zweimal einige Stunden erübrigen kannst, um Deinem gefangenen Mann die einzige Freude zu verschaffen, welche in Deiner Macht steht.

Es ist weise, die Vorurteile der Menschen zu berücksich­tigen, groß sie zu bekämpfen, klug sie zu benutzen, allein töricht, sich von ihnen beherrschen zu lassen. Das tust Du aber und besonders dadurch, daß Du dem Geld einen so ent­setzlichen hohen Wert beilegst, d. h. ich meine moralischen Wert. Ohne alle Skrupel läßt Du einen Freund, um Dir zu dienen, sich die Sohlen ablaufen; allein einige Gulden zu borgen bewahre! Welche Mühe, welches Verdienst hat vorausgesetzt, daß er Geld

der, welcher Dir Geld borgt? übrig hat und es sich nicht etwa sauer verdienen müßte. Er geht an sein Pult, oder schreibt eine Anweisung; das ist die ganze Herrlichkeit. Freunde wären die unnützesten Ge­schöpfe, wenn man sie nicht benutzte, denn wodurch sollen sie es denn zeigen, daß sie Freunde sind? Du wirst vielleicht sagen, das sei ganz gut, wenn man in der Lage sei, ähnliche Freundschaftsdienste ebenfalls zu leisten. Wer kein Geld hat bezahlt weit nobler, durch persönliche Dienste. Noch weniger Skrupel mache ich mir, Geld unter diesen Umständen von Freunden zu nehmen, welche Parteigenossen sind. Sie bezahlen dadurch ihre Schuld sehr billig, während ich Leben und Freiheit mehr wie einmal eingesetzt und letztere nun so lange verloren habe. Frage einmal ttt oder i oder irgend einen andern, der Geld hat, wie viel Geld er sechs Jahre Zuchthausstrafe, die er selbst absitzen soll, gleich stellt? Der Plan von Dir, in Europa   zurückzubleiben, um Reisegeld für Dich zu verdienen, ist sehr töricht. Erstlich fragt es sich, ob das Unternehmen glückt und jedenfalls würde mehr als ein Jahr darüber hingehn! Und Du könntest wirklich nach sechsjähriger Trennung den Gedanken fassen, noch so lange Zeit von mir getrennt zu leben?- Und Du liebst mich, sagst Du! Ich fühle, daß, wenn wir uns in dieser Weise trennten, dies eine ewige Trennung wäre und da ich Dich liebe, so gehe ich unter keinen Um­ständen ohne Dich nach Amerika  ...

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Den 29. morgens. Ich hab' schon Opiumtinktur ge­frühstückt. Das jetzt eingeführte Sparsystem ist zum Ver­zweifeln! Mit Gesundheit, Fleisch und Blut muß ich dasselbe unterstützen. Dies ist nun der sechste Winter, den ich hier bin und nie hatte ich mich über Kälte besonders zu beklagen. Jetzt heizt man mit Steinkohlen und erspart ungeheuer viel; allein die Gefangenen haben nur Nachteil davon. Zunahme an Schmutz und gelegentlichen Schwefeldunst und Abnahme der Wärme. Es läßt sich sehr gut warm machen, wenn nicht immer noch mehr erspart werden sollte. Beschwerden über Dinge, welche die Oekonomie tangieren, helfen, wenn sie helfen, nur ruckweise; denn Sadrach, Mesach und Abednego, wie auch der Oberaufseher nicht Kornmeier, den Du kennst, sondern der Sparmeier sind förmlich Fanatiker im Sparen und es gibt nichts Schlaueres als einen Geizhals. Der Freund schreibt...

Rosenau bei Coburg  , 17. September 1855. Mein lieber, guter Corvin!

Die Freudenbotschaft läuft in diesem Augenblick durch die Zeitungen, daß Sie endlich freigesprochen und entlassen wären. Gott   gebe, daß es wahr ist, und nehmen Sie dann meinen herzlichen Glückwunsch dazu an, Es war eine schwere,

schwere Zeit, die Sie durchgemacht haben, mein guter Corvin, aber da Sie imstande waren es zu überdauern, daß Ihr Körper es aushielt, daß Ihr Geist frisch dabei blieb, mag Ihnen auch eine große Beruhigung für die Zukunft gewähren. Viel unendlich viel haben Sie dabei Ihrer wackern Frau zu danken vergessen Sie es ihr nie.

Die Zeitungen sagen, daß Sie Ihre Freiheit nur unter der Bedingung erhalten hätten, nach Amerika   auszuwandern. Das ließ sich übrigens denken, doch würde der Aufenthalt in Deutschland   auch wenig Verlockendes für Sie geboten haben. Wohin aber gedenken Sie jetzt sich zu wenden? Die Vereinigten Staaten   bieten wenig Verlockendes für Sie, denn die dortigen deutschen   Redakteure und Buchhändler zahlen kein Honorar, und für wirkliche Arbeit ist Ihr Körper dock jetzt, so kräftig sich auch der Geist gehalten haben mag, jeden­falls für die ersten Jahre geschwächt. Allerdings bietet das tätige geschäftige und mannigfaltige Leben in den Ver-­einigten Staaten unendlich viel verschiedene Hilfsquellen, die der Unternehmende ergreifen und ausbeuten kann, aber man muß entsetzlich praktisch dazu sein und Sie, mein guter Corvin, werden sich wohl erst wieder in das Leben und die jetzigen Verhältnisse hineinleben müssen.

Wenn ich selber jemals auswandere, gehe ich auf keinen Fall nach den Vereinigten Staaten  , sondern entweder nach Chile   da ist aber sehr schlechte Jagd oder nach Costa­ rica  , was eine große Zukunft hat.

Was haben Sie denn jetzt zu unseren politischen Verhält­nissen gesagt, Frankreich   und England verbündet gegen Rußland   im Krieg nicht wahr, das ist nicht übel. Ja, was man nicht alles erlebt, wenn man alt wird, Deutschland  bleibt aber nichts desto weniger im alten Schlendrian, und die deutschen   Regierungen sind eben eifrig bemüht, den Zu­stand, wie er vor 48 war, noch mit einigen von ihren Ver­besserungen wieder herzustellen. Mühsam schleppen sie die Kugel wieder auf den Berg und bedenken nicht, daß sie, wenn auf dem alten gefährlichen Punkt angelangt, sehr wahr­scheinlich wieder ins Tal hinabrollen wird.

Von Ihrer lieben Frau habe ich entsetzlich lange nichts gehört und weiß nur, daß sie sich wieder in Berlin   aufhalten soll. Ich kann diesen Brief jetzt auch gar nicht anders adres­sieren, als durch Herrn Baumann, der ihn wohl freundlichst besorgen wird, denn hoffentlich haben Sie doch das entsetz­liche Buchsal schon verlassen. Lieber Gott, wie wunderbar wohl muß Ihnen zumute gewesen sein, als sie wieder den lieben blauen Himmel frei und weit sich ausspannen sahen.

Reichsbischof Müller

Wie einer ist, so ist sein Gott, Drum ward Gott   so oft zu Spott.

( Goethe)

Die Kerkerstrafe ist doch eigentlich das Teuflischste was sich der menschliche raffinierte Geist ersonnen hat, seine Mit­menschen zu quälen, und doch halten sie wieder die Leute für humaner als die Todesstrafe warum können wir nicht alle friedlich nebeneinander wohnen. Adam soll doch der Henker holen, daß er in den Apfel gebissen hat, der ist an allem schuld.

Diesen Herbst habe ich wieder eine kleine Jagd im Thüringer Wald   gemacht. Auf dem Oberhof   und in Rein­hardtsbrunn. Auf dem Oberhof   habe ich einen Zwölf- Ender geschossen und in Reinhardtbrunn vier Rehböcke. Mit der Hühnerjagd ist's aber dies Jahr gar nichts. Die Hühner sind fast alle in dem strengen Winter draufgegangen, und die paar, die noch da sind, muß man schonen.

Wenn gehen Sie denn aber, wo halten Sie sich indessen auf, und ist Ihnen ein Ort vorgeschrieben, in dem Sie jetzt bleiben müssen oder können Sie hin, wohin Sie wollen? Schreiben Sie mir doch wenigstens ein paar Zeilen darüber, denn ich freue mich jetzt ordentlich darauf, einen Brief von dem frei gewordenen Corvin zu lesen. Sie können nicht glauben, wie weh es mir war. frei und froh draußen auf der Jagd herumziehen zu können, und Sie indessen im Kerker, hinter Eisenstäben zu wissen; Gott sei Dank, daß die Zeit vorbei ist.

Lassen Sie sich nur um Gottes Willen nicht wieder mit Held einer ist ein entsetzlicher Lump.

So jetzt in der Hoffnung recht bald und rechutes von Ihnen zu hören, zeichnet sich in alter Freundschaft

The

Fr. Gerstäcker,

Der letzte Gefängnisbrief an die Frau

Bruchsal  , 27. Sept. 1855. Ich borge mir von dem nächsten Monat einen Brief, um Dir zu schreiben, da Du einen Brief erwartest, allein was soll ich Dir schreiben? Ich freue mich, daß Du wieder wohl bist und daß ich Dich wenigstens jedenfalls wiedersehe, wenn auch vielleicht nur für Augenblicke hinter dem mise­rablen Gitter. Schließe nicht aus meiner nüchternen Ausdrucks­weise, daß ich mich nicht recht sehr freue. Ich freue mich wirklich so als es mir noch möglich ist; allein durch das einige Ankämpfen gegen moralischen Schmerz, wie auch durch körperliche Schwäche wird der Geist abgestumpft und es fängt allmählich die Gleichgültigkeit gegen alles, was ge schieht, an Raum zu gewinnen; eine Gleichgültigkeit, welche man erfahrungmäßig bei solchen Gefangenen gemacht hat, die lange einsam sitzen, und gegen die ich mich mit Hand und Fuß gesträubt habe. Man bleibt eben ein Mensch. Alles das wird sich jedoch bald wieder finden, wenn ich jetzt frei wer­den sollte und wenn nicht, dann werde ich diese Gleichgültig­keit mit dem Entschluß abschütteln, das Ende meiner Ge­fangenschaft wenigstens ungefährdet im Geist zu erleben. Komme ich, so werdet Ihr Nachsicht mit mir haben

müssen

Wenn Du kommst, wirst Du mir allerlei für den Winter mitbringen müssen, nämlich folgendes:...

Alles weitere mündlich. Lebe wohl Grüße alle in Frank­ furt   und komme mit heiterm Gesicht, was auch geschehe. Acht Monate werden auch vorüber gehen...

Ich ziehe es vor, den Brief allein gehen zu lassen. Ein Paket reist langsamer und ich kann mir denken, in welcher Ungeduld und Aufregung Du Aermste nun fortwährend bist. Grüße die kleine Minna und die Eltern. Nochmals herzlichen Gruß und Kuß.

Auf der Rückseite des Briefes.. Vorgestern hatte ich einen Besuch von dem Polizeipräsi denten von Hinkeldey aus Berlin  , der die Anstalt besah. Er interessierte sich dafür zu wissen, was ich zu tun beabsich­tige, wenn ich frei würde.

Fr. Gerstäcker an Corvin

Hinterriß in Tirol, 17. Okt. 18557

Mein lieber, guter Corvin!

Voll

Den herzlichsten Glückwunsch Ihrer endlich gewonnenen Freiheit. Sie glauben nicht wie ich mich darüber gefreut habe. Ihren Brief erhielt ich oben auf dem Pirschhaus auf der Alm in den Tiroler Alpen, wo ich mit dem Herzog Coburg   und Mr. Barner, den Sie auch wohl kennen, kam­piere, und eben von der Jagd mit einem erlegten jungen Gemsbock zurückkehrte.

Schonen Sie sich nur recht in der ersten Zeit und trauen Sie sich nicht zuviel gleich zu, denn der erste Genuß der Freiheit könnte Ihnen sonst mehr schaden als es die jahre lange schwere Haft getan. Sie wissen, daß das Wild oft den schwersten Winter glücklich überdauert, und im Frühjahr beim vollen Genuß des grünen Futters eingeht. Lassen Sie sich das als alter Jäger eine Warnung sein. Wenn Ihr Geist auch nicht gelitten hat, der stärkste Körper muß darunter leiden. Daß Ihre arme Frau geistig so' angegriffen ist, er klärt sich leicht sie hat mehr ertragen wie Sie, und Sie werden ihr in Ihrem ganzen Leben nicht genug danken können. Sie hat sich musterhaft betragen und die Bewunde rung und Achtung aller derer im höchsten Grad erworben, die näher konnten kennen lernen, wie sie eigentlich getan und wie sie es getan.

Ich habe dem Herzog gesagt, daß ich einen Brief von Ihnen bekommen hätte und daß Sie frei wären. Er freute sich darüber und trägt Ihnen keinen Groll, mehr nach.

von der

Was nun Ihr Buch betrifft, so bin ich fest überzeugt, daß jeder Buchhändler gute Geschäfte damit machen würde. Keil wird es freilich nicht nehmen können, da er Sächsischen   Polizei, die jetzt in Preẞsachen weit strenger ist als die österreichische, sehr überwacht wird. Mein Verleger ist jetzt Hermann Costenoble, ein unternehmendes und ehr liches Männchen( er ist nur ungefähr 4 Fuß hoch). Wenden Sie sich einmal an den, und wenn Sie es wünschen, will ich selber an ihn schreiben, obgleich das wenig Einfluß haben würde. Um Gottes Willen lassen Sie sich nicht mit*** ein ich habe ein Haar darin gefunden und wenn er Ihnen 1000 Exemplare zu drucken versichert, druckt er drei. Ich habe überhaupt in den Jahren manche häßliche Erfahrung mit Buchhändlern gemacht.

Nehmen Sie aber einen Rat von mir an, mein lieber Corvin; schreiben Sie Ihr Buch so, daß Sie sich den künf tigen Aufenthalt in Deutschland   nicht unmöglich machen. Es ist erklärlich, daß Sie manches, nach den gemachten Erfah rungen bitterer schildern würden, als nötig ist, tuen Sie es nicht. Wer weiß, ob Sie sich nicht später gern mit der Feder wieder Ihre Existenz in Deutschland   gründen können, ver rammeln Sie sich nicht selber jetzt dazu den Weg, tun Sie es Ihrer Frau wegen nicht, der ich eine Uebersiedlung nach Amerika   keineswegs wünschen möchte.

Was mein jetziges Leben betrifft, so geht es mir Gott sei Dank recht gut. Wenn ich fleißig bin, verdiene ich mir ganz hübsches Geld, leider bin ich aber in das Bummeln geraten, und besonders im letzten Jahr fast mehr auf Reisen als zu Hause gewesen. Ich bin jetzt ein Jahr in Coburg  und in der Zeit schon siebenmal auf 2 und 3 Wochen fort gewesen, so daß meine Frau schon behauptet, ich hätte nur mein Absteigequartier auf der Rosenau. Mit Coburg   komme ich gar nicht zusammen und habe mir die Leute vollständig fern gehalten, das ist das allerbeste. Ich bin auch im letzten Jahr, wenn ich alles zusammenrechne, kaum 24 Stunden in Coburg   gewesen.

Doch jetzt ade, mein lieber, guter Corvin, grüßen Sie mir Ihre liebe Frau recht herzlich; wie innigen Anteil ich an Ihrem beiderseitigen Schicksal nehme, wissen Sie ja über­dies. Auch Ihre lieben Verwandten grüßen Sie mir auf das Freundlichste und gedenken Sie mit der alten Liebe manchmal Ihres

Ihnen treu ergebenen