and gemeinsam für unsere hohen christ= lichen und vaterländischen Güter zufämpfen..
Der Deutsche Volksbund stellt dem gegenwärtigen, vom Nationalsozialismus verschuldeten Wirrwarr die Samm Inng aller wahrhaft christlichen und wirt: lich beutschen Kräfte in einer gemeinsamen chriftlichdeutschen Kampffront entgegen, die der einzige Abwehrblock sein wird gegenüber dem Neuheidentum und Natio= nalsozialismus einerseits und dem Marrismus der verschiedensten Schattierungen andererseits.
Fußend auf dem ehernen Fundament des Christentums und erfüllt von heißer Liebe zum wahren deutschen Volks: tum, wollen wir nichts anderes als dies:
1. dem Klassen und- Rassenhaß stellen wir entgegen das Evangelium der christlichen Liebe und Gemein= ichaft;
2. der Herrschaft der Willkür und dem schrankenlosen Parteirecht stellen wir entgegen die Forderung nach Recht und Gerechtigkeit für alle deutschen Menschen;
C. dem jede wahre Kultur tötenden Gewalt und Zwangs= fyftem gegenüber erheben wir laut und feierlich den Ruf nach Freiheit, einer Freiheit, die ihre einzige Beschränkung erfährt durch die selbstverständliche Be achtung der chriftlichen Sittenlehre;
4. dem Tervor und der Gewalt stellen wir entgegen den Mut zum Bekenntnis der eigenen Meinung; 5. der Lüge, die niemals das deutsche Volts- und Staats:
leben so vergiftete wie in unseren Tagen, setzen wir den Willen und den Mut zur Wahrheit entgegen; 6. gegen die Unterdrückung der christlichen Kirchen sezen wir uns zur Wehr und verlangen die freie Ent= faltungsmöglichkeit des Christentums in Staat, Gefellid; aft und Wirtschaft.
Wir wollen, in Kürze gesagt, tämpfen für das Deutsch land des Rechtes und der Gerechtigkeit, der Wahrheit, der Freiheit und der Menschen= würde;
für das Deutschland , in dem Raum ist für alle, die die gleiche Sprache mit uns sprechen;
gegen
für Ghristus und Deutschland Nationalsozialismus und Neuheiden:
tu m"
das ist unsere Parole!
Wer sich mit uns dafür einfegen will, dem reichen wir die Hand, einerlei, wo er steht.
Das Kampfblatt des Deutschen Volksbundes ist die „ Neue Saar- Post", mit der zu diesem Zwecke Berhandlungen eingeleitet sind, die eine Erweiterung der bis= herigen geschäftlichen Grundlage dieses Unternehmens zum Ziele haben und dem Deutschen Voltsbund einen hinreichenden Einfluß auf die Haltung und den Geist der Zeitung sichern werden.
Volksgenossen der Saarheimat! Kommt zu uns! Kämpft mit uns für wahres Christentum und echtes Deutschtum!
Die Gründungsversammlung
Im katholischen Vereinshaus„ Konfordia" zu Saar brücken traten am Freitagnachmittag die Vertrauens Ieute des neugegründeten" Deutschen . Volksbundes für christlich- soziale Gemeinschaft" zusammen. Bahlreiche Freunde aus dem ganzen Saargebiet hatten sich eingefunden: Arbeiter, Angestellte, Bauern und Handwerker aus dem chriftlichen Lager. Manches bekannte Gesicht aus den Reihen der christlichen Gewerkschaften des Saargebietes jah man wieder. Mehr als siebzig Geistliche aus Saarbrücken und dem ganzen Saargebiet waren trotz der Kürze der Einladung gekommen, unter ihnen einige Dechanten und der letzte Vorsitzende und Treuhänder der ehemaligen 3entrumspartei. Auch Beamte aller Grade und manche Lehrer hatten sich eingefunden.
Die Versammlung wurde geleitet von dem Geschäftsführer der neugegründeten Bewegung, Dr. Tinnes, einem geborenen und abstimmungsberechtigten Saarländer .
Die Rede Kuhnens
Als erster Redner sprach dann Friß Kubnen, der frühere Reichstagsabgeordnete und Revierleiter des christlichen Gewerkvereins an der Saar . Er führte etwa aus:
Seit Zerschlagung der Parteien an der Saar gibt es viele unzufriedene Menschen. Mehr, als viele annehmen. Hinzu kommt noch, daß sich innerhalb der Deutschen Front" viele, sehr viele Mitglieder befinden, die mit der Haltuna der " Deutschen Front" unter keinen Umständen einverstanden find. Diese Menschen haben in der Vergangenheit eine abwartende Stellung eingenommen, haben die Entwicklung im Reich und an der Saar beobachtet und sind verdrießlich ob der Vorkommnisse im Reich und der Haltung der Deutschen Front" zu allen diesen. Geschehnissen. Es fing an mit der Zerschlagung der Gewerkschaften, dann tamen die Abschaf= fung der Arbeiterrechte, die Begrabung der Freiheit, die Knebelung der Preise, die Verfolgung der Priester, Be tämpfung der evangelischen und katholischen Kirche und aller Jugendorganisationen, Ermordung vieler Menschen, Abschaffung des wirklichen deutschen Rechts und Einführung cines Parteirechtes. Wer alle die Vorkommnisse auf sich wir= fen, läßt, den überläuft es falt. Die Deutsche Front", die Führer und die Redner, die gleichgeschaltete Preffe haben für alles eine Entschuldigung. Ihre Parole heißt: Be= dingunglos zurück!" Nirgends haben wir etwas von Verhandlungen gelesen oder gehört, wo der Versuch internommen wurde im Interesse der Saar , im Interesse der Abstimmung die vorhandenen Mißstände abzustellen. Wir nehmen ohne weiteres an, daß die Führer VerhandIungen gepflogen haben, sind überzeugt, daß sie auch Eingaben gemacht haben, doch sie selbst müssen heute zugeben, daß dieses alles ohne Erfolg geblieben ist. Das muß uns zu denken geben und ließ draußen die Stimmung laut werden, alle diese Menschen zusammenzuschließen. Ueberall her famen die Gesuche, doch sobald wie möglich den Zusammenschluß zu vollziehen.
So sind wir denn zunächst draußen im Revier in kleinen Konferenzen mit unseren guten christlichen Menschen zu= sammengekommen und heute wollen wir offiziell unsere Organisation, die Deutscher Volksbund für christlich- soziale Gemeinschaft" heißt, gründen.
Mit diesem Namen ist ja alles gesagt: als wirklich deutsches Volf wollen wir uns verbinden, zusammenschließen auf christlicher Grundlage, weil das Christentum das beste Fundament abgibt für eine wahre Volksgemeinschaft, für die menschliche Gesellschaft überhaupt. Die Kirche hat die besten Leitfäße herausgegeben, die Enzyklifen der Päpste sollen uns Grundlage und Wegweiser sein. Wir wollen gemeinschaftlich zusammenstehen mit allen Volksschichten und Berufsständen, und das ist das Erfreuliche, daß draußen in den Konferenzen nicht nur ein Stand, sondern stets alle Stände und Berufe vertreten waren. Tausende in Stadt und Land haben nach unserer Organisation geschrien, und wir wollen hoffen, daß die Menschen jetzt alle Furcht beiseite laffen und sich in unsere Organisation einreihen. Ueberall sind bereits Kerntruppen gegründet und in einzelnen Ortschaften haben sich schon mehr als hundert aufrechte Menschen bereit gefunden, unserer Organisation beizutreten. Dies ist wohl der beste Beweis für die Notwendigkeit der Gründung. Wir wollen und müssen uns jetzt im entscheidenden Kampf einschalten. Je mehr Mitglieder wir sammeln, um so größer wird unser Erfolg sein. Diejenigen, die weder der Freiheits- Front" noch der Deutschen Front" angehören, find bald gewonnen, die meisten haben sich sicher schon angemeldet, nun gilt es aber auch jene, die im Innern zu uns gehören und sich in die " Freiheits- Front" verlaufen haben, wieder zurückzugewinnen. Dann müssen wir die unzufriedenen Mitglieder der Deutschen Front" in unsere Organisation aufnehmen. Pirro selbst soll die Ziffer der unsicheren Leute im Saar : gebiet mit 40 Prozent bezeichnet haben. Diese 40 Prozent. gehören in unsere Organisation, ja man darf annehmen, daß sie auf uns gewartet haben.
Wir brauchen viele aufrechte Menschen, vielleicht haben wir schon in der nächsten Zeit eine wichtige Entscheidung zu treffen. Zunächst möchte ich sagen, daß
feiner von uns jemals für Frankreich stimmt. Wir sind alle, so wie wir hier sind, für Deutschland . Ja, ich gehe noch weiter und sage: wir sind alle gegen eine Abtrennung der Saar für immer von Deutschland ! Wir haben wahrhaftig in den letzten 14 Jahren oft genug bewiesen, daß wir wahre Deutsche sind und das wollen wir bleiben. Doch wir wissen heute noch nicht, was in Genf vorgeht. Die Lage ist vollständig ungewiß. Die Mitteilungen der Presse sind direkt widersprechend. Deshalb müssen wir eine abwartende Stellung einnehmen. Viele Menschen sind überzeugt, daß sich der Völkerbund mit der dritten Lösung noch befassen wird. Auf alle Fälle müssen wir unsere Organisation haben, um mit auf die Gestaltung der Dinge im Interesse des wahren Deutschland einwirken zu können.
Das Organ unserer Organisation ist die Neue Saar= Post". Unsere Organisation bat weitgehenden Einfluß auf die Ausgestaltung und den Inhalt der Zeitung für die 3ufunft eingeräumt erhalten.
So find alle Vorbereitungen getroffen. Jetzt heißt es für alle christlich eingestellten Menschen: herein in die Organifation Deutscher Volksbund für chriftlich- soziale Gemeins schaft", und wir wollen uns einsehen für die Parole: für Chriftus, für Deutschland , gegen Dittatur und Neuheidentum, für unser armes gequältes Volt, das so durcheinandergewürfelt ist, daß es nicht mehr aus noch ein weiß!
Imbusch's große Anklagerede
Der zweite Redner war Heinrich Imbusch , der frühere Vorsitzende des Gesamtverbandes der Christ lichen Gewerkschaften Deutschlands , der seit über einem Jahr an der Saar eine neue Heimat gefunden hat. Imbusch führte; an zahlreichen Stellen immer wieder von Beifallskundgebungen unterbrochen, aus:
Man befürchtet im Saargebiet, als Feind des Deutschtums", als„ Landesverräter" betrachtet zu werden, deshalb geben sich viele anders, als sie sind!
Man lehnt sich aber in den meisten Kreisen des Saargebietes gegen den Druck auf. Es ist genau wie damals, 1904 und 1905:
Man will Freiheit, selbst bestimmen, sich die Zeitung wäh= len können, die man haben will, man will sich selbst ein Urteil machen, will die Entwicklung selbst beeinflussen und ich habe in den vergangenen Monaten manchmal gesagt, der Nationalsozialismus ist wie eine Grippe, wie eine geistige Krankheit, wie eine Seuche, er überfällt den Menschen wie eine Grippe, man muß abwarten, bis der Gesundungsprozeß kommt und es wäre falsch gewesen, zu früh einzugreifen. Aber jetzt ist es Zeit! Jebt ist es so hobe Zeit, daß mit aller Kraft eingegriffen werden muß. Wenn das so geschteht, wie mein Freund Kuhnen verlangt, dann bin ich überzeugt.
die Front, die heute hier konstituiert wird, diese Front wird für die weitere Entwicklung entscheidend sein! Wir wollen sowohl im Saargebiet wie auch in Deutschland die Freiheit, wir wollen die persönliche Freiheit, feiner soll uns willkürlich die Freiheit nehmen können. Wir verlangen das Recht, denken zu dürfen, wir wollen nicht gezwungen sein zu denken, was ein anderer denkt. Wir wollen auch das Recht der freien Meisungsäußerung, daß nicht jeder, der offen und ehrlich Kritik übt, mit Konzentrationslager, mit Gefängnis, mit Zuchthaus oder mit Mißhandlungen und
Totschlag bestraft wird. Wir wollen Pressefreiheit, ich sage ausdrücklich Freiheit, nicht Frechheit; wir wollen keine Auswüchse, aber wir wollen Freiheit der Preise so, daß die Prejse frei ihre Meinung sagen kann, die Presse soll frei die Gedanken ihrer Leser zum Ausdruck bringen können, soll frei ihre Gedanken über die uns alle bewegenden und berührenden großen und fleinen Probleme zum Ausdruck bringen fönnen, natürlich in einer anständigen Form.
Welche Schwierigfeiten wurden nicht in letter Zeit der evangelischen Kirche gemacht, und welche Schwierigfeiten nicht der katholischen . Ich erinnere nur an die Verhinderung der Verlesung des Hirtenbriefes der katholifchen Bischöfe. Soweit sind wir gekommen. Das find feine Grenetmärchen, sondern Tatsachen. Wir verlangen Freiheit fürdie firchlichen Vereine. Sie ist ihnen vertraglich zuge= fichert. Die Zusicherungen werden nicht gehalten. Wir ver= fangen, daß sie gehalten werden. Wir verlangen die Freiheit, insbesondere des Wirkens für die konfessionellen Jugendvereine. Wir wollen die Einstellung des Kampfes gegen die christliche Kirche, wir verlangen Freiheit für die Stirche, das ist entschieden auch im Interesse des Staates. Wir verlangen sodann einen Rechtsstaat. Ordnung und Gefeße sollen herrschen, unabhängige, gewissenhafte Richter sollen nach vernünftigen Gesezen Recht sprechen. Kein Diktator soll das Recht haben, sich selbst zum höchsten Richter zu ernennen, zahlreiche Menschen ohne gerichtliche Berhandlung, ohne ernsthafte Prüfung der Schuld und ohne gewissenschaftes Urteil, ohne rechtmäßigen Richter ohne gewissenschaftes Urteil, ohne rechtmäßigen Richter umbringen zu lassen, um sich selbst vor dem Gesetz Ent= laftung zu erteilen. Die Verbrecher sollen in den Ruchthäusern und Gefängnissen sitzen und die anständigen Bürger frei sein.
Rein Gauleiter soll straffos einen Gefangenen im Ge fängnis mit der Hundepeitsche bearbeiten fönnen. Die Uniformierten im deutschen Volf sollen dem Volt then, sollen
Erster Putschversuch Bewaffneter Ueberfall auf das Parteibüro der KP. Saarbrücken, 1. Dezember. Amtlich berichtet das Pressebüro der Saarbrücker Polizeidirektion. Am Freitagabend, kurz nach 10 Uhr, fuhren zwei vollbesetzte Kraftwagen an dem kommunistischen Parteihaus in Saarbrücken vor. Beide Wagen trugen die saarländischen Erkennungsnummern 16 636 und 19 488. Drei der Insassen sprangen aus einem Wagen und drangen mit vorgehaltenen Pistolen in das fommunistische Parteigebäude ein. Die Hauswache stellte sich den Eindringlingen jedoch energisch entgegen, worauf diese sich zurückzogen und die beiden Wagen eiligst davonfuhren. Die Saarbrücker Polizei ordnete sofort eine umfassende Grenzsperre
an. Kurze Zeit später konnte der eine der Wagen Saar 16 636- vor dem Grenzübergang bei Einöd durch den Landjäger Kreuz gestellt werden. Der Landjäger zwang den Fahrer zur Umkehr und wollte das Fahrzeug zurück nach Saarbrücken dirigieren, weil in Einöd keine Arrestzelle vorhanden war Unterwegs, auf der Fahrt durch einen Wald bei Schwarzenacker fielen die Insassen des Wagens, von denen drei als deutsche Reichsangehörige festgestellt waren, über den Landjäger her. Sie würgten und schlugen ihn, und warfen hin aus dem fahrenden Auto.
Wagen und Insassen sind daraufhin entkommen. Der Besitzer des Wagens ist ein bekannter Nationalsozialist, der Autohändler Werner Thale aus Neunkirchen . In Saar brücken sind inzwischen durch die Polizei mehrere Verhaftungen vorgenommen worden. Darunter ein städti scher Beamter, Aufseher Steinebach, der an dem Ueberfall beteiligt war."
das Volk schützen, sollen Verbrechen verhüten, aber nicht deutsche Bürger straflos mißhandeln und morden können! Wir wollen in unserem deutschen Vaterlande eine christliche Kultur. Christentum und Deutschtum sind keine Gegensätze. Christentum und Deutschtum gehören zusammen! Die deutsche Kulturgeschichte ist eine Geschichte des Christentums in Deutschland . Das Christentum ermöglichte erst die deutsche Kultur, und wenn man deutsche Museen besucht, so muten einem weite Teile an wie eine christlich- firchliche Ausstellung. Es zeugt von Mangel an Verständnis und es ist eine Beleidigung des wahren Deutschtums, wenn heute der Anschein erweckt wird, als seien beide Gegensätze. Die schön ſten Blüten deutscher Kultur sind auf dem Boden des Christentums gewachsen. Heute wird Christus bekämpft, weil er als Jude auf die Welt fam. Man verlangt einen deutschen Gott. Den Menschen, die solches fordern, fehlt offensichtlich jeder Begriff von Gott, sonst würden sie sich schämen, dem Begriff Gott den Begriff Nation zu unterstellen. Gott steht über der Nation! Wir wollen wahres praktisches Christentum, das Christentum soll in deutschen Landen heimatberechtigt bleiben. Es soll nicht von Staats wegen bekämpft werden, es soll nicht aus dem öffentlichen Leben ausgeschaltet werden.
Wir wollen nicht, daß die Jugend durch falsche Erzieher in Schulen, Hitler- Jugend , im Landdienstiahr und Arbeitsdienstlagern durch planmäßige Verbreitung christens tumsfeindlicher Schriften dem Christentum entfremdet wird. Wir wollen ein Christentum, wie es Christus seiner Stirche zur Ausübung übertrug, nicht ein Ghristentum, wie es ein Christentumsfeind sich einbildet, nicht ein Christentum, wie es ein einzelner größenwahnsinniger Mensch sich vorstellt, nicht ein Christentum, wie es die von der Lehre der katholischen Kirche und der Kirche Abgefallenen ols für sich angenehm betrachten, nicht ein Christentum, das sich mit einem Werke, wie die erpreßte Winterhilfe, genügend legitimiert glaubt. Wir wollen das Christentum, wie es von Chriftus, dem Begründer, gelehrt wurde, wir wollen das Christentum mit seinem Gebot der Gottesliebe, des Gottesdienstes und der Nächstenliebe.
Wir wollen ein Christentum, das möchte ich besonders unterstreichen, das das Gebot achtet:" Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst" und jeder Mensch ist dein Nächster, nicht nur der Arier und nicht nur der National: sozialist. Wir sind gegen den schädlichen und das Deutschtum beschimpfenden Rassenhaß, wir wollen, daß das Christentum sich auswirkt in Staat, Gesellschaft und Wirt schaft. Wir sind der Auffassung, daß das Christentum auch gute Richtlinien abgibt für die Innen- und Außenpolitif. Das Christentum spricht allerdings gegen Konzentrationslager für unschuldige deutsche Volfsgenossen und für Frieden unter den Bölfern. Aber gerade wir an der Saar hier haben alle Veranlassung, das Christentum zu fördern, denn meiner Ansicht nach muß die
Saar ein Bürge des Friedens zwischen den beiden großen Völkern sein.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich noch mit einem Sab darauf hinweisen, daß
der Kampf gegen das Christentum in Deutschland leider nicht ein Kampf untergeordneter Organe gegen das Christentum ist, sondern der Führer ist schuld an diesem Kampf, der den ärgsten Christentumsfeind zum Leiter der ganzen Dinge gemacht hat.
Wir wollen sodann wirklich edelstes Deutschtum. Wir sind Deutsche , wir wollen deutsch bleiben! Wir sind aber feine Nationalsozialisten, und Deutschtum und National sozialismus find für uns nicht identisch. Auch Hitler und Deutschland sind nicht identisch! Wir sind als Deutsche , als wirkliche Deutsche
für Deutschland , aber gegen Hitler ,
und uns brauchen die in Böhmen Aegypten , Argentinien und Rußland geborenen Mitglieder der Regierung Deutschlands nicht zu sagen, was deutsch ist!
Wir stehen heute vor der Frage:
Sollen auch an der Saar Morde, Konzentrationslager, Zerschlagung der Gewerkschaften, Bernichtung der Freis heit der Arbeiter, Beseitigung der Freiheit aller Staatsbürger kommen oder nicht?
Sollen wir uns noch dagegen wehren? Ich bin dafür, daß solche Dinge nicht kommen dürfen, daß dagegen gekämpft werden muß, daß die blutigen Grausamkeiten des„ dritten Reiches" nicht auf das Saargebiet übertragen werden und daß wir es verhindern können. Der Kollege Kuhnen hat darauf hingewiesen, daß noch gewisse Verhandlungen kommen, die eine Klärung mancher Fragen bringen können. Wir müssen sie abwarten. Wir wissen, die Saar ist deutsch . Wir kennen die Gefahren, die der Saar drohen, wenn sie in diesem Augenblick nach Deutschland zurückkehrt ohne genügend Sicherungen, und wir haben die Pflicht zu sagen: ein bedingungsloses Zurüd tönnen wir nicht verant worten, wenn nachher an der Saar auch ein Blutregiment tommt, wenn auch hier Tausende dem Christentum ents fremdet werden, wenn hier wie drüben die schlimmsten Dinge sich ereignen wenn wir die Möglichkeit haben, daß noch abzuwenden,