Rackter Boden, auf dem zu jener Zeit jedoch große Bakete beschlagnahmter Arbeiterzeitungen noch einen guten Zweck erfüllten, ihre Leser gegen die Nässe und die Ratten zu schützen. Die Zellentür war halb angelehnt, etwa 30 Personen befanden sich in dem engen Raum. Hier Derbrachte ich 11 Tage. In jener Nacht war ich das einzige weibliche Wesen In der Zelle, die halb offenstand, be fanden sich u. a. einige Genossen, die mich kannten. Sie brachten mir Eßwaren und Zigaretten und gaben mir einen Mantel, damit ich nicht allzusehr fröre in meinem Sommerkleid. So gut es ging, machte ich mirs auf einer der Bänke ,, bequem". Von Schlafen war natürlich keine Rede. Immer wenn ich gerade am Einschlafen war, weckten mich Klopftöne und Stöhnen.

Elf Tage im Keller der Polizeidirektion Eine junge Genossin, Schneiderin, die zu ihrem Mann auf der Straße gesagt hatte: Sei aber kein Streik­brecher!" und von einem Agenten, der diese Worte hörte, kurzerhand mitgenommen wurde, blieb 10 Tage. Carmen, ein Mädchen, das eine Rußlandreise gemacht hatte und deshalb als gefährlich" galt, blieb 9 Tage. Aber immer­hin: Joel und ich schlugen den Rekord. Die Räume füllten sich zum Ersticken. Man lagerte, wo man nur konnte, auf Bänken, dichtgedrängt, auf dem Steinfuß­boden, und nachts schichteten wir ein paar Lagen Zei­tungen übereinander, krochen zusammen und versuchten zu schlafen, immer wieder von neuen Zugängen oder Ab­transporten unterbrochen. Nach ein paar solchen Nächten hatte ich eine schwere Grippe und Halsentzündung. Als ich nach einem Arzt verlangte, antwortete man mir: Be­nachrichtigt ist er, aber ob er kommt, ist eine andere Sache." Er kam auch nicht.

Es war uns strengstens untersagt, auch nur die geringste Nachricht nach außen von unserem Aufent­halt gelangen zu lassen. Alle übrigen Gefangenen er­hielten von ihren Angehörigen Essen  , Wäsche, Decken, Geld usw. Als man jedoch nach uns fragte, wurde kate­gorisch erklärt: Rennen wir nicht, sind nicht hier,- haben auch keine Zeit, nachzuforschen." Der dänische Konsul bemühte sich um Joel ohne Erfolg. Als sich Clara Campoamor  , die Direktorin des Wohlfahrtswesens. nach mir erkundigte, erklärte man ihr? Ein verlorener Fall, man hat sie mit der rauchenden Bi­stole in der Hand festgenommen." Einer der Freunde des Staatspräsidenten, ein General, setzte sich ebenfalls für mich ein, auch ihm erzählte man ein ähn Tiches Märchen.

Als per Zufall jener junge Beamte, der uns während der Haussuchung seiner Kollegen bei uns Gesellschaft ge­leistet hatte, im Keller erschien und von Joel gefragt wurde, warum wir eigentlich hier seien", war er völlig fassungslos. Das ist eine deutsche Angelegen heit, die hat mit hier nichts zu tun!" erklärte er schließlich.

Status quo Status quo- keine endgültige Lösung

Lavals neue Saar  - Erklärung Paris  , 3. Dezember.

Von unserem Rorrespondenten

In hiesigen politischen Kreisen meint man, daß durch La­vals neuerliche Erklärung zur Saarfrage die Lage we­sentlich geklärt sei. Der französische   Außenminister habe deutlich zu erkennen gegeben, daß Frankreich   durch das halb­diplomatische Spiel des Herrn von Ribbentrop sich nicht aus dem Konzept bringen und von dem bisher eingeschlagenen Wege abbringen lassen werde. Wie Barthou   dies vor Mona­ten ausgesprochen habe, so sei auch sein Nachfolger der Auf­fassung, daß eine Entscheidung über den Status quo am 13. Januar nicht die endgültige Trennung von Deutschland   be= dente. Die Saarbevölkerung brauche nur später einmal den gemeinschaft sich anschließen wolle, dann werde der Völker­Wunsch auszusprechen, daß sie wieder der deutschen Volks­bundsrat über die Erfüllung dieses Wunsches entscheiden, und Frankreich   werde sich dem nicht widerseßen.

Man ist sich hier im klaren darüber, daß Lavals Erklärung in Hitlerdeutschland feine freundliche Aufnahme finden werde. Habe man doch dort gehofft, durch den Verständi­gungsnebel, den man in den letzten Wochen habe aufsteigen mebelt zu haben. Dieses Spiel habe man bis zum 13. lassen, auch die französische   Außenpolitik ver­Januar fortseßen wollen, um dann zu sagen, wenn das Ab­stimmungsergebnis Hitler   günstig gewesen wäre, man stehe vor einer neuen Situation und brauche Frankreich   gar nicht. Man rechnet hier damit, daß nun erst recht die Hitlerregie­rung ihre Beruhigungsoffensive fortseßen wird, um über die französischen   Frontfämpferorganisationen auf den Quai d'Orsay einzuwirken. Bezeichnend dafür ist ja auch die Tat­sache, daß Herr von Ribbentrop bei seinem jüngsten Besuch in Paris   nur mit Vertretern der rechtsgerichteten Front­fämpferorganisationen Gespräche geführt hat, während er durch Vermittlung des deutschen Botschafters von Köster seine Karte im Auswärtigen Amt   abgeben ließ, ohne selbst dort zu erscheinen.

Paris  , 3. Dezember 1934. Außenminister Laval hat bei der Debatte über das Budget des Außenministeriums auf eine Anfrage des Ab­geordneten Fontanier, ob es vorgesehen sei, daß die Saarbevölkerung für den Fall, daß sie sich für den Status quo entscheide, die Möglichkeit einer zweiten Ab­stimmung zugunsten eines späteren Anschlusses an Deutschland   haben solle, folgende bedeutsame Antwort ge= geben:

Der Status quo ist eine der drei vertragsmäßig vorge­sehenen Möglichkeiten. Es ist Sache des Dreier- Ausschusses, dem Völkerbundsrat die Definition des Status quo zu wirtschaftlicher Sinficht ist, wenn ich die Saarländer   für unterbreiten und zu erläutern, was er in politischer und diese Lösung aussprechen. Ist es eine endgültige Lösung? wirtschaftlicher Sinficht ist, wenn ich die Saarländer   für

Später, im Gefängnis, erfuhr ich durch die Anwältin Attentat in Leningrad  

Concha Penna, daß von deutscher behördlicher Seite" seit

der Ministerzeit Salazar Alonaos gegen mich, als eine Kirow ermordet gefährliche Revolutionärin", eine Anzeige vorläge.

Goebbels   als Nikolaus

Fortsetzung von Seite 1

Schluß folgt.

Wir finden das wirklich kurz und gut. Herr Goebbels   hat Sinn für die feinen Unterschiede, die den Begriff des Mor­des fragwürdig machen. Was für ausländische und nicht­arische Untermenschen Mord ist, das ist für ihn rechtens, wenn der Befehl vom moralischen Gesetzgeber des deutschen Boltes" gekommen war. In andern Ländern sind die Mini­ster so minderwertig, sich mit ihren Gegnern in den Parla­menten auseinanderzuseßen und abzutreten, wenn sie feine Mehrheit mehr haben. Wer aber seine Gegner ſerienweise umbringen läßt, der ist, darin müssen wir Herrn Goebbels  recht geben, vor schweren Erschütterungen" geschützter als diejenigen, die sie am Leben lassen.

Besonders bemerkenswert waren dann einige Bemer­fungen des Herrn Ministers zur Kirchenfrage:

Die Kirche glaube, daß wir uns als Reformatoren auf­spielen wollten. Nichts, was uns ferner liegt. Wir sind feine Reformatoren. Wir sind politische Revolutionäre. Wenn die Kirche weiterhin das Bedürfnis habe, ihre Streitigkeiten vor dem deutschen Bolte zu erörtern, und

Moskau  , 2. Dezember.

Einer der hervorragendsten Funktionäre des Sowjetstaa= tes, Sergej Mironowitsch Kirow, Mitglied des Polit.­Büro und Parteisekretär der Leningrader Organisation, ist im Gebäude des Leningrader Sowjets durch mehrere Schüsse getötet worden. Der Mörder, ein im Jahre 1904 geborener Leonid Nikolajew  , konnte verhaftet werden.

Das Attentat ist zweifellos politischer Natur, doch sind die näheren Zusammenhänge noch nicht klar ersichtlich.

Die Ermordung Kirows hat in der ganzen Sowjetunion  höchste Bestürzung und eine starke Erregung hervorgerufen. Das Polit.- Büro, das die höchste Parteistelle ist, hat einen Aufruf an die Bevölkerung erlassen, der von den bekannté­sten Parteifunktionären wie Stalin  , Kaganowitsch  , Kalini, Woroschilow, Molotow u. a. m. unterzeichnet ist, und in wel­chem Kirow als Held der Revolution gefeiert wird. Weich' bede tende Rolle der Verstorbene im Sowjetstaat gespielt hat, geht aus der Tatsache hervor, daß er in Leningrad   den­selben Posten bekleidete. den früher der ehemalige Vor­sitzende der Dritten Internationale, Sino wiem, einge

nommen hat.

Die politischen Folgen dieses Attentats sind noch nicht zu übersehen. Es ist anzunehmen, daß die Sowjetregierung zu Gegenmaßnahmen übergehen wird.

auch nicht davor zurüdichrede, im Angesicht der Deffent: Neuer 30. Juni im Anzug?

lichkeit ihre schmußige Wäsche zu waschen, dann nur unter zwei Bedingungen: erstens daß darunter der Staat keinen Schaden leidet, und zweitens dann nicht in unseren Ver­sammlungssälen, sondern in ihren Kirchen, im Angesichts ihres Gottes, wenn sie den Mut dazu haben.

Wir haben nicht den Ehrgeiz, auf ihre Kanzeln zu stei­gen, aber wir dulden auch nicht, daß sie auf unsere Redner: tribünen tommen. Denn da haben sie nichts verloren. Ein 66- Millionen- Volt fann nicht 28 Landeskirchen haben. Es ist an der Zeit, diele 28 Panbeskirchen zu einer großen Reichstirche zu vereinigen. Wir haben geglaubt, daß das reibungslos vor fich ainge. Denn es war nur zum Guten und Nußen der Kirche erdacht geweien. Es ging uns um große christliche Aufgaben. Wir haben gehofft, daß sie uns einen Teil der Arbeit und Sorge abnehmen würde. Sie hat es nicht getan, sondern ist sich in dogmatischen Haar­spaltereien ergangen. Ich frage euch: Wäre es nicht besser von der Kirche gewesen, wenn sie in dieser Zeit größter Umwälzung statt dogmatischer Haarspaltereien innere Be lebung der seelischen Kräfte gegeben hätte?"

Das ist, gesprochen im protestantischen Stettin  , eine sehr eindeutige Stellungnahme zum Kirchenstreit. Goebbels  nimmt Partei für die Zentralfirchenregierung des Herrn Reichsbischofs Müller. Er verleugnet die evangelische Freiheit, die von den Gemeinden ausgeht, und droht den dogmatischen Haarspaltern". Der Katholik Goebbels   steht, als echter Renaissancetyp, hoch über Glaubensfragen und Sittengeboten. Er will eine Reichsfirche als sicheres Macht­instrument des driften Reichs", und sonst gar nichts." Nicht alle Minister, am wenigsten der Führer", sprechen das so deutlich aus, auch wenn sie das gleiche Ziel haben.

Zum Schluß wurde Goebbels   wieder ganz sorgenvoll. Sein Simmel ist zahlreicher als je von Nörglern und Miesmachern bevölkert. Er will bis Weihnachten die sozialen Wun­den der Aermiten menigstens zur Vernabung zu bringen suchen". Nicht müde werden so sprach er zu längst müde gewordenen Leuten. Sie sollen an die Aufgaben des Tages heranachen, auch wenn fie arau und unromantisch seien".

Mordbericht aus München  

London  , 3. Dezember.

Der Sonderberichterstatter von Sunday Referee" telegra fiert seinem Blatte aus Berlin  , daß seines Wissens eine neue ,, Reinigung der nationalsozialistischen Partei in den ersten Tagen der letzten Woche stattgefunden habe. Nach seinen In­formationen wären in München   sieben neue Hinrichtungen auf Veranlassung des Reichsführers in aller Heimlichkeit vorgenommen worden. Einem achten Verurteilten sei die Flucht gelungen,

Der Ritter der Germania  " Abgehalftert

Emil Ritter   hat die Chefredaktion der Germania  " plözz­lich niedergelegt. Er fam auf diesen Posten durch das Vertrauen des Herrn von Papen, mit der Mission, das Ver­shnungswerk zwischen Nationalsozialismus   und Katholizis­mus durch die presse zu fördern. Emil Ritter   aus Köln   hat sich nach dieser Richtung hin aufs redlichste bemüht. Die Germania  " wurde unter seiner Leitung ein Blatt, das jedem wirklichen Katholiken täglich die Schamröte ins Ge­sicht trieb. Unter Verleugnung aller göttlichen und sittlichen Gebote wurden alle Untaten des dritten Reiches" teils ge= deckt, teils verschwiegen. Alle möglichen Federn wurden ein­gesetzt, um Katholizismus und Nationalsozialismus   in eine Synthese" zu bringen.

Nun legt Emil Ritter   sein Amt nieder. Die von ihm be­triebene Politik ist durch die Ereignisse überholt. Es gibt feine Verständigung zwischen den beiden Mächten, von denen jede beansprucht, als Weltans.gauung" total" zu sein. Der Ritter legt die Lanze nieder und überläßt das Feld den jün­geren, die ein kleines fatholisches Etikett notdürftig auf echt braune Vreiseware anbeften müssen.

Diese Frage kann von dem Minister eines einzigen Landes nicht geregelt werden, sondern nur durch eine Entscheidung des Völkerbundes.( Sehr gut, sehr gut! links und auf ver­schiedenen anderen Bänken.) Wenn die Abstimmung für die Beibehaltung des jegigen Regimes ausfällt, wird der Bölterbundsrat die Souveränität über das Saargebiet ausz üben, und es steht ihm frei, die Verwaltungsart des Landes näher zu bestimmen. Ich füge die deutliche Antwort hinzu, daß, wenn die Saarbevölkerung eines Tages den Wunsch ausdrücken sollte, in die deutsche Gemeinschaft zurückzukehren, es allein Sache des Völkerbundes wäre, darüber zu ent scheiden. Frankreich   würde sich diesem Wünsche nicht wider: setzen."( Rebhafter Beifall.)

Bericht des Dreierausschusses Ein Erfolg für den Status quo

Rom  , den 2. Dezember 1934. Die Arbeiten des Treier- Ausschusses für die Saarfrage sind beendet und der Bericht, den Bar on Alvisi in Genf  vorlegen wird, ist fertiggestellt. Nach den vorliegenden Mit teilungen zerfällt der Bericht in drei Teile. Der erste Teil behandelt die allgemeinen politischen Fragen, die mit der Abstimmung im Zusammenhang stehen.

Es soll sich in erster Linie um juristische Fragen handeln, die für den Teil einer Beibehaltung des jezigen Regimes im Saargebiet aufgeworfen werden. Dazu gehört vor allem eine flare Definition des Status quo. Auch soll im ersten Teil des Berichts die Denkschrift von Knor über den Terror der deutschen Front" ihren Widerhall ge­funden haben.

Der zweite Teil behandelt verschiedene Fragen in der Hauptsache wirtschaftliche, die eine Reglung zwischen den deutschen und französischen   Sachverständigen gefunden haben. Es soll sich hier in erster Linie um die Sicherung der im Saargebiet investierten ausländischen Kapitalien und m den Rückkauf der Saargruben im Falle der Rückgliederung handeln.

Der dritte Teil soll Punkte enthalten, über die eine Ver­ständigung zwischen den Sachverständigen nicht erzielt wer den konnte. Dazu soll u. a. die Forderung Frankreichs   ges hören, daß im Falle der Rückgliederung ein Uebergangss regime geschaffen wird, während dessen Daner die Emi­granten aus dem Reich und diejenigen Saarländer  , die dann das Saargebiet verlassen wollen, vor jeder Berfolgung ges fiz umsehen lernen. schüßt find, damit sie sich in Ruhe nach einem anderen Wohn­

Goys Erzählungen Oberlindober Ribbentrop

-

- Heß

Paris  , 3. Dezember. Der Vertreter des Figaro" hatte Gelegenheit, sich bei dem Abgeordneten Jean Goy nach dem Inhalt seiner mit Herrn von Ribbentrop geführten Unterredung zu erkundi­gen. Goy erwiderte, er könne nichts sagen, weil Ribbentrop  in rein privater Eigenschaft seinen Besuch gemacht habe, mit der einzigen Absicht, persönlich mit den ehemaligen Front­fämpfern Fühlung zu nehmen, deren Meinung und Bewe­gung ihn starf interessierten. Bemerkenswert ist aber, was Goy hinzufügt. Schon von einigen Monaten habe die Union Federale" die gegenwärtigen Beziehungen angebahnt. Vor einigen Wochen seien ehemalige deutsche Frontsoldaten un ter Führung von Oberlin dober in Paris   vom Vorstand der Union Federale empfangen worden. Durch die sen seien sie in Berührung mit der Semaine des Combat­tants" gekommen und hätten auch den Präsidenten der Union Nationale des Combattants"( 1.9.6.) getroffen. Goy schloß mit den Worten: In wenigen Tagen, wenn Herr Ribbentrop   in Begleitung von Rudolf Heß   nach Paris  zurüdfchren wird, dann wird seine Reise einen weniger privaten Charafter tragen."

Der große Berliner Prozeß gegen die SAP.

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Berlin  , 3. Dezember. Nach mehrtägiger Verhandlung fällte der Zweite Senat des Volksgerichtshofes das Urteil in dem Prozeß gegen 24 Mitglieder der Sozialistischen Arbeiterpartei, die versucht hatten, die SAP. illegal fortzuführen. Die Angeklagten Dr. Stephan Ezende, Gustav Kleinert, Erich Zander   und Hans Ils wurden wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu je zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Die übrigen An­geflagten erhielten Gefängnisstrafen, fünf Beschuldigte, darunter ein 16jähriger Untersekundaner, wurden frei aesprochen.

Der Zuchthausstaat

Wiesbaden, 3. Dezember. Der Hochverratsprozeß gegen 41 Angeklagte, darunter 3 Frauen, wurde nach viertägiger Dauer beendet. Sie waren angeklagt 1933 und 1934 gemeinschaftlich handelnd ein hoch­verräterisches Unternehmen vorbereitet zu haben und 1934 selbständig unter Fühlungnahme mit Frankfurter   und Mainzer   Genossen versucht zu haben, die Organisation einer Ortsgruppe der illegalen KPD. einzurichten und auszu bauen. Das Verfahren gegen zwei Angeklagte wurde abge trennt. Der eine machte in der Mittagspause vor dem Plä­dover einen Selbstmordversuch. Die Verhandlung fand unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Das Urteil, das in der elften Abendstunde gesprochen wurde, lautete gegen den Angeklagten Hell, der der Hauptfunktionär war, auf fünf Jahre Zuchthaus Im übrigen wurden ver­urteilt: 12 Angeklagte zu Zuchthausstrafen von zwei bis vier Jahren: elf von ihnen wurden die bür gerlichen Ehrenrechte auf ie fünf Jahre aberkannt; 14 An­geklagte wurden zu Gefängnis bis zu zwei Jahren ver urteilt; 12 Angeklagte wurden freigesprochen. Die Haft wird den Verurteilten angerechnet.