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He braunen Feldwebel- Pädagogen

Stimmungsbild eines deutschen Schulmannes

Ein noch heute im sächsischen Schulwesen tätiger Freund, der politisch nie zu einer der sozialistischen Parteien gehört hat, sendet uns über die Tschecho­slowakei folgenden Bericht über die ,, braunen Feldweb.1 pädagogen":

Der Parteibefehl als Pädagogik

Zu Beginn der diesjährigen Herbstferien im Oftober hatten die braunen Feldwebelpädagogen die Lehrer Sachsens zu einer großen Lehrertagung" nach Leipzia befohlen. Schon die Einberufung dieser Tagung rief den lebhaftesten Wider­willen bei den Lehrern hervor. Denn als sie vernahmen, daß der Reichsminister Rust auf dieser Taguna sprechen sollte. war das Urteil der sächsischen Lehrer beinahe einheitlich: Den..... mögen die Braunauer selber anhören. Den Rust müßte eine.......... zerfeßen." Man sieht nämlich in diesem Rust einen der Hauptverantwortlichen für die Entpädagogisierung und für die Militarisierung der Volks­schule, besonders auch für die Unterdrückung und für die wirtschaftliche Schlechterstellung der Lehrer seit Hitlers Re­gierung.

Derartige Verachtung äußern die Pehrer beinahe gegen alle Personen, die vom Regime in der Schulverwaltung an führende Stelle gesetzt wurden. Das hat seinen guten Grund. Es ist erstaunlich, was ießt in Deutschland alles Schulrat. Schulleiter usw. wird. Meist sind es verkrachte Existenzen, die entweder den Lehrerberuf schon aufgeachen hatten oder fura vor dem Scheitern standen. Jedenfalls Menschen, deren pädagogische Unfähigkeit und nlnit der aenzen Lehrerschaft bekannt waren. Das berufliche Vagabundieren hat einige dieser Abenteurer frühzeitig mit der SA. in Verbindung gebracht. Diese Leute werden daher den sächsischen Pädagogen heute als Vorgesetzte hingestellt. Alles lacht natürlich über solche Schulräte" und über ein solches Renime!

So erflären sich die genannten Urteile über den Schul­minister" Rust. Wenn Lehrer sich zu solchen scharfen Aeuße= rungen hinreißen lassen, so fann man daran erkennen, wie böse die Stimmung wirklich sein muß. Die Ursache zu solcher Berbitterung liegt also nicht etwa nur in den einschneidenden Gehaltsfürzungen, die sich die sächsische Lehrerschaft hat ge= fallen lassen müssen und die wirklich ein unbegreifliches Un­recht darstellen. Sondern die Gereiztheit der Pehrer beruht auf der inneren Unmöglichkeit des gewissenhaften Erziehers, die nationalsozialistische Feldwebelpädagogik verantworten und mitmachen zu können. Es gibt feine Lehrerpersönlichkeit mehr. Es cristiert feine wissenschaftliche Bädagogik, feine Methodik, keine erzieherische Ethif mehr. Der Parteibefehl beherrscht alles. Der Hitlergeist kommandiert, Die sozial­pädagogischen Ideale der Lehrervereine find zerschlagen.

So wächst die böse Stimmung unter den Lehrern sich förmlich aus zu Meutereien" und massenweise suchen sie Gründe, um in Pension gehen zu können.

Widerstandswille der Lehrer

Die Pehrertagung in Leipzig stand voll und ganz im Zeichen des Widerstandswillens der sächsischen Pehrer. Schon in der Teilnahme fam das treffend zum Ausdruck. Denn obgleich auf die Lehrer der im dritten Reich" nun einmal übliche Zwang zum Besuch der Tagung ausgeübt wurde, sah sich die Peitung der Tagung genötigt, die vorgesehene große Messe­halle mit einer kleinen zu vertauschen, damit wenigstens der Eindruck eines guten Befuches vorgetäuscht werden; fonnte. Der größte Prozentiat der Lehrer war überhaupt nicht nach Peipzig gefahren bzw. schwänzte die Tagung und sah sich statt deisen Leipzig und seine Umgebung an. Von den einzelnen Städten waren Sonderfahrten nach Leipzig organisiert worden. Der Chemnißer Sonderzug jedoch mußte mit acht leeren Wagen gegen Leipzig abdampfen. Und so war es bei allen Sonderzügen, halb leer famen fie in Leipzig an Die Bevölkerung Leipzigs nahm von dieser, von den Nazis mit der gebührenden Propaganda aufgezogenen Pehrertagung überhaupt feine Notiz. Von einigen Hotels abgesehen, die lediglich aus Geschäftsinteressen. weil bei ihnen der Führer: stab der Nazis zu Gast war, aeflaaat hatten, sah man in Leipzig feinen Fahnenschmuck. Die Organisation der Tagung war unter aller Kritif. Viele Quartiere, die für die von aus­wärts fommenden Lehrer gemachi waren, find überhaupt nicht beziehbar gewesen. Sie lagen vielfach zu weit außer­halb der Stadt, vielfach waren sie aber auch gar nicht als Schlafstätte geeignet. Tas Organisationsamt mußte fich in seinem Büro von vielen alten Schrern sagen lassen: hr habt ja vom Sächsischen Pehrerverein aar nichts gelernt. Wenn der eine Hauptversammlung abhielt,' da flappte alles wie am Schnürchen."

Das Festessen

Um der Tagung festlichen Charakter zu geben, mußte natürlich auch ein Festessen dabei sein. Und so hatten die einzelnen Obleute die dazu nötigen Vorbereitungen ge­troffen. Ohne die Lehrer darum zu befragen, wurden die entsprechenden Portionen beim Festessen bestellt. Als es aber zur Tafel geben sollte, stellte sich beispielsweise bei den West­sachsen heraus, daß noch nicht einmal 40 Prozent der ange­meldeten Lehrer zur Tafel erschienen waren. Die übrigen verzichteten darauf. Doch da die Rechnungen selbstverständlich bezahlt werden müssen, wurden die Beträge furzerhand um­gelegt, und ieder Lehrer muß das von ihm gar nicht bestellte und nicht verzehrte Tafelgedeck bezahlen.

Rückblick auf das System

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Mit dieser Landestagung verbunden war auch eine pa ba gogische Ausstellung. Was sie zeigte, bezog sich aus­schließlich auf die schulischen Fortschritte der" Systemjahre". Sogar die Preise sab sich zu dieser Feststellung gezwungen, indem sie schrieb daß die Ausit luna zeiae, was in den Lebten zehn Jahren auf ichulischem Gebiete geleistet morden iei. Für die Systemhaser ist das gewiß eine verdiente Ohrfeige, die sie sich selbst verabreicht haben. Aber die ganze Lehrerschaft schmunzelt über den Reinfall der Hakenkreuz­flachsmänner!

Rosenberg wird kühl empfangen

Zu der Tagung selbit ist wenig zu sagen. Sie war ebenso hohl wie alle anderen Naziveranstaltungen. Erschreckend, was sich in den Referaten der Schwäßer Göpfert und Rosen= berg an Geistlosigkeit offenbarte. Der sächsische Konjunf­turpädagoge Göpfert aus Glauchau sollte um einhalb drei Uhr nachmittaas sprechen". Eine geschlagene Stunde später erschien er erit und er hielt es nicht für nötig, der fortnerständlichen Wandauiffcht zu genügen und fein 3u­vor der geinunten Reriamm'una zu ent­schuld arn. Souveräne Verachtung der Masse! Was er in feinem Vortrag verzapite, ist von feinem Pehrer überhaupt ernst genommen worden. Es waren die üblichen inhaltlosen Schlagworte des Regimes.

Der andere Redner des Tages, Herr Rosenberg der befannte Kulturspezialist der Partei, ist gewohnt, mit Bei­fall empfangen und während seiner Reden mit Beifall über­ichüttet zu werden. Aber bei den sächsischen Lehrern war die Beifallsfreudigkeit gering. An einer St e seines Referates besprach er den zukünf­tinen rica. Und er führte dieses Thema mit dem den Nazi­rednern eigenen beldischen Schwuna zu Ende. Natürlich be­hauptete er, daß Nazideutschland an dem neuen Krieg unschuldia sei Sier setzte Rosenbera in seiner Rede ab und wartete auf Beifall. Doch der blieb gänzlich aus. Die Lehrer verharrten in eisigem Schweigen. Dieses Schweigen brachte Rosenberg aänzlich außer Fassung. Er blätterte nervös in seinem Manuskript herum, noch immer auf den programmäßio fälligen Beifall wartend. Schließlich trom­petete, der frühere Russe, der weder im russischen noch im deutschen Heer gedient hat, mit drohender Donnerstimme in den Saal:

Es macht mir gerade den Eindruck, als wenn sich die Herrn vor dem kommenden Krieg fürchten."

Die allgemeine Enttäuschung

der

Der frühere, von den Nazis zerschlagene Sächsische Lehrer­ve... rtrat mit den fulturellen Belangen der Schule auch die wirtschaftlichen Forderungen Lehrerschaft. Zwar haben die Nazis das Vermögen der alten Lehrervereine gestohlen und lassen eine andere als die nationalsozialistische Lehrerorganisation nicht zu. Doch von der Vertretung der wirtschaftlichen Interessen der Lehrer ist feine Rede mehr. Auf der Leipziger Tagung wurde es wieder herausgestellt:

" Der NSL.- Bund vertritt feine wirtschaftlichen Interessen der Lehrer, sondern ausschließlich die kulturellen der Schule."

Das besagt nichts anderes, als daß die Lehrer wie andere berufstätige Schichten schußlos der Ausbeutung des Regimes preisgegeben sind. Man kann sie,

wie beispielsweise gerade in Sachsen geschehen ist, bis zu 100 Mart am Monatsgehalt fürzen, ohne das eine Organi sation das Recht der Lehrer verteidigt.

Die sächsische Lehrerschaft hatte weiterhin eine Sterbe­tasse, in die sie monatlich 60 Pfennige Beitrag zahlte. Jezt aber, nachdem sich die Nazi auch dieser Kaise bemächtigt haben, müssen die Lehrer pro Monat 2,20 Mart Beitrag steuern, also nahezu das Vierfache. Jedoch die Leistungen sind um das Dreifache herabgefest worden. Von diesem Raub an den Rechten der Lehrer wurde offiziell auf der Landestagung fein Wort erwähnt. Im Gegenteil, die braunen Machthaber rühmten sich als Retter. Umsomehr aber diskutierten die Lehrer untereinander. Und überall war stärkster Widerwille und heftige Entrüstung über die braunen Spitzbubenmethoden der Grundton der Unter­haltungen. In einer geheimen Sißung, in der dem sächsischen Schuldiftator Göpfert von einigen Rednern derbe Wahr­heiten gesagt wurden, gab dieser zu, daß er in diesen Fragen ,, überfahren" worden sei.

Ovationen für Kritik

Kurz nach dieser Landestagung, die auslief wie das Horn­berger Schießen, feierte in einer Stadt Sachsens ein Lehrergesangverein sein 25jähriges Jubiläum. Der Fest­redner des Abends hielt in versteckten Worten sehr geschickt eine gehörige Abrechnung mit den braunen Betrügern. Er sagte u. a.:

Wir wollen ja nicht glauben, daß Wohlfahrt es früher nicht gegeben hätte und erst ein Verdienst der Gegenwart sei. Ich erinnere hierbei nur an unseren früheren Sächsischen Lehrerverein, an seine Waisen- und Witmenfasse, an seine Darlehnsfaffe für minderbemittelte Kollegen und schließlich an unsere Sterbefasse!"

Für diese und andere Redewendungen erntete der Redner ungeheure Ovationen, so daß sich, genau nach der Uhr be= rechnet, ergab:

Gerade 10 Minuten hatte der Redner gesprochen. Aber dennoch stand er 18 Minuten am Rednerpult, weil der ihm an den verschiedenen Stellen seiner Rede gespendete Beifall allein 8 Minuten ausmachte. Woraus wohl am sichtbarsten die Stimmung der Lehrer ermessen werden kann.

Tie fächsische Lehrerschaft wartet sehnsüchtig auf andere Verhältnisse. Sie wird wohl auch manches im Stillen tun, um die Macht des Regimes zu unterwühlen!

Angstwalter" kontrolliert...

Freiwillige" Op'erberei schaft für die Hitterei...

Wir sind in der Lage, zwei Dokumente zu veröffentlichen, die uns im Originaldruck vorliegen und die deutlich genug die Sprache des Terrors und des Zwanges im dritten Reiche" reden. Das eine bezieht sich auf den Fahnenschmuck zum Erntedankfest, das andere zeigt, wie Arbeitern und Be­amten für das Winterhilfswerf freiwillige Spenden" aus der Tasche gestohlen werden.

NSDAP . Ortsgruppe Marienthal

den 21. September 1934. Deutscher Volksgenosse!

Mit Befremden mußten wir feststellen, daß Sie an natio­nalen Feiertagen, als die Hoheitszeichen des Reiches allge= mein gezeigt wurden, sich an der Beflaggung und Schmüf­fung der Häuser und Fenster nicht beteiligt haben..

Diese nationalen Feiern sollen immer wieder die Ver­bundenheit des Volkes mit unserem Führer Adolf Hitler beweisen.

Am 30. September 1984 feiert die Regierung und mit ihr das gesamte deutsche Volf zum zweiten Male das Ernte­dankfest Es würde uns außerordentlich freuen, wenn auch Sie Ihre Verbundenheit mit dem Führer durch Schmücken und Beilaggen Ihrer Fenster befunden würden.

F.d.R. Dalte

Organisationsleiter.

Heil Hitler! gez. Dippner Ortsgruppenleiter.

Dieser Aufforderung ist eine genaue Kontrolle der Häuser= fronten vorausgegangen. Wer bei bisherigen Festen nicht ge= schmückt hatte, erhielt ein solches Schreiben. Es wurde ge= nau registriert, wer ein solches Schreiben zugestellt be= fam. Einige Tage darauf kamen Angstwalter" mit Fahnen und sonstigem Schmuck und nötigten diejenigen, die noch im­mer nicht eine Nazifahne zu ihrem Inventar zählten, zum Rauf einer solchen. Doch wo auch ein solches Schriftstück den Zweck nicht erreichte, famen eben die bekannten Methoden zur Anwendung, wie Entlassung von der Arbeitsstelle, bei Rentnern Entzug der Rente, bei Geschäftsleuten Boykottauf­forderungen. Und wo auch dieses nicht hilft, bewirkt die Dro­hung mit dem Konzentrationslager wunderbare Wirkung.

Für das diesjährige Winterhilfswerf scheinen die braunen Herren mit Recht zu befürchten, daß die Spen­den färglich eingehen. Und da baut der kleine Mann im Pro­pagandaministerium natürlich vor. Also wird auf der gan­zen Vinie verschärfter Druck ausgeübt, wobei sich versteht, daß alles nur in der bekannten" Freiwilligkeit" gespendet wird. Die Beamten Sachsens beispielsweise haben diesmal gleich einen sogenannten Spendenschein" bekommen, auf

Zerstörte Kulturarbeit Gestohlenes Arbeitergut

Die älteste Kulturorganisation der Arbeiterbewegung ist der Touristenverein Die Naturfreunde". Er wurde in den Neunzigerjahren des letzten Jahrhunderts ins Leben ge-, rufen zu dem Zwecke, die arbeitende Bevölkerung Anteil nehmen zu lassen an den Schönheiten dieser Welt. In jahr= zehntelanger, mühsamer und opfervoller Tätigkeit haben die Arbeitertouristen in allen Ländern Hütten und Ferienhäuser erstellt, die es ihnen ermöglichten, sich dem Naturgenuß hin­zugeben. Der aufkommende Faschismus hatte für diese Kulturarbeit des werftätigen Volkes fein Verständnis. Eine seiner ersten Maßnahmen war das Verbot des Touristen­vereins Die Naturfreunde" und die Beschlagnahme seiner Vermögens- und Kulturwerte. Anfangs November fand in Straßburg unter dem Vorsiz von Nationalrat Ernst Moser ( Thalwil ) eine internationale Konferenz der Naturfreunde statt, welche sich mit den Verhältnissen in Deutschland und Desterreich befaßte. Es wurde dabei festgestellt, daß sich die faschistischen Regierungen in Deutschland und Desterreich über das bisher geltende Recht hinwegießten und flare Rechtsbegriffe willkürlich verlebten. In Desterreich wurden lezzthin frühere Vertrauensleute der Naturfreunde ohne Anklage und Gerichtsverfahren auf Monate ins Gefängnis

dem sie bescheinigen müssen, daß sie mit allen freiwilligen Abzügen einverstanden sind und

feinerlei Kontrolle über Berwendung der Gelder fordern. Dieser Schein hat nachstehenden Text:

Spendenschein

Ich beteilige mich freiwillig an dem Beamten- Opferwerk- Sachsen

für die Dauer seines Bestehens. Ich bescheinige, daß ich dazu nicht gezwungen oder gedrängt worden bin, sondern lediglich neben sonstigen Spenden ein Opfer bringen will. Den monatlichen Betrag sehe ich auf RM.( ungefähr einhalb Prozent meines Brutto- Einkommens) fest und verpflichte mich, ihn unaufgefordert abzuführen.

108

Ueber den Einzug sowie die Verwendung des Geldes bin ich unterrichtet, und ich überlase alles weitere dem Gau amtsleiter bzw. Gauwart von Sachsen,

Name Stand

Beschäftigungsamt

Ort.

Geworben durch

Beschäftigungsamt und Stelle

Nun kann sich jeder vorstellen, was mit einem Beamten oder Angestellten geschicht, der diesen Zettel unausgefüllt zu­rückgibt, sich also nicht freiwillig zu dem bereits vorgeschrie­benen freiwilligen Abzug von einem halben Prozent seines Monatsgehaltes neben den anderen Spenden, die ihm eben­falls freiwillig abgezogen werden, bereit erklärt.

Denn abgesehen davon, daß der Zellenwart unausgefüllte Zettel gar nicht zurücknimmt, ebenso feine, die in ablehnen­dem Sinne ausgefüllt sind, würde der Zellenwart sofort je­den Beamten und Angestellten, der es wagen würde, sich von der Sammlung auszuschließen, der vorgesetzten Dienstbe­hörde und der Kreisleitung der NSDAP . melden. Die Folge wäre ein strenges Verhör des Beamten und eventuell seine sofortige Entlassung. Denn in dem Verhalten des Beamten wird staatsfeindliches Verhalten gesehen, und darauf steht als Mindeststrafe fristlose Entlassung. Diesen freiwilligen Zwangsopfern unterliegen alle Beamten der Gemeinden, der Justiz, der Polizei, die Lehrer und was alles sonst noch im Beamtenverhältnis steht. Doch auch die Arbeiter in den Reichs, Staats- und Gemeindebetrieben müssen sich solche freiwilligen Zwangsabzüge von ihren fargen Löhnen ge­fallen lassen, ohne sich dagegen sträuben zu dürfen.

geworfen, lediglich deshalb, weil sie mit langjährigen Freunden in brieflichem Verkehr standen. Die Konferenz legte in einer Entschließung gegen dieses Vorgehen schärfste Protest ein. Da feine Möglichkeit besteht, in einem Staate in welchem Recht und Gefeß nach Belieben gehandhabt unt ausgelegt werden, rechtliche Schritte einzuleiten. wende sich der Touristenverein Die Naturfreunde" an die öffen liche Meinung der Welt und überläßt die Beurteilung de Zustände ihrer gerechten Empfindung. Gleichzeitig apel lierte die Konferenz an die Mitglieder des Vereins und an alle übrigen Kreise, nur solche Länder für ihren Urlaub und ihre Reise zu wählen, in denen demokratische Gesinnung und allgemein gültige Rechtsverhältnisse herrschen.

Kriegsmeldung

h. b. Auf dem Wochenmarkt in Elmshorn ( Schleswig­Holstein) wurde ein Händler verhaftet und ins Gefängnis gesteckt, weil er 116 Gier gekauft hatte. Die Behauptung, er wolle diese Eier für den Winter tonservieren, wurde ihm nicht geglaubt. da er selber Hühner zu Hause hat. Die Polizei nahm vielmehr an, daß er diese Eier nach der Groß­stadt verfaufen wollte, was bekanntlich im dritten Reich" schwer bestraft wird. Die Eier wurden beschlagnahmt und der NS. - Volkswohlfahrt überwiesen.