すべ

JANUAR

Für DEUTSCHLAND gegen HITLER

Clemenceaus Saarfranzosen

Die Saar- Volfsstimme" jetzt ihre aufsehenerregende Ent­hüllungen über Clemenceaus Saarfranzosen fort. Das heute von dem Blatte veröffentlichte Dokument hat in den Kreisen der Deutschen Front" besondere Bestürzung hervorgerufen. Es handelt sich nämlich um eine Eingabe einer Anzahl von Gemeinden des Kreises Saarlouis an niemanden anders, als an den verstorbenen Schöpfer des Versailler Ver­trages Georges Clemenceau selbst. Dieses Dokument ist von einer großen Anzahl von Familien unterzeichnet, deren Angehörige heute diejenigen deutschen Männer, die die Saar den Klauen des landfremden und undeutschen Hit­Terregiments entreißen wollen als" Landesverräter und Se­paratisten" beschimpfte. Das Schreiben an Clemenceau hat folgenden Wortlaut:

Herrn Ministerpräsidenten Georges Clemencean Paris .

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident! Die bodenständige Einwohnerschaft des Cantons Ober: esch für Niedaltdorf, Kerprich und Groß= hemmersdorf, Bieringen , Führweiler, Oberesch und Guerlfangen, vereinigt sich, um im Anschluß an ihre Brüder des Cantons Jttersdorf Ihnen, Herr Ministerpräsident, ihre Wünsche darzubringen.

94 Prozent der bodenständigen Bürgerschaft des Cantons find französischer Abstammung und hatte bis in die letzten Tage die feste Zuversicht, nicht von seinem Mutterlande, das siegreiche Frankreich , vergessen zu wer: den, sie hoffte auch, nicht von Lothringen getrennt zu werden.

Wir wollen nicht länger dem Lande angehören, das uns vor hundert Jahren gewaltsam annektierte und uns durch brutale Gewalt denaturalisierte.

Wir wollen keine Trennung von Lothringen , mit dem uns tiefe fulturelle, wirtschaftliche und familiäre Bande verknüpfen.

Wir wollen vor aller Welt bekennen, daß wir ein: gedent unserer Vorfahren treue und loyale Franzosen werden wollen, gestützt auf die Geschichte, unser Recht und die herkömmliche Volkswirtschaft unserer lieben engeren Heimat.

Nur so fönnen wir Vertrauen hegen, daß wir endlich und für alle Zeiten von der preußischen Be= drückung befreit werden, nur dann haben wir eine unser heimischer Herd und unsere Scholle auf immer Gewährleistung, daß unsere religiösen Institutionen, gegen den Furor Teutonicus geschützt werden sein."

Dieses landesverräterische Schreiben ist, wie die Saar­Volksstimme" berichtet, von einer ganzen Reihe von Per­sonen, die heute in der deutschen Front" der in Frage kommenden Ortschaften eine füh= rende Rolle spielen, unterzeichnet worden. Die Namen dieser Deutschfrontler sind von dem Blatte namentlich aufgeführt.

Reichstagsbrandstifter

Und was dazu gehört

Die Reichsregierung jagt ihre Polizei hinter allen ausländischen Zeitungen her, die die Beichte des Mit­brandstifters Ernst veröffentlichten. Nicht nur französische, sondern auch englische Zeitungen wurden im Reiche be­schlagnahmt. Dennoch gehen die Beichte und der Brief des Ernst drüben schon von Hand zu Hand.

Es mehren sich die gleichgeschalteten Zeitungen, die glau­ben, etwas zur Vertuschung schreiben zu müssen. Dabei darf man rujig voraussetzen: jeder dieser Untergebenen der noch in Ministersesseln sitzenden Brandstifter weiß so gut wie wir, wer das Reichstagsgebäude angezündet hat.

Auch der Chefredakteur der Saarbrüder Zeitung" weiß es Trotzdem quält er sich ein paar Zeilen ab. Er wizzelt auf seine Art. Dazu hat gerade er alle Veranlassung. We­nige Tage nach dem 30 Juni wußte er ganz genau zu be­richten. daß sein Herr und Meister nur 40 bis 50 Volks­genossen in den Hades geschickt habe. Dann hat der Führer des 30. Juni im Reichstage allerdings 77 Tötungen" zuge­gcben. Freibleibend und Irrtum vorbehalten.

Der Chefredakteur der Saarbrüder Zeitung" hat sich auch damit abgefunden. Die genaue Totenliste fehlt immer noch. Auch von den angekündigten Gerichtsverfahren hat nicht ein einziges stattgefunden, obwohl sich der Führer" und Reichskanzler vor versammeltem Parlament mit seinem mit Respeft zu sagen Ehrenwort für solche korrekte Er­ledigung verbürgt hat.

Inzwischen weiß man, daß mindestens 1184 irgendwie und irgendwo unter Heil Hitler" abgeknallt und eingeäschert worden sind.

Wir haben Leute, wie den erwähnten Chefredakteur, weil sie aus purer Feigheit und Verlogenheit zum Schaden der nationalen Ehre die Wahrheit verschweigen und das Volk gröblich täuschen, gelegentlich hart aber treffend Zuhälter von Mördern genannt.

Die Herren sind auch Zuhälter von Brandstiftern, weil sie die Urheber des Reichstagsbrandes schüßen und schweigend zulassen, daß Opfer dieser Brandstiftung wie Torgler , Mie­rendorf, Offieyfi, Küster. Schumacher, Thälmann , Heilmann und andere, darunter viele Kriegsteilnehmer unschuldig in Kerkern und Konzentrationslagern ſizen, so mancher von den Blutgesellen der Göring und Konsorten siech geschlagen. Kindisch anzunehmen. daß der Tag des Gerichts für die Mörder und Brandstifter nicht käme. Solche Schandtaten find die Geschichte lehrt es früher oder später gesühnt worden, und das kommende Volksgericht, so nahe oder to ferne es sein mag, wird die Zuhälter krimineller Macht­haber gewiß nicht vergessen. Zeitungsbände sind gute und zuverlässige Registraturen.

Widerhall in Frankreich

( Von unserem Korrespondenten)

Paris , den 7. Dezember. Der der französischen Regierung nahestehende " Petit Parisien" schreibt, daß in den Kreisen der Völkerbundsdelegierten, wie überhaupt bei all den Persönlichkeiten, die sich mit der Saarfrage beschäftigen einheitlich die Auffassung herrsche, daß das fühne und geschickte Benehmen des französischen Außenministers Laval mit einem Schlage das gefährliche Ereignis der Saarabstimmung auf ein Terrain gelegt habe, das unbedingt sicher sei.. Der zuversichtliche Optimismus von Laval der in wenigen Tagen so bedeutende Dinge zu­wege gebracht habe, set ansteckend gewesen. Er habe ganz Genf besonders von dem Augenblick ab gewonnen, wo man bestimmt wußte, daß Deutschland keine Einwendungen gegen die Anwesenheit eines internationalen Truppenkontingents in der Saar machen werde.

Saint- Brice stellt im

" Journal"

fest, daß der erste Erfolg der Haltung Lavals die Wieder­einbeziehung Englands in die kontinentalen Berechnungen set. Er sagt: Wir waren über die grundlegende Verschie­denheit des englischen und unseres Temperaments aufs tiefste erschüttert. Ist es nicht das Verdienst Lavals, diese Gegensätzlichkeit der Temperamente beseitigt zu haben? Der britische Imperialismus ergeht sich in Widersprüchen. Er will gleichzeitig die Abrüstung und die Machtüberlegenheit, die internationale Solidarität und die Handlungsfreiheit. Die Saar - Episode ist nur ein kleiner Beweis der Hem­mungen, die sich daraus ergeben."

Pierre Bernus

hält die Aufrechterhaltung des Status quo in der Saar für die beste Lösung. Er schreibt im Journal des Debats ", als Laval erklärte, die Saar sei ein internationales und fein französisch- deutsches Problem, habe er nur eine

Er

der Internationale und der Federation Internationale. Niemand kann wünschen, daß die Saar , das einzige Stück deutscher Erde, das bisher von der hitlerischen Barbarei ver­schont ist, von ihr unwiderbringlich verschlungen wird.

Wir sind durch unsere Kampfverbundenheit mit unseren Saargenossen und durch unfere hartnäckige Gegnerschaft gegen den Faschismus Anhänger des Status quo. Durch die Angliederung an Deutschland wird das Saar­volf jede Freiheit, jedes Selbstbestimmungsrecht verlieren. Nur der Status quo wird ihm dieses Recht retten. Und wir fönnen uns um so mehr die Forderung der saarländischen Sozialistischen Bartei zu eigen machen als die Genfer Ver­einbarung die drohenden internationalen Verwicklungen und den Krieg in weite Ferne gerückt haben, die bis gestern unsere Haltung beschränkten und unsere Solidarität hemmten." Im

Jour

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wirft Leon Bailby die Frage auf, warum sich an der Stels lung des internationalen Truppenkontingents nicht auch die Rumänen, die Polen und die Schweizer beteiligten. Er sagt Was man auch von der Abstimmung erwartet und sie ist noch unsicher- so muß sich jedenfalls die ganze Welt vereinen, um die unvermuteten Gegenstöße unwirksam zu machen."

Gabriel Perreux schreibt im Paris- Soir"

bei dem Genfer Turnier gebe es drei Sieger: Laval, den Völkerbund.. und vielleicht einen, der sich in seinem Grabe ein wenig trösten wird ob der Beleidigungen, die er so zahlreich erlitten hat: Aristide Brian d. Möge die Lösung der jugoslawischen Frage diesen dreifachen Sieg be­stätigen.

Wahrheit gefagt, auf der dieſes Blatt immer beſtand. Zwei Kompanien Engländer

hätte auch mit seinem Vorschlag, die Ordnung in der Saar durch ein internationales Truppenkontingent aufrecht zu erhalten, recht. Auch gegen die Tatsache, daß französische Truppen in diesem Kontingent nicht vertreten seien, sei feine Einwendung zu erheben unter der Voraussetzung, daß die Organisation dieser internationalen Polizeitruppe gut sei und daß das Fehlen Frankreichs nicht als Uninteressiert­heit ausgelegt werden fönne. Das letztere sei sehr wichtig. Es wäre absurd zu sagen oder zu glauben, daß nicht eine große Zahl Saarländer für den Status quo stimmen fönnten. Man sollte unter feinerlei Vormand diejenigen Saarländer , die unter dem Schutze des Völferbundes leben wollen, entmutigen. Und man müsse aus den verschiedensten Gründen der allgemeinen Ordnung hinzufügen, daß die Aufrechterhaltung des gegenwärtigen Zustandes in der Saar für den internationalen Frieden eine glückliche Lösung bedeuten würde.

Der gleichen Auffassung ist der Populaire",

denn dort schreibt Andre Lerour: Wir verbergen es nicht und wir haben es niemals verborgen, daß wir lebhaft wünschen, bei der Abstimmung im Januar mögen die Status- quo- Anhänger siegen. Das entspricht dem gerecht­fertigten Wunsch der sozialistischen, fommunistischen und antihitlerischen Arbeiter der Saar , wie auch der Stellung

London , 8. Dezember.

Das englische Kontingent für die Saar wird aus zwei Kompanien unter dem Befehl eines höheren Offiziers be­stehen, der die für diese delifate Aufgabe notwendigen Eigen­schaften und Erfahrung besißen wird. Der Kriegsminister wünscht, daß dem Kabinett umgehend eine Kandidatenliste vorgelegt wird. Generalmajor Temperlen wird von der Gen­ fer Konferenz Anfang nächster Woche nach London zurück­fehren und die britischen Truppen dürften noch vor Weih­nachten an der Saar eintreffen.

Es steht fest, daß nach der Saar ausschließlich Infanterie­Abteilungen entsandt werden, wobei voraussichtlich England zahlenmäßig das größte Truppenfontingent entsenden wird. Das Kommando über die internationale Truppe wird der rangälteste Offizier übernehmen, der voraussichtlich wie bei der oberschlesischen Abstimmung im Jahre 1921, auch diesmal wieder ein Engländer sein wird.

Wie hoch die Gesamtzahl der internationalen Trup­pen sein wird, steht noch nicht fest. Die Angaben schwanfen zwischen 3000 und 5000 Mann.

Mütter, denkt an cure Kinder!

Christliche Frauen verbreiten im Saargebiet folgendes Flugblatt:

Man sagt uns, die deutschen Mütter hätten kein Brot mehr für ihre Kinder. Das wollten wir nicht glauben.

Wir glaubten vielmehr, es sei eines der Greuelmärchen, zur Schande Deutschlands von landesverräterischen Emi­granten fabriziert. Wir wollten nicht glauben, weil wir Deutschland lieben und auf das Wunder durch seinen Füh­rer hofften. Wir wünschten, mit ihm zu kämpfen und, wenn nicht anders, mit ihm zu leiden, um unserer Kinder Vater­land willen.

Wir wußten, groß ist die Not in Deutschland . Aber so wenig Rom in einem Tage erbaut wurde, konnte der Führer die Schuld der 14 Jahre auf einmal tilgen.

Groß war sein Beginnen, heroisch sein Kampf. verzwei­felt wehrte er sich gegen das Heer der Feinde ringsum. Mit zäher Verbissenheit ging er an die Ueberwinduna der Widerstände. Unerhört sein Mut, riesig seine Energie. himmelstürmend sein Glaube, unerschöpflich seine Liebe zum deutschen Volfe. So erschien er uns.

Schrecklich muß deshalb die schlaflose Nacht des Führers sein, der jetzt, von den Treuesten entblößt, erkennen muß: Ich schaffe es nicht

Wir wissen, wie schon seit geraumer Zeit der Zweifel an seinem Herzen nagt. Wir wissen, wie viele aus seiner näch­ſten Umgebuna in erbärmlicher Konjunkturreiterei nach Anschluß angeln. Wir fürchten, bald ist der Tag gekommen an dem der Führer dasteht, wie ein anderer Großer vor fait 2000 Jahren, ganz allein Der Tan scheint nicht mehr fern, an dem die Menge, die noch vor kurzem ihr Hosianna schrie, das Kreuzige!" fordert.

Er schafft es nicht

Wir alle wollten heim zu ihm, dem Führer, den uns Gott geschenkt hat. Wir alle wollten ihm unser Bestes und Heiligstes, unsere Kinder bringen. Verraten haben ihn, auf die er baute. Verraten haben ihn, denen er vertraute. Sie haben schon im voraus vertan, was er zu schaffen suchte. Jetzt haben sie

fein Brot mehr für ihre Kinder

Daß das kein erfundenes Geschwäß ist, sondern bittere Wahrheit, davon mußten wir uns alle überzeugen.

Der Alemanne", die nationalsozialistische Zeitung Ober­Badens, bringt in einer seiner Nummer folgenden Aufruf: Brotsammlung!

Am 16. und 17. November sammelt das Winterhilfswerk für die hungernden Volksgenossen Brot. Schwer liegt die Not über dem Land. Gar mancher Familienvater weiß nicht, wie er das tägliche Brot für seine hungernden Kinder beschaffen soll. Aber das WHW. sorat, und das deutsche Volk ist heute im nationalsozialistischen Staat eine Not- und Schicksalsgemeinschaft. Die Sorge des einzelnen ist die Sorge des ganzen Volfes. Kein anständiger Deutscher ver­schließt sein Herz. wenn der Sammler um Brot für die Hungernden bittet. Das Brot soll aber aus hygienischen Gründen in durchsichtiges Papier eingewickelt sein, denn manche Hand faßt es an, bis es auf dem Tisch des hungern­den Bruders liegt, daß heißt:

Se sammeln Brotreste für die Armen

Mütter, so groß die Liebe zu unserem Führer ist, größer muß die Verantwortung aegenüber unseren Kindern sein. So heiß unsere Herzen für Deutschland schlagen, heiliger ist uns der enge Raum Saargebiet, wenn er uns Brot für diese Kinder gibt. Es ist nicht Treulosigkeit gegenüber dem Manne, der sein Bestes einseßte, nein, nur Mutterpflicht, wenn wir unsere Kinder vor dem Schicksal der Kleinen in Deutschland bewahren wollen.

Aus dieser Pilicht heraus rufen wir Euch: Bleibt, was Ihr immer gewesen seid,

deutsch und frei

Hütet Euch aber, daß die, die den Führer verrieten, Euch und Eure Kinder ins Verderben führen.

Unsere Kinder sind unsere ganze Hoffnung. In unsere Hände ist ihr Schicksal und damit das des Landes gelegt. Haltet das kleine Land an der Saar frei von den bösen Menschen, die alles Gute, das der Führer geschaffen hat, zerstören. Dann erhalten wir unseren Kindern

die Heimat und das für sie notwendige Stückchen Brot Wir wollen heim, beim ins Reich, aber erst wenn der Tag gekommen ist. Jeßt aber wollen wir Mütter nur das eine. was der Prophet Dir sagt:

Halte fest, was du hast!

Biele Mütter im Saargebiet,