, Unruhestifter"

' Abzüge müssen widerspruchslos hingenommen werden

Laut der Westfälischen Landeszeitung"( Nr. 333) in Dort mund hatte sich das Arbeitsgericht im Rahmen einer gegen die Dortmunder Straßenbahnen gerich­teten Kündigungswiderrufungsklage eines entlassenen Angestellten mit einer Kündigung zu befassen, die ausgesprochen wurde, wegen Unruhestis­tung im Betrieb. Ausgangspunkt des Rechtsstreits war eine Verfügung des Finanzamtes, wonach ab 1. Oktober 1934 die Dienstfahrkarten der Gefolgschaft und die Frauenfahrkarten zur Lohnsteuer herangezogen wer­den mußten. Ohne daß vorher eine Bekanntmachung, viel­leicht in Form des üblichen Anschlages, herausgekommen wäre, wurde die Gefolgschaft bei einer der letzten Gehalts: zahlungen vor die Tatsache gestellt. Der entlassene Ange­stellte hatte sich an das Lohnbüro gewandt, um etwas näheres über die Berechtigung der neuerlichen Besteuerung zu er= fahren; da ihm die Auskunft nicht genügte, ging er noch einen Schritt weiter zum Finanzamt. Wie die Auskunft ge= laubet hat, die er dort bekam, ließ sich nicht mehr genau feſt­stellen. Der Angeklagte hatte sie auf jeden Fall, darüber waren sich nun vor dem Arbeitsrichter beide Parteien einig, falsch verstanden und sie seinen Arbeitskameraden gegen­über so umschrieben, als ob die Verwaltung der Dort­ munder Straßenbahnen einen Antrag auf Besteue= rung der Fahrkarten gestellt habe, während der wahre Sachverhalt der war, daß die Verwaltung gegen die Verfügung des Finanzamtes der sie zwar zunächst nach­tommen mußte- Einspruch eingelegt hatte mit Hinweis auf die Bestrebungen der Reichsregierung, den Lebensstandart der breiten Masse des Volkes zu heben.

Die Erzählungen des Angestellten über das unsoziale Verhalten" der Verwaltung trug in die Gefolgschaft große Beunruhigung. In einer Besprechung mit dem Diref= for bemerkte der Angestellte noch, er und die ganze Gefolg= schaft hätten zu dem Führer des Betriebes- dem Direktor

Zu verkaufen

in Hauptverkehrsstraße von METZ schöner Fonds eines erstklassigen

Wäsche- und

Woftwarengeschäftes

Sehr nied ige Miete, Vertrag noch 4 Jahre mit Anrecht aut Verlängerung laut Gesetz betr. Geschäftseigentum, erhältı. m. 600 vom Verkaufswert. Auch Vermutler können sich der Sache annehmen. Offerten unter Nr. E 435 an die Ausgabestelle.

Schweizerisches and elsäosisches Werstwarengeschäft

Kuchenbackerei. Konditorei, Weine und Liköre

Produits Schmid

76, Boulevard de Strasbourg, 8, rue St. Lauren bel Gare de l'Est

Paris,

Telefon 4 Linien vereinigt unter BOTZARIS 61-10

Inserieren bringt Gewinn

Statt Furtwängler

VERLAG OPRECHT& HELBLING, ZÜRICH

Ernst Bloch

ERBSCHAFT DIESER ZEIT. Kart. Fr. 6,- Leinen Fr. 8,-. Hier ist eine Art Navi­gationsbuch dieser Zeit, durch sie hindurch und in die kommende.

Heinrich Regius DAMMERUNG, Notizen in Deutschld. Kart. Fr. 4, Leinen Fr. 6,-. Hier wird Leiden­schaftliche Abrechnung gehalten mit den Widersprüchen und Verlogenheiten der bürgerlichen Gesellschaft.

Korang Trang

DIE UNVERBINDLICHEN, Roman aus den Tropen. Kart. Fr. 4,-, Lei­nen Fr. 6,-. Eine Groteske von ganz ungewöhnlichem geistigen Ausmal Korang Tang muf als Betrachter und Gestalter von hohen Qualitäten be­zeichnet werden. Dr. A. Keinb., Karlsb.

Theodor Wolff

DER KRIEG DES PONTIUS PILATUS 1914-1933. Kart. Fr. 9,- Leinen Fr. 11,- Theodor Wolff zeichnet das Kriegsbild mit lebendigem Stil und hervorragender Kenntnis des Gegenstandes und der agierenden Personen. Wiener Zeitung , Wien

Bernard Brentano BERLINER NOVELLEN. Leinen Fr. 3,50. Brentano fängt Berlin atmosphärisch unüber­trefflich, seine Menschen werden wirklich Gestalt, die Idee wird Vorgang und Er­lebnis. Neue Freie Presse, Wien

Ignazio Silone DIE REISE NACH PARIS. 5 Nov. Kart. Fr. 4,-, Leinen Fr. 6,-. Der Verfasser gibt in den 5 Novellen erneute Beweise seiner feinsinnigen Erzählerkunst- Silones dichterische Freiheit ist gewachsen.

der Armee- Musikinspizient

dem Direttor Der musikalische Aufstand geht weiter

fein Vertrauen. Es erfolgte mit Hinweis auf die Vorkommnisse, durch die der soziale Frieden gefährdet mor­den sei, die ordnungsmäßige Kündigung und Entlassung.

Von dem Entlassenen wurde die aus§ 56 des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit hergeleitete Kündi­gungswiderrufsklage auf unbillige Härte gestützt. Insbesondere wurde geltend gemacht, daß es niemals zu den Mißstimmigkeiten gekommen wäre, wenn die Verwal tung pflichtgemäß durch Anschlag am schwarzen Brett auf die Berfügung des Finanzamtes hingewiesen hätte.

Das Arbeitsgericht mies die Klage Eostenpflich= tig ab, weil sie sachlich nicht begründet sei. Der Kläger habe sich schon, so hieß es zur Urteilsbegründung, auf dem falschen Wege befungen, als er sich an das Finanz­amt wandte, wo es doch näher gelegen hätte, daß er zu dem Führer des Betriebes gegangen wäre. Durch seine Erzählungen habe er sich schließlich eine Verdrehung des wahren Sachverhaltes zuschulden kommen lassen, wie man sie sich nicht schlimmer denken könne. Und unter diesen Umständen müsse einer Widerrufsklage der Erfolg ver­sagt bleiben.

Deutscher Privatbrici

Ueber das neue System

Von den Schriften haben wir hier nichts gehört, denn das Volt braucht nicht alles zu wissen, und was es nicht weiß, macht es nicht heiß. Wir haben in Deutschland das Führersystem, das ist ganz etwas anderes als das frühere System, wo alles breitgetre ten wurde und an die Große Glocke" gehangen. Das jetzige System setzt Totalität voraus, und was unternommen wird und was wir erfahren und nicht zu wissen brauchen, sagte der Führer und seine unteren Gliederungen. Daran tönnen sich viele noch nicht gewöhnen. Ihr müßt Euch das so vorstellen: Das Volt ist im ganzen ein Regi= ment, der Führer ist der alleinige Romman deur , die untergeordneten Offiziere sind die ausführenden Organe usw. und jeder Volksgenosse hat an seinem Arbeits­plage, wo man ihn auch hinstellt, seine Pflicht zu erfüllen. Das ist wohl etwas traß ausgedrückt, aber so mit der Idee der NSDAP . am besten zu vergleichen, da ja auch das Ganze auf den Frontgeist aufgebaut sein soll. Ihr werdet mich wohl verstehen, wenn es auch schwer ist.

Zum Verdienst hier in Deutschland ist folgendes zu sagen: Wir haben bis jetzt noch unsern Tariflohn: 45 Reichsmart zuzüglich 20 Prozent M.- S.- Zulage.( Diese Zulage erstreckt fich aber nur auf einen geringen Prozentjazz der Buch­drucker. Anm. der Red.). Ueberstunden gibt es hier nicht mehr bezahlt. An sozialen Abgaben pro Woche habe ich: Lohnsteuer: 1,95, Ghestandshilfe( nur für Ledige) 1,40, Bürgersteuer pro Monat 2,50, Arbeitslosen- Hilfe 1,60, Jnvaliden- Bersicherung 1,20, Stranfenfaise 4,15 RM., so daß 9, RM. pro Woche heruntergehen. Wir Buchdrucker verdienen noch einigermaßen. Die meisten haben 60-70 Bien­nig Stundenlohn. Wenn dann 25,- RM. freies Geld mit nach Hause genommen wird, ist das ein fchönes Geld. Die Lebensmittel haben etwas angezogen. auch Textilien sind gestiegen. Ich habe einen Anzug befom= men zu 95, RM. derselbe hatte im vorigen Jahre noch 80-85 RM. gefostet. Man ist und will" jetzt die Preise wie­der senken, aber es wird wohl nicht viel dabei herauskommen.

Es ist hier alles ruhig und friedlich, das Meckern hilft nichts und ist gefährlich, da, wie schon umseitig gesagt, bei uns die Totalität herricht und sich alles einfügen muß. Anders könnte sich ein auf dieses System auf­gebautes Regiment nicht halten."

In der Todeszelle

Man schreibt uns aus Bayern :

Seit vier Wochen befindet sich der Gefangene H. M. Kohn im Dachauer Lager in einer der Arrestzellen, die als An­martschaft auf einen nahen Tod gelten. Kohn, der seit April 1933 wegen früherer Mitgliedschaft beim Republikanischen Studentenbund auf Veranlassung der Leute um Streicher in Dachau festgehalten wird, gehört zu den jüdischen Gesange= nen, die die Spuren besonders schlimmer Mißhandlungen am Körper tragen. Einzelheiten darüber sind in den letzten Wochen im Ausland bekannt geworden und haben den Dachauer Lagerfommandanten auf das schwerste belastet. Zur Rache und um den Beweis für die Wahrheit der Greuelmeldungen" aus der Welt zu schaffen, wurde Kohn nun isoliert und soll aller Wahrscheinlichkeit still umgebracht werden, nachdem ein Versuch, ihn auf der Flucht" zu er­schießen vor Monaten infolge der Zielunsicherheit des schie= Benden S.- Mannes nur zu Verwundungen geführt hat.

Die Demission Furtwängler hat, wie es scheint, die gesamte musikalische Front des dritten Reiches", die bisher sein Stolz und seine Freude war, aufgerollt. Die Nachricht, daß der Münchener Generalmusikdirektor knapperts= busch gleichfalls sein Abschiedsgesuch eingereicht hat, um seine Solidarität mit Furtwängler zu befunden, wird be= stätigt. Leo Blech , neben Hegar der letzte noch amtierende Dirigent der Berliner Staatsoper, soll gleichfalls ernsthafte Rücktrittsgedanken haben.

-

*

Am Mittwochabend fand das angesagte Konzert der Philharmoniker statt. Furtwängler fam als Dirigent nicht mehr in Frage, aber auch Erich Kleiber hielt an seiner Weigerung, das Konzert zu dirigieren, fest. Für ihn sprang schließlich der ehemalige Armeemusifinspi­zient Roter ein. Ob es an dem unzulänglichen Diri­genten lag, oder ob die Demission Furtwänglers und Klei­ters als Signal empfunden wurde, jedenfalls verlief das Konzert höchst disharmonisch. Eine Anzahl jüngerer Musiker brachten, als die Besucher das Gebäude betraten, ihr Ein­hatten sich in der Vorhalle der Philharmonie postiert und vernehmen mit den beiden Rebellen deutlich zum Ausdruck. Selbst einige Sprech chöre wurden riskiert. Der Saal war nur etwa zur Hälfte besetzt, und das Publikum war voll Unsicherheit und Unruhe.

9

Einige nationalsozialistische Blätter neben dem Völfi­schen Beobachter" haben sich erneut für Goebbels und Ro­senberg und gegen Furtwängler bekannt. Der Westdeutsche Beobachter", dessen musikalischer Teil von einem besonders wilden musikalischen Teutonen geleitet wird, sagt voraus, daß der Fall Furtwängler weitere Folgen zeitigen und sich auch auf andere Persönlichkeiten er­

Deutsche Fachgeschäfte" Inseratengeschäfte unter ,, nationalem" Deck­

mantel

Vor dem Sondergericht Berlin hatte sich heute der 32 Jahre alte Arnold Weiners wegen fortgesetzten Betruges unter der strafverschärfenden Voraussetzung des§ 2 der Ver­ordnung des Reichspräsidenten zur Abwehr heimtückischer Angriffe auf die Regierung der nationalen Erhebung zu ver­antworten.

Der Angeklagte hat eine Liste herausgeben wollen, auf der die deutschen Fachgeschäfte" verzeichnet werden sollten. Er mußte indessen bereits nach furzer Arbeit erkennen, daß auf der von ihm beabsichtigten Grundlage eine solche Zeitschrift, wie er sie herausgeben wollte, niemals florieren konnte. Dennoch betrieb er unternationalem Deckmantel einen groß angelegten Inseratenschwindel und erreichte von zahlreichen Firmen Inferatenaufträge, für die er insgesamt etwa 4000 RM. einfassierte. Erschwerend war für ihn, daß er bei der Werbung der Inseratenaufträge häufig einen mehr oder minder starken Druck ausübte. Vor allem erklärte er in fast allen Fällen, daß die NSDAP . sein Unternehmen begünstige, während in Wirklichkeit die Partei niemals mit dem Angeklagten oder seinem Unternehmen etwas zu tun gehabt hat. Strafverschärfend fam weiter hin­zu, daß der Angeklagte während seiner betrügerischen Tätig keit das Parteiabzeichen der NSDAP . ange= Tegt hatte, obwohl er der Partei nicht ange hörte. Das Sondergericht verurteilte ihn im Sinne der Anklage zu zwei Jahren Gefängnis.

Schade! Der Mann würde als Inseraten- und Abonnen­tenwerber für die Nazipresse ausgezeichnet sein.

Deutsche Sorgen

Gegen den Weihnachtsbaum im Schaufenster Die Kreisleitung der NSDAP. in Wuppertal hat eine Be­fanntmachung über Weihnachtsfeiern und Weihnachtsdeko­rationen erlassen. Danach sollen gemeinsame Weihnachts­feiern der Ortsgruppen und Zellen nicht veranstaltet wer­den, da Weihnachten das Fest der Kinder und der Familie ist. Es liege nicht in der Abficht der NSDAP . die Familie auseinander zu organisieren. Aus dieser Einstellung heraus sei die Kreisleitung nicht nur gegen gemeinsame Weihnachts­feiern ihrer Gliederungen, sondern auch Gegner der Sitte, Schaufenster mit Weihnachtsbäumen auszuschmücken. Da= durch werde nur den Kindern der Zauber des Weihnachts­festes genommen.

Namentlich dann, wenn die arbeitslosen Eltern keinen Christbaum kaufen können. Allerdings schießt ihnen dafür Göring Fasanen und Hasen.

Agitiert für die

strecken wird, die Hindemith dem Auslande als repräsen­tativen deutschen Musiker hinstellen und sich für jüdisches Schaffen einsetzen". Rosenberg dürfte dem schlimmen Hinde­ mith allenfalls verzeihen, wenn er irgendwo draußen in der Provinz wieder ganz flein anfängt und sich im Geiste des dritten Reiches" nach mehrjähriger Prüfungszeit be­währt", anstatt ins Ausland zu gehen.

Man vermutet jedoch, daß diese Aussichten Hindemith nicht sehr verlockend erscheinen werden. Vielleicht wird er Furt wängler und Kleiber nach Wien folgen. Im Hintergrunde Richard Strauß .

Niemand wird diesen musikalischen Aufstand überschätzen. Lange haben die prominenten deutschen Dirigenten ver­sucht, auf dem Seile der Gleichschaltung zu balancieren. Aber schließlich wurden soviel Opfer des Geistes und der fünstlerischen Gesinnung von ihnen verlangt, daß sie lieber ihre Posten preisgaben, als sich der braunen Tondiktatur zu unterwerfen. Um gerecht zu sein: sie sind freilich in besserer Lage als andere Künstler und Intellektuelle. Ihr Ruf ist international begründet, und irgendwo gibt es für sie immer noch ein auskömmliches Plätzchen des freien fünstlerischen Wirkens.

Inzwischen wird auch der Rundfunt erneut gefäu­bert". Am Reichssender Köln führte jüngst der Kapellmeister Kühn im Rahmen eines Lustigen Abends" Teile aus dem Weißen Rößt" von Benabky auf. Dafür Bekommt er jetzt im Westdeutschen Beobachter" einen herben Tadel: es müsse jetzt zu Ende sein mit der echt jüdischen Musik solcher Effektkomponisten", besonders nachdem der Fall Hinde­ mith eine entsprechende Klärung erfahren habe....

,, Bricigeheimnis"

99

Majestätsbeleidigung im Privatbrief

Das Kölner Sondergericht verhandelte dieser Tage gegen den im Ruhestand lebenden 36jährigen Präses Jakob Stüs ser aus Bonn , dem die Anklage Beleidigung des Führers zur Last legte. Der Angeklagte hatte im September 1934 einer Dame in Aachen einen Brief geschrieben, in dem von dem Führer in verächtlichen Ausdrücken gesprochen wurde; ferner hatte er das Ergebnis der Wahl angezweifelt.

Der Angeklagte verteidiate sich damit, er habe die in dem Brief enthaltenen Ausdrücke stets in seiner Schule gebraucht, deshalb seien sie ihm geläufig, was den Vorsißenden zu der Feststellung veranlaßte, das sei nur dummes Geschwäß, der Angeklagte sei seit sechs Jahren von der Schule fort. Er habe sich auch nicht geschämt. die Behauptung aufzustellen, die Wahl sei gefälscht worden. Als Renge wurde der Bruder des Angeklagten vernommen, der aussagte, sein Bruder habe ein schweres Herz- und Magenleiden, er sei vollkommen herunter mit den Nerven, er rege sich über alles maklos auf. Staats­anwaltsassessor Winkler wies darauf hin, daß die wahre Gesinnung des Anaeflaaten aus dem Brief hervorgehe. Er beantragte ein Jahr Gefängnis. Das Gericht fekte zehn Monate Gefänonis feit mit der Bearündung, daß man bei diesem Strafmaß den frankhaften Zustand des Ange­flagten weitgehend berücksichtigt habe. Es handle sich aber um die Straftat eines gebildeten Mannes, die nur den Schluß auf eine verwerfliche Gesinnung zulasse, deshalb falle sie be­sonders schwer ins Gewicht.

Boxer- Au'arkie

Herr Schacht ist nun auch noch Sportdiktator geworden. Er hat dem Verbande Deutscher Faustkämpfer untersagt, fünftig Rämpfe zu veranstalten, bei denen ausländischen Borern die Kampfgelder in Reichsmark gezahlt werden müßten. Auf diese Anweisung hin hat der Führerrat des besagten Verbandes bekanntgegeben, daß er fünftig Kampf­verträge mit ansländischen Borern erst dann genehmigt, wenn die Devisenfrage völlig geklärt ist und der Ver anstalter sich im Besize der notwendigen Devisen befindet. Die Bezahlung ausländischer Borer in Reichsmark ist strifte verboten. Im Interesse der Devisenbewirtschaftung ist bei Engagementsverhandlungen mit ausländischen Borer stets zu vereinbaren, daß die Fahrkarten für die Hin- und Rückreise vom Veranstalter im voraus besorgt und übersandt werden. Die Genehmigung hierzu ist von der Devisenbewirtschaftungsstelle zu beschaffen.

Durch diese Bestimmungen wird der mit allseitiger Span nung erwartete Borkampf zwischen Schmeling und dem Amerikaner Hamas illusorisch, denn Hamas verlangt seinen Anteil in guten amerikanischen Dollars. Es wird daher all­gemein damit gerechnet. daß die Devisenstelle den Ham­burger Veranstaltern dieses Riesenkampfes die Genehmi­gung versagen wird.

Tas hätte dem sportbegeisterten deutschen Volfe einmal in

der

,, Deutsche Freiheit" Weimarer Republik widerfabren sollen

a