Völker in Sturmzeiten Nr. 91
Völker in Sturmzeiten
Im Spiegel der Erinnerung- im Geiste des Sehers
,, Preußischer Kommiß"
Soldatengeschichten von August Winnig August Winnig
, der Verfasser der vor dem Kriege erschienenen Schrift ,, Preußischer Kommiß", ist heute glühender Nationalsozialist. Er dient der braunen Sache in Wort und Schrift, unter Preisgabe seiner Vergangenheit. Einst, als junger Proletarier, war er zum Sozialismus und zur Sozialdemokratie gekommen, bewegt von den hohen Gedanken der Freiheit und der Menschenrechte. Es gelang ihm, im freigewerk. schaftlichen Bauarbeiterverband einen führenden Posten zu gewinnen. Nach der Umwälzung von 1918 wurde er Oberpräsident in Ostpreußen , damals freilich schon in seinem alten Bekenntnis zögernd und schwankend. Sein politisches Ende in der Republik führte der Kapp- Putsch vom März 1920 herbei. Es erwies sich, daß er der zweideutigen Haltung der Reichswehrkommandeure in jenen kritischen Tagen Vorschub geleistet hatte.
Dann rutschte August Winnig immer weiter nach rechts. Er wurde der Vertrauensmann Hugenbergs und Stinnes, für deren Blätter er seine flinke Feder in Bewegung setzte. Heute ist er einer von den 110- Prozentigen: wildester Nationalsozialist, begeisterter Militarist und nationalsozialistischer Schriftleiter. Sein Buch„ Preußischer Kommiß" hat er längst verleugnet, weil es die denkbar schärfste Anklage des militaristischen Kadavergehorsams darstellt, zu dessen Anbetern er heute gehort. Ein Grund mehr für uns, unseren Lesern einige Kapitel aus dem Buche August Winnig vorzulegen.
Auf Festung
6. Fortsetzung
Es ist merkwürdig, die Neigung zum Differenzieren verfieren die Menschen auch nicht im Gefängnis, ja sie ist dort noch stärker als in der Freiheit. Jeder versuchte, irgendein kleines Extrarecht oder eine Extrafreiheit für sich zu erstreben, zu erkriechen oder auch zu ergaunern.
Bei diesen Leuten auf der Bastion gab es nichts von Solidarität. Der Zuwachs" bringt wohl meistens so etwas wie Gemeinsamkeitsempfinden mit, er verliert es aber bald, weil er damit unter die Räder kommt. Gegenseitige Denunziationen sind nicht selten. So können auch keine Freundschaften aufkommen, der Argwohn tötet sie.
Mit meinem Malerkollegen war ich bisher nur ganz flüchtig zusammengekommen. Wenn wir Farben mischten oder wenn einmal ein langer Korridor abzuschnüren war, sahen wir uns auf einige Minuten, doch war eine Unterhaltung nicht möglich, da die Bewachung stets bei uns stand. Ich wußte darum von ihm nur so viel, wie man mir auf der Stube erzählt hatte. Er hatte wegen tätlichen Widerstandes oder eines ähnlichen Delikts vier Jahre abzubüßen, wobei er es jetzt bis ungefähr zur Hälfte gebracht hatte. Maler sollte er eigentlich nicht sein, aber was er war, mußte niemand genau zu sagen. Nur darin war man einig, daß er ein toller Bruder sei, der draußen wie auf der Bastion schon manchen Sturm erlebt habe.
Das hatte mich nicht gerade neugierig gemacht, denn dazu fühlte ich mich nicht Bastionsbürger genug, aber ich spähte doch nach einer Gelegenheit, mit ihm zu reden. Allein, es schien mir, als weiche er dem absichtlich aus. Er hatte für mich keinen freundlichen Blick.
Eines Tages war ich mit dem Sergeanten im Magazin und mischte Wandfarbe. Zwischen ihm und mir war allmählich ein leidlich erträgliches Verhältnis entstanden. Er erzählte mir öfters von dem, was auf der Bastion vorging, auch wohl von den Ereignissen draußen. Auch bei dieser Arbeit unterhielten wir uns. Da meinte er plötzlich, es sei eigentlich schade, daß ich nicht länger hier bliebe, sie hätten selten Gefangene, die sich so nützlich machten. Ich legte ihm klar, daß meine Ansicht darüber ganz anders sei und er sah das auch ein. ,, Es ist nur des Knüpfers wegen," sagte er. ,, Der Hauptmann sieht es nicht gern, daß er so frei arbeitet, denn er traut ihm nicht. Und es ist auch wahr, man kann sich nicht auf ihn verlassen. Er ist schon sieben Monate in Einzelhaft gewesen und doch ist er noch so frech wie vorher. Dann weiß er auch, daß er nicht wieder zur Truppe zurückkommt, sondern auf Arbeiterabteilung, denn er ist schon dreimal von der Bastion bestraft worden. Wenn Sie in Ihren vier Wochen die Stuben noch fertig bekämen, würden wir den Knüpfer sofort wieder auf den Saal schicken. Was meinen Sie?"
,, Daran ist gar nicht zu denken; denn in den großen Stuben müssen immer zwei Mann zusammen arbeiten." ,, Ja, das sehe ich wohl ein. Sie kennen den Knüpfer noch gar nicht näher?"
,, Nur soweit ich ihn gesehen habe."
,, Es ist ein böser Bursche! Seine Eltern sind anständige Leute, aber er ist ein Strolch. Zuerst ging er aufs Gymnasium, da wurde er wegen schlechter Streiche fortgejagt. Dann hat ihn sein Vater zu einem Kaufmann in die Lehre getan. Da hat er die Tochter oder Nichte verführt und den Kaufmann mit dem Messer bedroht. Dafür hat er seine erste Strafe bekommen. Ich glaube, ein halbes Jahr. Später will er Kunstmaler geworden sein. O, er kann was! In der guten Stube des Feldwebels hat er Deckenbilder gemalt; wenn Sie die sehen, müssen Sie selbst sagen, daß es schade um den Menschen ist. Er hat selbst Schuld. Sie müssen wissen, daß er sein Faktum" als Rekrut machte. Als Hammel! Und dann gegen einen Offizier! Nein, wenn Sie mit ihm zusammenkommen, lassen Sie sich nicht mit ihm ein!"
サラ
Nun konnte ich mir ein Bild von meinem Kollegen machen. Ich muß sagen, daß er in meinen Augen auch durch diese Erzählung nicht verloren hatte. Er war leicht", jedenfalls heißblütig, aber schlecht brauchte er darum noch nicht zu sein.
Erst von der folgenden Woche an kamen wir zusammen. Die kleinen Zellen waren abgefertigt und wir gingen nun an die großen Stuben. Tagelang arbeiteten wir nebeneinander, ohne mehr zu sprechen, als die Hantierung nötig machte. Das wurde erst anders, als das Wetter schöner wurde. Während der warmen Jahreszeit wurden nämlich die Einzelhäftlinge alle Morgen in den Hof getrieben, wo sie sich eine Stunde ergingen. Hierzu mußte alles, was vom Wachkommando vorhanden war, auf den Hof, der ringsum besetzt wurde: die Gemeinen mit Bajonetten, die Unteroffiziere mit Karabinern schußbereit im Arm. Während dieser Zeit waren wir nun alle Morgen eine Stunde allein.
Als wir uns unserer Freiheit zum ersten Male erfreuten, kam Knüpfer plötzlich auf mich zu und riẞ mir den Pinsel aus der Hand. Ich war dabei, über die Tür eine Bekrönung zu malen
,, Laß den Mist hier fort," herrschte er mich an ,,, Du brauchst das hier nicht besser zu machen als es ist!"
Ich sah ihn an: ,, Was geht das Dich an? Du selber hast ja dem Feldwebel Mondscheinlandschaften an die Stubendecken gepinselt! Gib meinen Pinsel zurück!"
,, Ins Gesicht sollst Du ihn haben!" rief er und warf mir den schmutzigen Wisch an den Kopf. Ich antwortete ihm mit Ohrfeigen. Er drang noch einmal auf mich ein, aber ich drückte den kraftlosen Menschen ohne große Mühe auf den Boden. Eigentlich fühlte ich Lust, ihm noch ein paar Hiebe zu geben, aber wie er so da lag, mit starren Augen und heftig keuchender Brust, tat er mir leid. Ich zog ihn wieder hoch und ging, ohne mich weiter um ihn zu kümmern, an meine Arbeit zurück.
Nach einer Weile kam er, zupfte mich an der Jacke und sagte, indem er mich feindselig ansah: ,, Du wirst mich natürlich sofort melden?"
,, Nein," sagte ich über die Schulter hinweg ,,, ich melde Dich nicht."
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Warum willst Du es nicht tun?"
,, Das geht Dich nichts an."
,, Ach, ich verstehe; Du willst den Großmütigen, den Edelmann spielen!"
Ich wandte mich um: ,, Dein schmutziger Hohn könnte es mir freilich verleiden. Aber ich will es aus pädagogischen Gründen nicht tun, um Dir und Deinesgleichen zu zeigen, daß man auch hier innerlich ein Mensch bleiben kann."
Knüpfer lachte schrill auf und ging fort. Bald kam er wieder und setzte sich neben mich, auf einen umgestülpten Eimer. Er nahm seine Mütze ab und spielte damit. Ich tat, als wenn er nich da wäre, denn sein Lachen hatte mich sehr gekränkt. Nachdem er eine Weile gesessen hatte, sagte er plötzlich mit veränderter ruhiger Stimme:„ Du bist im Irrtum. Du siehst die Dinge von Deinem Standpunkt an. Ich tat das früher auch einmal, aber in zwei Jahren kann man viel lernen und verlernen. Du mit Deinen sechs Wochen schüttelst das hier ab, eine Episode ist es, weiter nichts. Nimm es für eine Krankheit. Das wäre ein schöner Schwächling, der keine sechs Wochen Bastion aushalten könnte! Aber zwei Jahre! Und vier Jahre! Und dann nicht bloß immer arbeiten, wie wir jetzt! nein, Einzelhaft, wo man außer der Zelle nichts weiter sieht als aufgepflanzte Seitengewehre und ein Stückchen Himmel, so groß wie ein Schemelsitz. Und dann die Hoffnung, nach vier Jahren Bastion noch anderthalb Jahre in der Arbeiterabteilung geschliffen zu werden. Hast Du schon einmal daran gedacht?"
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Ich antwortete nicht, sondern stand an die Wand lehnt ihm gegenüber und sah ihn ruhig an. Er fuhr fort: ,, Glaubst Du, ich hätte mir mein Gefühl so ruhig herausreißen lassen? Nein, ich habe es verteidigt, Stück für Stück! Und wie es gewesen ist, das weiß nur ich allein. Da, in der Zelle im Lichthof, wo es noch dunkler und stiller ist als in allen anderen. ha man es mir genommen. Ach, sie haben hier die Mittel dazu, einen ruhig zu machen: Hunger und Kälte, wenn die Einsamkeit allein nicht hilft. Als ich fühlte, daß es mit mir schlimm wurde, das war nach fünf Monaten, da wurde ch fromm. Das werden sie hier alle, die meisten aber schon in der ersten Woche. Ich verlangte, in die Kapelle geführt zu werden. Da saß ich dann in einem engen Kasten mit einem vergitterten Loch, so groß wie diese Mütze, vor dem Loch stand ein Posten mit dem blanken Bajonett, und wenn ich aufstand, um den Pastor zu sehen, dann drehte der Posten sich um und gebot mir Ruhe, und der Pastor schimpfte von draußen. Das habe ich eine Zeitlang gemacht, dann hatte ich genug. Schließlich kam ich in die gemeinsame Haft, da glaubte ich wieder zu Sinnen zu kommen. Ja, sonst was! Die Ueberwachung war noch schlimmer. In der Einzelhaft konnte ich wenigstens vor mich hin fluchen und schelten oder weinen, in der Stube und auf dem Arbeitssaal konnte ich auch das nicht mehr. Und alles wurde angepetzt und dann gab es Strafen. Jetzt bin ich sooft mit Arrest bestraft, daß mich die Truppe nicht wieder annimmt."
Die Sittlichkeit ist unabhängig von Dogma und Legislation, sie ist ein reines Produkt des gesunden Menschengefühls, und die wahre Sittlichkeit, die Vernunft des Herzens, wird ewig fortleben, wenn auch Kirche und Staat zugrunde gehen.
Unsere Moralbegriffe schweben keineswegs in der Luft: die Veredlung des Menschen, Recht und Unsterblichkeit haben Realität in der Natur. Was wir Heiliges denken, hat Realität, ist sin Hirngespinst.
Gedanken und Einfälle, II. Religiou und Philosophie,
Dienstag, 11. Dezember 1934
Er ging ans Fenster, das in diesem Zimmer nur mit einem weiten Eisengitter verwahrt war und sah hinaus. Es war die Rückseite der Bastion. Draußen waren die Wälle mit frischem Grün geschmückt, die im Morgenwinde schwankenden Birken hatten junge Kätzchen angesetzt, die Felder dehnten sich tiefbraun meilenweit aus, aus einzelnen Mulden ragten die Dächer und Kirchtürme kleiner Dörfer hervor, und hinten, am Horizont, erhoben sich die dunkelblauen Kämme des Grenzgebirges. Ueber den frühlingshellen Himmel jagten einige weiße Wolken. Knüpfer winkte mich heran und wies auf die Landschaft: ,, Dies ist das schlimmste von allem. Ich werde verrückt, wenn ich daraufsehe, und doch weiß ich nichts Schöneres. Sieh, wie die Raben da oben fliegen!"
So standen wir lange und starrten in die Weite. Wir sahen die Bauern pflügen, von Raben umkreist, die auf die Engerlinge warteten, sahen die Wagen die Straßen entlang ziehen und Hunde herumlaufen. Endlich wandte ich mich ab; das Bild quälte mich. Knüpfer stand noch lange, mit großen glänzenden Augen in den Morgen starrend, bis das Läuten der Bastionsglocke das Ende der Freistunde anzeigte.
Das Leben in der Stube war für mich nicht angenehm. Meine kurze Strafzeit, die verhältnismäßig angenehme Arbeit und die damit verbundene Befreiung vom Exerzieren hatten mich in eine zu sehr bevorzugte Stellung gebracht, als daß ich den anderen Insassen hätte sympathisch werden können. So sehr sie auch untereinander rivalisierten, im Haß gegen mich waren sie solidarisch. Aus Furcht vor Strafe unterließen sie zwar alles, was sie nicht tun durften, aber sie umlauerten mich doch und suchten nach irgendeiner Gelegenheit, um mir etwas anhaben zu können. Und das war schon ziemlich arg genug. Der Stubenälteste riẞ manchmal, wenn ich mich hinsetzte, um Kaffee zu trinken, mein Bett auseinander und sagte, es wäre zu schlecht gemacht, ich sollte es besser machen. Oder wenn ich mich in der Mittagsstunde hinsetzte, um auszuruhen, stöberte er, in meinem Schrank herum und brachte mir irgendeine Arbeit, die ich tun müßte; Namen einnähen oder ähnliches. Andere quälten mich, indem sie, wenn ich eben die Stube gefegt hatte, Stroh an die Erde warfen, so daß ich nie zur rechten Zeit fertig wurde. Beim Brotverteilen muß ich bis zuletzt warten und bekam dann stets das kleinste Stück, beim Mittagessen bekam ich auch gewöhnlich den Rest. Erhob ich Einspruch, so stand die ganze Belegschaft gegen mich. Da die Kost ohnehin schon sehr knapp und mager war, war ich hungrig. Der Hunger verfolgte mich auch im Schlafe. Sehr oft träumte ich von einer Mahlzeit, die vor mir stand, ich freute mich am Anblick der schönen Speisen, aber ich kam nicht zum Essen und wachte morgens hungrig auf. Dabei kam ich körperlich sehr herunter.
SO
Wie sehr meine Leidensgenossen auf mich achteten und auf eine Gelegenheit warteten, mich zu denunzieren, erfuhr ich bald. Aus Versehen behielt ich einmal einen Bleistift in der Tasche, den ich bei der Arbeit gebraucht hatte. Nun war es streng verboten, in den Stuben Papier und Federn aufzubewahren. Da die Schränke gewöhnlich am Tage revidiert wurden, die Kleider aber nachts, so steckte ich am Abend den Bleistift in den Schrank, damit er nicht gefunden wurde. Am anderen Morgen, ehe ich Zeit gefunden hatte, ihn wieder an mich zu nehmen, kam der Unteroffizier in die Stube, ging stracks zu meinem Schrank und zog, ohne lang zu suchen, den Bleistift unter der Wäsche hervor. Er meldete mich zwar, aber die Angeber hatten diesmal noch kein Glück, ich wurde nur öffentlich verwarnt, was freilich meistens gleich eine Strafe nach sich zieht.
Mehr Glück hatten sie, als sie einige Tage darauf meldeten, daß ich nicht sofort beim Läuten aufgestanden war. Ich wurde mit drei Tagen Entziehung des warmen Lagers bestraft. Dabei mußte ich abends um neun Uhr in eine Zelle und dort auf der Holzpritsche schlafen. Im Hochsommer mag das nicht empfindlich sein, in den kalten Aprilnächten mußte ich aber arg frieren.
Indessen ertrug ich das alles doch mit ziemlichem Mut; denn zwischen diesen Dauergästen der Bastion erschien ich mir wie eine Eintagsfliege zwischen Schmetterlingen. Schon war die Hälfte der Zeit, die ich auf der Festung verbringen sollte, vorüber.
Von den Gefangenen hatte die größere Anzahl Strafzeiten von mehr als einem Jahr. Der kleine Stubenälteste hatte fünf Jahre, er hatte noch reichlich dreieinhalb Jahr vor sich. Von den neunzehn oder zwanzig Insassen unserer Stube hatten außer mir nur noch drei weniger als ein Jahr. In einer Stube waren die ,, sittlich Schlechteren" interniert; das waren Leute, deren Gesamtführung nicht schlecht war, deren ,, Faktum" aber als besonders entehrend angesehen wurde. Und doch war kein Dieb darunter; denn diese verlieren alle die Kokarde; der einzige unter ihnen, der zur zweiten Klasse gehörte, hatte die Majestät beleidigt, was er mit sieben Jahren büßen mußte. Er büßte, aber meines Erachtens überhaupt nicht mehr, denn er war inzwischen blödsinnig geworden. Die Delikte der anderen waren Meuterei oder Aufruhr gewesen. Wie so etwas zustande kommt, zeige ein Beispiel: Drei Soldaten kommen angetrunken zur Kaserne. Sie haben den Stadturlaub überschritten und werden vom Posten angehalten. Sie drängen ihn beiseite und schlagen ihn dabei. Das genügt, um das Verbrechen der Meuterei zu konstruieren, wofür die Mindeststrafe fünf Jahre und ein Tag Gefängnis ist. Diese unglücklichen dummen Jungen sind dann die..sittlich Schlechteren", die abgesondert wohnen, baden, gehen und exerzieren. Kurioserweise gehörte auch ein Deutsch- Amerikaner dazu, neunhatte sich der unddreißig Jahre alt und verheiratet; er Militärpflicht entzogen und war später so unvorsichtig, wegen seines Heimwehs nach Deutschland zurückzukehren, wo er sofort verhaftet und einem Jahre verurteilt wurde. Der seẞhafteste Gast war ein wandelndes Gerippe in Zitronenschale; er hatte zwölf Jahre, die er bis auf drei abgebüßt hatte. Er hoffte immer auf Begnadigung, hatte aber darüber eisgraue Haare bekommen. Er war Bastionsbarbier und konnte so seine Wut austoben. Zahnausziehen war unschuldiges Kiteln gegen seine Schaberej
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