sonders seit Ribbentrops Missionsreisen. Um so heftiger hat er sich preber auf Weltanschauung und Kulturpolitik gestürzt, um wenigstens hier Herr und Meister zu bleiben.

Hitler verleugnet Mein Kampf "

Nun aber betreut Goebbels unter seinen Propaganda Der Führer und Reichskanzler gegen sein Hetz- und Schundbuch

ressorts auch die Sparte ,, Kunst" und hält dauernd ethisch­ästhetische Reden, zu denen er nach Rosenbergs Meinung nicht gefugt ist. Im Befit seines Monopolanspruchs schrieb Rosenberg in diesen Tagen etwas erregt im Völkischer. Beobachter", daß ihm und sonst keinem andern der Führer den Auftrag gegeben habe, die gesamte geistige und weltanschauliche Erziehung der Bewegung zu über­wachen. In den letzten Monaten streckten jedoch aus gezeichnete Parteigenossen", die auf ihren Gebieten außerordentlid tüchtig seien, ihre Hand nach Kultur­gestaltung aus. Kurz, es müsse, so schreibt Rosenberg, ,, ein Riegel all denen Bestrebungen vorgeschoben werden, die Arbeiten für Organisation, Politik, Sozialfragen, Propaganda ohne weiteres gleichsehen mit dem Anspruch, auf dem Gebiet der Kultur und Wissenschaft mitzubestim men". Et, Rosenberg, habe ein besonderes Amt für Kunstpflege er habe die NS. - Kulturgemeinde gegründet, zuständig für Kultstätten. Things, Drama und Film. Diese ganze Arbeit, so fügt er murrend hinzu, kann nur ge­leistet werden, wenn nicht von Persönlichkeiten, die sich bisher mit nationalsozialistischer Kultur und Kunst nur wenig oder gar nicht befaßt haben, das positive Weiter­arbeiten erschwert wird".

Man sieht: die beiden Kulturmenschen Rosenberg und Goebbels streifen sich bereits vor allem Bolke die Aermel hoch. Das hindert sie allerdings nicht, gelegentlich ganz einig zu sein. In der Verdammnis Hindemiths und Furt­wänglers bezeugen sie die gleiche Enge der Hirne, dieselbe Geistfeindlichkeit und Fremdheit vor dem Urgesetz der künstlerischen Schöpfung, die immer nur atmen und mirken konnte in der Auseinandersetzung mit den über­kommenen Kräften und Jdeen.

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In der Wirtschaft, in der Kirche, in der Kunst: es ist ein unübersichtliches Kommen und Gehen, von Abdankungen und Ernennungen, deren Begründung die Wahrheit vor der deutschen Deffentlichkeit verschleiert. Ein Minister

Paris , 16. Dezember.( Inpreß.)

Der französische Deputierte Jean Goy, der bereits in meh­reren Provinzstädten über seinen Besuch bei Hitler sprach, hat in einer gestern im Pariser Theatre de la Madeleine gehaltenen Rede eine Enthüllung gemacht, die ein sensatio= dritte Reich" sich gegenwärtig befindet. Goys Mitteilung nelles Schlaglicht auf die Schwierigkeiten wirft, in denen das besagt, daß führende nationalsozialistische Kreise Schritte unternommen haben, um aus der Bibel des National­fozialismus", dem Buche Hitlers Mein Kampf " funda­mentale Stellen herauszubrechen. Er wies einen Brief des befannten Oberlindober, battert vom 7. Dezember, vor, in dem ihm dieser Hitleragent mitteilte,

daß Heß und Ribbentropp Hitler vorgeschlagen haben, Mein Kampf " nen herauszugeben und in der Neuauflage die gegen Frankreich gerichteten Passagen, diese oft zitter: ten infernalischen Haßausbrüche, zu unterdrüden, Wie die Agentur Inpreß" dazu weiter erfährt, soll es bei der Streichung der Frankreich feindlichen Stellen nicht bleiben. Heß und Ribbentrop haben Hitler außerdem vor­geschlagen, zu dieser Neuauflage ein besonderes Vorwort zu schreiben, das zu der Entstehung dieser Bibel" Stellung nimmt. Im übrigen ist es bemerkenswert, daß beide nicht aus eigener Initiative handeln, sondern ihren Vorschlag im engsten Einvernehmen mit führenden schwerindustriellen Kreisen überbracht haben.

Der Zweck dieses Autodajes ist flar. Das nationaliozialis stische Deutschland befindet sich in fatastrophalster und aus­wegloiester Page. Es muß und es will die außenpolitische Isolierung sprengen. Um das zu erreichen, greift es zur Selbstverbrennung", die Vertrauen schaffen soll und in Wahrheit nur eine scheinbare Kapitulation ist. Denn was Acußerungen Hitlers bewiesen, die der Reichsführer" bei ein Wort Hitlers wert ist hat Gon mit der Wiedergabe von

intrigiert gegen den andern, hinter jebem stehen die Ein neuer Kammersieg Flandins

lauernden Nugnießer und warten auf den Sturz. Hitler , der den Frieden mit Reichswehr und Hochkapitalismus endlich in der höheren Sphäre der Volksgemeinschaft stabilisieren will, wird immer revolutionärer im Kampf gegen die Widerspenstigen im eigenen Lager. Die ersten zwei der tausend Jahre des dritten Reiches" mustern eine lange Strecke von Gefallenen und Geopferten. Ach, sie hatten für sich wenigstens die Sonne von Dezennien erwartet!

Man hat dem parlamentarischen Regime oft nachgesagt, daß es so viele Menschen verbrauche, durch den Sturz von Kabinetten. durch Veränderung der politischen Macht­verhältnisse. Aber die Politik nach demokratischen Mari men pflegt ibre Gefallenen wieder in ihre Parteien zurück­zuschicken. Meist kehren sie eines Tages reisiger wieder. Vor dem Bronzefelfen des totalen Staates kennt man folch korrupte Lebensformen der politischen Humanität nicht. Wer hier stolpert, steht nie mehr auf; er trägt das Kainsmal des Partei- und Staatsverrats.

Jm dritten Reich" gibt es nur drei Varianten für Männer, die verfungen und vertan haben: die Absetzung, bie Aechtung, den Mord. Nur nicht drängeln, es kommt jeder dran", wie Goebbels in der vergangenen Woche in ber Dortmunder Westfalenhalle fagte.

Die verglitete A'mosphäre Ohrenbläser, Denunzianten, zersetzende Kreaturen

Der Senator für Inneres und Justiz in Bremen sagt in einer Verlautbarung u. a.: Es häufen fich in letter er Zeit wiederum die Fälle, in denen Beamte und Angestellte, insbesondere meiner Behörde, die etwa drei Viertel der bremischen Beamten- und Staatsan­gestellten umfaßt, angegriffen und in ihrer Ehre verletzt werden. Es darf als bekannt vorausgesetzt werden, daß das Gefeß zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums bier in Bremen mit besonderer Schärfe durchgeführt worden ist und daß diese Aftion nunmehr grundsäßlich abgeschlossen ist. Es geht deshalb nicht an, daß Beamte und Angestellte heute immer noch verfolgt werden, weil sie vor dem Umbruch nicht der nationalsozialistischen Bewegung beigetreten sind. Im übrigen wird durch immer wieder­Fehrende Chrenbläsereien und Abschießen vergifteter Pfeile aus dem Hinterhalt bei Parteidienststellen und in der Deffentlichkeit eine Atmosphäre без Miß= trauensgefchaffen, die ein eriprießliches Ar­beiten der Behörden einfach in Frage stellt und die Arbeitsfreudigkeit der Beamten in außerordentlich un­günstigem Maße beeinflußt. Die letzten Ereignisse haben gezeigt, daß breje üblen Denunzianten selbst vor den höhen. Beriönlichkeiten des Staates und der Bewegung nicht haltmachen, und ich werde es deshalb in nächster Zeit als meine besondere Aufgabe ansehen, daß diese zerfeßend wirfenden Kreaturen, die ganz klar erkenntlich nur das Interesse haben, den nationalsozialistischen Staat in seiner Aufbauarbeit zu stören, zur Rechenschaft gezogen werden."

Der Zuchthausstaat

40 Illegale vor Gericht

Wuppertal , 17 Dezember. Der Straffenat des Sondergerichts in Hamm hat im Echwurgerichtsiaal des Wuppertaler Landgerichts gegen 40 ehemalige Anhänger der KPD. verhandelt. 34 aus Remscheid und 6 aus Büdeswagen. Sie waren der Vorbereitung des Hochverrats, des Bergehens gegen das Schußwaffengeset und das Sprengstoffgefeß angeklagt. 33 Angeklagte wurden au Freiheitsstrafen von 1% Jahr Gefängnis bis zu 23% Jahren Zuchthaus verurteilt. Insgesamt wurden auf 21 Jahre und 9 Monate Zuchthaus und auf 38 Jahre und 7 Monate Gefängnis erkannt. Zwei Angeklagte wurden freigesprochen, gegen drei wurde das Verfahren eingestellt.

Baris, 17. Dezember.

( Von unserem Rorrespondenten) Wieder hat Ministerpräsident Flandin einen Sieg in der Kammer davongetragen. Mit großer Mehrheit hat dieje das wie sie sich auch schon vor einigen Tagen für das Getreide= von der Regierung eingebrachte Weingeie angenommen, gesez entschied. Man hat nicht den Eindruck, als ob die Regierung in nächster Zeit mit besonders viel Schwierig­feiten zu kämpfen haben wird.

Die kommende Woche bringt die Beratungen über die 800= Millionenforderung für Heereszwecke. Wohl werden lebhafte Debatten im Parlament der Regierung flar machen, daß weite Kreise des französischen Volkes zumal in der jetzigen Krisenzeit, an einer Aufrüstung nicht intereffiert Regierungsentwurf stimmen. Die Haftung der Sozialisten seien. Selbstverständlich werden die Kommunisten gegen den steht noch nicht fest, da, wie wir an anderer Stelle mitteilen, innerhalb der sozialistischen Kammerfraktion die Beratungen in dieser Frage noch nicht abgeschlossen sind. Es ist aber zu­mindest mit einer Stimmenthaltung der Sozialisten zu rech­nen, die angesichts der hitlerdeutschen Ausrüstung faum ge= schlossen für eine Ablehnung der zusätzlichen Heerestrebite. zu haben sein werden. Die Debatte in der Kammer wird auch den einzelnen Rednern Gelegenheit geben, auf die Friedens­angebote" Hitler zurückzukommen.

Man merkt die Absicht... ,, Sorgen" um die französischen Sozialisten

Paris , 17. Dezember.

( Von unserem Korrespondenten) Durch die bürgerliche französische Presse geht die Meinung, daß es innerhalb der sozialistischen Partei friielt. In dieser Woche steht in der Kammer eine Nachforderung der Regie­rung in Höhe von 800 Millionen Franken für den Haushalt des Kriegsministeriums zur Debatte. Die Summe soll zur Beschaffung von Heeresmaterial dienen. Nach ihrer grund­säglichen pazifistischen Einstellung sind natürlich die Sozia= listen wenig geneigt, diejer Forderung zuzustimmen, aber vor allem die in den Grenzdepartements im Osten, in Elsaß­Lothringen gewählten sozialistischen Abgeordneten vertreten im Gegensatz hierzu die Auffassung, daß die von der Regie­rung geforderten Mittel nur zu Verteidigungszwecken ge­fordert würden und deshalb auch von den Sozialisten be= willigt werden müßten.

Den grundsätzlichen sozialistischen Standpunkt vertritt vor allem der Parteivorsitzende Leon Blum , während auf der anderen Seite der Abgeordnete Froßard steht. Die Kam­merfraktion hat sich nun in eingehender Debatte mit dieser Frage befaßt und eine aus je drei Vertretern der beiden Auffassungen bestehende Kommission gewählt, die sich mit dem Studium der zur Diskussion stehenden Frage beschäftigen und eine einheitliche Stellungnahme der sozialistischen Kammer­fraktion vorbereiten soll. Besonders die Rechtspresse hat nun das Gerücht verbreitet, als stehe die sozialistische Partei vor einer neuen Spaltung. Die sozialistische Kammerfraktion wendet sich nun in einer Erklärung gegen diese haltloien Gerüchte, und im Populaire" rät Leon Blum seinen journalistischen Kollegen, in Zukunft Miß rauen gegenüber Informatoren zu bekunden, die ihnen erlogene und alberne Geschichten austischen.

der angeblich aufrichtig geführten Aussprache zwischen ihm und den französischen Fronttämpfern gemacht hat. Gon teilt in seiner Rede mit, Hitler habe ihm über die Entstehungs­geschichte des Buches Mein Kampi" gejagt,

es sei bei der damaligen Lage Deutschlands nicht ver: wunderlich gewesen, daß er übertrieben"( exagerer) habe. Obwohl also Hitler , wußte, daß das, was er in seinem Manuskript schrieb, der eraften, selbst subjektiven Wahrheit nicht entsprach, hat er es nicht nur veröffentlicht, hat er nicht nur vor seinem Machtantritt in Hunderttausenden von Exemplaren des Buches Deutschland mit einer unwahren Darstellung der Lage überschwemmt er hat auch nach dem 30. Januar 1933 alles gebilligt und gutgeheißen, wenn nicht angeregt oder beföhlen, was in einer ungeheuren partei= amtlichen Propaganda neue Millionenauflagen sichern sollte und gesichert hat. Der Wert eines Hitlerwortes ist allein dadurch gekennzeichnet.

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Was aber bedeutet im übrigen die Unterdrückung einiger Stellen? Haß atmet das gonze Buch. Allmächtiger Gott, segne dereinst unsere Waffen!" das ist der Schrei Hitlers , der bleibt. Gegen wen diese Waffen sich richten werden, wird nicht dadurch bestimmt, daß Hitler ein paar Seiten aus seinen Haßgefängen herausnimmt.

Mit den Worten übertrieben" umschreibt Hitler zart die Tatsache, daß seine Schreiberei und Rederei anderthalb Jahr­zehnte lang tief verlogen war und er mit einer demagogischen Hezzerei ohne Gleichen sich in die Macht geschwungen hat. Was er jeẞt tut, ist alles Verrat an seiner außen- und innen­politischen Programmfäßen, geschieht lediglich, um sich persön lich an der Macht zu halten. Die Welt hat sich zu fragen, was Beteuerungen eines solchen Mannes für einen Wert haben. Uebrigens bleibt auch noch die Frage, ob Hitler die Mil­lionen Reichsmart Tantiemen, die er mit seinen Ueber­treibungen" verdient hat, zurückgeben wird.

Die Bedeutung

der jüngsten Budapester Begegnung

Paris , 17. Dezember.

( Von unserem Korrespondenten) Der österreichische Bundeskanzler Schuschnigg und der österreichische Außenminister Berger Waldenegg haben am Sonnabend Budapest wieder verlassen, nachdem sie reichlich Gelegenheit gehabt hatten, mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Gömbös nicht nur die Fragen zu be­sprechen, die allein Desterreich und Ungarn berühren, sondern auch die gesamte europäische Lage zu betrachten. Die Be­sprechungen sind in engster Fühlungnahme mit Italien vor sich gegangen, und es ist kein Geheimnis, daß sie im Zu­jammenhang mit den Verständigungsverhandlungen zwischen Rom und Paris standen.

In hiesigen politischen Kreisen hat man die Budapester Begegnung mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Man ist

auch über ihren Verlauf sehr gut orientiert, und man weiß, daß Mussolini die größten Anstrengungen macht, um einer­seits Ungarns Mißtrauen gegenüber Jtaliens Politif zu be­seitigen, andererseits Ungarn in eine Konstellation einzube­ziehen, die letzten Endes nichts anderes bedeutet, als die Be­friedung des Tonauraumes. Es ist flar, daß dieses Ziel in Budapest am Freitag und Sonnabend noch nicht erreicht wurde, aber die aus der ungarischen Hauptstadt, ebenso wie aus Rom hierher gelangten Meldungen, lassen doch deutlich erkennen, daß ein wichtiger Schritt auf dem Wege gemacht worden ist, an dessen Ende die franzöfifch- italienische Entente und die Verständigung Jtaltens mit der Kleinen und der Baltanentente als lohnendes Ziel steht.

Krieg der Alten

Schonung der Jungen

er

Der Präsident des Instituts englischer Chemiter, bert Levinst ein, schlug in einer Rede in Bristol vor, das militärdienstpflichtige Alter hinaufzusetzen und die eng­lische Armee nur noch aus Soldaten zu bilden, die mins destens 40 Jahre alt sind Er begründete diesen Vorschlag damit, daß die von der Wissenschaft und Technik erzielt Fortschritte Männern mittleren Alters das Kriegshandwe weitaus leichter gemacht hätten, als dies noch 1914 der al war. Verluste der jüngsten wehrjähigen Jahrgänge seien biologisch viel schwerer zu ertragen, als verhältnismäßig gleich große Verluste von Männern mittleren Alters.

Wenn die Verwendung junger Leute im Kriege verbot n wäre, ähnlich wie man bereits die Jugendarbeit an be­stimmte Voraussetzungen geknüpft bzw. in bestimmten In­dustrien untersagt habe, würde der Rasse ein wichtiger Dienst geleistet. Es sei auch nicht einzusehen, so meinte der Redner, was die Staaten an militärischer Stärke verlieren würden, wenn die Dienstzeit erst mit 40 Jahren beginne. Es würde auf alle Parlamente zweifellos eine wohltuende Mäßigung ausüben, wenn gerade die Jahrgänge von über 40 Jahren zuerst zu den Waffen gerufen würden. Die Jüngeren könn­ten im Kriege die Kontrolle der Etappe übernehmen, wäh­rend die Aelteren an die gefährlichsten Punkte zu schicken wären. Vierzigjährige seien ebenso imftande, Tanks zu steuern wie Zwanzigjährige Die ältesten Jahrgänge müßten in die schnellsten motorisierten Einheiten gesteckt werden und die Stoßtrupps der Armee bilden.

Keine Maßnahme sei so sehr geeignet, den Krieg zu verhüten, wie die Hinauffehung des Militärdienstalters das wenig stens ist die Ansicht des Vortragenden, der offenbar davon

Wann kommt Laval nach Rom ? ausgeht daß diese Aelteren mehr oder weniger den Beschluß

Rom , 17. Dezember. Ver­

Sier zeigt man sich außerordentlich besorgt über die Ber:

zögerung der Reise Lavals. In einem Leitartikel besaßt sich nun die Tribunal" mit diesen Sorgen, wobei sie sich bemüht, die Ungeduld der öffentlichen Meinung zu beruhigen. Es ist klar, so sagt das Blatt, daß der Besuch im richtigen Augenblick stattfinden wird und daß die Kommentare der Zeitungen, anstatt ihn beschleunigen, ihn nur hemmen kön­nen. Wenn es zwei Nachbarhauptstädte gibt, die durch Luxus­züge in direkter Verbindung zueinander stehen, so sind das wohl Paris und Rom ; denn die Geografie fennt keine andere Grenze. die sie trennt, als die Alpen . Der Montcenis Tunnel ist einer der ersten Beweise der Freundschaft der Völker gewesen. So werden, auch wenn Laval nicht auf dem Luftwege noch Rom fomme. weniger als 24 Stunden genügen, mit Einschluß einer Nacht, die ihm erlaubt zu ruhen und, wie man sagt, zu überlegen.

über Krieg und Frieden jeweils zu fassen haben.

Müller und Koch

Der Reichsbischof verliert

London , 17. Dezember.

Der Reichsbischof Müller hat, wie der Berliner Korrespon dent der Times" berichtet, eine neue Niederlage vor dem deutschen Gericht zu verzeichnen. Der Führer der Bekenntnis­triche, Dr. K o ch, war von Müller vom Amt suspendiert wor den, und hat jetzt, ohne daß die Suspension rückgängig gemacht worden war, fein Amt wieder übernommen. Dr. Koch hat Müller auf Zahlung seiner Bezüge während der Amtsent­hebung verflagt und den Prozeß zu seinen Gunsten ge= monnen. Das Gericht hat, wie schon mehrfach, erkannt, daß die Aktion des jogenannten Reichsbischofs jeder recht­lichen Grundlage entbehrt.