Der Deutsche Volksband marschiert!

Der neugegründete Deutsche Volksbund für christlich­foriale Gemeinschaft" hat die Front der Pirronesen durch­b. ochen und dringt systematisch im Saargebiet vor. Bezeich nend für den Erfolg des Deutschen Volksbundes für chriftlich­soziale Gemeinschaft ist es, daß in den ersten Tagen seiner Gründung allein in Saarbrücken 5000 Einzeichnungen vor: genommen wurden ein enormer Erfolg, wenn man be­denkt, wie schr die Bevölkerung unter dem Terror der Ceutichen Front" steht.

Diefen Samstag hat der Volfsbund in der zweitgrößten. Stadt im Saargebiet. in Neunkirchen , eine Kundgebung abgehalten In der gutbesuchten Veriammlung sprachen die beiden Hauptreferenten des Volksbundes, die ehemaligen Reichstagsabgeordneten ris Kuhnen und Imbusch. Rubnen beschäftigte fich insbesondere mit der offenkundigen Lüge der gleichgeschalteren Preise, die ihren Reiern immer wieder einzureden versucht, daß eine zweite Abstimmung nicht möglich sei. Gerade im Interesse einer ungeteilten Rückkehr des Saargebietes zur Mutterlande müsse man heute für den tafuta quo itimmen. Später", rief Rubnen ans, wenn wieder Ruhe und Ordnung herricht. werden wir alle gemeinsam in unter geliebtes deutsches Vaterland zurückkehren! Ich stehe auf dem Standvunft, daß es nicht nur unier Recht, sondern uniere heilige Pilicht ist. das drohende Unheil eines Hitlerregiments von der Saar abzu­wehren."

Imbuich unterstrich ebenfalls die Möglichkeit der zweiten Abstimmung und setzte sich dann scharf mit den

heutigen Machthabern auseinander. Unter großem Beifall der Versammelten fagte er: Wir sind nicht der Auffassung, daß ein Mensch diftiert und 65 Millionen sollen bedingungs­los gehorchen." Imbusch stellte den so viel geschmähten vierzehn Jahren die Mißerfolge der Hitlerregierung gegen über, die es glücklich soweit gebracht hat, daß Deutschland auf der ganzen Welt feinen einzigen Freund mehr hat. Seine glänzende Rede schloß Imbusch mit folgenden Worten:

Wir verlangen ein Deutschland der Freiheit, ein Deutsch: land christlicher Kultur, ein Deutschland , in dem wirt­schaftlich vernünftig gehandelt wird! Wir wollen ein inziales Deutschland , ein Deutschland des Friedens, und weil wir es wollen, deshalb sorgen wir dafür, daß das Saargebiet vorläufig' elbständig bleibt! Wir wollen uns nicht einschüchtern lassen!

An dem gleichen Abend fand in dem fleinen Orte Piesbach eine Rundgebung des Volfsbundes statt. die, tros des Terrors der deutschen Front", sehr aut beincht war. In der Versammluna sprach Chefredakteur Hoffmann von der Neuen Saar- Po it", der u. a. auch über das Ergebnis der Genfer Tanung und dann auch speziell über das Erbhofgeies iowie zur Frage der Sicherung der Renten und Pensionen sprach. Er schloß mit den Worten: gegen Hitler und das Neuheidentum"

schädigung angeboten und habe auch keinerlei Anstalten ge= troffen, sich zu entfernen. Das Verhalten der Neugierigen habe sich erst gegen den Offizier gerichtet, als Hinzutom­mende, die den Vorfall gar nicht erlebt hätten, aufgeregt auf den Offizier einredeten, so daß dieser allmählich in Bedräng­nis geraten sei und sich bedroht fühlen konnte.

Strengste Disziplin!

Taß der wüste und folgenschwere Zusammenstoß sich gegent 3 Uhr früh ereignete, spricht für die Möglichkeit, daß beide Parteien nicht mehr unbedingt nüchtern waren. Auch Mit­glieder der deutschen Front", die sich um 3 Uhr früh noch in Lokalen oder auf der Straße befinden, dürften nicht nur Kaffee und Limonade getrunken haben

Polizeibeamte, zumal Offiziere und Ausländer, in einem mit soviet Explosionsstoffen geladenen Abstimmungsgebiet, haben aber wesentlich höhere Pflichten als Zufallspassanten. Die deutsche Bevölkerung, ohne Unterschied der Richtung, muß verlangen, daß dieses nächtliche Drama nicht nur zu einer strengen Untersuchung und Bestrafung in dem Einzel­fall führt, sondern daß die Regierungskommission und die Abstimmungskommission für strengite Disziplin der fremden Polizei und der anrückenden fremden Abstimmungstruppen jorgen.

Mir stimmen am 13. Naunar für Chriftus und Deutschland , Ein Do'itscher Ueberfall

Kampi zwischen einem englischen Polizeioffizier und Einheimischen

Amtlich

Der Präsident der Regierungsfommiffion teilt mit: In der Nacht vom 15. auf den 16. Dezember 1934 verinchte ein Polizei Offizier mit seinem Kraftwagen in der Göbenitraße zu drehen und verlegte, als er bei dieier Gelegenheit mit dem Wagen auf den Bürgersteig fam, eine dort stehende Person. Dies war der Anlaß zu einer Menichenaniammlung.

Die Menge nahm gegen die Iniaisen des Wagens es waren außer dem Polizei- Offizier noch zweit weitere Verionen in dem Wagen aus einem bis jetzt noch nicht endgültig geklärten Grunde eine drohende Haltung cin, insbesondere gegen den Polizei Offizier Es fam zu einem Handgemenge. wobei mehrere Schijie fielen, durch welche eine Person durch einen Bauchstreifschuß verletzt wurde. Der Polizei- Offizier wurde durch Hiebe und Schläge ebenfalls verletzt und mußte ins Krankenhaus gebracht werden Die bisher getätigten Ermittlungen werden von der Volizei nach Abschluß dem zuständigen Gericht übergeben werden.

Die Polizei hat für die Behand diefes Falles die besondere Weifung erhalten, bei Erhebungen mit aller Strenge vorzugehen und Veriehlungen ohne Ansehen der Person unnachfichtlich zu verfolgen. Bis zur endgültigen Klärung der Angelegenheit ist der Polizei­Offizier feines Amtes enthoben worden.

Augenzeuge

Bon einem Augenzeug en wird berichtet:

Gegen 3.15 11hr am Sonntagmorgen fam ein Auto aus der Hohenzollernitraße und bog in die Göbenstraße ein. Die Insassen des Wagens waren zwei Herren und eine Dame. Der Wagen unhm die Kurre zu furz und fuhr mit dem rechten Border und Hinterrad auf den Bürgersteig auf. Debei wurde eine Frau angefahren.

Der Wagen hielt. Ein Herr stieg aus und wollte der An­gefahrenen als Schmerzensgeld 50 Franken anbieten In­zwischen hatten sich aus dem Pofal Eglin. Ecke Göben- und Hohenzollernstraße, etwa 30 Perionen angefammelt. Sie riefen dem Manne zu, er solle das Geld unter feinen Um­ständen annehmen.

Es fam zu einer Auseinanderießung. Der Mann war nicht abgeneigt, das Geld anzunehmen. aber die Hinzugefom= menen verhinderten das. Einer der aus der Wirtschaft Ge­formeneu sprang auf das Trittbrett des Wagens und rief. Rameraden, haltet Rube!" Darauf erflärte er dem Eng­länder im Wagen Sie hören jetzt auf mein Commando!" Das verbat sich der Eualönder Tarauf rief der Wortführer: ,,, dann macht, was ihr wollt." Das war das Zeichen um and gemenge.

Der Engländer wurde zusammengeschlagen. über den Boden geichleift. Er ictzte sich zur Wehr und icho meimal. Turch einen Schuß erhielt einer der Umstehen­den eine leichte Bauchverlegung( Streifichuk). Ter aweite Schib trai nicht. Kurze Zeit später fom das Ueberfall­fommando.

,, Gegen 3 Uhr nachts"

Die Saarbrücker Zeituna" läßt fich offenbar von Be­teiligten folgenden Bericht geben:

Bon anderer Seite geht uns über die Angelegenheit ein Bericht zu, der auf Grund von Zengenausfagen abgefaßt iit und die obige Daritetura in einigen Punften ergänzt. Danach hat fb der wischenfall wie folgt abgespielt: egen 3 Uhr nacris fuhr ein mit drei Perfonen besetzter Perianenfraftwagen an der Ede Hohenzollernstraße und Cöbenkrake in starter Fahrt in eine Menschengruppe auf dem Bürgerüeig, dädüd

Der Autolenter, ein vor mehreren Wochen in die jaar­ländische Polizei eingestellter Polizeioffizier eng­Tischer Nationalität hatte die Herrschaft über das Steuer verforen, da er sich in angetrunkenem Zustande beland. Bier Perionen wurden bei dem Unglück zu Boden geschleudert und sind teilweise erheblich zu Schaden gekommen. Besonders bedauernswert ist es, daß dabei eine junge Frau verletzt wurde, die guter Hoffnung ift.

Deb

Auf die Hilferufe eilten mehrere Passanten zur Un­glitchsstelle, die fofort die Polizei alarmierten an den englischen Bolizeioffizier das Verlangen Stifft. vor den notwendigen polizeilichen Ermittelungea den Tatort nicht zu verlaten Als er trosdem Anstalten traf, den Wagen wieder in die Fahrbahn zu bringen, stellten sich mehrere Bersonen in den Weg und machten abermals darauf aufmertiam, daß das Eintreffen der Polizeibeamten abgewartet werden müsse. Darauf zog der Engländer, chue irgendwie bedroht zu sein, die Pistole und fches, als ihm der meg nicht freigegeben wurde. in die Menchenarurpe, Gr aab zwei Schiffe ab durch die eine Perion verletzt wurde Als er zum dritten Schuß anlegte. wurde ihm der Revolver entwunden. Der Polizeioffizier. der sich in Riviffleidung befand, fetzte sich heftig zur Wehr, so daß die Umstehenden gezwungen waren ibn au über­wältigen."

Die Hetze

Ter stellvertretende Pandesleiter der deutschen Front", Nietmann, begab sich am Sonntagmittaa nach Bekannt werden und Prüfung des Zwischenfalles in Saarbrücken zu dem anwesenden. holländischen Mitglied der Ab­stimmungsfommision, Herrn de Jongh um gegen das undisziplinierte Berhalten des englischen Polizeioffiziers

Zu einem weiteren politischen Zwischenfall fam es während der Nacht zum Sonntag im Stadtteil Burbach . In der Berg­straße wurden zwei Siflergegner, die Arbeiter Bach und Trapp. gegen 2 Uhr nachts auf dem Heimwege durch eine Gruppe des sogenannten Ordnungsdienstes der deutschen Front überfallen. Die Tentichfrontler schlugen mit Schlag­ringen und anderen Gegenständen auf die Ueberfallenen ein, so daß diese schwere Kopiverlegungen davontrugen. Nach dieser Heldentat" ilüchteten die Täter und entfamen, ehe polizeiliche Hilfe zur Stelle war. Wie wir hierzu auf Anfrage bei der Polizei erfahren, ist an den Kopfverlegungen der Ueberfallenen einwandfrei festgestellt worden, daß die An­greifer zumindest mit Schlaarinnen geschlagen haben müssen. Die Ermittlungen nach den Tätern waren bisher noch erfolglos.

bei dem es fich wohlgemerkt nicht um einen Angehörigen Teure Hitlerstimmen

der in Aumarich befindlichen Abstimmungs- Polizeitruppe handelt. ichärifte Verwahrung einzulegen. Gleichzeitig verlangte Nietmann neben strengster Ahnduna vor= beugende Manahmen dafür, daß die Bevölkerung in Zu­funit vor derartigen Vorfällen bewahrt bleibt.

Die Deutiche Front" schimpft:

Der Zwischenfall" ist inmptomatisch für die Situation an der Saar und unterstreicht wieder und dieses Mal blutig wie dringend notwendig es ist, daß das unwürdige Spiel an der Saar endlich zu Ende geht.

Ein englischer Polizeioffizier er soll früher in Südafrika gewesen sein der in einem rein deutschen Land, gegen den Willen der Bevölkerung als Polizeioffizier eingestellt wird, be= trinft fich, rast durch die Straßen Saarbrückens ver­letzt eine ichwangere Frau lebensgefährlich und schießt, als ihn die erregte Menge auffordert, bis zum Eintreffen der Polizei zu warten, blind wütiam fich und verteht eine weitere Perion. Man itelle fich einmal vor, das täte ein Deutscher in England! Man fann es sich har nicht vorstellen, weil allein schon der Versuch es zu tun, einfach nicht gelingt. Wir fönnen uns höchstens vorstellen, daß heute eine gesinnungsiose Separat.sten­Journaille fich auf dieses Ereignis" stürzt, um es in üblicher Manier zu einer Terroraftion der Deutschen Front" zu machen. Aber das ist nebeniächlich.

Das Verhalten des Betrunkenen ist einfach un­entschuldbar. schon deshalb, weil er fich bier in einem ihn persönlich aar nichts angehenden A b=

it immungsgebiet befindet und als Engländer die verdammte Bilicht und Schuldigkeit hat, das Prestige seiner Nation wenn er ichon einmal hier ist durch muster­hafte Disziplin und Gentlemann- Verhalten zu wahren.

Ein Automobilist

Bon einem unbeteiligten Automobilisten, der dem Auftritt beiwohnte, wird uns geschrieben. daß sich der Polizeioffizier einwandfrei benommen habe Er habe sofort gehalten, habe sich nach dem Bestuden der Verletzten erfundigt, habe Ent­

Man schreibt uns aus dem Reiche:

In einer norddeutschen Stadt wohnt ein Marrist, der wegen seiner Ueberzeugung viele Monate in Schußhaft faß. Er ist abstimmungsberechtigter Saarländer . Die Orts­gruppe des Bundes der Saardeutschen" trat an ihn heran und forderte ihn auf, unter allen Umständen zur Te nahme an der Abstimmung ins Saargebiet zu reisen. Gleichzeitig sicherte ihm der Bund" freie Fahrt und Spesen für einen vierzehntägigen Aufenthalt im Zaargebiet zu. Als der Abstimmungsberechtigte darauf hinwies, daß ihm und seiner Familie für die Dauer seiner Reise das Lohn= einkommen fehlen würde, übernahm der Bund" auch die Erstattung eines zweiwöchentlichen Lohnausfalles. Der Abstimmungsberechtigte hatte für die Reise aber feine ge= eignete Kleidung. Er machte den Bundesobmann auf diesen Mangel aufmerffam. Ter Obmann riet ihm, einen Antrag auf eine Beihilfe zur Beschaffung geeigneter Reifefleidung zu stellen. Nach wenigen Tagen wurde ihm vom Bunde" fchriftlich mitgeteilt, daß ihm ein weiterer erheblicher Be­trag zum Kleidungskaufe zur Verfügung gestellt werde. Teure Hitlerstimmen am 13. Januar!

Vorausgesetzt, daß sie überhaupt für Hitler abgegeben

werden!

Saarländer aus Nordamerika

Heute verlassen rund 300, in Neuyork lebende. frühere Saarländer Amerika, um auf der Bremen " nach Deutsch­ land gebracht zu werden und von dort ins Saargebiet weiter zu reisen.

Nach Erklärungen des deutschen Konsuls in Neuvorf, Dr. Borchers, entstehen den Abstimmungsberechtigten nicht nur feinerlei Reisekosten, jeder erhält jogar noch zur Hebung der Stimmung für Hitler einen Betrag von 50 Dollar in bar. Insgesamt sollen in dieser Weile 1000 in Amerifa lebende Abstimmungsberechtigte wahlreif gemacht werden. Die Be träge werden von einer Filiale des deutschen Propaganda­ministeriums der Neuvorfer Gesellschaft der Saarländer ", aufgebracht, fie sollen sich auf rund 50 000 Dollar belaufen.

Dic fclerliche Verpflichtung des Völkerbundes

Noch immer versucht die ,, deutsche Front" das Ergebnis der legten Tagung des Völkerbundsrates zu verdrehen und zu verfälschen. Obwohl feststeht, daß die Abstimmung am 13. Januar im Falle des Sieges des Status quo keine endgültige sein wird, lügt man den Abstimmungsberech­tigten das Gegenteil vor. Wie im neutralen Ausland die Frage beurteilt wird, zeigt ein aus Genf datierter Aufsatz ..Das Selbstbestimmungsrecht der Saarländer " der..Neuen Zürcher Zeitung "( Nr. 2277) dem wir folgende Partien entnehmen:

Offenbar ist man in den Reihen der deutschen Front" selbst im Zweifel darüber, wie sich die Saarländer verhalten werden, wenn sie zu der Ueberzeugung fommen sollten, daß fie am 13. Januar 1935 durch eine Stimmabgabe für den Status quo der Einbeziehung in das nationalsozialistische Regime entgehen könnten und trotzdem das Recht behalten würden, die ersehnte Wiedervereinigung mit Deutschland zu verlangen fobald ihnen die politifchen Begleiterscheinungen eripart bleiben, die heute mit der Rückgliederung zum Reich verbunden wären. Das ist eine Frage, die heute noch kein Mensch beantworten fann. Die deutsche Front" geht darüber auch hinweg und erklärt vielmehr, daß man mit dieser Art der Fragestellung überhaupt nur Verwirrung in die Saarbevölkerung hineintrage.

Als noch allgemetu die Meturna herrichte, daß das Ergeb= nis der Bolteabstimmung endgültig fei erd eine Entschel dung für den Status quo ein für allemal die Trennung von Deutschland bedente, hatte die deutsche Front" einen verhältnismäßig leichten Stand.

Die überwältigende Mehrheit der Saarbevölkerung wäre bereit, Abneigung und Bedenken gegen die politischen Zu­stände und die Ungewißheit der nächsten Zukunft im Reich zurückzustellen, wenn fie ihnen jonst unwiderruflich die 3u­jammmengehörigkeit mit Deutschland zum Opfer bringen müßte. Darum stellt man bei der deutschen Front" heute die Dinge so dar, daß die neue Definition des Status quo über­haupt bloß ein Verwirrungsmanöver" jei. Die Erklärung Lavals und die teststellung Benesche, daß der Völferbunds­

"

rat sich der Bedeutung dieses französischen Aftes bewußt sei, könnte niemals als ausreichende Grundlage für die Be­hauptung von der Möglichkeit einer zweiten Saarabitim­mung ausgegeben und anerkannt werden. Die Worte des französischen Außenministers und des Ratspräsidenten, der nach formeller Befragung die Zustimmung des Völkerbunds­rates festgestellt habe seien nicht als bindende Zusage zu be= trachten, auf Grund derer später eine klare Verpflichtung des Völkerbunds rates zur Veranstaltung eines neuen Ple­biszits bestehe und geltend gemacht werden könne Das ist die Auslegung. welche die deutsche Front" der Annahme des Saarberichtes durch den Völkerbundsrat gibt. Sie will um jeden Preis verhüten, daß der Glaube an die Möglichkeit einer zweiten Abstimmung in der Eaarbevölkerung Wurzel fasse und Verwirrung" anrichte; aber gerade dieses Be mühen zeigt. daß die Partei der Rückgliederung selbst der Parole des Status quo eine gewisse Zugfraft be: mißt und in Sorge fein muß. sie fönnte sich durchießen wenn die Saar länder von der Möglichkeit einer zweiten Abstimmung sich überzeugen ließen.

In Wirklichkelt bedeutet natürlich die Erklärung Lavals ein feierliches Engagement Frankreichs , und der gesamte Bölkerbundsrat hat, obwohl er darüber feine Worte machte, in ebenso feierlicher Form die Verpflichtung über nommen ein zweites Saarplebiszt zu veranstalten, wenn fich die Saarländer vorläufig für den Status quo and prechen und später die Rüdkehr zum Reich verlangen

würden

Das Wort von dem unverlierbaren Selbstbestim mungsrecht der Saarbevölkerung fann, obwohl es diesmal aus dem unheiligen Munde des Vertreters der Sowjet­ union fam, von den anderen Großmächten und vom Völker­bundsrat später nicht fügen gestraft werden, ohne daß diese Mächte und der Nat sich eines Wortbruchs schuldig machen und ihre eigene Ehre preisgeben würden.

Die Anhänger des Status quo im Saargebiet haben daher ein begründetes Recht, fich auf die Möglichkeit bee aweiten Abstimmuua au berufen

поднь

dsdia