zu stärken.
Die Verhandlungen beziehen sich unter anderem auch auf das Französisch- Somaliland. Die Franzosen sollen sich bereit erklärt haben, einen Teil des Französisch- Somali Hand an Italien abzutreten, wodurch die Verbindung zwischen Italienisch- Somaliland und der italienischen Kolonie Eritrea enger gestaltet werden kann. Deshalb will auch Italien möglichst tief in bas abeffinische Gebiet eindringen, um auf diese Weise, vielleicht in ferner 3u kunft, territoriell Jtalienisch- Somali mit Eritrea zu vereinigen. Dieses Bordringen Italiens in abessinisches Gebiet wird in seinem Endergebnis zu einem Krieg mit Abessinien führen. Bekanntlich wurde schon einmal im Jahre 1896 zwischen Italien und Abessinien Krieg geführt, wobei es damals Abessinien gelungen war, seine Unab hängigkeit zu wahren. Heute ist Abessinien ein ziemlich mächtiger Staat, der ein modern ausgerüstetes Heer in Stärke von 300 000 Mann besigt. Was die Lage in jener Ecke Afrikas besonders kompliziert macht, ist die Tatsache, daß zwischen Abessinien und Japan eine enge Freundschaft herrscht, die sich darin offenbart, daß die Japaner teilweise das abessinische Heer ausbildeten und immer stärker auf dem abessinischen Markt vorbringen. Fast die gesamte Textileinfuhr nach Abessinien liegt heute in japanischen Händen, und es ist kein Zufall, daß es gerade Mussolini war, der vor einiger Zeit die europäische öffentliche Meinung gegen die japanische Konkurrenz aufzuputschen versuchte. Japan hat an der Erhaltung der Unabhängigkeit Abessiniens das größte Interesse, wäh rend Italien seit dem Bestehen des faschistischen Regimes in immer stärkerer Weise seine Aspirationen gegenüber Abessinien geltend macht.
Was sich in Somali- Land abspielt, ist nur ein Ab= schnitt in der italienischen kolonialen Expansionspolitik. Nicht minder bedenklich sind ja auch die italienischen Kolonialforderungen in 3entral afrika. Wenn heute, wie es scheint, in dieser Beziehung Frankreich zu erheblichen Konzeffionen bereit ist, so erklärt sich dieser Umstand, wie wir schon so oft hervorheben konnten, mit den Vorgängen in Deutschland . Frankreich will, um seine Grenze am Rhein wirksam schützen zu können, im Ernstfalle eine Rückendeckung am Mittelmeer haben. Aber bekanntlich sagt ein altes französisches Sprichwort:„ L'appétit rient en mangeant"( Der Appetit kommt beim Essen) und man kann nicht wissen, welche Ansprüche Italien noch später erheben wird.
Vielleicht noch bedenklicher ist die Expansions= politik des faschistischen Jtaliens auf dem
( Von unserem Korrespondenten)
Daß das Glück mit dem Kabinett landin ist, kann wohl nach den Erfolgen, die es in den letzten Wochen erzielt hat, niemand bezweifeln. Es eilt von einem parlamentarischen Sieg zum andern, und der schlechteste ist es gewiß nicht, den es am Dienstag in der Kammer davontragen konnte, Gewiß war der Regierung die Mehrheit für den zusäßlichen 800 Millionenkredit sicher, den der Kriegsminister zur Ergänzung des Heeresmaterials forderte, aber die Mehrheit von 439 gegen 129 Stimmen ist doch so beträchtlich, daß fie fich angesichts der pasififtischen Grundstimmung im Lande, angesichts auch der sonst von der Regierung geforderten Sparsam= keit nur mit der von Deutschland drohenden Gefahr rechtfertigen läßt.
Ueber diese Gefahr sind sich trog aller schönen Reden der sitler, Seß und Genoffen, trog aller Privatrelsen" des Herrn von Ribbentrop alle französischen Kreise einig. Darin gibt es feine Gegensäße von der äußersten Rechten bis zur äußersten Linken. Das hat auch die Debatte in der Kammer deutlich gezeigt. Gegentäße bestehen nur in der Auffassung darüber, wie man der Gefahr, die von Hitlerdeutschland droht, am besten begegnet. Leon Blum , der Führer und Sprecher der Sozialisten will Deutschland in internationale Verhandlungen hineinzwingen, die Rechte fordert Rüstungen, die bürgerliche Linge wünscht nicht, daß der privaten Rüstungsindustrie die Rüstungsgewinne zui= fließen- Ministerpräsident Flandin fordert Realpolitik. Man könne Deutschland nicht zwingen, so sagt er einem Abrüstungsabkommen beizutreten; darum müsse man vorben= gen, indem man sich starf macht.
Man darf trotz der großen Mehrbeit, die sich für die Regierung entschied, nicht überieben daß sieben Mitglieder der radikalsozialistischen Fraktion mit den Sozialisten und Kommunisten gegen die Regierung stimmen Man muß auch regiftrieren, daß ein iozialistischer Zuiaßantrag, der die Natio nalisierung der Herstellung und des Vertriebes von Waffen forderte, nur 380 gegen 199 Oppositionsstimmen fand, Hier wurde also die Opposition durch einen erheblichen Zustrom von Radikalsozialisten verstärkt. Immerhin ist die Mehrheit, über die die Regierung verfügen fonnte und verfügt, so groß, daß sie Schwierigkeiten kaum zu befürchten hat, wenn nicht...
Dieses„ Wenn nicht" steht über der nächsten Zukunft. Eine der Forderungen der Linken, die von de.. Radikalsozialisten, der stärksten Regierungspartet, zu der ihren gemacht worden ist, ist die der Auflösung der„ Lignen", d. h. der militärähnlichen Berbände.
Auch hier ist der Regierung eine Mehrheit sicher, nur jetzt diese sich aus Kommunisten, Sozialisten und Radikalsozialisten zusammen, während die auf dem rechten Flügel der Regierungsfoalition stehenden Fraktionen natürlich nichts davon wissen wollen, daß die faschistischen Verbände von der Bildfläche verschwinden sollen. Schon melden sich allent= halben mit ihren Protesten die Reserveoffiziere, denen man das Recht zum Waffentragen nehmen will. Die Liguen drohen, und es fragt sich, ob diese Drohung Flandin zum Rückzug zwingen, beziehungsweise ob ein Festhalten an der Absicht, die faschistischen Kampfverbände aufzulösen, die Regierungskoalition sprengen wird. Vorläufig nimmt der Präsident der nationalen Frontkämpfervereinigung Lebeca die Dinge noch nicht so sehr ernst. Er erklärt ganz offen. würden die Pläne der Regierung verwirklicht, so habe mant schon vorgebaut. Man schaue sehr ruhig in die Zukunft... Der bekannte Faschistenführer Golonel de la Roque, Präsident der Creix de Feu, wird sich, wie er sagt, durch nichts aus seiner Ruhe bringen lassen.„ Die Croix de Feu und Briscards werden ihre Ruhe bewahren und sich fitr jede Eventualität bereithalten."
Der rechtsstehende Pariser Abgeordnete Taittinger , der Präsident der Jeunesses Patriotes", ist der Auffassung, die Kammer werde sich die Sache noch überlegen. denn die Verbände, die Reserveoffiziere, die ehemaligen Frontkämpfer zählten mehr als 3 Millionen Mitglieder, und alle Abgeordneten, die für die Auflölung der Kampfverbände cinträten, würden bei Neuwahlen zur Rechenschaft gezogen werden.„ Wir werden einig und wie zuvor zusammenge= schlossen bleiben aber im geheimen.."
Der Führer der„ Gamelots du roi", Maxime Real del Sarte, schließlich spricht von„ diktatorischen Maßnahmen", die in der Absicht der Regierung lägen. Löse man die Verbände auf, so würden Geheimorganisationen an ihre Stelle treten. Es sei schwerer, diese zu befämpfen, wenn sie im Dunklen arbeiteten, als wenn man sie in aller Oeffentlichkeit gewähren lasse.
Balkan . Es ist ein offenes Geheimnis, daß in Albanien Einzelheiten über das angebliche französisch- sowjetrussische Abkommen
nicht der König Achmed- 3ogu, sondern Italien herrscht. Albanien ist für Italien im Falle kriegerischer Verwicklungen ein strategisches Sprungbrett. Von Albanien aus führen die kürzesten Wege nach Belgrad .
Wir haben alle diese Dinge mit Absicht im Zusammenhang mit den Vorgängen an der abessinischen Grenze gestreift, um zu zeigen, daß auch der italienische Faschis mus, wie der Faschismus in den anderen Ländern, durch feine Expansionsbestrebungen eine Beunruhigung hineinbringt, bie bei der gegenwärtig allgemein gespannten Lage in der Welt, die schon zur Genüge por handenen Explosivstoffe vermehrt.
Paris über Jev ifschs Rück' ritt Rack'ritt
Paris , 20 Dezember. Der Rücktritt des jugoslawischen Außenministers Jev titsch wird hier allgemein bedauert. Man rühmt in der gefamien Preise dem icheidenden Außenminister nach, daß er einer der eifrigsten Verfechter der Ideen, sei, für die sich König Alexander von Jugoslawien eingesetzt habe, Er habe immer internationale Politik treiben wollen, eine internationale Politif. deren Achse durch Paris gebe. Jevtitich habe, nachgeben müssen gegenüber denen, jo jagt ParisMidi", die mit großem Lärm Göring in Belgrad empfangen hätten, und die nach Berlin und nicht nach Genf ihre Blicke richteten. Ihre Berechnungen seien durch Jevtitschs Erfolge in Genf über den Haufen geworfen worden. Er habe den Weg für eine Zusammenarbeit von Frankreich , Italien und den Baltanstaaten frei gemacht. Man könne nur hoffen, daß er jetzt berufen würde an der Spiße der iugoslawischen Regierung das Werf des ermordeten Königs fortzusetzen.
Andre Leroux meint im Populaire", jetzt jei noch einmal Gelegenheit gegeben. in Jugoslawien Versöhnungspolitif zu treiben, b. H. ein Kabinett mit Hilfe der Partei zu bilden die man bisher unterdrückt habe. Jevtitschs Gegner in der bisherigen Regierung seien dieselben Leute, die mehr oder minder große Sympathien für Hitlerdeutschland bejäßen.
Christus ist unser Führer"
Fortiezung von Seite 1
Imbusch stellte die Jahre der Republik den Zuständen' m dritten Reich" gegenüber und meinte, daß sich der frühere Staat und feine aus dem Zentrum, den Sozialdemokraten und anderen republitant chen Schichten hervorgega genen Parteibuchbeamten" gegenüber den jezigen Machthabern durchaus sehen lassen tönnten.
Bicle christliche Gewerkschafter hätten zunächst in gutem Glauben den Zusammenschluß in der Deutichen Arbeitsfront" mitgemacht, jetzt aber müsse jedermann einsehen, daß mit der Zerschlagung der Gewerkschaften auch jede berechtigte Interessenvertretung der Arbeiter unmöglich gemacht sei. Statt dessen höre man Sprüche von Ehre für die Arbeiter. Der Nazigeist solle aus den Unternehmern Engel machen. Das jei aber nicht einmal dem Christentum gelungen. Hätte das deutsche Volk die Folgen der Sitlerregierung vorausgesehen, so wäre Hitler nie sur Macht gekommen. Es hätte aber drüben Leute gegeben, die gemeint hätten:„ Vast fie doch mal an die Regierung, damit sie zeigen, was sie können." sier an der Saar habe die Mehrbeit noch zu entscheiden, ob sie freiwillig in das Zuchthaus wolle, das sie nun tenue. Hundertfache Berantwortung trügen die Führer an der Saar , wenn sie dem Rolfe nicht die ihnen bekannte Wahrheit fagten. Die höchste Bilicht babe ber Ghrift, der die ewigen Güter nicht als politiiches Ziel auffassen dürfe. Am 13. Januar müsse der Status quo fiegen.„ Das walte Gott ,"
Die Veriammlung bereitete beiden Rednern große Ovationen. Bewertensieri fit, wie die beiden fremden Worte Status quo mehr und mehr Begeisterungsstürme auslösen. Jeder Zazz, der das Refenntnis zum Status quo enhielt, wurde mit größter 3uitimmung aufgenommen. Manchmal fonnten die Bebner den begonnenen Gedanken nicht beenden, weil brausendes Händeklatschen und Bravorufe fie unterbrach. Minuten langen Beifall aab es, als geiant wurde:„ An der Saar ist Christus unser Führer und nicht Hitler ."
Im Star", dem vielgelesenen Linksblatt, gab es am Dienstag eine internationale Sensation. Mit allen Details wurde hier das französisch- sowjetrussiche Abkommen, das sich auf gegenseitige militärische Hilfe und auf Handelsvereinbarungen beziehen soll, an die Oeffentlichfeit gebracht.
Der„ Star" behauptet, daß das entscheidende Militärabkommen am 22, November von Laval und Litwinow in Genf abgeschlossen und unterzeichnet worden sei. Es läuft angeblich fünf Jahre und kann um weitere fünf Jahre verlängert werden, Artikel 3 und 4 sehen engste Zusammenarbeit zwischen Sowietrußland und Frankreich in Luftfahrtfragen vor. Artikel 2 des Vertrages soll Andeutungen darüber enthalten, daß Japan und Deutschland die mutmaßlichen Widersacher sein würden. In Artifel 1 wird der Pakt als ein reinen Verteidigungszwecken dienendes Instrument bezeichnet.
Ein Zusammenwirken zwischen beiden Generalstäben ist vorgesehen. Das Material über die militärtechnischen Fortschritte soll ausgetauscht werden. Die Luftfahrtattaches der beiden Länder in Paris und Moskau sollen weitgehend unterrichtet werden. Außerdem wird sich eine französische Militärmission nach Sowjetrußland und eine sowjetruifische Militärmission nach Frankreich begeben, um die militärischen und militärtechnischen Fortschritte zu studieren. Es sind Vorkehrungen getroffen, um diese Bestimmungen sofort wirksam werden zu laffen. Diejowiet ruistiche Regierung übernimmt ferner die Herstellung französicher Flugzeugmotoren; die technische Leitung wird in französischen Händen liegen.
Von den neuen französischen Zwergtants werden 400 Stüd nach Sowjetrußland befördert, um die Erfahrungen der französischen Tankfabrikanten auch Sowjetrußland nutzbar zu machen. Für die stündige drahtlose Berbindung zwischen den beiderseitigen Generalftäben ist ein Geheim code ausgearbeitet worden.
Die Veröffentlichung im Star", die von einem namentlich nicht genannten Sonderberichterstatter stammt, enthäit schließlich Einzelheiten über die Stellung der beiden Mächte im Falle eines Krieges. Sollte Sowjetrußland von Japan angegrifen werden, dann wird Frankreich ohne besondere Aufforderung Kriegsmaterial im Werte von 14 Milliarden Franken an Sowjetrußland liefern. Im Falle eines französisch- deutichen Krieges werden die Sowjetrujien Frankreich mit einer entsprechenden Menge Getreide ver= jorgen. Frankreich und Sowjetrußland verpflichten jich ferner, feine zweiseitigen Verträge mit Deutschland abzuschließen. Der Sonderberichterstatter des Star" bemerkt, daß da= nach also der Rapallovertrag nicht erneuert werden könne. In diesem Geheimabkommen, so fährt er fort, sei feine Bestimmung über dte Entiendung Truppen von einem Land zum anderen enthalten. Es fei wahrscheinlich, daß die beiden Länder die Lage hinsicht: lich Polens später überprüfen werden.
Die Veröffentlichung des„ Star" erregen gewaltiges Aufseben. Es folgt ihr freilich das Dementi auf dem Fuße. zunächst aus französischen und sowjetrussischen Kreisen Lon dons Amtliche Erklärungen über dieses außenpolitische Ereignis von höchster Tragweite vorausgesetzt, das es feine Mystification ist werden vermutlich in kürze erfolgen.
( Von unserem Korrespondenten)
Kein Zweifel: die französisch- italienischen Verhandlungen find an einem toten Punkt angelangt. Alle Ginzelheiten sind festgelegt, grundsäßliches Einverständnis über alles das, was zwischen den Kontrahenten geregelt werden soll, ist vorhanden, auch der Wille zu dieser Reglung, und doch.. Laval sieht, wie die recht gut unterrichtete Mitarbeiterin des„ Deuvre", Geneviève Tabou is, in diesem Blatte ausführt, Verhandlungen in drei Etappen vor. Zunächst einmal fordert der französische Außenminister, Mussolini folle in einer Rede die die Einheit und unverleg lichkeit Jugoslawiens als einen der Grundpfeiler des europäischen Friedens auerlennen. Dann soll Italien eine neue Erklärung hinsichtlich der Unabhängigkeit Desterreichs, der sich dann Deutschland , die Tschechoslowakei , Jugoslawien . Frankreich und England anschließen müßten. Die dritte Etappe soll darin bestehen, daß man einen Mittelmeerpaft fchafft, in dem Italien , Jugoslawien , Griechenland und die Türkei sich zu einer Verständigung verpflichten sollen, die zunächst in gegenseitigen Beratungen bestehen soll.
Aber Mussolini wünscht eine andere Entwicklung der Dinge. Er ist der Meinung, daß zunächst die Berständigung mit Frankreich und die Unterschrift unter das französischitalienische Protokoll während des Lavalbesuchs in Rom , der schnellstens stattfinden solle, das Wichtigste sei. Erst nach diefer Reise folle man fich feiner Auffassung nach mit dem österreichischen Protokoll beschäftigen und wiederum erst dann in letter Reibe möchte er zum Zwecke der Annäherung an Jugoslawien die von Frankreich gewünschte Rede halten. Rom scheint die Verpflichtung, diese Rede zu halten, als eine Art Erniedrigung anzusehen und möchte La vals Wunsch erst nach der Ginigung mit rauf reich überfüllen. Aber gerade das kann Frankreich als Verbündeter Jugoslawiens nicht zugeben, zumal zu einem Zeitpunkt, wo die deutiche Propaganda die Romreise benusen will, um stärker auf die iugoslawische Militärpartei einzuwirken.
Senator Berenger hat bei seinem jüngsten Besuch Musolini nahegelegt, die Rede nicht zu weit hinauszuschieben, aber er hatte kein Glück damit... So liegen die Dinge jetzt, und Rom und Paris suchen sich gegenseitig zu überzeugen. Dabei ist man auf beiden Seiten bemüht, zu einer Verständigung zwischen Italien und Frankreich 31t fommen.
Frankreich hat zunächst schon ein Opfer gebracht. Er hat auf den Abschluß des französisch- türkischen Pattes versichtet, um nicht Italiens Mißfallen zu erregen. Damit führt Frankreich einen Stoß gegen die deutsche Propaganda, die, wie es scheint, Rom veranlassen möchte, in der österreichischen Frage einen Modus vivendi zu suchen, der auf der Teilung der Einflußzonen in diesem Lande beruhen soll.
Aber Italien bat Frankreich nötig. 3unäit für eine Anleihe mit der sich bereits die Banque de France und die italienische Nationalbant beschäftigt. Italiens finanzielle Situation ist schwierig, und durch eine Verordnung, die vor etwa zehn Tagen erschienen ist, hat es die Einziehung der gegenwärtig im Ausland befind lichen italienischen Guthaben, ebenso wie die ausländischer Werte angeordnet, die im Besize von Italienern find. Dann aber braucht Italien Frankreich besonders für seine foloniale Expansion, vor allem in Aethippien, eine Erpanfion, deren Größe und Möglichkeit jetzt von den Debatten abhängig sein werden, zu denen es darüber im Väikerbynd kommen wird. Frankreich hat ein gewichtiges Wort in der abessinischen Frage mitzusprechen. Seine Unterichrift steht nicht nur unter dem Treimächtevertrag von 1997, in dem es sich ebenso wie England und Italien verplichtete, von Abessinien feine Sondervorteile zu wollen, fern noch im Jahre 1925 war es gewissermaßen Aethiopiens Patin vor dem Völkerbund, als Frankreich jah. daß die Curländer und Italiener , ohne es vorher zu unterrichten, ein Abfommen geschlossen hatten, das geianet mar, Abesinien und die französische Eisenbahnlinie Diibuti- Adis- Abeba zu beunruhigen. Aus diesem Umitand werden sich einige Schwierigkeiten bei den kommenden Debatten ergeben.