Einzelbild herunterladen
 

Extra- Nummer.

Abonnements Bedingungen: Abonnements Preis pränumerando: Bierteljährl. 3,30 Mt., monatl. 1,10 wt., wöchentlich 28 Pfg. frei ins Haus. Einzelne Nummer 5 Pfg. Sonntags: Nummer mit illuftrirter Sonntags­Beilage ,, Die Neue Welt" 10 Pfg. Post­Abonnement: 3,30 Mart pro Quartal. Eingetragen in der Poft Rettungs­Preisliste für 1897 unter Br. 7487. Unter Kreuzband für Deutschland   und Desterreich Ungarn 2 Mart, für das übrige Ausland 3 Mart pro Monat.

Erscheint täglich außer Montags.

Vorwärts

Berliner Volksblatt.

14. Jahrg.

Die Insertions- Gebühr beträgt für die sechsgespaltene Kolonel­zeile oder beren Raum 40 Pfg., für Bereins- und Versammlungs- Anzeigen, sowie Arbeitsmartt 20 Pfg. Inserate für die nächste Nummer müssen bis 4 Uhr nachmittags in der Expedition abgegeben werden. Die Expedition ift an Wochentagen bis 7 Uhr abends, an Sonn- und Festtagen bis 8 Uhr vormittags geöffnet.

Ternsprecher: Amt I, Mr. 1508. Telegramm Adresse: ,, Bozialdemokrat Berlin".

Zentralorgan der sozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2.

Der Erfte Mai

-

-

-

Montag, den 3. Mai 1897.

verständlich.

Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3.

In der Versammlung für die Porzellan und Glasindustrie waren 250 Personen erschienen. Nach dem Referat des Gen. Sillier nahmen die Anwesenden einstimmig die Resolution an.

meistens Parteigenossen gehörend, geschlossen. Daß die gewerkschaft- Die Puger waren in Keller's großem Saal versammelt. lichen Bureaus, die Arbeitsnachweise, die Verwaltungsstellen von Es mochten gegen 2000 Personen anwesend sein. Auf Veranlassung ist auch heuer von den klassenbewußten Arbeitern aller Länder Krankenkassen   und dergleichen geschlossen hatten, ist ja selbst- des Ueberwachenden mußte die Gallerie geräumt werden und waren viele Theilnehmer, welche im Saale keinen Platz mehr fanden, auf würdig unserer Sache gefeiert worden; und auch heuer hat Die Theilnehmer an den Vormittagsversammlungen hatten sich die Vorräume angewiesen. Die Feier wurde eingeleitet durch einige. die internationale Heerschau des Proletariats einen weiteren schon in früher Morgenstunde branchenweise in einzelnen Lokalen Gesangsvorträge. Nach dem Referat des Genossen Wagner Fortschritt unserer Bewegung offenbart das ist das gesammelt, um sich dann, zum theil im geschlossenen Zuge in ihre wurde die Resolution einstimmig angenommen. Diese Gewertschaftsversammlungen An der Maurerversammlung nahmen gegen 3500 Gesammtergebniß der außerordentlich zahlreichen Berichte und Bersammlungen zu begeben. wie schon berichtet, überall gut besucht, zum theil Personen theil; alle Tische und Stühle mußten ents Telegramme, die uns aus waren, so zahlreich wie nie zuvor überfüllt, und überall zeigte sich Begeisterung, frohe Hoffnung fernt werden, um Platz zu schaffen. Referent war Gen. dem In- und Auslande zugegangen sind. Unter und Siegeszuversicht. Man konnte ce auf den Gesichtern lesen und Silberschmidt; die Resolution wurde angenommen. In Deutschland  , namentlich im Norden, war das Wetter aus den Worten auch des einfachsten Mannes hören: diese Arbeiter Abfingen der Marseillaise   verließen die Versammelten das Lokal. ungünstig, allein, wenn auch die Kundgebungen im Freien haben den Glauben an die Zukunft, haber den Willen, sich bierunter einigermaßen litten, so war die Theilnahme an den die Zukunft in ihrem Sinne zu gestalten und haben auch die Kraft Rundgebungen in geschlossenen Räumen um so massenhafter. zu diesem Unternehmen. So muß denn die Zukunft der Arbeit und Jedenfalls war und das gilt für das Ausland wie für den Arbeitern gehören. das Inland die Betheiligung eine allgemeinere als je zuvor. Und in Deutschland   wurde auch die Feier durch Arbeitsruhe von mehr Arbeitern geübt als je Die Gewerkschafts Versammlungen. zuvor. Die brutalen Drohungen der Geldsäcke haben, wie Die Gruppenversammlung der Nahrungs- und sich das erwarten ließ, das Gegentheil der beabsichtigten Wirkung Genuß mittel Branche, die bei Nieft, Weberstraße, tagte, Die Versammlung der Bauarbeiter war von mehr hervorgebracht. war noch bedeutend besser besucht, als im Vorjahre( 750 Personen). als 300 Personen besucht. Nach dem Referat des Genossen Link Aus Desterreich, England, Frankreich  , Das Referat des Genossen Reichstags- Abgeordneten Dr. Lütgenau, fand die Resolution einstimmige Annahme. Die Versammlung der Maler, Lackirer und Be Belgien, Italien  , Spanien   und anderen Ländern der in ausgezeichneter Weise die Bedeutung des 1. Mai für wurde mit stürmischem Beifall rufsgenossen war von ca. 560 Personen besucht. Resolution wird uns ausdrücklich allgemeinere Betheiligung als in früheren das Proletariat schilderte, Die Resolution fand einstimmig angenommen. R. Millarg referirte unter großem vorgenommene Beifall der Anivesenden.

-

-

-

Ueber die einzelnen Gewerkschafts- Versammlungen wollen wir nachstehend kurz berichten.

S

Die Vergolder waren etwa 250 Personen bei Große. Annenstraße 16, versammelt. Gen. Poetsch hielt hier das Referat. Durch Aufruf sämmtlicher Firmen wurde festgestellt, daß bedeutend mehr Arbeiter feiern, als in der Versammlung anwesend. Die Resolution fand Annahme.

Mit

Jahren gemeldet; und besonders aus Desterreich auch allge- von den Versammelten aufgenommen. ohne Diskussion einstimmige Annahme. Die meinere Arbeitsruhe, was um so mehr hervorgehoben werden Auszählung ergab, daß die Zabakarbeiter( 150), Gast. Die Versammlung der Tapezirer, in welcher muß, als die Unternehmer, gestützt von den Behörden, das wirths- Gehilfen( 100), musiker( 90) und Brauer P. Dupont referirte und die von 250 Personen besucht war, nahm Wegbleiben von der Arbeit nach deutschem Geldsack- Muster am zahlreichsten vertreten waren. Trozdem der Ring der Berliner   einstimmig die Resolution der Gewerkschaftskommission an. durch brutale Utase bei Strafe der Entlassung verboten Brauereien beschlossen hatte, die Arbeiter, welche den 1. Mai feiern, einem dreifachen Hoch auf die internationale Arbeiterbewegung hatten. zu entlassen, war die Betheiligung der Brauerei- Arbeiter eine ver- schloß die Versammlung. Das Moment der allgemeineren Betheiligung in allen hältnißmäßig starte. Mit einem dreifachen Hoch auf die Arbeiter­Die Parteifeste in den Wahlkreisen. Ländern fällt doppelt ins Gewicht, weil der 1. Mai dieses bewegung, in das die Versammlung begeistert einstimmte, schloß der Die aus den Gewerkschaftsversammlungen heimkehrenden Schaaren Jahr auf einen Sonnabend fiel, d. h. auf denjenigen Tag Borsigende, Genosse Börner die impofante Versammlung. Die im Handel und im Verkehrsgewerbe An- von Feiernden, viele mit der rothen Blume auf der Brust, gaben der Woche, an welchem der Arbeiter am schwersten von der gestellten hatten sich in der Zahl von etwa 300 bei Cohn, dem Straßenbild sein eigenes Gepräge. Mancher Philister, der Arbeit abkommen kann, und die Arbeitsruhe ihm die schwersten Beuthstr. 20, eingefunden. Das Referat hielt Genoffe Dr. We y 1. nichts wußte vom Maifest, machte wohl ein erstauntes Gesicht ob des Opfer auferlegt. Aber die Arbeiter sind keine" Prozent Die Resolution des Gewerkschaftskartells wurde angenommen. ihm unverständlichen Aufzuges. Patrioten". Die Holzindustrie tagte in der Nenen Welt"; diese Ver- Am Nachmittage trat deutlicher der volksfestartige Charakter Die größten Säle und öffentlichen In Frankreich   wurde in allen Städten und Land- sammlung war von ca. 10 000 Perfonen besucht, so daß viele in unseres Maifestes hervor. gemeinden, wo unsere Genossen das Heft in Händen haben, dem großen Saale keinen Plaz mehr finden konnten. Der Vortrag Gärten, die Berlin   besigt, die Lokalitäten und Sommergärten der des Genossen A. Bebel, der in 11/ 2stündiger Rede die Bedeutung Brauereien in der Hasenhaide, am Friedrichshain  , im Zentrum und Ser Eiste Mai als offizieller Feiertag begangen. des 1. Mai besprach, wurde mit großem Beifall aufgenommen. im Norden der Stadt waren für das Maifest gewonnen worden. Die Polizei scheint nirgends gewaltsam aufgetreten zu sein, Die bekannte Resolution fand einstimmige Annahme. Am Schluß Auch die größeren Vororte hatten alle eigene Festlichkeiten vor­und, da die Sozialdemokraten stets gute Disziplin halten, so der imposanten Versammlung gaben einige Arbeiter Gesangvereine bereitet. Ueberall waren Gärten und Säle mit sozialdemokratischen ist die Ordnung nirgends gestört worden. mehrere der Bedeutung des Tages entsprechende Lieder zum besten. Fahnen, Emblemen und Sprüchen geziert. In der Unions­der Metallarbeiter Die Versammlung bei Brauerei war freilich Don der Eingang zwei mächtigen Der Geist der Humanität, Freiheit und Gerechtigkeit, dem Der Wirth glaubte das Weltfest der Arbeit gewidmet ist, spricht zu uns aus den Martens, Friedrichstraße, war überfüllt und wurde polizei schwarz weiß rothen Bannern flankirt. wohl feiner Reputation schuldig git sein und Mai Nummern der sozialistischen   Zeitungen aller Länder. lich abgesperrt. Das Referat hielt Litsin. Festgestellt dies Viele dieser Festausgaben sind wahrhaft künstlerisch aus- wurde, daß unter den Anwesenden nur wenig Arbeitslose fich betrachtete er vermuthlich als Gegengift gegen das im Saal prane gende sozialdemokratische Roth. Auch an anderen Stellen sah man gestattet; und die Jammerphilister, die unser Fest spöttelnd befanden. Die Versammlung der Lederarbeiter( Weißgerber, diese staatsgefährliche Farbe. Sogar in den kleinen Gartenkolonien zu verkleinern suchen, sie sollen nur die Sedan   und Lohgerber, Lederzurichter und Färber, sowie Handschuhmacher) bei auf den die Stadt umgebenden Feldern flatterte luftig die rothe Zentenar- Nummern der bürgerlich- reaktionären Presse mit ühlig, Badfir. 19, war von etwa 500 Personen besucht. H. Rohr- Flagge von vielen Lauben herunter. In der Friedrichstraße wurde den Mai- Nummern der sozialistischen   Presse vergleichen. I act referirte. Die Begeisterung war sehr groß, und alle An- mit bestem Erfolg unsere Maifest Zeitung an das Bourgeois Der Zeitpunkt war ja auch überaus günstig, um die wesenden hatten den Eindruck: die diesjährige Vormittags- Mai publikum verkauft, tein Wunder, daß der famose Spezialbericht­Kulturmission des Proletariats gegenüber der Versammlung übertrifft alle ihre Vorgänger! erstatter der Post" herausgefunden hat, daß unsere Veranstaltungen Die in der Bekleidungsindustrie beschäftigten, immer revolutionärer" werden. Kulturfeindlichkeit der Kapitalistentlasse in Arbeiter und Arbeiterinnen waren, ca. 500 an der Zahl, Nachmittags sah man die festlich geputzten Männer, Frauen helle Beleuchtung zu bringen. in den Armin hallen versammelt. Nach dem mit Begeisterung und Kinder in hellen Schaaren zu den Parteifesten strömen. Manche aufgenommenen Referat des Genossen Bohn stimmten die Ver- Arbeiter, denen die Arbeitsruhe am Vormittag nicht möglich ges sammelten der Resolution zu und wurde die Versammlung mit wesen war, feierten doch von Mittag an, andere, die auch dies einem Zoch auf die internationale Sozialdemokratie gefchloffen. nicht fonnten, eilten wenigstens am Abend noch zum Festplay. unier Absingen der Marseillaise   verließen die Anwesenden den Saal. Für die Arbeiter des graphischen Gewerbes fand die Versammlung im Louisenstädtischen Klubhaus" statt. Das Lokal erwies sich als zu flein, es wurde lange vor Beginn ab gesperrt. Nach Zubeil's Referat fand die Resolution ein­stimmig Annahme. Die Versammlung wurde durch einige Gefänge eingeleitet und geschlossen.

V

-

-

=

Dort hinten in der Türkei   die Völker auf einander­schlagend" Menschen- Hekatomben geopfert durch Verschulden und unter den Augen der kapitalistischen   Staatsmänner­Zunft. Und hier das Proletariat, das in allen Ländern der Erde den Frieden fordert und für die Werbrüde= rung der Menschheit eintritt.

" Schaut auf dieses Bild und auf jenes." Dort die abstoßende Vergangenheit. Hier die aufleuchtende Zukunft.

Berlin   am 1. Mai.

Die äußeren Umstände waren diesmal dem Maifest nicht gerade günstig. Vorher hatte tagelang vom wolfenlosen Himmel die Sonne beruntergebrannt, hatte die Bäume und Büsche in furzer Zeit mit Blättern und Blüthen bedeckt und die Herzen der Menschen mit neuen Frühlingshoffnungen gefüllt.

Die Schuhmacher hatten zwei Lokale belegt. In der Königsbant" hatten sich gegen 2000 Personen eingefunden. in den mechanischen Filzschuhfabriken ruhte die Arbeit gänzlich. Referent: Genosse Waldeck Manasse  , Resolution wurde angenommen. In Cohn's Festsälen waren 260 Personen anwesend. Nach dem Referat des Genossen Hammacher wurde die Resolution einstimmig angenommen.

#

M

In den Gärten wurde überall tonzertirt. Auch Gesangsvorträge, gymnastische Uebungen, Festspiele und dergleichen lösten in wechsels reichem Programm einander ab. Abends fam dann ja leider wieder der Regen dazwischen. Doch man muß eben die Feste feiern wie sie fallen, also auch das sozialdemokratische Maifest, wenn es auf einen regnerischen Sonnabend fällt.

Ueber den Verlauf der Feier in den einzelnen Lokalen berichten wir nachstehend ausführlicher.

Die Genossen des ersten Berliner   Reichstage Wahltreises feierten den 1. Mai im festlich geschmückten Feenpala st. Vokal- und Instrumental- Konzert erhielt die Fest­theilnehmer, deren Zahl zirka 2000 waren, in fröhlich heiterer Fest ſtimmung. Um 1/29 Uhr hielt unser alter Genosse Wilhelm Liebknecht   eine feurige Ansprache. Ihren Höhepunkt erreichte Auch am Festtage selbst trat die Sonne frühmorgens Die Zimmerer tagten im Böhmischen Brauhause. Der Saal die allgemeine Begeisterung, als der Festredner zum Schluß mit fiegend durch das aufgethürmte Gewölf, die Schläfer vom Lager wurde um 101/2 Uhr polizeilich abgesperrt, so daß ein heiligem sozialdemokratischem Eide   schwur, treu und unentwegt auf zu kämpfen für die Be verscheuchend und Jung und Alt zum Maifest zu rufen. Aber bald großer Theil der Erschienenen im Garten Plaz nehmen mußte. Der beschrittenen Bahn weiter setzte doch das schlechte Wetter ein. Während der Vormittags: Anwesend waren im ganzen ungefähr 3000 Personen. Maurer freiung der Arbeiterklasse aus dem Joche des Kapitalismus bis stunden sprühte ein feiner Regen hernieder, ließ nachmittags ein Kater referirte. Die Resolution wurde einstimmig angenommen. zu feinem letzten Athemzuge. Brausender Beifall durchrauschte paar Stunden nach, um dann gegen Abend wieder erbarmungslos Die Versammlung der Töpfer, Steinmeßen, den weiten Festraum. Mit fefter Ueberzeugung, dereinst sicher beim auf die festlich versammelten Menschen herunter zu plätschern und Steinseher und Dachdecker füllte den Saal Linienstraße gesteckten Ziele anzugelangen, stimmten alle begeistert ein in ein sie aus den Gärten nach Hause oder in die Säle und Wirthshaus- vollständig. Die Resolution fand nach dem Vortrag des Genossen dreimaliges Hoch auf die internationale Sozialdemokratie. Konzert stuben hinein zu treiben. Wilke einstimmige Annahme. Ueberwiegend war die Versammlung und Festspiele wurden darauf bald von lustiger Tanzmusik abgelöst, wobei sich Alt und Jung vergnügte bis in die frühen Morgenstunden. Auch daß der erste Mai diesmal auf den Sonnabend fiel, machte von Töpfern besucht. manchem die Betheiligung an der Feier unmöglich. Frau und Kinder Die Musikinstrumenten Arbeiter waren bei Hente, Der zweite Wahlkreis beging die Feier im Garten. Etwa 4000 Personen harrten vielleicht schon ängstlich auf den Wochenlohn. Auch der Naunynstraße, versammelt. Die Stimmung der etwa 250-300 An- Etablissement der Unionsbrauerei. Tribut an den Hauswirth ist am Monatsersten fällig. wesenden war sehr gut. Das Referat hatte Frau Rohrlack über- fanden sich im Laufe des Tages ein, von denen es sich viele trots hätten es Alle diese ungünstigen Umstände leicht des schlechten Wetters, so gut es eben gehen mochte, im Freien be flärlich gemacht, wenn Die Bildhauer und Stuckateure batten den unteren quem machten. Die großen Säle und Restaurationsräume waren die Theilnahme der Volksmassen dem Maifeft diesmal als in früheren Saal im Englischen Garten dicht gedrängt besetzt und auch in den überfüllt. Instrumentalfonzert, Vorträge einer größeren Sänger. geringer Jahren gewesen wäre. Sie ist aber nicht geringer, sondern Seitengängen standen die Theilnehmer eng aneinander, so daß die schaar, turnerische Vorführungen und auch die Darbietungen einiger stärker gewesen, dies wenigstens hinsichtlich der am Vor- Zahl der Besucher wohl über 300 betragen konnte. Nach dem Re- Harmonikatünstler erfreuten die Festtheilnehmer. Ihre ernste Weihe mittag abgehaltenen Gruppenversammlungen der einzelnen Gewerbe, ferat des Genossen It o b. Schmidt erfolgte die einstimmige An erhielt die Feier ourch die Rede des Genossen Richard Fischer, welche Morgenversammlungen ja für den Umfang der eigentlichen nahme der Resolution und fand die Versammlung mit einem Hoch der die Bedeutung des Tages seinem tausendköpfigen Publikum scharf und eindringlich kennzeichnete. Seine Worte entfesselten einen wahren Arbeitsruhe den besten Maßstab bilden. Aus diesen Gruppenversamm auf den Achtstundentag ihren Abschluß. Die Möbell polirer hatten in Keller's oberem Saal eine Beifallssturm. lungen wird übereinstimmend gemeldet, daß die Theilnehmer­Der dritte Wahlkreis feierte das Maifest in würdigster zahl gegen das Vorjahr und die früheren Jahre überfüllte Versammlung, wohl an 600 Personen waren zur Stelle. Genosse Berthold Heymann   hielt das Referat. Vor und Weise in der Neuen Welt". Wie in der Vormittagsversammlung, gewachsen ist. Und auch das äußere Straßenbild ließ für den, der Augen und nach dem Referat fanden Gesangsvorträge statt. Der Verlauf der so waren auch am Nachmittage sämmtliche Räume des festlich ge Ohren offenbielt, wohl erkennen, daß in Berlin   der erste Mai ge- Versammlung entsprach den höchsten Erwartungen, die Stimmung schmückten Etablissements bis auf den legten Platz besetzt. Zroh des feiert wurde. Die Arbeit rubie auf so mancher Arbeitsstätte. Der Anwesenden war begeistert und siegesfroh über den großen griesgrämigen Gesichts, welches der Himmel zeigte, ließ sich niemand Namentlich Bauten sah man sehr zahlreich fille liegen und Prozentsaß der Kollegen, welche die Arbeit ruhen laffen lonnten. abhalten, fämmtliche Darbietungen des Programmis, bier in syaft ausgeführten Konzertvorträgen einer so mancher Fabrikschornstein hatte das Rauchen eingestellt. In den An die Versammlung schloß sich ein Ausflug nach Nieder- Echöne- auch Zivil Berufsmufiter Kapelle, in turnerischen Aufführungen äußern Stadtbezirken batten verschiedene kleinere Geschäfte, wohl weide an.

an

-

ernommen.

welche