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Soziales.

Diefer Belehrung bedurfte es für mich nicht, dazu ist meine parlasinnung errichtet werden kann und in diesem Fall natürlich auch der beiterfeindliche Haltung würde es der Beamtenschaft nicht ein. mentarische Erfahrung alt genug. Es handelt sich hier um die Beitritt für diese Kategorie von Gewerbtreibenden ein freiwilliger fallen, mit den Arbeitern und ihren Vertretern so ungenirt um­bestimmte Zusage des Reichskanzlers, diese Reformvorlage dem bleibt. So sieht die Fürsorge für den kleinen Handwerker aus, daß zuspringen. wie es innerhalb der weiß grünen Grenzpfähle Reichstage im Herbst vorzulegen. Wenn diese Zusage nicht erfüllt ihn seine angeblich besten Freunde als Kollegen zweiten fast Tag für Tag und fast Ort für Ort geschieht. Echlimmer sind ist, so beweist das, daß der Reichskanzler nicht dasjenige Maß von Grades betrachten und auf seine Mitwirkung verzichten. Daß fie feinerzeit faum die Kurhessen von ihrem erlauchten Landesvater Autorität besitzt, welches nothwendig ist, um die Geschäfte des von den Wohlthaten der Zwangsinnungen nichts genießen, wird die tyrannisirt worden, den schon deshalb die Nemesis 1866 mit Fug Reiches zu besorgen.( Zustimmung lints.) fleinen Meister wohl weniger verstimmen. Ein Antrag unserer Genoffen, und Recht aus der Reihe der Souveräne strich, als heute die Arbeiter Staatssekretär v. Bötticher: Der Kernpunkt der von mir ge- der von den Innungen Jahresberichte verlangt, die von den Hand- Sachsens unter dem Ministerium Metsch behandelt werden. gebenen Auskunft war der, daß gegenwärtig die Militär- Strafprozeß wertstammern zusammengestellt dem Reichstag und Bundesrath Ordnung zur Berathung den zuständigen Ausschüssen des Bundes vorzulegen sind, wurde abgelehnt, da man natürlich keine Ver­raths vorliegt. Und wenn der Vorredner an das Versprechen des anlassung hat, über die voraussichtlich jämmerlichen. Resultate Reichstanzlers erinnert hat, so habe ich ihm darauf zu erwidern, dieser Organisationen auch noch das noch das Material zusammen­daß dieses Versprechen nie dahin ging, daß der Reichstag im Herbst zutragen, welches bisher das Licht der Deffentlichkeit Nur nicht ängstlich! Der Verein Deutscher Papierfabrikanten damit befaßt werden sollte, denn das konnte er nicht versprechen, gescheut hat. Nachdem einige Bestimmungen, die der Auf- hatte gegen die von verschiedenen Gewerbe Inspektoren weil die Erfüllung eines solchen Versprechens garnicht von fichtsbehörde große Befugnisse übertrugen, auf Antrag der Abgg. erlassenen Borschriften über die Einrichtung der ihm allein abhängt, sondern die Busage bezog fich G amp und Euler beseitigt waren, wurde noch ein erfolgreicherumpenfortirräume in den Papierfabriken und darauf, daß im Herbste eine solche Vorlage den gesetz Borstoß gegen die Ortstrantenfassen unternommen. Die um penfortir Anstalten eine Vorstellung an den preußischen gebenden Faktoren des Reiches zugehen sollte. Diese Busage ist Vorlage hatte hier vorgefehen, daß, bei Errichtung einer Zwangs: Minister für Handel und Gewerbe gerichtet und um eventuelle Auf­in vollem Maße erfüllt; der Entwurf einer Militär Strafprozeßinnung die bisher bestehende Jnnungskaffe einer freien Innung mit hebung der betreffenden Vorschriften ersucht. Daraufhin ist dem­Ordnung sowohl wie das Einführungsgefeß, lezteres allerdings den Rechten und Verbindlichkeiten auf die neue Zwangsinnung übergehen. felben folgender ministerieller Bescheid geworden:" Auf die Vor­später, sind dem Bundesrathe zugegangen. Wenn jetzt die Aus- Jedoch kann die Verwaltungsbehörde die Kaffe schließen, wenn die stellung erwidere ich, daß die angefochtenen Bestimmungen betreffend schüsse zur Erledigung der ihnen gestellten Aufgabe noch nicht ge- Orts- Krantentasse in ihrem Fortbestehen und ihrer Leistungsfähig die Einrichtung und den Betrieb von Zumpenfortir Anstalten nicht tommen find, so wird sich zwar der Reichskanzler, wie ich annehme, feit gefährdet erscheint. Diese Berücksichtigung fiel, es soll also auf das die Bedeutung von Vorschriften haben, die unter allen Umständen bemühen, die Anstände, die in dieser Beziehung einer definitiven Fortbestehen der Orts- Krankenkassen teine Rücksicht genommen werden. von den Unternehmern erfüllt werden müssen. Es handelt sich dabei Beschlußfassung noch entgegenstehen, zu beseitigen, aber ein Ver- Die Verhandlungen werden am Mittwoch fortgesetzt und haben überhaupt nicht um eine für die Arbeitgeber erlaffene Verordnung". sprechen zu geben, eine Vorlage bis zu einem bestimmten Termin zu unsere Genoffen beantragt, bei den Handwerkskammern, ähnlich wie sondern um eine Instruktion für die Gewerbe Aufsichtsbeamten, erledigen, dazu ist niemand im stande. es der preußische Entwurf beabsichtigte, die Gesellenver- deren Bestimmungen so weit durchgeführt werden sollen, wie es die tretung zuzulassen. in jedem einzelnen Falle in betracht kommenden und sorgfältig zu den Abgg. Graf von Hompesch und Genossen ist im Reichstage ein Unternehmer beschwert fühlt, so bleibt diefem unbenommen, auf Das Zentrum und die Invaliditäts- Versicherung. Von prüfenden Verhältnisse erfordern und gestatten. Sollte ihre Au wendung im einzelnen Falle zu Anordnungen führen, durch die sich folgender Antrag zur zweiten Berathung des Invalidenversicherungs- dem im 120d Abs. 4 der Gewerbe- Ordnung vorgesehenen Wege Gesetzes eingebracht worden: gegen billige und ungerechtfertigte Anforderungen Abhilfe zu Aufsicht beamten giebt es ausreichenden Schuh. Das schlimme iſt billige" und" ungerechtfertigte" Anforderungen Als nur nicht ängstlich, werthe Unternehmer! Gegen un von Gewerbe halten, as einen Griff in ihren Geldbeutel bedingt. Das Interesse nur, da viele Unternehmer alles für unbillig" und unberechtigt" für diesa ist größer als das für das Wohl der Arbeiter. weist fei 1. Mai auch weiblichen Personen Arbeit nach, womit Di städtische Arbeits Vermittelungsstelle in Elberfeld eine Fo erung unserer dortigen Parteigenossen verwirklicht ist.

Abg. Haffe( natl.) bezeichnet es als bedenklich, daß in der Be­gründung ausgeführt werde, daß der Umstand, daß in einzelnen Bundesstaaten der Servistarif für die Höhe des Wohnungsgeld: Zuschusses als Maßstab diene, nicht in Berücksichtigung gezogen worden sei. Man hätte auf diese Rückwirkung doch etwas Rücksicht nehmen können.

Abg. Werner( Reform- P.) empfiehlt ebenfalls die Rommissions­berathung.

Abg. v. Kardorff( Rp.): Es wird kaum einen Abgeordneten geben, der nicht eine Petition von irgend einer Stadt hat, die in eine höhere Klasse versetzt werden will. Alle Wünsche können nicht berücksichtigt werden. Wir müssen doch annehmen, daß die Verwaltungsbehörden eine sehr sorgfältige und fachliche Prüfung vorgenommen haben.

Abg. Rickert( frf. Vgg.) hält doch dafür, daß die Behörden nicht überall nach gleichen Grundfäßen verfahren sind, daß dabei eine gründliche Prüfung der Vorlage nöthig sei.

Abg. v. Salisch( f.): Die Preise haben sich einigermaßen aus geglichen; es ist nicht auf eine Versehung der Ortschaften in eine höhere Servistlaffe bedacht zu nehmen, sondern auf eine Ausgleichung der Differenzen zwischen den einzelnen Klassen.

Der Reichstag wolle beschließen:

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In Erwägung, daß gemäß den eigenen Darlegungen der Vor- schaffen. wärtigen Ausdehnung ohne grundsätzliche Preisgabe des Territorial­lage die Durchführung der Invaliditätsversicherung in ihrer gegen prinzips nicht möglich ist, 1. den Entwurf eines Invalidenversicherungs Gesetzes abzu lehnen; 2. die verbündeten Regierungen zu ersuchen, eine Abänderung des Gesetzes vom 22. Juni 1889 betreffend die Invaliditäts- und Altersversicherung unter Berücksichtigung nachfolgender Gesichtspunkte vorzubereiten:

Bergwerken, Fabriken und sonstigen großgewerblichen Betrieben; a) Beschränkung der Versicherungspflicht auf die Arbeiter in b) Aufhebung des Versicherungszwanges für die Arbeiter der Land- und Forstwirthschaft, des Handwerks und der kleingewerblichen Betriebe und für das Gesinde unter Wahrung der auf grund des Gesetzes vom 22. Juni 1889 erworbenen Rechte, sei es durch die Ge­flattung der Fortsetzung des Versicherungsverhältnisses, sei es durch Rückerstattung der entrichteten Beiträge;

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Bel: Wirken des Kapitalismus . Jn Neurode in Schlesien tamen trim diesjährigen Kreis- Ersaßgeschäft 865 junge Männer zur Voz ellung; davon wurden nur 187 für tauglich erklärt.

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Defelchen und lehte Nachrichten.

Abg. Richter hält es auch für nothwendig, den eigentlichen Servistarif zu prüfen und einen Ausgleich herbeizuführen. Der Reichskanzler hat bei seiner Zusage nach seinem Wortlaute doch wohl angenommen, daß der Bundesrath die Militär- Strafprozeß­reform schneller erledigen würde; denn er hat davon gesprochen, 22. Juni 1889 versicherungspflichtigen, künftig aus der Ver- der Meier sind 191 Former auf drei Tage ausgesperrt. Bei der c) Zulassung der nach den Bestimmungen des Gesetzes vom Loczig, 4. Mai. ( Privatdepesche des Vorwärts".) Wegen daß sie den gesetzgebenden Faktoren, also auch dem Reichstage, in ficherungspflicht ausscheidenden Personen zur freiwilligen Ber- Wieder' stellung wollen die Fabrikanten eine 10prozentige Lohn­Herbste vorgelegt werden soll. ficherung; Staatssekretär v. Bötticher: Herr Richter weiß, daß zu jedem Reichsgesetz die Zustimmung der beiden gefeßgebenden Faftoren auf die Hinterbliebenen der unter a) genannten Bersicherungs- verfam iung, fich mit den Ausständigen solidarisch zu erklären und d) Ausdehnung des Anspruches auf Gewährung von Renten reduktie eintreten lassen. Heute beschloß eine große Former gehört, und wenn in Aussicht gestellt wird, daß diesen gefeßgebenden pflichtigen; Faktoren eine Vorlage gemacht werden soll, so ist es ganz selbst­verständlich, daß diese Vorlage zunächst, wenn es eine Präfidial- wohlerworbener Rechte und zur Fortsegung des Bersicherungs- sammle Beschluß gefaßt werden. e) Beseitigung des Reich zuschusses, soweit er nicht zur Wahrung soll die weiteren Maßnahmen am Donnerstag in einer Ber­vorlage oder ein von einem Bundesgliede ausgehender Antrag ist, verhältnisses nothwendig ist." dem Bundesrath zugeht. Diese Zusage ist nun, ich wiederhole es,

in vollem Maße erfüllt worden.

Staatssekretär v. Bötticher: Was man hört, ist nicht immer richtig!( Heiterkeit.) Die Vorlage wird darauf der Budgetkommission überwiesen. Es folgt die zweite Berathung des Gefeßentwurfes wegen ander­weiter Bemessung der Wittwen- und Waifengelder. Von den Sozialdemokraten liegt der Antrag vor, die Mindest pension der Wittiven von 216 M. auf 450 M. oder doch mindestens auf 360 M. zu erhöhen.

Auch dieser Antrag wird gegen die Stimmen der Sozialdemo­fraten abgelehnt. Schluß 3 Uhr. Nächste Sizung Mittwoch 2 Uhr.( 3weite Berathung des Auswanderungsgesetzes.)

Partei- Machrichten.

meldet, ist der Dichte Prof. J. G. Fischer heute Nachmittag ge­Stuttgart, 4. ai.( W. T. B.) Wie der Schwäb. Merkur " ftorben.

F( ukfurt a. M., 4. Mai. ( B. H. ) Der Frankf. 8tg." wird aus Kastantinopel gemeldet: Ueber die Gefechte bei Velestino Abg. Richter: Dann würde der Reichskanzler, der doch ein liegen uch im türkischen Hauptquartier nur sehr spärliche Nach Meister des Ausdrucks ist, gesagt haben, daß die Vorlage dem richtenor. Die griechische Armee leistet an allen Punkten fräftigen Maifeiern wurden noch abgehalten in Pößnect i. Th.( gute Widerrand, der den Türken nur ein schrittweises Vorgehen ge= Bundesrathe vorgelegt werden sollte. Uebrigens hört man, daß Betheiligung), Hohenstein- Ernstthal ( abends 450 Theilnehmer), Thal- stattet. Die aus don gemeldete Einnahme Volo's hat von die Schwierigkeiten nicht im Bundesrathe, sondern beim preußischen heim( zahlr. Beth.), Einbeck in Hannover ( abends 150 Th.), Danzig Edhengesascha noch keinerlei Bestätigung gefunden. Der General Staatsministerium, von dem sie ausgegangen ist, liegen.( 3-( überfülltes Lokal), Neusalz a. D.( noch nie so starke Betheiligung stab im türkischer pauptquartier ist nur für ein Vorgehen bis stimmung links!) als diesmal), Pirmasens ( abends 500 Th.), Enckheim im Wahlkreis Donokoe was diuftimmung des Sultans erfahren haben soll. Sanan( über 1000 h.), Elberfeld ( früh 400, abends 1500 Th .), Der Relasr ainifte efahl telegraphisch die Einberufung des dritten Baden- Baden ( abends 260 Th.), Dorf Mehlis in Sachsen- Gotha Aufgebots im Vorbeiche Salonitis. ( starte Betheiligung), Schwerin in Mecklenburg ( abends fehr gute Betheiligung), Heidelberg ( überaus zahlr. Beth.), Harpen b. Bochum ( 100 Th.), Herne bei Bochum ( 200 Th.), Güstrow i. M.( gute Beth. am Sonntag 453 Theilnehmer), Herford i. W.( 150 Theilnehmer), Minden i. Westf.( 120 Theilnehmer), Eisenach ( rege Betheiligung, Paris , 4. Ma( W. Z. B.) In dem Wohlthätigkeitsbazar, Abg. Stadthagen( Soz.) begründet diesen Antrag unter Hingefüllter Saal), Slamen bei Spremberg ( 300 Th.), Jüterbog ( gute Goujon zum Bester der Armen veranstaltet wird, brach heute trotzdem die eigentliche Feier verboten war), Rubla i. Th.( gut ber jedes Jahr vor Damen der Aristokratie in der Rue Jean weis auf seine Ausführungen bei der ersten Lesung; die Pension Betheiligung), Waldheim i. S.( abends guter Besuch), Martir ein Feuer aus, das pen start besuchten Verkaufsraum vollständig müsse doch so bemessen werden, daß eine Wittwe mindestens täglich i. Elsaß ( große Begeisterung für die sozialdemokratische Partet), zerstörte. Bis aber3 6 Uhr war festgestellt, daß 30 Personen 1 M. Pension habe. Wilhelmsburg ( gut besuchte Versammlungen). Chemnih( Referent Der Antrag wird gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Schippel; nachmittags 2000 Theilnehmer, abends alle Lokale über- nms Leben gekomms und 35 Personen schwer verletzt sind. Die des Antisemiten Werner abgelehnt. Ein weiterer Antrag des Abg. Stadthagen , für die 400 Theilnehmer, abends alle Lokale überfüllt), Lugau ( freie Zusammen- geschafft; zahlreiche Sersonen werden vermißt. füllt), Oranienburg , Wolgast ( beim Ausflug, Sonntag nachmittags Leichen der Umgekomenen wurden vollständnig verkohlt heraus­Wittwen der Personen des Soldatenstandes vom Feldwebel abwärts fünfte, da alle Versammlungen verboten worden waren), Schmargen­im Falle eines Unfalles ebenfalls eine Mindestpension von 450 dorf bei Berlin , Velbert ( Betheiligung doppelt so stark als im vorigen genaue Zahl der fer bei dem Brande im Wohlthätigkeitsbazar Paris , 4. Maj 7 Uhr 15 Min. abends.( W. T. B.) Die bezw. 360 M. zu gewähren, für die Waisen aber statt des Betrages Jahr). Lambrecht( begeisterte Stimmung), Neu- Isenburg ( das fonnte noch nicht ftgestellt werden. Auf den Trümmern des von 44 M. für eine vaterloſe, von 72 M. für eine vater- und Konzert ist nicht verboten worden, wie im ersten Bericht an- onnte mutterlose Weise die Beträge von 150 und 225 M. zu bewilligen, gegeben war). Bazars sind die voständig verkohlten Leichen aufgehäuft und ganz wird ebenfalls abgelehnt, nachdem der Staatssekretär im Reichs­unfenntlich. Dieseben wurden von städtischen Ambulanzwagen nach schazamt Graf Pojadowsky Widerspruch erhoben hat. Maifeft Kuriofa. Bei der Maifeier der Arbeiter von dem Industriepalas geschafft. Ungefähr 150 Verwundete wurden in Endlich will Abg. Stadthagen auch für die Wittwen und Hohenstein- Ernstthal i. S. mußten auf Befehl des Ueber ein Hotel gebracht. Nach der Aussage eines Polizeibeamten, der Waisen der in Reichsbetrieben verunglückten Arbeiter die von Knopflöchern zc. entfernen, weil die Blümchen republikanische Beit im Bazar genesen sein, als das Feuer ausbrach. Bis 8 Uhr wachenden die Festtheilnehmer die rothen Blümchen aus den den Dienst im Baar versah, sollen 1500 bis 1800 Personen zur ihm beantragten Mindestrenten bewilligen. Blumenfreunde auch noch ein Prozeß anhängig gemacht wird. Abzeichen" wären. Es ist nicht ausgeschlossen, daß gegen die sollen bereits 200 Opfer festgestellt fein. Paris , 4. Ma, abends 8 Uhr.( W. T. B.) Etwa 20 Leichen einer Abendunterhaltung des Arbeiter- Bildungsvereins das Spielen stehen vor dem hore des Palastes, um Nachrichten zu erhalten. In Oberreichenbach i. S. soll der Gemeindevorstand bei sind nach dem Indiſtriepalast geschafft worden. Zahlreiche Personen von Ziehharmonika und Geige auf grund des§ 5 des Alsbald, nachdem die Alarm Signale gegeben waren, war der Vereins und Versammlungsgesetzes verboten haben. Ferner Sicherheitsdienst zur Stelle. Polizeimannschaften versuchten mit Gewalt wird uns mitgetheilt, der Spaziergang des Genoffen Preß aus Ordnung in die breits finnlos vor Furcht das Gebäude verlassende Netzschkau mit seiner Familie sei als Massenspazier Menge zu bringen Herzzerreißende Laute, verzweifelte Rufe wurden Die Budgetkommiffion des Reichstags erledigte in der gang" polizeilich beanstandet worden. überall gehört. Aber das Feuer griff so schnell um sich, daß, Sigung am Dienstag den Nachtragsetat. Es wurde Genosse Richard Wittrisch, Redakteur der Sächs. Arbeiter- als die ersten Mannschaften der Feuerwehr an der Branda feitens der Regierung mitgetheilt, daß noch ein zweiter Nachtrags- Beitung", folgte beute einer Einladung des Staatsanwalts, um auf stelle eintrafen, bereits das Gebält in Flammen stand und etat auf dem Wege ist, umfassend den Betrag von 100 000 m. für sechs Monate im Landesgefängniß Hoheneck über seine Sünden nach zusammenstürzend viele Personen, welche noch im Innern des die Pariser Ausstellung und 37 000 m. für Vermehrung zudenken. Die Strafe wurde ihm zu theil, weil er in zwei Artikeln Gebäudes waren, begrub. Man befürchtet, die heutige Katastrophe Des Personals des Reichsversicherungsamts. Die For der Zeitung den Gendarmeriebrigadier Nestmann beleidigte. Außerdem ist, was die Bail der Opfer betrifft, noch schrecklicher wie der derungen im Nachtragsetat zur Ergänzung der Reserve- ist noch eine Beleidigung der Amishauptmannschaft in Dresden mit ein- Brand der Opéra comique". Diese Zahl ist noch nicht fest. bestände der Artillerie wurden ohne besondere Abstimmung begriffen. Da in den sächsischen Landesanstalten auch vorbestrafte politische stellen. bewilligt. Auch die sämmtlichen übrigen Positionen des Verbrecher" Selbstbeschäftigung in der ersten Zeit nicht erhalte Nachtragsetats wurden auftandslos bewilligt, darunter eine Million fo wird sich unser Genoffe zur rechten Würdigung des Zeitalters Times" meldet, der griechische Ministerpräsident Ralli würde ein London , 4. Mai. ( B. H. ) Der Athener Korrespondent der zum Antauf eines Grundstücks für ein Präsidialgebäude des der Humanität mit dem Berzupfen alter Strümpfe und Wir Bermittelungsanecbieten seitens der philhellenischen Mächte sehe Reichstags. abfällen beschäftigen müssen. Hoffen wir, daß er an seiner Gesund- willkommen heißen. Kommiffion für die Handwerkervorlage. Die reaktionäre heit nicht Schaden nimmt. London , 4. Mai. ( W. T. B.) Unterhaus. Der Parlaments- Unter. Majorität in der Kommission haspelt eilig die einzelnen Paragraphen Polizeiliches, Gerichtliches 2c. sekretär des Aeußern Curzon erklärt, zwischen den Großmächten finde ein der Vorlage durch, um möglichst alle Bestimmungen, die auch den Die Leipziger Voltsztg." fchreibt: Die Richtigkeit unserer Meinungsaustausch in der türkisch - griechischen Angelegenheit statt. Arbeitern gewiffe Rechte garantiren, auszumerzen oder doch ab- Meldung über die Fesselung Steiger's ist bis jetzt noch immer Gs set unmöglich, über den Charater der Unterhandlungen Mit­zuschwächen. Konservative und Zentrum laufen sich in diesem Bestreben von einer Anzahl Zeitungen bezweifelt worden, wenn das auch nur theilungen zu machen. Die Mächte wünschten ernstlich das Ende gegenseitig den Rang ab. In der Sigung am letzten Freitag in mehr oder weniger verblümter Weise angedeutet wurde. Diefen des Krieges herbeizuführen, aber die erste wesentliche Vorbedingung wurde von Herrn Gamp der Versuch gemacht, die Gefellenaus Zweifelern gegenüber sei hiermit nochmals festgestellt, daß unsere Mit- für eine erfolgreiche Vermittelung sei, daß die Kriegführenden den schüsse und ihren Einfluß gänzlich in das Belieben der Junungen theilung auf Wahrheit beruht. Wir sind in der Lage hinzuzufügen, daß Beweis geben, daß sie bereit sind, die Vermittelung anzunehmen. zu stellen, ein Versuch, der in der praktischen Handhabung Genosse Steiger bei seinem Transport eine Rette um den Mailand , 4. Mai. ( B. H. ) Von Riciotti Garibaldi ist aus die Streichung dieser Vertretung zur Folge haben mußte. Selbst& eib trug, deren eines Ende dem anderen Ge- Athen ein Telegramm bier eingelaufen, laut welchem Garibaldi eine die Herren von der Regierung bemühten sich, diesen Vorstoß der fangenen, einem alten Mann, um das rechte Handlängere Unterredung mit dem König Georg gehabt hat. Der König Innungsfanatiker zurückzuweisen und von mehreren Seiten wurde gelent gelegt worden war. Der Transport erfolgte durch sei bei bester Laune, so heißt es weiter in dem Telegramm, traue dem Antragsteller entgegen gehalten, daß die Organisation der Die belebten Straßen Leipzigs vormittags 9 Uhr. Es fich aber nicht, den Palast zu verlassen, aus Furcht vor Demons Innungen gerade in ihrer Blüthe die Mitwirkung des Gesellen- sei nur noch festgestellt, daß auch bis heute noch keinerlei behördliche ftrationen. ausschusses nie entbehrt hatte. Schließlich beschränkte fich die Majorität Aeußerung über den Fall Steiger vorliegt." Athen , 4. Mai. ( B. H) Auf Vorschlag des Ministers des darauf, einige Anträge unserer Parteigenossen, die Die fächsische Regierung ist doch sonst nicht so schüchtern, wenn Innern hat der König angeordnet, daß morgen sein Namenstag dem Gesellenausschuß einen größeren Einfluß sichern wollten, es sich um Vertheidigung von Maßnahmen gegen die Arbeiter und nicht gefeiert werde. abzulehnen. deren Vertreter handelt. Wenn sie dennoch über die Feffelung Athen , 4. Mai. ( B. H. ) Die aus Theffalien hier wieder ein­In der Sigung am Dienstag wurde von dem Abg. Steiger's Schweigen beobachtet, so zeigt das wohl deutlich genug, getroffenen Minister versichern, der Zustand der Armee habe sich Gamp durch einen Antrag erfolgreich der Einfluß der daß sie für diese Behandlung eines wegen Preßvergehens ver- gebeffert. In dem für morgen angesetzten Ministerrath, dem der jenigen Handwerksmeister von den Innungen ferngehalten, die urtheilten Schriftstellers nicht die Verantwortung übernehmen mag. König präsidiren wird, sollen entscheidende Beschlüsse gefaßt weder Gesellen noch Lehrlinge beschäftigen. Die Fassung des hinzu- Der betreffende Beamte, der die Fesselung anordnete oder geschehen werden. Einer der Minister soll erklärt haben, der gegenwärtige gefügten§ 100aa geftattet es nunmehr, daß auch ohne Zustimmung ließ, hat am Ende gar einen Rüffel bekommen. Aber die Haupt- Zustand könne nicht mehr lange andauern, die wirthschaftlichen dieser wirthschaftlich so schlecht gestellten Handwerker die Zwangs. schuld an dem Vorfall trägt die Regierung felt. Ohne ihre ar- Kräfte des Landes würden vollständig aufgezehrt. Berantwortlicher Redakteur: Robert Schmidt in Berlin . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Clocke in Berlin.un und Verlag von May Bading in Berlin . Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt.

Parlamentarisches.

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