mit der schrecklichen Geldentwertung, die besonders die Löhne der Hausangestellten in ihrer kauftraft fast gänzlich vernichtete, mußten die in einzelnen Fällen hier gezeichnete Not unerhört steigern. Wer ist nun schuld? Doch nicht die armen jungen, hilflosen, schwachen Opfer, sondern der Jrrfinn einer Wirtschafts- und Gesellschaftsform, die diese unglücklichen Opfer schafft. Hätten diese jungen Mädchen genug verdient, hätten sie verständigen Rat, menschliche Teilnahme gefunden, fie wären nicht Bematelte, Gefangene geworden. Und dieses eine Bild aus einer unendlichen Reihe, dieser fleine Ausschnitt aus einer Welt menschlichen Leides, fiefften Elends, zertretener Menschenwürde sollte schon genügen, die Frauen, Mütter und Schwestern zu verantwortungsbewußten, unermüdlichen Arbeite­rinnen für eine freie, schöne, neue Welt für alle zu machen.

Wilson über die Frauen.

Zwei Aussprüche aus der Zeit der Waffenstillstands­verhandlungen.

Die Mitarbeit der Frauen an der Lösung der großen Brobleme der Nachfriegszeit ist geradezu brennend nötig. Sch glaube, daß unsere gegenwärtig so stürmische Lage und ein befferes Berständnis für die gesellschaftlichen Aufgaben der Zukunft von der direkten Mitarbeit der Frauen in unseren Rats. versammlungen abhängt. Wir bedürfen ihres starten sitt lichen Gefühls zur Wahrung dessen, was gut, schön und würdig in unferer gegenwärtigen Lebensform ist. Wir brauchen es aber auch, um zu entdecken, was zu säubern und zu verbessern ist. Ohne ihre Ratschläge wären wir nur halb weise."

Der aufrichtige Semokratische Wiederaufbau der Welt, für den wir fämpfen und den wir um jeden Preis zu vollenden ent­schlossen sind, wird nie ganz und gefund geschaffen werden können, bis nicht den Frauen das St mmrecht erteilt wor­den ist. Erst durch diese Reform worden nach meiner Meinung die Bölfer der Welt für ihre fommenden Generationen die moralische Macht der öffentlichen Meinung und die Stoßkraft der edlen menschlichen Fähigkeiten zur Auswirkung bringen können."

Lies und denke!

Arbeite an deiner Aufklärung und Weiterbildung.

Entschuldige dich nicht mit dem Mangel an Zeit. Wenn die Classenbewußte Arbeiterschaft mit ihrer Aufklärungsarbeit hätte warten wollen, bis sie Beit" dazu hat, so würde sie niemals aus dem Elend der Gegenwart herauskommen. Wohl ist es nicht leicht, ber tapitalistischen Ausbeutung das bißchen an Zeit abzustehlen, das nötig ist, um zu einem brauchbaren Kämpfer im Befreiungskampfe der Arbeiter zu werden Aber diese Zeit muß erübrigt werden. Und auch du mußt bei all deiner Arbeit und Plage noch soviel Zeit frei­machen können, um dich nach deinen besten Kräften in die Gedanken­welt und die Anschauungsweise des kämpfenden Proletariats hinein­zuarbeiten. Das ist nötig nicht nur für dich als die vom Kapitalis­ mus   doppelt ausgebeutete Lohnstlavin, das ist auch nötig für deine wichtige Aufgabe als Mutter, als Erzieherin deiner Kinder. Du fannst in deinen Kindern nicht die Gedanken, Anschauungen und Gesinnungen erwecken und pflegen, die einem zukünftigen brauch­baren Kämpfer geziemen, wenn du nicht selbst von der hinreißenden Gewalt, von der Richtigkeit und Unübertrefflichkeit dieser Gedanken

und Gesinnungen durchbrungen bist. Wohl brauchst du nicht un­bedingt eine gründliche Kennerin des wissenschaftlichen Sozialismus in allen feinen Einzelheiten zu fein, obwohl es fehr wünschenswert wäre; aber bedingungslose Hingabe an die Weltanschauung des Pro­letariats, Liebe und Verständnis für die hohen Ideale des Sozialis mus find notwendig, wenn du eine gute proletarische Mutter sein willst. Darum bekümmere dich um das politische Leben, sprich mit deinem Manne darüber, lies täglich das Arbeiterblatt, lies auf­flärende Bücher, besuche Vorträge, durch die du dein Wissen ver­mehren kannst. Dann wird sich dein Gesichtskreis von Tag zu Lag erweitern, und du wirst auch von Tag zu Tag eine beffere Mutter deiner Kinder. ( Aus Heinrich Schulz, Die Mutter als Erzieheria".)

Liebe und Dogma.

In Desterreich ist der§ 144 des Strafrechts das, was in unserem deutschen Strafgefegbuch die§§ 218 und 219 bedeuten. Auch dort spielt die Unterbrechung der Schwangerschaft eine soziale Rolle. Das fezialdemokratische Blatt" Die Frau", Wien  , schreibt zu diesem Kapitel:

Frauen durch verbotene Eingriffe vor der Mutterschaft bewahrt- " In den Gefängnissen fizen Hebammen im Kerker, weil sie den, der ihnen den verbotenen Eingriff macht, werden zu Mörde haben. Andere Frauen, denen es nicht gelungen ist, jemand zu fin stehen, daß sie mit dem Kind am Arm feine Arbeit finden, das Kind rinnen an ihren neugeborenen Kindern, weil sie vor der Tatsache aber nirgends untergebracht werden kann, ohne entsprechende Be­zahlung Die Väter der Kinder entziehen sich noch immer nur allzu oft der Verantwortung, die sie den Müttern tragen helfen müßten. Immer wieder wiederholt sich das Drama nicht nur der unehelichen, sondern auch der ehelichen Mütter, die weder Nahrung noch Linnen, noch Obdach für das arme Wesen haben, das so ungewünscht und ungelegen in diese grausame Weft fommt.

Der Generalstaatsanwalt macht Aerzten und Anstalten zur Pflicht, jeden Fall von Schwangerschaftsunterbrechung zur Anzeige zu bringen, wenn auch nur ein entfernter Verdacht besteht. Im Franz- Josefs- Spital aber hat es sich ereignet, daß geistliche Schwestern sich geweigert haben, den Aerzten Hilfe zu leisten bei der Operation an einer Frau, deren Leben nur so gerettet werden konnte. Die be­treffenden Nonnen hatten den Auftrag von ihrer flöſterfichen Bor­gefeßten, die Hilfe zu verweigern, wenn es sich um eine Schwanger­schaftsunterbrechung handelt. Das bedeutet nichts weniger, als daß man die Mutter bewußt dem Tode ausliefern will, um das Dogma

Soziales Denken!

Leben heißt kämpfen mit Gorgen und Not Leben beißt Schaffen ums tägliche Brot. Leben beißt Ringen fürs Menschentum Lear uns verachten äußeren Ruhm. Sind die Zeiten auch hart und schwer Jeder gebe sein Bestes her! Darum foll einer den andern stüßen Reiner foll fremde Kräfte nühen! Alle gemeinsam durch Gorge und Not- Dann winkt der Zukunft Morgenrot  !

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Die Forderung des Tages ist:

Jda Braffe.

Alle Frauen wählen am 4. Mai die Liste der Vereinigten Sozialdemokratischen Partei! Alle Frauen schließen sich der Vereinigten Sozialdemokratischen Partei an! Alle Frauen abonnieren den Vorwärts".

Beitrittserklärung.

Hiermit erkläre ich meinen Eintritt in die Vereinigte

Sozialdemokratische Partei  ( Begirt Berlin, Abtlg...

An Beiträgen entrichte ich: Eintritte geld 1 Wochenbeitrag Bochenbeiträge männl. 20, weibl. 10 Bf, Sa.

den.

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Ich abonniere den Vorwärts" mit der illustrierten Sonntagsbeilage Bolt und Zeit", der Unterhaltungs­beilage Heimwelt" und der Beilage Frauenstimme" in Groß Berlin   täglich zweimal frei ins Haus.

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Name

M.

1924

Wohnung:

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Bor- und Zuname:

geb. am

Staatsangehörigkeit:

Wohnung:

Stand:

( Bei der Aufnahmte i fehr erwünscht, daß außer dem Eintrittsgeld mindestens die Beltäge für einen Mouat 14 Wochen] gezahlt werden)

Straße Nr.

vorn

Hof

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Quergeb. Seit nfl. Tr. links- rechts

bei