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Jawohl, antwortet der Cuthofiber. Sie find mir willkommen.

Der Leutnant sieht.coa an. Sie jagt nichts und bleibt ruhig sipen, sie hält ihn durchaus nicht von dieser Schnepfenjagd beim Gutsbesitzer zurüd. Sein Gesicht ber finstert sich immer mehr, mit nervssen Be vegungen spielt er an seinem Schnurrbart. Camilla richtet wieder eine Frage an Victoria.

Da erhebt sich der Leutnant mit einer rafchen Bewegung und sagt zum Gutsbesitzer: Gut, dann gehe ich gleich heute abend

mit.

Damit verläßt er das Zimmer. Der Gutsbesiper und einige andere i folgen nach.

Es entstand eine furze Pause. Blöblich geht die Tür auf, und der Leutnant tritt wieder ein. Er ist in größter Aufregung.

Saft du etwas vergessen? fragt Victoria und steht auf.

Er macht ein paar hüpfende Schritte an der Türe, als könnte er nicht stillstehen, und geht geradeaus zu Johannes, den er gleichsam im Vorbeigehen mit der Sand ftößt. Dann läuft er zur Türe zurück und hüpft immer noch.

Nehmen Sie sich in acht. Mann, Sie ftießen mich ins Auge, fagte Johannes und lachte bobl.

Unterschiede.

Bon Giuseppe Gioachino Belli . Bas fhreift du denn und echauffierst dich fo? Tur weil ein Herrschaftsfutfcher mit dem Wagen den Santi überfahren? Es jei roh, Jo über'n armen Teufel megzujagen? Rief er benn nicht von weitem he! und ho!? Da fann fich bod) der Santi nicht beklagen. War's noch ein Herr gewefen commilffo, doch so ein Dupenoterl was will bas sagen?

' ift läderlid, mas für berriidte Sachen bas arme Weib des Toten angestellt, wie fie ber Exzellenz zu Leib gestiegen. Man muß doch fernen Unterschiebe machen. Mensch, ist nicht Mensch, und wer auf dieser Welt zu Fuße geht, wird immer Unrecht friegen.

Eine literarische Aus­grabung.

Bon Karl Ettlinger , München , In einer Zeit, in der die mit Recht ver­Schollensten Schriftsteller unter dem Vorwand der Bibliophilie wieder neu gebrudt werden und wir im Uebereifer, ausländisch Literaturgrößen winzigsten Formats dem Volle der Dichter und Denker zu verdolmetschen, bereits bei der Neber­jetzung ausländischer Analphabeten angelangt find, drängt es mich, weitere Streife auf einen noch immer lesenswerten, leider aber beinahe völlig in Vergessenheit geratenen, landsmänni­schen Dichter hinzuweifen, auf einen gewissen Johann Wolfgang von Goethe .

Sie irren sich, antwortete der mutnant, der Stube zugewandt, stehen blieb und hin ich cab Ihnen eine Ohrfeige. Verstehen Sie? aussah. Sie riß ihr Taschentuch in fleine Verstehen Sie? Streifen. Einige Minuten danach öffnete sie die Türe und verließ das Gartenzimmer, stil und stumm

Johannes griff nach dem Taschentuch, wischte sich das Auge und sagte:

Se meinen das nicht so. Sie wissen ja, daß ich Sie zusammenklappen und in die Tasche steden kann.

Gleichzeitig erhob er sich.

Da öffnete der Leutnant eilig die Türe und trat hinaus.

Jch reine es! sdyre er zurüd. Ich meine es; Dumpfopf!

Dann schl er die Türe mit einem Krach zu.

Johannes fezte sich wieder. Victoria stand noch mitten im Zimmer. Sie fah ibn an und war bleich wie eine Leiche.

Sat er Ste gestoßen? fragte Camilla höchst erstaunt.

Ans Versehen. Er traf mich ins Auge. Schen Sie her.

Mein Gott, das ist ja rot, und hier ist Blut. Nein, reiben Sie nicht, laffen Sie es mich mit Wasser auswaschen. Ihr Taschen tuch ist so grob, sehen Sie nur selbst. Steden Sie es wieder ein; ich nehme mein eigenes. Nein, so etwas, gerade ins Auge!

Victoria zog ebenfalls ihr Taschentuch hervor. Sie sagte nichts. Dann ging fie ganz langsam zu der Glastüre, wo sie. den Rüden

camilla tam munter und ohne weiteres zur Mühle gegangen. Sie war allein. Sie trat gleich in die kleine Stube ein und sagte lächelnd:

Entschuldigen Sie, daß ich nicht ange­flopft habe. Der Fluß rauscht so start, daß ich glaubte, es sei doch umsonst. Sie sah sich um und rief aus: Nein, wie reizend ist es hier! Re: zend! Wo ist Johannes? Jch fenne Johannes. Wie geht es mit seinem Auge?

setzte sich.

Sie bekam einen Stuhl angeboten und Jobannes wurde aus der Mühle geholt. Sein Auge war entzündet, und blutunter­laufen.

Ich komme von selbst, rief Camilla ihm entgegen; ich hatte Lust, hierher zu gehen. Sie müssen auch weiterhin falte michläge machen.

Das ist nicht nötig, antwortete er. Nein. Gott segne Sie. weshalb kommen Sie hier her? Wollen Sie die Mühle sehen? Dank, weil Sie gekommen sind. Er umfaßte feine Mutter. fchob sie vor und sagte: Das st meine Mutter. Fortsetzung folgt.)

fehen haben fönnte, genau wissen, wie sie be-| berühmte Beethoven hat dazu eine vierhändige stimmt nicht ausgesehen hat.

Ich möchte dem Vorurteil, als lei dieser Goethe ebenso langweilig wie der gleichfo" s in Bergessenheit geratene Schiller oder kleift, ent­gegentreten, wenn ich auch leineswegs gleich so weit grben will, einen Goethe- Kenner für ebenso gebildet zu halten, wie einen Kenner Tagores oder Courths Mahlers. Immerhin lohnt es sich, wieder einmal in den Werken dieses verscholle­nen Dichters, und sei es auch nur aus Pietät gegen Tante Maiden, zu blättern, zumal meh­rere seiner Gedichte, wie der erfreulich furze Erlkönig oder die Verslein von dem Knaben, der eine Rose faute und dafür gestochen wurde, von dem Komponisten des Dreimäderlhauses" als Chansontext benutzt wurden.

Ouvertüre geschrieben. Das Verführungsstück Clavigo" entbehrt nicht der Bikanterie wäh red man freilich über den verrückt gewordenen Dider Torquato Tasso heute brim besten Willen nicht mehr lachen kann. Hingegen erfreut sich der Walzer aus Fauft.noch immer großer Be liebtheit und dürfte, dank der hingebenden Täria feit unserer Surfapellen, selbst da musikalisch wertvollere Bananenled überleben

Wie fast alle Minister, hinterließ auch Geethe Memoiren unter dem Titel: Didyang und Wahrheit". Seine Reden sammelte Eders mann als Gespräche mit Goeth" und als Kin­derfreund lernen wir ihn in Bettina von Ar­nims Bri- fwechsel mit einem i" kennen. Auch eine Mutter schrieb Briefe, die man afer­Aber Goethe( ich bitte, fich den Namen zu jdings megen ihrer sch'echten Orthographie Kin merten) hat nicht nur Gedichte gemady, sondern dern nicht in die Hand geben foll auch wirkliche Literatur. So dürfen von seinen Um das Cefagte tur; zusammenzufassen: Romanen die Wahlverwandtschaften und Wil - der fast" ur noch durch sein Denkmäler helm Meister noch immer das Jutersse des mo- kannte Goethe verdient tatsächlich auch 1, te bernen Befers beanspruchen, weil im ersteren noch gelesen zu werden, um se mehr, da man ein Ehebruch vorkommt, während im zweiten die ja das Gereimte schon durch den Druck leicht Liebschaften der Thaterdiva Philine ziemlich un- herausfinden und überschlagen kann. A- rdings verhüllt geschildert sind.( Politiker seien jedoch rufe ich schon im voraus allen, die nun auf darauf aufmerksam gemacht, daß die Wahlver- Goe he gespannt sind. warnend.: Mit Moz, wandtschaften nichts mit den Wahlen zu tun meine Lieben!" Denn es soll schon wiederbolt haben.) Wilhelm Meister gab übrigens Veran- vergelommen sein, daß Leute, die sich zu viel laffung zu der beliebien Koloraturarie aus mit Goethe beschäftigten, dann kein Gefallen Mignon", weiche manchem Gebildeten vom mehr an den modernen Operetten und Shimrum, Grammophon her bekannt sein dürfte. Der Text schlagern fanden. Und das wäre dech en schade! dazu Titania ist herabg stiegen" zählt neben einem Bitat aus Göy von Berlichingen" zu den populärsten Stellen aus Goethes Werken.

Ich bin damit bei den dramatischen Schrif Derselbe findet sich in den meisten Bücher ten Goethes angelangi, melde schon so vielen schränken, allwo er ein vom Lärm des Lebens Bühnenleitern ein Defizit eingetragen haben. und den Händen des Besizers unberührtes Da- We die meisten Theaterd reltoren, schrieb näm­fein führt, und zeigt gewöhnlich auf der inneren lich auch Goethe Stücke, die von den Abonnenten Umsch anseite des ersten Bandes die Insch zum Weiterverschenken ihrer Päte benutzt wer­Tante Malchen ihrem lieben Neffer zur Konden. Empfohen sei besomvers das Revolutions firmation." Er existiert auch in illustrierten stück Egmont ", in dem der Held geföpft wird Ausgaben, damit di- Leute, die sich nicht vor leider nicht auf der Bühne, da sich damals stellen önnen, wie et a die ars sehr guter der verede'nde Einfluß des Films noch nich so Familie stammende Griechin Iphigenie ausge- geltend machte. Der durch seine schlechte Frisur

Nächtlicher Gane.

Au

Ich muß einen weiten Weg gehen feinem End: wartet Sorge und Angst Es ist Nacht und alles schäft innfternis. Fabe Blätter fächein sich leise die Mär vom ewigen Wiederfommer zu: Wenn der Frühling komt, wenn schüchterne Vogelstimmen runde Töne sh dieren, dann kommen wir auch wieder! Doch find wir schlafen gegangen und lang ist der"

Groß und weit dehnen sich Aeder und Weid in der rounender Nacht, die voll ist von S: m men, doch unsichtbar, unheimlich...