fi: da den ganzen Tag im Freien spielen oder lie­gen durfte

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Wie schön der Sonnenschein mit den Gras­stengein spielte! Und wie lustig es war, wenn man den kleinen Bienen zusehen konnte, wenn sie den Blütentau trinken famen. Und überall ringsum war es so still und ruhig, daß man alle fleinen Vögel in der Luft konnte fingen hören.

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so sauber, mit einem weißen Bezug war die[ liche Aufjcher wurden zertreten. Einigen ge­wollene Dede bezogen gewesen, und nichts hatte lang es zu entfliehen. Ueber die Treppen rasten sie des Nachts in ihren schönen Träumen ge- die Befreiten, Alle schrien wild durch einander. stört--- Die leiderkammer wurde erbrochen. Einige rannten in die Küche und stürzten sich auf die Vorräte. Sie schlugen aufeinander ein. Es war, als stände das Zuchthaus in Flammen.

Nun war es doppelt sd, wer für die kleine Grete daheim. Da gab es keine Blumenwiese einmal die liebe Sonne fonnte in den dritten und feine fleinen Singvögel im Hof, ach, nicht Hof hinein scheinen. Ueberall warer da Mauern. Ueberall Mauern um das Kind! Doch die großes Bett für sich allein gehabt, und es war| Sehnsucht nach der Freiheit blieb! Fr. Sch.

Ach, und auch des Nachts war es so schön

in dem kleinen Heim, da hatte sie ein ganzes

Die Revolte im Buchthaus.

Von Hardy Worm .

Das Zuchtshaus lag auf einer Anhöhe, un­weit des Bahntheses. Die Reisenden, die vorüber fuhren, beiden teilnahmslos auf das graue, viereckig: Gebäude, das einer drohenden Festung glich. Ab und zu deutete wohl einer der Fahr gäste auf die Anstalt und murmelte: Die find gut eufgehoben." Das glich dem Rülpjer eines Satien, der sichtlich interessiert zujah, wie sich zwei Hungrige um ein Stückchen Brot balgten.

An einem Wintertage, Schnee fiel vom Hmme murien drei männliche Beren in einen vor dem Bahnhofe haltenden Wagen ge­laden. Sie zogen ihre abgetragenen Sommer­pe.etots scft an die Giteder und rückten dicht an­emander, Senn falter Wind fegte durch die Ka­lejche. Der Aufseher, das Gewehr zwischen den Knien, blätterte in den Alten. Zehn Jahre Buchthaus wegen Totschlages", Fünf Jahre Zuchthaus wegen versuchten Raubmordes", Drei Jahre Zuchthaus wegen Aufruhrs". Der Beamte murmelte die Zahlen gleichgültig vor sich hin. Dann stampfte er ungeduldig mit den Füßen auf.

Der Wagen hielt. Als der Kutscher mit der Peitsche knallte, öffneten sich die schweren eiser­men Türen und knirschend fuhr die Kalesche durch den Torweg.

Die Gefangenen wurden in den Aufnahme­raum geführt. Ihre froststarren Züge lösten fich. Dumpfige, aber warme Luft schlug ihnen entgegen. Ein Tanger Beamter trat auf sie zu. Verlas ihre Namen. Als er den kleinen, pocken­narbigen Gefangenen sah, kniff er ein Auge zu­sammen. Na, auch wieder hier? Haſt es drau­Ben nicht lange ausgehalten." Der Kleine grinste. Ach, Herr Juspeekta, de anständin Beite kommen alle widda ffurück!" Der Beamte tat, als hätte er die Antwort überhört. Er ließ die Gefangenen abführen.

Um die Mittagsstunde schlug die Glode auf dem Gang. Die Aufseher rasselten mit den Schlüsseln. Der Kalfaktor schleppte mit einem anderen Gefangenen den Ezkübel herbei. Der Aufseher öffnete die in den Zellentüren befind­lichen Klappen, ein Arm mit einem Napf, in den die dünne Suppe geschüttet wurde, kam zum Vorschein. Sie gingen weiter Von Zelle zu Zelle. Manchmal ein Fluch über das schlechte Essen. Ein Fluch, der durch den Knall der zer­schlagenden Klappe erwürgt wurde.

Am Nachmittag wurden die Gefangenen in den Hof geführt. Es war jeden Tag dasselbe trostlose Bild: In der Mitte die Aufseher mit den Schußwaffen. Um sie herum die Zuchthäus Ter in den gestreiften Kitteln. Sie hielten die tab geschorenen Köpfe geneigt. Trotteten wie Tiere einher. Der helle Schnee schmerzte ihren Augen. Ueber ihnen stand der Himmel in durch jichtigem Bau. Die Sonne schien greil.

Ms einer der Ausseher einen Zuchhäus­Ter anschrie, ging eine Welle des Unwillens über den Hof. Flüche wurden zerbissen. in den

Schnee geſpien. Die Beamten schrien nach Ruhe.

Aber die Gefangenen verlangsamten ihren Gang. eindliche Blide flogen den Aufsehern ins Ge­ficht. Blide, die stachen und so seltsam beunru­higten, daß einige Uniformierte die Waffen hobon und schußbereit hielten. Da ging ein Ge­lächter über den Hof. Ein verächtliches Geläch ter, das die Mauern emporkletterte, durch die Gitterstäbe troch und die anderen Gefangenen an Die Fenster rief. Die Freiſtunde wurde vorzei­tig abgebrochen, der Vorfail dem Anstaltsdire tor gemeldet Der.fuhr sich nervös über die Glaze. Da ist etwas nicht in Ordnung. Tja, da müssen Sie genau aufpassen. Die Rädels­führer aussuchen, Tja."

Die Leute beklagen sich seit einigen Tagen über das Essen, Herr Direktor!"

,, Ach was, das Essen ist vorzüglich. Wir können doch den Kerls feinen Gänsebraten vor­setzen, hähä. Dann gingen sie überhaupt nicht mehr raus. Tja, was ich noch sagen wollte forgen Sie doch dafür, daß morgen alle m Kirchgang antreten. Da muß den Werls' n biß­chen ins Gewissen geredet werden."

Jawohl, Herr Direktor!"

Am Abend wurden die Gefangenen aus ihren Arbeitsräumen in die Zellen geführt. Sie schlangen gierig ihre Suppen herunter. Als sie auf den Matraben lagen, bohrten sich ihre Blicke durch die Mauern des Zuchthauses. Sie schen schneebedeckte Feider. Rote und grüne Lichter auf der Bahnstrede. Sie blidten in durchwärmte Wohnräume, wo Menschen friedlich nebenein­ander saßen. Sie sahen Ballsäle, in denen junge Mädchen tanzten. Ach, wie lange hatten sie tein Mädchen in den Armen gehalten. Waren nicht auch sie einmal jung? Hatten eine Mutter, die sich, um sie sorgte? Da lag mancher Gefangene tränenüberströmt. Da biß mancher Zuchthäus­ler in die Decke. Viele aber fomnien nicht mehr weinen.

Als die zwölfte Stunde vorüber war, löste sich im Flügel A ein Sträfling aus einer Nische. Er schlich an die Zellen, schob leise die Riegel zurück, öffnete die Schlösser. Die Gefan­genen schnellten von den Lagerstätten hoch. Blie­ben lauschend an den nur angelehmen Türen stehen. Ihre Pulse flogen. Ihr Mund war trocken. Als ein Ausseher wieder die Galerie be­trat, flog eine Gestalt auf ihn zu, ein würgen­der Griff legte sich um seine Kehle, langsam fiel er zusammen. Die Leiche des Wärters wurde in eine Zelle geworfen. Langsam, wie die Katzen schlichen die Sträflinge den Gang entlang. Langjam... langsam... hinleger... ist schon vorbei... Du nimmst den Ober... du Tele­phon... still", und dann flogen sie vorwärts, rürgten den Oberausseher, der auf der Brücke des Mittelganges saß, drongen in die Wachstube eu

schlugen die schlafenden Beamten nieder, zerschnitten sämtliche Telephonleitungen und be­mächtigen sich der Schlüssel und Waffen.

In allen Fügeln des Zuchthauses brach der Arfrühr aus. Einige noch im Gebäude befind­

Als die ersten Sträflinge vor den Toren des Zuchthauses standen, blieben sie einen Augenblick vermirrt stehen. Dicht fiel der Schnee. Sie standen im Taumel der Floden und wußten nicht, wohin jie sich wenden sollten. Viele rann­ten in die nahegelegene Waldung. Gestrüpp legte jich um ihre Füße. Sie schlugen hin, raften sich auf und rannten weiter.

Gegen Morgen traf ein Militärfommando ein. Als die Soldaten in das Zuchthaus eindrangen, fehrt waren, und viele, die gar nicht die Zelle fanden sie viele Sträflinge, die wieder zurückge­verlassen hatten. Als sie gefragt wurden, warunt sie nicht mit den onderen geflohen seien, mach­ten sie eine hilflose Gebärde. Nein, sie wollten nicht fliehen. Sie hätten Angst vor dem Leben da draußen. Sie paßten nicht mehr unter die Men­ichen. Und einer sagte, die erloschenen Augen gegen den Direktor wendend: Die Menschen find zu gemein!"..

Der Direktor aber fuhr sich mit zitternder Hand an den Kragen und sagte zu dem Kom mandoführer: Sehn Sie, die Sterls hams hier viel zu gut. Die woll'n gar nicht wieder raus. Das muß nun arders werden. Ich werde ein Exempel statuieren".

Als er über die Leiche eines Aufsehers stol­perte, verlor er den Zwider,

Chaplin filmt feine Selbst­

Charlie Chaplin, der genialste aller Film­schauspieler, der bei uns jetzt wieder seine über­ragende Größe in dem neuen Film ,, Goldrausch" zeigen wird, stets der Mann der originellen Ideen geweer; deshalb wird er auch der erste fer, der eine Selbstbiographie im Film cit Wie Den Flon in der amerikanischen Ze schrift Picture- Play" mitteilt, trägt sich Chaplin mit dem Gedanken, sein Leben zu verfilmen, und er fönnte wirklich einen besseren Stoff wählen, als ihm seine Laufbahn darbietet. Es ist ein wirk­lich phantastisches Schicksal, durch das der schmutzige Londoner Straßenjunge zum berühm­testen Mann seiner Zeit, zum großen Künstler und Millionär wurde. Erst drei kurze Jahr­zehnte sind vergangen, seit sich unter den klei­nen Vagabunden des Londoner Eastend ein zer­lumpter Kuabe herumtrieb, der den Tag über berundlungerte, um sich etwas zu verdienen und des Nachts in einen Winkel von Chester- Street schlief. Der Junge war Charles Spencer Chap in, genannt Charlie, das Kind herumziehender Artisten, die in den niedrigsten Varietees auf­traten und sich nicht viel unt ihn kümmerten. Er hatte Beschäftigung in einem Barbiergeschäft refunden, wo sich Arbeiter rafieren lieken. Da­für, daß er die stoppeligen Bärte einseifte, be­fam er ein paar Pfennige und davon lebte er. Dannu trat er selbst als Artist auf, kam nach der Neuen Welt und sein Aufstieg begann, der bereits der Geschichte angehört. Heute ist er der gefeierte Liebling der Gesellschaft, aber in sei­nem Wesen lebt noch etwas von der Melancholie und Gaffenweisheit des Vagabunden Die Tra gik des Ausgestoßenen glüht aus seinen dunklen Augen; die Entbehrungen der Kindheit haben an seinem Körper ihre Spuren hinterlasser, wirken noch in der Sensibilität seiner Nerven. In politischen Dingen ist er radikal und nie­mals wird er lebendiger, als wenn er mit Gleichgesinnten, wie z. B. dem Dichter Upton Sinclair , über die sozialen Probleme diskutierte