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Ingenieure einen Tunnel unter dem Wasser oder machen eine Bride aus ihren Körpern, wobei biele Tausende zugrunde gehen."

Fritzsimons schließt mit der Behauptung, daß diese kleinen Insekten ihre Lebensform ver­hältnismäßig höher entwidelt haben als die Menschen und in vieler Beziehung weiter fort­geschritten sind. Die Streitfrage ist von ihnen durch die Einheitlichkeit des Sieles bei ihren

Arbeiten gelöst, und ein starkes Gefühl der Brü-| Polizet, angeführt von einem dicken Wirt, und derlichkeit hat sich unter ihnen entwickelt. brach in das dunkle Versteck ein. Wieder bekant So dumm wie die Menschen sind die Ameis Labarandelli traurige Augen, als er sein Messer fen freilich nicht, daß sie sich etwa Fürsten zu in die ausgestreckten Hände der Polizisten tanzen ihrem Lugus hielten und sie zu deren Vergnügen lassen mußte. fett fütterten. Wer das Recht haben will, in diefem Staat zu leben, muß dies durch eine tigkeit für das Allgemeinwohl be gründen.

Der Mann mit dem Meffer.

Von Mag Barthel.

auch

Das Fleisch, das der Mann mit dem Messer vom Tisch der Germaine Brisson genommen hatte, war vom Schenkel eines jungen Kalbes gewesen, das einmal über grüne Wiesen gehüpft und von der Freude des Daseins erfüllt war. Auch der Zerlumpte war einmal als Kind, ehe ihn das Leben grausam umarmte und schüttelte, Finderfroh über Narzisenfelder gesprungen und hatte niemals, auch in Gefängnis nicht, daran gedacht, daß er einmal an einem Bissen Fleisch sterben sollte. Als nun die Polizisten die blu­tenden Hände zurückzogen und mit jähem Griff nach ihren Piftolen faßten Labarandelli sab da trotz der Dunkelheit diesen Takengriff prang und lief er um sein Leben.

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Lange Zeit blieb der zerlumpte Mann vor es war derfelbe blitzschnelle Griff, mit dem Dem Pantheon stehen und bewegte Tautlos die Labarandelli das Fleisch gepackt hatte- dem Lippen. Aus dem braunen Landstreichergesichte Manne mit dem Messer an die Kehle. blitten entschlossene Augen. Nicht nur ein Ge- Nun hätte Monfieur Brisson wissen sollen, bankenleser hätte von dem Großen, Männlichen trotzdem er für Tiere feine Liebe aufbringen die folgende oder eine ähnliche Rede abbuch konnte, daß man selbst den demütigsten Hund Er flüchtete den dunklen Korridor entlang; stabieren können: nicht stören darf, wenn er frißt, es sei denn, sein Herz raste, und als er in die helle, dampf­man wolle einen Biß in die Hand riskieren. erfüllte Küche kam und auf dem offenen Feuer Und wie soll und kann sich nun ein halbver- die vielen Braben bruzzeln fah und mit weiten hungerter Mensch mit einent Messer anders und Nüstern den Rauch der Schlachtopfer einsog- beffer wehren als gerade mit diesem Wesser? im gleichen Augenblick feuerte die Polizei. Und Labarandelli fonnte sich nach seinent Ueberfall ein Schuß traf den Mann, der in der aufregen unmöglich vorstellen, er sprach in der letzten Zeit den Viertelstunde bein einziges Wort gesprochen überhaupt sehr wenig, und dann war er ja auch hatte, mitten in den Kopf. des Französischen nicht mächtig also, Laba­randelli stellte sich nicht vor, höchstens als der Mann mit dem Messer, und stach nach der Hand, die feine, Kehle umflammerte.

,, Verrückte Welt! Baut den Toten Hallen des Ruhms und läßt die Lebenden verhungern. Unsinn, immer wieder der verdammte Unsinn: Der Lebendige hat recht und nicht der Tote. Ich pfeife dreimal auf den Ruhm, wenn ich satt bin. Hungernde zu speisen ist noch immer die größere Tat von der Bergpredigt her."

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Nun hatte Labarandelli keine Geheimnisse mehr zu wahren, jetzt konnte er reden, jetzt durfte er schreien. Als er auf dem fühlen Kachelboden der Küche zusammenstzte und das Blut bitter im Munde aufquellen fühlte, da nahm er alle Straft zusammen, brüllte Maledetto" und ver­stummte für immer.

Der Mann, der vor dem Pantheon so mit sich sprach, war ungefähr dreißig Jahre alt und hieß Emilio Labarandelli. Er stammte aus Brindisi und hatte dort, der Teufel mag wiffen warum, über ein Jahr im Gefängnis gesessen Aristide Brisson schrie, Germaine Briffon und in der Einzelhaft beinahe das Sprechen ver- schrie auch mit, und da konnten und durften Ternt. Aus dem Kerker war er dann ausge- die anderen Gäfte des Restaurants nicht zurüd­brochen und, immer nur in den Nächten, durch stehen; in dem früher so friedlichen und stillen Was aber, bermaledeit" fein sollte, das Bane ganz Italien gewandert und über Nizza und Saal erhob sich wildes und wüstes Geschrei. theon, die Germaine Briffon, die Polizei, Brin Lyon nach Paris gekommen. Drei Tage war er Männer und Frauen sprangen von ihren Plätzen bist, Paris , oder die ganze Welt, das tonnie schon in Paris . In der ersten Nacht hatte er auf, Wein lag verschüttet auf weißgedeckten Ti- jeder der nachgeeilten einen Bürger für sich eine Katze gefangen und am schwachen. Feuerschen, die Kellner liefen durch das Meer der selbst enträtseln. Labandarelli, der Mann mit unter einer Seinebrücke gebraten. An den an- Aufregung, das immer wilder zu dem einen dem Messer, war tot. deren zwei Tagen lebte er von den Abfällen der Mann brandete, der stumm an dem kleinen

Markthalle. Aber das war ja kein Leben. Seine Tische stand, das Messer in der Hand, das ge- Ich höre Chamberlain."

Kleider waren zerlumpt und hingen in Fethen raubte Fleisch verzehrte, in schrecklicher Stuntm von seinem Leibe; die Füße waren schwerer als heit verharrte und nur das Messer blizen und Blei und den Kopf füllte jenes blinde Saufen, reden ließ. das einmal stark und dann wieder sterbensmüde macht.

" Der Hund hat Zähne, der Löwe Tapen," ging die lautlose Rede des Mannes vor dem Bantheon weiter, aber der Labarandelli hat das Messer." Ja, er trug unter den Lumpen ein großes, spites Meffer und prüfte jetzt seine Schneide. Der Hund frißt mit dem Maul, der Löwe schlägt mit der Tate die Beute nieder," geisterte das Gespräch auch der Labarandelli mit dem Messer wird sich sein Futter holen."

Da ich wenig Aussicht habe, diesen Minister) außerradioistisch persönlich bennen zu lernen, ging ich hin. Warum fol ich nicht Chamberlain reden hören? Da habe ich schon ganz andere Geräusche gehört!

Von Karl Ettlinger ( Karlchen), München . S. F. Mein Freund Peter hat ein Radio. Als er das Fleisch gegessen hatte, sah er ,, Willst du bei mir Rundfunk hören?" tele­mit wilden Blicken um sich, trank aus der Storb- phonierte er mir. Es wird sehr interessant fein, flasche hastig einige Schlud roten Weins, wischte Chamberlain spricht!" sich mit der rechten Hand den großen Mund ab und bahnte sich dann, das Messer in der Hand, durch den Schwarm der weichenden Gäfte einen Weg und stach mit traurigen Augen den dicken Wirt in die Hand, als er ihn mit einer bären haften Umarmung einfangen wollte. Der Wirk machte ein verwundertes Gesicht, die Augen Da wurde sein Gesicht ganz hell, wie von quollen groß und rund, beinahe kälberhaft her­einer großen Erkenntnis erleuchtet. Er ließ also vor, als das Blut über die weiße Hand rollte das Pantheon, schnitt den ruhmwollen Toten eine und auf die Erde fiel. Da schrie der Wirt in Grimasse und wandte sich rasch und entschloffen einer hellen, weibifchen Stintme gellend auf. einem der vielen Restaurants zu, die die Straßen Labarandelli aber blieb stumm. Der Weg durch fäumten und in denen die Bürger der Stadt den Saal war frei, aber plöblich tauchten an Baris an feinen Tischen saßen und das Mittag- der Türe die Käppi dreier Polizisten auf. Da wich der Mann mit dem Messer zurüd, ftreifte mit wilden Augen die sicher werdenden Gäste und verbaute sich dann hinter der Tür, die nach der Küche führte.

mahl einnahuten.

Es war, als sei eine schwarze Wolfe vor das Licht getreten, als der Zerlumpte in das Restaurant famt und sich mit sicherem Schritt nach dem Hintergrund des Saales bewegte und der Bürgerin Germaine Brisson, die mit ihrem Manne beint Diner saß, das eben aufgetragene Fleisch von der Schüssel nahm und gierig zu essen begann, während die linke Hand das große, spipe Messer hielt.

Der Mann der Germaine Briffon, Aristide Brisson, hatte sich zuerst gesammelt. Er war Hauptmann im 5. Linienregiment gewesen, hatte bei Verdun und an der Somme niitgekämpft und fannte keine Furcht. Nun griff er- und

Wenn man mit einem Sund spricht, der vom Fras tommt, fann man noch oft ein wider­williges Snurren hören, reize aber einen Löwen, der eben erst Blut geleckt hat, ein Tahenhieb quer über das Gesicht ist so gut wie sicher. Wer tann sagen, daß ein halbverhungerter Mensch mit einem Messer, den man vom vollen Tisch verjagt hat, besser ist, als ein Hund oder ein Löwe? Nein, Labarandelli war nicht besser, er war noch lange nicht gesättigt, als ihn die Bürger vertrieben; un nun tam noch die

Man hing mir einen Hörer ans Ohr. Bor her hatte ich meinen Rod ausgezogen, denn ich wollte Chamberlain in Hemdärmein empfangen. Damit es nicht heißt, ich sei Byzantiner. Wenn man in der Oeffentlichkeit steht, kann man nicht vorsichtig genug sein.

Zuerst kam das Konzert einer auswärtigen Jazz- Kapelle. Die gefiel mir. Besonders, daß sie auswärtig war, gefiel mir. Auch Peters Fa­milie- wir hörten zu sechst- war begeistert. Dann kam Chamberlain.

Quaquaqua... yes... quaquaqua... no quaquaqua. at all... quaqua::: Er sprach sehr gut! Offenbar englisch! Donnerweiter," dachte ich, wenn du früher deine Schulaufgaben fleißiger gemacht hättest, fönntest du jetzt vielleicht jedes Wort verstehen!"

Quaquaqua... ladies and gentlemen. Guaquaqua... old England... quaquaqua qua.

Wirklich sehr interessant. Er spricht flie­send. Ob er es von einem Blatt Bapier ab­lieft? Wenn ich nur eine Ahnung hätte, wor­über er eigentlich spricht? Aber sein Organ ist