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Ich suche eine Wohnung.

Von W. Raort,

Ich suche eine Wohnung, meine Herren...| gekommen ist,... Ganz einfach! Ich kannte sie Ich stelle bescheidene Ansprüche, ganz be- schon seit einigen Jahren, und einmal, in der itscheidene... Dämmerung tam sie... Sie kam unter dem Vorwande, ihre Freundin, Madame Sehnsucht, zu besuchen, die schon seit einigen Jahren bei mir wohnt. Sie tat mir ein wenig leid. Um die verwelkten Lippen hatte sie das Lächeln eines verführten Mädchens, große, ermüdete Augen und frühzeitig ergrautes Haar!

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Denn der ohnehin fleine Raum kann so viele Britbewohner nicht bergen, um so mehr, als er in allernächster Zeit seinen Gönner, den bezau bernden Herrn den Tod hierher cinzu führen beabsichtigt.

Ich suche eine Wohnung, meine Herren!

Ich wünsche mir gerne eine stille Ecke, wo­See- Elefanten, die Haifische bin ich eine alte Kommode hinstellen kann, mit einer geſtidten Decke und mit einer Danziger versteinerte Bäume, die die Wissenschaf: nicht ganz freffen, Uhr, die unter einer Glasglode tidt; weiße tennt, Meerungetüme, die selbst Rieferwale zu die uffelinvorhänge ant Fenster, in dessen Schei töten vermögen, die Boa constrictor als Haus­ben sich feuerrote Fuchsien in schartigen Blu­mentöpfen emporwinden; ein altes, verschosse- Ich habe sie selbst eingeladen, sie soll bei seiner Reise durch merikanische Gewässer und tier traf George Hugh Banning auf nes Fauteuil aus dem Rauchzimmer des Groß- mir übernachten, und seit dieser Zeit will sie Länder an, die er in seinem bei F. A. Brock­in welchem ich, bequem fizend, auf die meine Wohnung nicht mehr verlassen. Auf mei haus, Leipzig  , soeben erschienenen Buch Im feuchte gegenüberliegende Mauer sehen könnte, nem eigenen Bette ruht sie aus, trinkt meinen Bauber mexikanischer Gewässer( mit 69 Abbil auf die zerschlagenen Ziegel, von olivenfarbigem Tee, setzt sich auf meinen Platz vor dem Schreib- dungen und 1 Karte, Leinen Mr. 9.50) be­Moos, purpurroten Wildbeeren und vergilbten tisch, an sonnigen Tagen verstellt sie mir das baselholzblättern bedeckt; auf ein Fleckchen Fenster mit einem dunklen Schleier, wirft bimmel, grau und still wie das Schicksal eines meine Blumen auf den Misthaufen oder rupit Lehrers in einem einsamen Dörschen; auf die von ihnen ein Blatt nach dem anderen ab und in der Unendlichkeit der finsteren Nacht und des fletscht ironisch die Zähne über all mein Bitten, milchweißen Weges blizenden Sterne, wo die meine Wohnung zu verlassen.. verlassen... Vorigen Stäubchen und Atome der zerschmetterten Samstag mußte ich mich die ganze Nacht im menschlichen Sorgen und Wünsche zittern, die Wirtshaus herumtreiben, denn sie wollte auf on der schrecklichen Kraft des Lebens gegen feinen Fall von meinem Bette abtreten, in das Himmelstore geschleudert wurden, von wo sie sich eingenistet hat. Um das Maß voll zu tine Rückfehr unmöglich ist... machen, hat die bei mir ständig wohnende Madame Sehnsucht ihre alte Freundin, die

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Inseln des Nichts" hatte Banning einst ge­trieben, sich als gemeiner Matrise auf einent in die Südsee bestimmten Segelschiff anheuen baß es irgendwo Schiffbruch leiden würde. ,, Wo zit lassen, vom heißen Wunsch durchdrungen, das geschah, darauf fam es nicht an, solange es Wasser allseits umgab. Aber", fährt Banning eine gottverlassene Dertlichkeit war, die das fort, das Unglüd verfolgte mich." Der Schiff bruch blieb aus, man lief nur ,, interessante"

Sehnsucht nach unberührten Orten" nach

Ich möchte gerne einen so stillen Winkel haben, in welchem die Melodie eines roman- Langweile, aufgestöbert und brachte diese für Inseln an, wie Dahn   und Tahiti.  tischen Liedes irrt, gesungen von einem Mäd- einige Wochen in die Wohnung. Ich besitze en aus der Zeit der Literaten Madame de nicht die Kraft, um diesen neuen Gast einfach Stael und George Sand  .. vor die Tür zu sehen... Es geht nicht.

Ich suche eine Wohnung, meine Herren!

*

Du willst mich nicht verstchen, Mädchen! Zwar ist das Gejez über den Mieterschuh in Kraft und fein Mensch vermag mich meiner Wohnung herauswerfen, aber es hanien tann... Es ist einfach unmöglich! ibt Wohnungen, in welchen man absolut nicht

Jas

Sie ist sehr distinguiert und besser erzogen als alle meine Mitbewohner... Ich habe je­doch den Verdacht, daß die Langweile in bos­hafter Absicht das Bild des von mir geliebten Mädchens grau angestrichen hat, daß sie mir das Opernglas zerschlagen hatte und mit den Uhren im Komplott ist, die so hoffnungslos ticken, daß ich trotz dem Regen und der finste ren Nacht gezwungen bin, aus der Wohnung zu flüchten..

Gesetz bleibt Gesetz, und das Leben fordert Seinige... Es ist schwer, meine Liebe... Am Montag fam der Briefträger mit einem Ich habe zwar alle Bequemlichkeiten, elet oiden Brief. Hinter dem Briefträge: schlich sich trijches Licht, Badezimmer, Gas, ein Klosett, ein alter Bettler ein, der sich Kummer nennt. lles in der größten Ordnung. Und doch suche

eine Wohnung: ich ziehe aus, und zwar un­

bedingt. Die Urface?... Aber ich habe hundert

Er weinte, wand sich, bettelte, bis er end­lich bei mir verbl': b

Ter Kummer stellt mir das Geschirr zum

erfüllt, er wurde Zweiter Steuermann and Gast Endlich wurde ihm der Wunsch vieler Jahre auf dem Velero II., der ersten Dieseijach: mit elektrischem Antrieb an der pazifischen Küste. hr Eigentümer hatte sie für eine Entdeckungs­jahr: in die merikanischen Gewässer besonders bauen lassen. Hier war der Mann nach dem Herzen Bannings, der Besizer cines prachivullen Fahrzeugs, der Mann mit der Sehnsucht nach unberührten Orten. Die Jacht besucht unter underem Guadalupe, Clarion, Socorro  , Las Tres Marietas, Isabel, Carmen und San Josef, alles Inseln, die abseits der gewohnten Straße liegen. Teufelsrochen, Wale, Tinten­fische, Delphine, Seeschildkröten, Grotten und Söhlen, Schweins- und Schwertfische, seltsame Vögel, Salzseen, eine Feigenwildnis, die ganze Wunderwelt dieser untereinander verschiede nen Inseln schildert uns Banning in seinem besucht, San Blas  , Nayarit  , Tepic  , Manzanillo, Colima  , Guada­

Arjachen; oder besser gesagt, ich habe keine ein Mittagessen, macht mir das Bett und weckt Werk, Nach diesen Inseln des Nichts" werden ge, die logisch" einer Kritik standhalten mich des Morgens aus dem schweren Schlafe.

founte..

Ich kann doch keinesfalls gestehen,

Ich hasse ihn, aber meine Mitbewohner

daß der Grund, aus welchem ich meine Woh- hindern mich, diesen zu entfernen: Ein 3ast im lajara, Palmita, Mazatlan, La Paz  , alles Orte,

ung tauschen möchte

Doc

lann?

Meine

meine Gäste sind...

Gott im

Du lachst, Mädchen,... Wahnsinnige Ge­schichten?... Es stimmt, meine Liebe!...

deren Dasein nicht vom Fremdenverkehr ab­hängig ist und die das ursprüngliche Merilo zeigen, glückselig faul, glückselig arm, Merifo, wie es widerwillig aus dem Schlaf eines Jahr­hunderts erwacht. Seine Einwohner leben und

Ja, ja, die Gaste!... Du meinst, daß man unangenehmen Gästen die Tür schließen Cha, cha, cha!... Nein, meine Liebe! Heute nacht erhob sich der Schrecken von Gäste sind sonderbare Gesellen, die mich seinem Fauteuil und iproch zum erstenmal zu Begen meinen Willen besuchen und sich in meine mir. Zuerst habe ich nichts verstanden, aber jetzt lächeln. Sie lauschen dem ebenmäßigen Tröh Wohnung sogar durch das Schlüsselloch drängen. verstehe ich schon alles!... O ja, alles... Ich habe solche Gäste, die für ständig zu mir Welch verständiges, intelligentes und voraus- oder dem gelegentlichen Grunzen eines Schwei­

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Untermieter einzogen und nicht einmal sehendes Subjekt er ist! Nur die gläsernen, nes, dem Hahnenschrei und dem Quietichen

Einen Groschen Zins zahlen...

Inlängst fam zu mir mein stüchtiger Be­annier, der Schrecken, und machte sich's in mei Arbeitsstube bequem. Ich drohte ihm mit

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glopenten Augen... O, diese Augen!...

Ge fom so:

Ich konnte lange nicht einschlafen. Biom, Bernal hat nichts genütt! Ich schaue: Ta

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eines nackten Kindes. Sie pflanzen Korn und backen Tortillas; sie brauchen den Kopf, um Wasserkrüge darauf zu tragen; sie brauchen die Hände, um den Mücken zu wehren."

tem Browning, und denkst du etwa, daß er haben meine Mitbewohner alle Türen und Fen­bgetreten ist?... Aber wo! Er setzte sich in der f'ec reit geöffnet, ohne Rücksicht, ob es mir rung einer fast unberührten Natur, sondern auch finiteren Ede auf das Fauteuil und sißt. Wenn angenehm oder unangenehm ist.

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ausgeglotten Augen, die mich un­

Surch das offene Fenster schlich die Nacht

Nicht nur wegen der glänzenden Schilde­weil der Forscher als echter Humorist das Gro­teske und Bizarre an Menschen und Tieren er­

unterbrochen durchdringen, dann hols der Teu mit ihren jemtweichen Gelenker und mit einer fennt und wertet, ist dieses Werk wertvoll. Ur­Zoll er wohnen! Ich hätte ihm schon längst geräuibiosen Bewegung ein, wie der Flag einer fomisch z. B. Begegnungen mit dicen, schwer. Kugel Fledermaus legte sie sich mit ihrer sumoken

Men

ie Furcht vor einem Standal... Sofort fom Last cuf meine Graft

in den Schädel gejagt, wenn nicht

Beliven, und der Skandal ist da!!

lie mit Polizeihunden, Zeitungsreportern,

Brau

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Der Schrecken erhob sich von seinem Fau­teuil und, sich am Rande meines Bettes hin­

fälligen See- Elefanten, die aufrecht der größten Mann überragen. Der Zoologe der Expedition behauptet zunächst, diese Ungetüme hätten die Schlafgrippe, weil sie mit ständiger Müdigkeit

es lächerlich, aber wahr!... Du denkst viel jepend, erklärte er mir irgendetwas sehr lange zu kämpfen scheinen. Plötzlich aber reißt eins eicht, daß ich meine zweite Mitbewohnerin, die und fachlich...

Verzweiflung, dulden würde, wenn nicht Er sprach davon, daß ich als gut erzogener

der Tiere sein riesiges Mant auf, und die For­scher starren in einen gähnenden Rachen, der

die Furcht vor einem Standal?... Wie diese Mensch von dieser Wohnung ausziehen sollte, geräumig genug ist, ihre Köpfe zu schlucken,