wütenden Anprall noch fahräger gestellt wurde. Bei dem Gedanken, so zugrunde gehen su müssen, faßte beide eine Art Delirium. Vergeblich versuchten sie, sich an dem Haken festzuhalten; ihre blutenden, gequetschten Hände rutschten ab. Und dann überhäuften fie fich gegenseitig rait verzweifelten, ungerechten Vorwürfen, die der Sturm berwehte, ehe das Ohr des andern sie aufnahm. Wie gegen einen Feljen brandeie der Fluß gegen
Loppio.
Am Grabenrand, Wo einstmals wohl ein Unterstand, Blüht rot und üppiger denn je Der Klee...
Tort, hinter rostigem Stacheldraht, Vergoj vor Jahren ein Soldat In sommerlicher Zonnenglut Sein Blut...
Taß hier einst Krieg gewesen ist, Bereinzelt nur zu lesen ist,
Ta auf dem Krenz, dort auf dem Siein: Gedenke mein!
Die Züge rattern dran vorbei.
Ten Fremden ist es einerlei.
Man amüsiert sich ungestört,
Bis wieder einer Krieg erflärt. Thea Reimann.
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die Gondel und schleuderte Wolfen von Gischt| Morgen graute, wagte ein Neger, sich an dem in ihr Gesicht. Da löste der Senor Linares Stahltabel herabgleiten zu lassen, um die gewaltsam die Hand, mit der sich sein junges Laufrolle in Ordnung zu bringen. Da endlich Weib an ihm festhielt, fletterte nach oben und konnte Senora de Linares ans Ufer rüdfaßte das Kabel. Langsam, Griff für Griff, fehren. Halb von Sinnen ergriff sie die macht er seinen Weg zum Üfer. Eine Stunde Flucht, um den Mann nicht mehr zu sehen, dauerte es, bis er den Turm betrai. der sie für das ganze Leben erwählt hatte, dem aber der Mut fehlte, um Mitternacht bei ihr auszuharren, dort über dem todbringen den Fluß.
Mitten über dem Fluß, bis zur Brust in dem eisigen Wasser, klammerte sich die junge Frau an die Eisenstäbe der Gondel. Als der
die Bergänglichkeit alles Menschenwerkes tief zu empfinden. Gleich geblieben ist nur der herrliche Blick auf die schöngeformten Bergfetten, die in weitgeschwungenem Halbkreis die Tunisbucht und den Bahirasee umrahmen. Denn das alte Karthago war auch in seiner Lage einzig. Das Meer im Osten und Süden, zwei Seen in Nord- und Südwesten schlossen es ein. Und nur eine schmale Landzunge mit schmaler Einfahrt trennt den Bahirasee, der eigentlich nur eine zweite, innere Bucht der großen Tunisbai ist, vom Meere.
Von links grüßt Kap Karthago, um das so oft die Segel- und Rudergaleeren der Punierstadt schwammen, von ihren Kriegs- und Handelsfahrten heimkehrend; das dem ausfahrenden Hannibal den letzten Gruß zuwinkte, den heimtehrenden Hamilfar begrüßte.
Südlich von der Byrja liegen noch die Reste des phönifischen Kriegs- und Handel afens. Der innere, freisrunde soll die Kriegsflotte. der äußere, elliptische die Handelsflotte beherbergt haben. Sicherlich waren im Altertum beide viel größer, natürlich auch mit dem Meer verbunden, während sie jetzt von ihm getrennt sind. Vermutlich ich weiß wirklich nicht, ob die Herren Gelehrten diese private Ansicht teilen waren diese Häfen nur so eine Art Vorhafen. Ich denke mir, daß die eigentliche Stammflotte in dem heute Bahirasee getauften, inneren Meerbeden Schutz fand.
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Eigentlich sieht man nicht mehr viel von dieser Rivalin Roms. Und dennoch... Die meisten Ueberreste stammen ja von jenem zwei ten Karthago, das die Römer auf den Trüm mern der alten Phönizierstadt erbauten und das Was wir genau wissen, ist: daß zwischen fich in der Zeit der Imperatoren zur drittgröß diesen beiden äußeren Säfen die große Stadtten Stadt des Weltreiches emporschwang, bank maner hindurchging. Von der Byrja ostwärts ber günstigen Mittelmeerlage und der frucht- umfaßte sie die Landzungen und den Kriegs reichen Umgebung. Bekanntlich iöften sich dann hafen, den gewaltige Tore abschloffen. Flaubert die Bandalen( Genserich), die Byzantiner und schildert diese Tore und die Mauer, außerhalb die Araber in der Herrschaft über Stadi und derer die aufständischen Söldner lagerten, mit Land ab. Es läßt sich deshalb der Plan der anschaulichster Dichterkraft, und auch die drei alten Phöniferstadt auch nur in ganz großen engen, großen Straßen, die den beim Hafen Umrissen festlegen. Aber gerade das ist der Reiz gelegenen, menschensvimmelnden Marktplatz mit für jeden Menschen von einiger Phaniajie, diese der nach der Stadtseite offenen Burg verbanden. menschenwimmelnde, einzigartige Großstadt der p In meines Geistes Auge baute ich mir diese Phönizier im Geiste wieder auferstehen zu las- Straßen wieder auf, mit ihren fünf und sechssen, Welch eine Mahnung der Weltgeschichte ftödigen Häusern, den flachen Dächern in den bilden diese Trümmer! Tas Kriegervolt schlug grellen Farben des Morgenlandes leuchtend, wie das Handelsvolt, der Stahl das Gold. Hätte es die alten Autoren schildern. Ich sah sie beHannibal auf festeren Grund treten fönnen, lebt von der wimmelnden Schar der in Asiens hätte er das friegsgeübte Volt statt feiner hei lange Gewänder gekleideten, mit Geschmeide bematlosen Söldner nach Italien geführt, welch dedien Bunier und ihren Frauen und Sklaven, einen anderen Lauf hätte die Weltgeschichte wohl der Händler und Matrosen aller Länder des Mittelmeeres. Regulus und andere Gesandte Roms sah ich zur Byrja schreiten, Krieg oder Frieden in der Toga tragend. Hamillars Gärten( außerhalb der eigentlichen urbs) mit ihren Terrassen, Fischweihern und Springbrunnen, ihren Palmen und Orangehainen, suchte ich die Stätte, wo Hannibal zur Welt fam. Ich hörte und jah die aufständischen Söldner um die Stadt toben, sah dem Moloch blutige Kinderopfer bringen und die Priesterinnen der Tanis, der Lie besgöttin, um das Ideal tanzen dazwischen die holde Salambo, des großen Hannibal Schwester, mit den Mandelangen und zarten, goldberingten Fesseln. Und zuletzt den großen, den letzten Kampf! Stürmt da nicht Scipio Africanus mit seinen Legionen die enge Straße hinan, in der jedes der burgartigen Häuser zu einer Festung wird, von der selbst die Weiber,
genommen?!
Wer Salambo" fennt, folgt hier gern den Spuren Flauberts, der mit glühendster, farben schwangerer Einbildungskraft nach den vorhandenen Quellen diese Stadt wieder vor uns auf gebaut hot. Zwei Bunfte stehen noch heute fest: die Byrja, der Burghügel, die Afcopolis der punischen Metropole, und der alte phönifische Hafen.
Auf diesem Hügel, auf dem sich jetzt die bom Kardinal Lavigerie erbaute Kathedrale er heb:, standen einst die Tempel des Motom und des Sonnengottes Baal, auf deren Trümmern die Römer dem Aestulep einen Heilt apel er bauten auf einem sechzigstufigen Unterbau. Ein Stüd Mauer einige Steine und Inschriften: das ist alles, was übrig blieb. Man braucht fein Marius zu sein, um angesichts diefer Trümmer
diese üppigen Asiatenfrauen, in Verzweiflung und höchster Not Steine und Feuerbrände hin= unterwälzen und sich zuleßt, in die Tiefe sprin gend, den Tod geben? Dröhnen nicht die chernen Drommeten und-—?!
Nein nur der eintönige Gesang eines arabischen Hirten, der seine Herde weidet, und das ferne Rattern und Brausen der„ Elektrischen", die von Tunis nach Goletta( Station Karthago) führt.
Chidher, du ewig Jungerich frage dich: ,, Was wird sein, kommst du nach abermals fünfhundert Jahren desselbigen Weges gefahren?"
Sturm im Wafferglas.
Da war plötzlich ein neuer Bubenkopf. Die Nachbarschaft stellte es mit Staunen fest. Wenn es ein junges Mädchen gewesen wäre, hätte man vielleicht gar keine Notiz davon genommen. So aber war es eine Fran, eine verheiratete Fran jogar. Sie hatte drei Kinder, war schon über dreißig Jahre alt und hatte immer als tüchtige und züchtige Hausfrau gegolten. Und noch dazn das schöne Haar...
Es war aber noch aus anderen Gründen ein ganz besonderer Fall. Der Ehemann hatte es nicht gewoll: und schärffte Maßnahmen ange= droht! erzählten sich die Nachbarinnen. Und während er einige Tage auswärts war, ging fie hin und ließ sich den Zopf abschneiden. So etwas war allerhand.
Die Nachbarschaft spaltete sich in zwei Lager.„ Sie liebt ihren Mann nicht. sonst hätte sie sich ihr Haar nicht abschneiden lassen", sagten die einen.
,, Wenn er sie wirklich lieb hätte, würde er ihr jeden Wunsch erfüllen, also auch diefen", fagten die anderen.
Die Ehe würde nun zerstört sein, das stand fest. Er würde sie hinauswerfen, hatte er gefagt. Er hat sogar das Recht, sich scheiden zu lassen, jagten ganz Kluge.
Man war gespannt, wie die Sache enden würde.
Am anderen Tage sah man den Zurüdgelehrten mit seiner bebubikopften Gattin in schönster Harmonie spazieren gehen. Nichts war geschehen.
" So sind die Männer", sagten die einen, « fie sind an die Ordnung gewöhn; und an das gute Essen."
Die anderen aber lächelten verständnisvoll. G G.
Die Götter lachen. Bon Frank Crane( New York). Die Götter lachen. Gewisse Dinge auf unse rer Erde sind auch darnach.
rol, der Manager des amerikanischen ErfriVor einiger Zeit erzählte mir Johnny Carschungspavillons in Nizza, von einem Abend, den er in einem der vielen luxuriösen Reſtaurants dort verbrachte, daß ein gewisser russischer Großfürst die Rechnung für ſein Abendessen und die dazu gehörigen Weine mit rund fünfhundert Dollars bezahlte.