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hinaus vor die Türe und sahen hinauf zu dem Himmel, an dem jetzt Sterne kamen. Es hatte zu schneien aufgehört. Wir sind Die ältere Frau strich ihm jachte über wieder hineingegangen und baben angesto­das Saar, und die Müllerin legte ihm hen darauf, daß das neue Jahr für alle ein Stuchens gutes werden solle. Nicht lange danach ist wieder einer vom Zuge gekommen und hat gesagt, die Strede wäre wieder frei und wir könnte ten fahren.

boll.

Ja, nun hätte ich erzählen müssen", Die Fünf sind mit mir ins gleiche Abteil sagte Herr Sabamud, doch es war wohl gestiegen, aber gesprochen haben wir nicht ebenso gut, daß es damit nichts wurde, denn mehr viel. Ganz still find wir in die Nacht draußen begann die Turmuhr zu schlagen, hineingefahren. dem Morgen und dem neuen zwölf Schläge, Mitternacht und die Glocken Jahr entgegen. Ich habe keinen von ihnen der kleinen Kirche läuteten, und wir gingen wieder getroffen."

nehmen Sie mir's nicht übel, künstliche Ge- tot, der Vater im Gefängnis. Jetzt gehe ich chichte, weiß ich nicht. Bei mir war das ganz zu einem Mutterbruder. Vielleicht wird's da einfach. Ich war Schiffsjunge und auf mei- beffer." ner ersten Fahrt nach Südamerika   gekom­men und hatte das gelbe Fieber gekriegt und lange brüben im Krantenhause gelegen. Ich fonnte erst spät im Jahre auf einem fremben schnell zwei dicke Stüde   braunen Schiff nach Europa   zurüd, nach Frankreich  , hin und goß ihm das leere Glas und von da bin ich mit der Bahn auf der Station, die unserem Dorfe die nächste ist. gerade am Silvesterabend angekommen und burch die Nacht gegangen und war furz vor Mitternacht an meines Vaters Hause. Ich konnte durch das Fenster sehen. Da faßent die beiden Al'en am Tische und die Mutter weinte. Wie ich ans Fenster geflopft habe und sie mich sahen, haben sie geschrien und gemeint, es fei mein Geist, denn sie hatten Teinen Brief bekommen von drüben und ge­dachi, ich wäre tot. Aber, wie ich nachher bei meiner Mutter gefeffen babe und von ihrem guten, felbstgebadenen Kuchen gegessen, fa, das ist wohl die schönste Silvesterfeier ge­wesen, die ich erlebt habe."

Die Blonde lachie: Bei mir ist's nicht gar so lange her. Vergangenes Jahr ist es am schönsten gewesen. Wir haben Blei gegos fen, das tun wir immer, um zu sehen, was das neue Jahr bringt ja, da habe ich mir ein rundes Ding gegossen, durch das man den Finger steden fonnte, und alle baben gefagt, es wäre ein Ring" fie faben auf den glat­ten Goldreif an ihrer Hand, und am nächsten Tage hat mir der Hans den da ge­bracht, na, und nächste Woche heiraten wir."

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Meine Neuiofrsfreuɓbe.

Von Karl Ettlinger  ( München  ).

Dieses Jahr habe ich eine große Neu- lein Stedenbleiber vor ihr auftrete, so trete fie jahrsfreude erlebt: Man hat mich aus dem aus dem Verein aus; Frau Tratschenberger dramatischen Klub Souffleurkasten", deffen wiederum erflärte: wenn fie in ihrem Bufett stellvertretender Vorsitzender ich bisher war, abermals ein Vergißmeinnicht weniger friege binausgeworfen. Das heißt, hinausgeworfen" als die Pipierich. dann dürfe ihr Mann nie ist eigentlich zuviel gesagt, sondern man hat mir bloß einen Brief geschrieben, ich sollte mich nicht mehr unterstehen, mich jemals wieder in dem Verein bliden zu laſſen, ſonſt könnte ich was erleben. Daraufhin habe ich meinen Austritt erflärt.

mehr in den Verein! Herr Meier VII fagte: während seines Vortrages müsse der Saal ver­dunkelt werden und bei dem Wor: Ha! müſſe plötzlich grünes Licht werden; die Pipseria ihrerseits: es dürfe in den Saal höchfiens 9 Grag Celsius haben, sonst halte ihr Wald­Ja hatte nämlich das diesjährige el- born feine Stimmung; Herr Allesverpayer sterfränzchen mit Damen  " zu arrangieren. meinte: er brauche für seine Zauberkunststüde Eigentlich waren wir eine Kommission von einen vierzehnedigen Tisch mit sieben Beinen. fünf Röpfen, aber die anderen vier Köpfe find- und ich fagte jedem: Wird besorgt!" und nie zu den Sizungen erschienen. Bielleicht warf den Bettel mit den Notizen ins Feuer. paßte ihnen die Zeit von zwei bis vier Uhr Die Programmfrage war somit erledigt morgens nicht. So blieb die ganze Arbeit an und ich hatte nur für die Tombola zu sorgen. mir hängen. Getren meinem Grundsave: Alles Ja schrieb also den Mitgliedern, fie möchten der Reihe nach", verschickte ich zunächst Einla Gaben stiften. Wenige Tage später fah meine dungskarten an die Mitglieder: das Silvester Bude aus wie ein Trödlerladen. Siebzehn zer­frängden fände am 31. Dezember in unferem brochene Aschenbecher, ein Photographicalbum werten Bereinslofale statt, unb wer eiwas vor- mti faputtem Verschluß, eine Punschbowle mit tragen und sich sonst unangenehm bemerkbar einem Vierteldugend dreierlei Gläser, eine machen wolle, möge sich bei mir melden. Schillerbüfte ohne Nase und lanter solche Soft­

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Die ältere Frau mit dem mageren, stil len Geficht, sah mit einem guten Lächeln auf die Junge: Dann fann es vielleicht im nächsten Jahre zu Silvester eine Kindtaufe geben", jagte fie schalfhaft. Vielleicht sollte ich von so etwas nicht reben, aber es paßt zu dem, was ich erzählen will. Mein schönster Silvesterabend ist der gewesen, an dem ich die größten Schmerzen und die größte Angst meines Lebens getragen babe. Ich war ein Da tam zunächst das Fräulein Bipferich barkeiten. Lange schwankte ich, welchen Weri lediges Mädchen und sollte ein Kind bekom und verseßte mir die Mitteilung, fie werde das gegenstand ich als ersten Preis nehmen sollte; men von einem der schlecht an mir gehan herrliche Tongemälde Großmütterchen" aufließlich entschied ich mich für den naſeulofen delt hatte. Er hatte gefagt, er wollte mich dem Waldhorn blasen. Das bläst sie bei jeder Schiller, weil wir doch ein dramatischer Klub beiraten, und als es mit mir fo weit war, Bereinsfestlichkeit, und jeder ärgert fidh, was find. fft er babongegangen in die Fremde and hat dieses Großmütterchen" für ein langes Leben So fam langfamt der 29. Dezember heran, nichts mehr von fich hören lassen. Meine bat. Wher weil Fräulein Bipferich die Nichte und plöglich tauchten auch die anderen vier Eltern haben mich auch nicht haben wollen. unseres Ehrenmitgliedes Gschaftlhuber ist, muß Rommissionsköpfe bei mir auf Sie verkündeten Da bin ich bei einer fremden Frau gewesen mir: im Bereine herrsche große Misstimmung und am Tage vor Silvester haben die man fie blasen laffen, was sie will. Schmerzen angefangen und find die ganze Dann fant unser Mitglied Meier VII, der gegen mich, weil ich so eigenmächtig sei und der Nacht hindurch und den ganzen nächsten Tag bei unseren Aufführungen immer die Böjevid Serr Baßquetscher sei mein Todfeind, weil ich hindurch gegangen, und die Hebamme haiter unb fomischen Helbenbäter spielt. Er hat ihn nicht aufgefordert hätte, wieder einmal fein gefagt, fo schlimm wie bei miz, wäre es fel cine glänzende Mimik in den Händen, und fei- Bosaunenjolo Elfenveigen" zum besten zu ge­fen. Aber furz vor 12 Uhr haben die Schmernen Sprachfehler macht ihm so leicht fein ben. Außerdem müsse es unbedingt so einge­gen aufgehört, und ich habe mein Kind Schauspieler nach. Wie wir neulich die Räu- richtet werden, daß Fräulein Kropfbeißer beim freien hören, ganz leije, gan; fein, aber ber" fpielten als Einafter, weil die Damen Bleigießen ein großes Hers gieße, weil das in gehört habe ich es doch. Und so glücklich bin nachher langen wollienda machte er den dem Damentoaſt des zweiten Schriftführers i nie wieder gewefen wie damals, als ich alten Moor. Und wie er aus dem Hungerturm Dorfäme. Und dann hällen in der letzten Mi­wußte, da farei me'n Kind. Ich habe nach heraus jammerie, wie sehr ihn hungere, da fiel nute noch fünf Mitglieder einen Prolog gedich her bart für sie arbeiten müssen, es st näm die Senlijſe un, und man sah den alten Moor tet, und ich möchte das ins reine bringen. lich ein Mädchen gewesen, aber fic ift gut bei einer Maß Bier und einem Mordsnieren­groß geworden, und jetzt ist sie verheiratet braten. Das war bisher sein größter Erfolg. and hat zwei Buben und ist glidlich und ist gut zu mir."

Da schlug ich mich vor den Stopf: will alles in der Welt auf das Blek zum Blei­gießen habe ich ja ganz vergessen!"

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Ajo Meier VII veriraute mir an, er werde das Bied von der Glode" als Melodram Die vier Köpfe in Kommission schauten Die Frau schwieg. Wir blidien alle auf vortrogen mub ebentuell gebe er noch die Obyj- einander an: Wenn man fich auf Sie verläßt!" ben fenen Jungen, an dem nun die Reige fee out. Und weil er der Sohn von den alten Einer meinie: Daß die Musie nur nicht wie des Erzählens war. Er ja uns nicht an, Meier ist, der uns immer das Del für unsere ber so viele egotische Tänze spielt! Wöglichst Barrie auf den Boden und jagte furz: ch feenhafte Nampenbeleuchtung gratis gibt, viele Walger!" Da schlug ich mich auf die anders habe noch keinen Lepiejahresabend gehabt, fonale ich nicht mein ſagen. Seite meines Kopjes: Sch hab' ja ganz ver­ber so gut war, wie der heut. Ich habe noch Nach und nach Zamen fait jämtliche Mitgeffen, die Tanzunfit zu bestellen!" nie babei im warmen Zimmer mit anderen glieder und Mitglieberinnen zu mir, und als lud daß nicht wieder so unglaubliche Zu geseffen, habe noch nie so schönen Kuchen und das angemeldete Programm überfah, schätzte stände in der Garderobe herrschen!" ließ sich i es auf 769 Stunden und 14 Minuten. Und Ser dritte Kommissionstop bernehmen. Bieber alle wollten im ersten Teil brankommen. Das eine Garderobefrau mehr!" Nun, diese Benter. Fräulein Chrenreißer sagte, wenn das Frau- kung ließ mich kalt, denn um die Garderobe

foroas Gutes zu trinken gehabt. Bei uns zu Hause war imuter Unfrieden und Streit, Schmuz, Kälte und Hunger. Die Mutter ist