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hatte ich mich überhaupt noch nicht gekümmert.| den Wirt zu benachrichtigen, und das Lokal war während ihre Eltern, Frauen und Kinder vor Auch nicht um die Verlängerung der Polizei- andertveitig vermietet. Es war darin der Sil- Hunger daheim umfommen. stunde. befterball bes Schornsteinfegerlehrlingsvereines Das ist Krieg!

Und jetzt haben sie mich aus dem Verein hinausgeworfen. Nämlich, wie die Gäste kamen, da konnten sie nicht in den Saal, weil ich vergeffen hatte,

Rauchitis", und ich habe mich dort großartig Oder: In ein Band eindringen, den Mann, unterhalten. Freilich, so glänzend wie mein Silber fein Haus verteidigt, erbürgen, die Wohn­vefterkränzchen war es nicht vorbereitet. So häuser der Armen und Elenden, die fein Brot was will eben verstanden sein!

Gecinte Not.

Von Anne Mone.

Bitternd fauert der kleine Bogel   auf dem Fenstersims, hungernd und frierend. Die schwarzen Aenglein lugen sehnsüchtig durch die Scheiben. Beise lopft der Schnabel an das Glas, doch niemand achtet darauf. Drinnen reißt der Junge die Tür auf, stürmisch fliegt der Ranzen in die nächste Ece. Suh, Mutter, beut ist's aber falt"... ruft er der Frau zu, die eben die dampfende Suppe auf den Tisch stellt. Echon kommt Bater beim, hängt bedächtig den Belzmantel an den Nage! und nun sigen sie nieder zum Mittagessen.

Es flingelt draußen. Der Knabe öffnet, doch rasch hört man ihn die Türe wieder zu schlagen, wie man ihn gelehrt. Ach, wißt ihr, es war nur ein Arbeitsloser, er wollte mir er­zählen, daß seine Frau frank sei und die Unter ftügung nicht ausreiche, aber das ist ja immer dieselbe Geschichte. Und mit den Beinen hat er fo fomisch gewadelt, ihr fagt ja immer, das machen sie nur so"... Niemand antwortet, faum hören die Eltern, was das Kind erzählt. Alltägliche Dinge haben feinen Anspruch auf Interesse.

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Brust. Er schreitet mutig aus, bis die müden Beine verjagen. Eine Band winkt zur Raft und erschöpft sinkt er nieder. Und während ihn die Schwäche übermannt und der Schlaf die Lider schwerer und schwerer macht, denkt er nur noch eins: Ausruhen, ach ausruhen, nur ein paar Minuten."

Die Dämmerung steigt nieder, der Abend naht. Eisige Kälte friecht aus der Erde empor, sternentlar funkelt der Winterhimmel. Rable Zweige reden sich wie hilfesuchende Arme in die Luft und durch die dünnen Kleider des Man­nes legt sich mit frostiger Hand der glitzernde Reif.

So finden ihn am Morgen die Menschen Mit einer Hand umfaßt er den toten Vogelleib, die andere ruht zur Fauft geballt in der Tasche, in ohnmächtigem Schmerz

Gellende Anklage gegen eine grausame Menschheit durchdringen versteinerte Herzen. Rüttle ihr Gewissen wach. Lehr fie lindern fremde Not, daß sie nicht falt, gleichmütig am Leid des Nächsten vorüberschreiten. Dann lehe zurüd, was längst verloren ging: Der Glanbe an die Liebe.

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Am Rande des Jahres. Von Erich Grisar  .

Ein Jahr verging wie ein trüber Tag, Der leine Freude brachte.

Ein Jahr beginnt wie dunkle Nacht, Die auf den Morgen wartet. Furcht hämmert in den Hirnen: Zukunft?

So bang, so schwer ist dieses Fragen. Da horch!

Ein wilder Schrei reißt alles mit, Das sich im Dunkeln buckte, Und rund die Erbe zittert. Das ist das Proletariat,

Das Not und Hoffnung, Kampf und Sieg, Zu Riefenheeren schweißte,

Die ans Bergangenheit dunkel und schwer Froh in die Zukunft schreiten. Der Fahne nach,

Langsam schleich: der Invalide hinaus. Daß man sich an diesen Empfang nie gewöh­nen kann, der sich doch gar so oft wiederholt. 0000000 Ja, ja, des Vaterlandes Dank ist euch ge­wiß"... Bor dem Fenster bleibt er einen Eugenblid stehen und entdeckt das hungernde Böglein. Komm her, du fleine: Leidensge­fährte, haben fie dirs ebenso gemacht wie mir?" Er öffnet still bie Hand, greift behutsam nach bem Vogel, der sich sahut umfassen läßt, die fleinen Augen schauen zutraulich von der Seite su ihm empor, als wollten fie ihm zu verstehen geben, daß man sich vor ihm nicht zu fürchten brauche. Der Mann wirft einen Blick durd) die Scheiben: Siehst du, fleiner Vogel, so fül­len fie ihren Magen, aber uns fieigt großer Hunger in die Knochenarme, so wärmen sie den eigenen Leib und lassen uns vor Kälte jittern. Warunt bliebst du bei ihnen, fieiner Vogel, als beine Kameraden fie verließen, um in ein besse­res Band zu fliehen? Glaubiest du, sie würden es dir tanden und sich an deinem lieben Ge­zwitscher freuen? Sieh, ich schüste ihnen einft Gesundheit, Heimat, Leben, nun bin ich arm und frant, sie kennen teine fremde Not, solange fie felbst nicht darben. Menschenliebe??? Komut leiner Bogel, id) will dir zeigen, wo Menschen liebe wohnt, meinem Franken Weib bringe ich bich, sie wird hegen und pflegen, komm, Vög­lein, fommt, wir wandern einen weiten Weg" Seife streichelt thn die vor Kälte rote Hand. fich versammeln, Tag und Nacht marschieren, Noch einen legten Blid wirft er durch das Fen- ohne Nuhe, ohne zu denken, ohne zu lernen, fter und in der Tasche ballten sich bie Finger und ohne aut lefent, feinen Menschen zu etwas gur Fauft. Jur dentigt uns und es rühr nüßlich sein, in Schmuy verfaulen, im Schlamm euch nicht, ihr dünft ench einwandfrei und ohne legen wie ein Vich, unausgesetzt, stumpisinnig Heh! und steht doch gar so tief, oh, wie taj euch dahinleben, Städte plündern, Dörfer anzünden, ich verachie, ihr fatten Selbstzufriedenen"... Völler ruinieren, beim Zusammentreffen mit einem anderen gleichen Haufen menschlichen Fleisches sich auf ihn stürzen, das Blut in Strö men bergießen, die fotige, blutgetränkte Grde mit gerfesten und burgheinandergeworfenen Menschenleibern bededen und Berge von Beichen aufhäufen, deren Hände und Beine weggerissen und deren Gehirne versprißt, ohne Nußen für fentand; trepieren in einer de bes Felbes,

Bärtlid birgt er den Bogel unter dem dün en Rod und ble Gedanken eilen voraus zu seinem rapferen Weib, bas Baglos felbet. Wie wird fie fich freuen, wenn er nicht mit leeren Händen kommt, schon sieht er das Böglein auf ihrer Dede fipen. Foft vergißt er für Turze Zeit bie brüdenden Sorgen und fühlt glidlich den Schlag des einen Vogelherzens an feiner

Die auch im neuen Jahr wir Der Welt zum Troh

Ganz wie im alten weitertragen!

Was ist Krieg?

mehr haben, in Brand steden, die Einrichtungs gegenstände zerbrechen, die Kleineren Gegen stände stehlen, den Wein in den Kellern saufen, hen Reft ausrinnen laffen, die Frauen und Mädchen, denen man in den Straßen begegnet, vergewaltigen, Millionenwerte vernichten, hin ter fich unsägliches Elend und die Cholera zu­rüdlassend: Das ist Krieg!

Guy de Maupassant  . Was mancher nicht weiß. Das einste Buch der Welt. In Moskau  wurde fürzlich in einem Antiquariat ein felte­ner Bücherfund gemacht: ein Bibliophile ent­deckte die gesammelten Fabeln des bekannten russischen Fabeldichters Krylaw, die im Brief­markenformat herausgegeben waren. Das Buch, eines der fleinsten Bücher der Erde, ist vor fünfzig Jahren erschienen.

Die Fische haben mit einer großen Menge Varasiten zu fämpfen. Der bekannteste davon ist die Karpfenlaus.

Der Nal ist in allen Flußgebieten, mit Ausnahme des der Donau  , zahlreich verbreitet. In die Donau   ist er seit einigen Jahren ein­geführt worden und wird da nur vereinzelt ge­fangen. Der Lieblingsaufenthalt des find tiefe Gewässer mit schlammigem Unter­grund, er wird aber auch in Bächen, Flüssen und Seen vorgefunden. Er wird bis 1.5 Meter lang und bis 10 Pfund schwer.

Der Sündenbock" entstammi dem 3. Buch Moses  , wo es heißt, daß von zwei am Altar aufgestellten Ziegenböden der eine als Opfer geschlachtet, der andere durch Handauflegung seitens des Hohen Priesters mit allen Sünden des Volkes belastet, in die Wüste zu treiben fei. Mit Sündenbod bezeichnet man daher je­mand, der anderer Schulden zu büßen hai  .

-Als Begleiter von Pianeten sind bereits 25 Monde entdeckt worden. Die Erde hat einen Mond, der Mars zwei, der Jupiter   acht, der Saturn neur, der Uranus   vier, der Neptun  einen. Auch die Venus soll einen Mond haben, boch ist dieser noch nicht entdedi. Der Merkur  bat feinen Mond.

Naiten gibt es erst seit 300 Jahren in Europa  , sie sind aus Asien   eingewandert.

Der Stoff des Wespennestes besteht aus Holzfajern, die von alten Bäumen gesammelt und mit den Speichel der Tiere bearbeitet wer den. Der Stoff wird in fleinen Kugeln ins Nejt gebracht und dort ausgearbeitet.

Der Zigarettenverbrauch in Deutſchland   ist ungeheuer gewachsen. Fut Jahre 1913 wurdens 12.4 Milliarden, im Jahre 1920 20 Milliar Wenn einige hunderttausend Mann ſtarten, im Jahre 1924 25.8 Milliarden und im Jahre 1925 29.8 Milliarden Zigaretten ver­raucht. In der gleichen Zeit stieg der Berbrauch an Rohtabak pro Stopf der Bevölkerung von 1.51 Stilogramm auf 1.78 Kilogramur.

In Deutschland   braucht der Mensch durch schrittlich jährlich 15 Pfund Salz.

Die Kanalen in Bolynesien verabscheuen Suder und gejüßte Speisen.

Eine Reise mit der Schnellpost im Jahre 1831 von Berlin   nach Köln   beanspruchte brei Tage und brei Nächte. An Fahrgeld wurden für die Person 27 Rthr. 12 Sgr 8 Vig. ech­ben. Dreißig fund Gepäck wonde unentgeltli befördert