Feierabe

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Mr. 2.

Das waren drei Kerle: Jim, Joe und Jad. Sie fonnten lügen, daß sich die Balken bogen. Einer log den andern fnod out.

Joe und Jad erzählten einander immer wieder das Histörchen von der Gründung San Franzistos, des kalifornischen Neu­vorts. Als sie eines Tages frühmorgens im naffen Präriegras lagen, fragte Joe:

,, Was machen wir heute vormittag?" Jad sann daraufhin eine Weile nach und gab dann zur Antwort:

zisko

Weißt du was, gründen wir San Fran­

Damals war nämlich dort, wo heute die imposante Wolfenkraberstadt liegt, nichts anderes als unwirtliches, hügeliges Gelände.

Jad beschäftigte sich eine Weile mit dem Vorschlag Joes und sagte dann abschließend: Schön! Aber was machen wir nach mittags?"

Diesem Dialog dankt San Franzisto feine Gründung.

Unterhaltungsbeilage.

Jim.

Bon Jack London  .

1928.

Als Little Jerrytown wieber zurüdiam Du Schwindler, du haft mich zum Besten gehalten! Ich bin Little Jerrytown. Ich habe mich blog verkannt, weil ich mic verkleidet hatte..." Jeht weiß ich ganz ge nau, daß ich Little Jerrytown bin...", war Joe längst über alle Berge.

Wer das glaubt, wird felig Aber den Vogel schoß Jim ab, der Dritte im Bunde.

Gott  , das fommt vor. Er hatie damit bloß| einem einfachen Gebot der Nächstenliebe und darauf losbrüllte: Rechnung getragen. Er wollte einem seiner Kollegen, der gerade den Banktresor aufs Korn genommen hatte, die inhevolle Schweizarbeit ersparen und war ihm aus diesem Grunde zuvorgekommen. Aber der Kollege hatte abfolut kein Verständnis für Joes altruistische Tat, fluchte, anstatt dank­bar zu sein, und hezte die Polizei auf seinen Brancheangehörigen. Bald war ihm der ge­finkelteste Detektiv Amerikas   auf der Spur, nämlich Little Jerrytown, der infolge seiner vielfältigen und raffinierten Berkleidungen, unter denen er sich seinen Opfern näherte, der amerikanische   Fregoli genannt wurde. Little Jerrytown war eine Koryphäe in seinem Handwerk. Gerade dann, wenn man sich vor ihm sicher glaubte, tauchte er plötzlich auf, wie aus dem Nichts geboren, und nahm den Nebeltäter ohne viel Federlesen fest. Auch vor Joe stand er plötzlich, der Meisterdetektiv, in einer Maste, hinter der fein Mensch Little Jerrytown vermutet hätte. Und sprach den überraschten Dieb an:

Hören wir einmal, was Jim erzählte: Auch Jim hatte eines Tages den Tresor eines Bankhauses ausgeraubt. Das ist nichts Absonderliches, denn Geld ist eine Angelegen heit, die jeder Mensch brauchen kann. Wer die mühevolle Arbeit eines Schränkers em mal beobachtet hat, wird beſtätigen, daß sich ein solcher Mann sein bißchen Geld int Schweiße feines Angesichtes schafft. Jeden­falls ist seine Arbeit gefahrvoller und mühe boller, als die eines Bankdirektors, dessen Tätigkeit sich in der einzigen Frage erschöpft: Wie mehre ich mein arbeitsloses Einkommen? Also Jim hatte als ein Mann, der sich mit Bagatellen nicht abgibt, zehntausend Dollar an sich genommen und war damit über Land gegangen... Aber unterivegs plagte thn das Gewissen und mahnte ihn, den Raub wieder an feinen Ort zurückzutragen. Jim fämpfte mit seinem Gewissen, fämpfte und unterlag schließlich nach einem heroischen Kampf. Also entschloß sich der reuige Sün­der, einen Rechisteistand aufzusuchen, der als die Angelegenheit in Ordnung bringen sollte. Tomas Viller, der Rechtsbeistand, war ein jovialer Herr und galt als em Mann der Tat, der seine Pappenheimer fannte. Dieser Manu fragte unfern Jim:

Lieber Freund, ich verhafte dich!" Aber Joe war diesmal gefinfelter als Little Jerrytown und fragte gelassen:

der

Wer sind Sie eigentlich?" Little Jerrytown!" gav daraufhin Deteftiv zur Antwort und glättete feinen fransigen Patriarchenbart, der dem Opfer sein wahres Gesicht verbergen sollte.

Joe brauste auf: Was, Sie haben den Mut, sich Little Jerrytown auszugeben?"

Das ist doch interessant, nicht wahr? Jad will übrigens vor Jahren einmal Schauspieler gewesen sein. Irgendwo am Indischen Ozean. Ja, richtig, er nannte sogar den Namen des Theaters, an dem er enga giert war. Wenn ich nicht irre, hieß der Mu­fentempel schlicht und einfach Bambus­theater" und lag hinter Allahabad   oder Jey­pore. Das Interessante an diesem Theater war, daß der Souffleur des Ensembles, das fich eines Tages auf einer Gastspielreise durch das Innere Birmas befand, von einer Pantherfaße angefallen und mit Haut und Haar vertilgt wurde. Traurig, aber wahr. Guter Rat war also tener. Der Radschah von Birma   war geladen. In Erwartung der großen Galavorstellung drängte sich das Volt ver den Toren des Theaters. Und das En­semble ohne Souffleur! Aus diefer Verle­genheit half Jad, der immer einfallsreiche Jerrytown nahm den Spiegel und jah Jad. Er ließ sich furzerhand mit Neuyork darin eine Frage mit einem wallenden verbinden und die Stichworte telephonisch Patriarchenbart, die ihn aus der Fassung bringen. Die Vorstellung nahm daraufhin ihren Anfang, und der Radschah von Birma applaudierte, als wäre er Claquer an der Pariser Oper gewesen.

Aber auch Joe hatte sich einmal die Sporen verdient. Das war so:

Joe ha'te einmal, als er als Tramp über Land ging, ein Bankhaus ausgeraubt, irgendwo in Teras oder Arkansas  . Mein

Little Jerrytown war paff. ,, Unerhört, dieser Schwindel! Hier nehmen Sie einmal meinen Spiegel und dann sagen Sie mir noch einmal, daß Sic Little Ferrytown find!"

brachte.

du

Sag' einmal, Freundchen, wieviel haft denn an dich genommen?" Jim jagic gefaßt:

Zehntausend Dollar..." Nicht mehr?" Nicht mehr!"

ba, ich bin wahnsinnig geworden!" tobte Little Jerrytown, der Meisterdetektiv. ,, Und wieviel hast du in der Kajje_zu­ Das sind Zwangsvorstellungen... Entrüdgelaffen?" fragte jest Mr. Willer kon schuldigen Sie vielmals, aber ich bin nicht zilian; und schaltete eine große Atempause Little Jerrytown, sondern ein anderer. Ich ein. Jim dachte nach. weiß zwar im Augenblick nicht, wer ich biu, Ich glaube, zwanzigtausend Dollar..." aber ich werde schon darauffomnicu..." war die fachliche Antwort. Und ging feiner Wege. Hm, hm!" sagte der freundliche Herr