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Gesandtschaftswache in Beting Dienst getan hat, Betrug, und erst draußen treten sie der Wirk­ein Dudelsackpfeifer eines schottischen Highland- lichkeit gegenüber, der Wahrheit des Lebens: regiments und ein Borgesetzter aus der österrei- Der Wohnungsmiete, den Abzahlungen und den chischen Hartschierleibaarde. deu Valadinen der Kindertwagen, der Arztrechnung, den zerrissenen Habsburger, find Zuschauer. Seidenstrümpfen

Einen Scheit?"

Nein, versetzt der glückliche Bater, Vampyr!"

einen

sehen. Und lassen Sie sie nicht in die Nähe eines Buges nach dem Westen kommen. Hier ist voll. Wiedersehen."

Eines Tages lese ich in der Zeitung, daß Balda Valkyrien angekommen und die Presse Im Umkreise fiben auch ein paar Frauen.. Die Statisten haben ihre eigene Sprache, in Christies Hotel empfangen hat... Die eine fantafilche Brinzeffin( behauptet fie felbft sie drüden sich stets in Filmklang aus. Zwei Dame mit dem merkwürdigen Namen behauptet zu fein), ein leines chinesisches Singson Girl Männer treffen fich im Atelier, und der eine den Reportern gegenüber, fie wäre Dänin und und eine nicht gang junge Dame von recht ge- erzählt dem andern, daß seine Frau etwas hätte die Hauptrolle in vielen däntschen und wöhnlichem Aussehen. Sie ist jedoch die Inter - Kleines bekommen hat: schwedischen Filmen gespielt. Man erzählt fer­effanteste. Ihr Name ist Frankie Baillen, vor ner, daß fie, ursprünglich Tänzerin, mit einem 25 Jahren war sie das berühmteste Chormädchen Baron von Dewit( andinavischer Uradel) ver­in New York und stand als Nr. 1 auf dem lin­heiratet gewesen und als schönste von 60 000 Ten Flügel des Chors in Weber und Fields Ich bin gerade bei Paramounts im Büro, dänischen Frauen in einem vom König felbst Operettentheater. Das Mädchen mit den ich als aus New York angerufen wird. Die veranstalteten Schönheits- Wettbewerb außer nen Beinen hieß fie in den Reklamenotizen. Stimme am andern Ende des Kontinents sagt: wählt worden sei! Valda Valkyrien überlebt als Sie verdiente 300 Dollar die Woche, was für Hier ist B. A Holmes. Ich suche einen Job Sensation nicht die nächste Nummer der Zei­eine stumme Person einen Reford bedeutete, für meine Frau beim Film. Sie ist brünett und tung. Sie füllt morgens eine Spalte, bis zum und ein Drittel ihrer Gage ging für das B- fünf Fuß, drei Zoll und..." Abend ist sie vergessen, und am nächsten Tag Heiden der hübschen Beine mit Seidentrikots, Paramount erwidert: Dieses Gespräch hät- fann auch sie anfangen, sich vergeblich abzuheben, die sie hoben, darauf. Die Beine waren Säulen, Sie sich sparen können. Schicken Sie ihre zu hoffen, zu verhungern, eine von den 18 000 die das Theater irugen. Frankie Bailey zeigte Frau in eins von unsern Ateliers nach Long J3- außerhalb des Ateliers. Reise nicht nach Holly­fie nur in schimmernde Seide gehüllt, und sie land hinüber, dann fann man sie sich dort an- wood, um zu filmen. Es ist eine Hölle. nahm ihren Abschied, als man ohne Trikot auf­zutreten begann. Nun ist das Mädchen mit den schönsten Beinen in New York vergessen, einsam lebt sie in einem billigen Pensionat in Holly­ wood , und es fällt schwer, den Ruinen die Seide zu bewahren.

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Von den 7 Dollar und 50 Cents, die ein Filmstatist täglich bekommt, wenn er oder fie fo glücklich ist, einen Job zu haben, müssen sie nicht nur zurücklegen, um in arbeitslosen Zei­ten durchzukommen, sondern sie müssen auch auf die teure Garderobe abzahlen und die wöchent liche Rate für das Auto aufbringen denn ohne Ford fönnen sie die Entfernungen zwischen ben Ateliers gar nicht überwinden und außer dem sich förperlich gut im Stande halten. Sie leben nur von ihrem Aeußeren, und deshalb muß das tiptov fein Deshalb geht auch ein gro= ßer Teil des Verdienstes für Schönheitskliniken, Gefichtsmassage, Permanent Wave und bei den Männern für Hosenaufbügeln und Fri­feur darauf. Für das Effen bleibt nicht vie! übrig. Ein Sandwich und eine Tasse Kaffee ant Schauftisch sind schon ein feiner Lunch.

Deshalb steht immer als ein besonders tra­

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Die Näherin.

Es jauft die Maschine. Es bouscht sich das Linnen.

Die Stunde rinnt. Kostbare Tage rinnen. Du ſizeſt müde zu der Naht gebück: Und wenig Freude ist, die dich beglückt. Es schwellen Säume fest und schmal Und Stiche werden ohne Zahl Doch draußen schmückt das Abendlich Den jungen Baaren das Gesicht. Nur dir, ans blanke Rad gebannt, Blieb heitres Wondeln unbekannt. Es ziert fein Lächeln deinen Mund. In deiner Augen Dämmergrund Der Armut bittre Sorge glüht, Indessen deine Hand fich müht Um das verdammte weiße Linnen! Es saust das Rad. Kostbare Jahre rinuen. Gustav enterin.

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Brei en erkundigen.

Wir hatten uus tatsächlich nur nach den Breisen erkundigen wollen, meine Freundin und ich, doch während uns das Lehrmädel die Tür öffnete, sah ich wie der wutschnaubende Rayonchef auf die arme, fleine Verkäuferin los­ftürzte.

gisches Bild ein Auftritt bei Famous Players Sie wollten sich nur nach den Laify vor mir, wo man auf einer der großen geichloffenen Bühnen Evening Clothes" mit Adolphe Mentou in der Hauptrolle drehte. Die Sene stellt ein mondänes Restaurant oder einen Nachtklub vor halboefüllte Champagnergläfer schmückten die Tische, Tischtücher und Servieren waren aus rofa Seide, weil diese Farbe auf der Photographie weißer aussieht als weiß. Auf dem Buffett prangt eine wenge after Gerichte, alle von peinlicher Echtheit: Mächtige Lachse, mit Trüffelscheiben verziert, gebratene Span fertel mit Zitronen in der Schnauze, farcierte Buten, Sparpelialat mit roja Sauce, der foge­rannten over Been Face vor dierer

Die Herrschaften haben sich nur nach den Preisen erfundigen wollen!" hörte ich sie noch trostlos sagen. Danu schlug die Tür hinter uns zu.

Was sollte das bedenten?

Das war nun schon das drittemal an die­Herrlichkeit saßen die Statisten und warteten fem einen Vormittag, und immer das gleiche un warteten. Stundenlang hatten sie schon| Bild: während wir gingen, der wütende Chef, so siten müssen. der sich auf die arme Verkäuferm stürzte, die Adolphe Menjon arbeitete an einigen Groß- dann verzweifelt ihr: Die Herrschaften haben aufnahmen nebenan, und erst wenn er damit sich nur nach den Preisen erkundigen wollen!" fertig inar, tonnte die Reihe an die Restaurant vorbrachte. bifber fommen. Der Duft des raffiniert zube­reiteten Effens stieg indessen den unterernährien Männern und Frauen in die Nase. Die Eisblöde unter dem Kaviar wurden erneuert, der Cham­pagner stand ab in den Bläfera. Aber vielleicht berührte das nur mich Die Statisten haben sich daran gewöhnt, in einer Scheinwelt zu leben, immer in den eleganten Kleidern anderer Leute in den Räumen anderer aufzutreten, wo das Effen anderer Leute aufgetragen wird. Für sie ist das ganze Dajein innerhalb des Ateliers un wirklich troß der echten Sachen... alles ist

Die Verkäuferin eines großen Modegeschäf tes gab mir die Erklärung.

Da nun aber einmal die Geschäfte zum stau­fen und zum Verkaufen da sind, es draußen aber immer noch regnet, so tu man halt io.

Seht sich an den Tisch und läßt sich die unmöglichsten Dinge zeigen. Und je länger es regnet, um so mehr Waren kann die Verkäuferin beranichleppen. Nichts ist gut genug, nichts ist recht, die Verkäuferin ist verzweifelt und gibt sich alle Mühe. Die Theke ist schon über­füllt, als sich ebenso plöblich der Himmel auf heitert, die Herrschaften sich mit gnädigem Kopf­niden von ihren Stühlen erheben und gehen. Und nichts planst haben, natitrlich, wie es ja auch ihre Absicht war."

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Und die Verkäuferin kann die ganze Ge­joichie wieder forträumen!" unterbrach ich die Erzählerin mitleidig.

Ja, wenn das alles wäre!" fuhr le fort, Handschuh und Krawatten vor mir ausbreitend, als der Chef wieder einmal mißtrauisch in die Nähe fan.

Sie fehen es ja. Immer schleicht er da verunt. Die Zeiten sind schlecht, es gibt Tage, an denen fast nichts in die Kaffe kommt. Darum siebt man das Personal, entläßt die einen und behält von den Tüchtigsten die vesten Kräfte. Und auch diese sind ständig lon­trolliert.

Run kommen diese Regen Gäste", und jene andere, die noch schlimmer sind, die nämlich aus Langerweile kommen. Man sieht es ihnen ja nicht an der Nase an. Man bemüh: sich, ihren Wünschen gerecht zu werden,- aber es ist zwecklos. Und bis man diese zwedkofiafeit ein fieht, hat der Regen aufgehört oder ist die Neu­gierde befriedigt. Die Herrschaften gehen und schon steht der Chef hinter einemt: Sie fön­nen nicht verlaufen, Fräulein, das ist ja uuer­hört, wenn die Damen nichts hätten kaufen wollen, wären sie nicht so lange geblieben. Jay hoffe, daß es das letztemal--!

Ja! Gestern z. B. ist aus diesem Grund fei uns eine Verkäuferin entlassen worden!"

Guten Tag"- Der Chef steht vor mir, beerft hat er sich herangeschlichen- Ich würde Ihnen unbedingt zu diesem Seidenbin der rateit, sehen Sie, diese Dessins- Jch entfliehe.

Sehen Sie," sagte sie mit einem scheuen Blid nach dem herumwandernden Chef,., wic haben einen acp regnerischen Sommer hener. Die Damen sind in der Stadt, plötzlich beginnt --- der Herr hat sich nur nach den Prei es zu regnen. Ein Saviem iſt nicht da, der Re- Pertanieri himer mir murmeln. sen erfundigen wollen, höre ich meine gen wird sowieso bald wieder aufhören, und da das Instaffeehan geben Gelb fojiet, jo geht man Dann stehe ich aufaimend auf der Straße. halt in das nächste Geschäft.

Harl Otto Windeder.