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mus der Entfernungsschäßung, der alle hundert gleichsam ein Abstraktum: weder eines Gefichts hört, so ist das eine Situation, die Meter fixierte. Die Altstände feststellend, hatte noch einer Stimme achtet man und vor allem man als eine der tollsten Kaprizen unseres er mit lopfendem Herzen gezählt: 6900.... schwindet jeder Getvissensvorwurf. Aber wenn launenreichen Menschenlebens bezeichnen muß. 800... 700... Oh, er erinnerte fich ganz genau! Bei 6700 Metern fom­mandierte er:„ Feuer!" Die Erde hatte um ihn gebebt und durch das Fernglas sah er ein mit Rauch ver­mischtes Aufwogen des Wassers, das fich mit den Feuerblißen des Feindes bermengte.

Die Italiener richteten lle ihre Geschütze auf uns. Einer der ersten Treffer schlug unter unserer Kom­mandobrüde ein. Ein Granatspliter gertrümmerte mir das Knie, ein an­berer den Kiefer..."

,, Was hast du Nermster durchge­macht!"

Der Desterreicher zudte die Ach­feln, wie einer, der weiß, daß es nichts nüßt, über sein Unglüd groß zu reden.

,, Auf die Nachricht, daß ich schwer, vielleicht tödlich verwundet sei, starb meine beiagte und franke Mutter! Meine Braut und fann ich es ihr berargen? schiďte mir einen regel­rechten Abschiedsbrief, verließ Wien  .. Das it alles, mein Freund!"

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Der Jtaliener spähte hinüber zu dem Mann, dessen Krüp­peltum und verzerrte Maste er unter seinem Kommando veranlagt hatte!

Das Orchester spielte einen ge­räuschvollen Foxtrott. Unterm Schuz der Zeitung spähte der Jtaliener hin= über zu dem Mann, dessen Krüppel­tum und verzerrte Maske er veran­laßt hatte... Abgelegt war die Kriegsuniform, die Willen und Den­Ben so lange erhitzt, bis ihr Träger sich nur noch sagt:„ Ich oder du, du oder ich!"

Er war jest wieder ein friedliches Geschöpf geworden, ihn schauderte vor diesem Bild der Berstörung und des Jammers. Geſund an Leib und Seele, vermag man ohne große Betrübnis an jene zu denken, die man niedermeßelt oder nie bermezzeln läßt. Der Tod wird in diesem Fall

War es Pflicht gewesen? Gewiß! Letzte Notwendigkeit des Krieges? Gleichfalls...! Raubt der Krieg alles Mitgefühl?... Zweifellos!... Aber das war weltenweit, spurlos ver­schwunden. So sehr er sich mühte— er fand nicht dahin zurüd und konnte das Damals nicht mehr heraufbeschwören. So kann ein vom Fiebertraum Gene sener sich seiner Delirien nicht mehr entjinnen. Die schredliche Gegenwart aber war da: das Menschenwrack, das er verursacht hatte. Und er empfand eine unerträgliche Qual, der er feinen Namen zu geben wußte.

Er legte das Journal beiseite. Wie­der begegnete er dem Blick seines Opfers, er konnte darin ein faum wahrnehmbares Aufbligen erkennen, das rasch verlosch in einem unerklärlich. verworrenen Ausdrud. Nervös winfte der Gast dem Kellner, zahlte, stand auf und wollte rasch der Türe zustreben. Aber die Krücken des Desterreichers hielten ihn zwischen zwei Stühlen auf. Er streckte die Hände nach ihnen aus, zog sie wieder zurück, stand unentschlos sen da:„ Bitte!" sagte er zu dem Ver­wundeten. Dieser sah ihn erstauni an, richtete sich mühsam hoch, um die Krüden   zur Seite zu schieben.

Er entfernte sich mit einem eiligen „ Danke schön!" Gepreß: fam es von seiner Keble.

Verwundert blickten der Deutsche   und der Desterreicher ihm nach.

man dann mitten im Leben des Friedens, im er. hellten von vergnügten Menschen wimmelnben Saale, wo Tanzweisen erflingen wenn man da neben einen Mann zu fizzen kommt, der von seiner Verletzung spricht, von der in einen Lei­densabgrund geschleuderten Existenz und die ser Mann weiß nicht, daß sein Ver- Autorisierte Uebertragung aus dem Italienischen stümmler vor ihm sitzt und ihm zu­von Johannes Kunde.

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,, Ein ungeschidter Mensch!" jagte der Verwundete. Und das vom Schicksal herauf­beschworene, stumme Schauspiel ging in einer wisten Foxtrottmusik unter.

Das Lied vom Hunger. Gin Mann gar sehr am Hunger litt; wo er auch ging, auf Schritt und Tritt, der Hunger, der ging mit. Er ließ ihn feinen Tag allein; troch selbst ins Bett zu ihm hinein und ließ den Armen schrein. Der Arme floh und eilte sehr; der Hunger, der lief hinterher und quälte ihn noch mehr. Und was der Arme auch erjann, er doch dem Hunger nicht entrann, der arme Mann.

vornherein darauf aufmerkſam, daß ich Ihnen wahrhaftigen Gottes fein Geld pumpen fann!" ,, Oh, ich bitte Sie auch nicht darum!" Jch ganz verlegen über diese unerwartete Ehrenfränkung.

war

„ Sie entschuldigen, doch habe ich gelesen und gehört, daß es eine nationale Eigentümlichkeit der Russen sei, jedermann anzupumpen.“ Aber ich bitte Sie!"

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Plaudernd saßen wir eine Weile da. ,, Nun, was haben Sie Schönes erfunden?" fragte ich.„ Sicher eine Teufelsmenge von aller­band Dingen! Was ist denn zum Beispiel dies hier für ein Anhängerchen?"

Namen vererben könnten? Sie brauchen dann nur sich vor diesen Draht zu stellen, einige Ma­nipulationen vorzunehmen und schon am nächsten Tag erhalten Sie ein Telegramm: Sohn geboren."

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Bei uns in Rußland  , Thomas Jwano­witsch, macht man das viel einfacher. Man fährt nach Amerika   und läßt einen Hausfreund zurüd. Ein Telegramm bekommt man selbstverständlich nicht; fehrt man aber nach Hause zurück, so fin­det man nicht nur ein, sondern gleich drei bis vier Kinder vor, die einem„ Guten Tag, Papa­chen!" sagen. So wurde bei uns ein Arzt zu einer wissenschaftlichen Dienstreise ins Ausland „ Das ist ein Gastronomophon.. Vor beordert, und als er zurückam, batte er neun dieje Deffnung hier stellen Sie eine glühende Töchter."„ Und was tat er?" Kohle... drehen dieses Schräubchen auf, drücken auf dies Ding hier, schalten den Strom ein und hundert bis zweihundert Meilen von hier entfernt entsteht ein Spiegelbild dieser Mein Besuch bei Edison. Rohle in vergrößertem Maßstab. Und auf dem Spiegelbild fönnen Sie alles, was Sie nur wünschen, fochen und braten."

Verzweifelt drehte er sich um und drehte ihm den Hals herum. Da war der Hunger stumm.

Erich Grisar  .

Von Anton Tschechow  .

Ich besuchte Thomas Edison  . Er ist ein sehr lieber und anständiger Kerl. Alle seine Zimmer ftehen getürmt boll Telephone, Mikrophone, Phe­tophone und dergleichen mehr Phone".

"

„ Ich bin Russe!" stellte ich mich Edison   vor Habe schon viel von Ihren Talenten gehört. Ihre Erfindungen sind zwar noch nicht in den Lehrplan unserer Mittelschulen aufgenommen, nichtsbestoweniger aber wird Ihr Name in den Beitungen unter„ Vermischtes" häufig erwähnt.

„ Das freut mich sehr, doch mache ich Sie von

,, Ah... was Sie nicht sagen! Und was St das hier?"

„ Das ist für Reisende ein ganz unentbehr­liches Ding. Ich empfehle es Ihrer Beachtung. In unserem Gelde kostet es nur einen Rubel, in Ihrem drei. Angenommen, Sie reifen aus Rußland   nach Amerika   und lassen Ihre Frau zu Hause. Sie befinden sich ein, zwei, drei Jahre auf Reisen... Wer garantiert Ihnen dafür, daß Ihnen unterwegs nicht der Wunsch kommt, einen Sohn zu haben, dem Sie Ihren guten

,, Gar nichts! Er fand eine wissenschaftliche Erklärung dafür: Flimmerepithel, Blutdruck und noch allerhand. Und was ist das hier für eine Mantiphonie?"

,, Das ist eine Platte zum Gedankenlesen. Man braucht sie bloß an die Stirn der Ver­suchsperson zu halten, den Strom einzuschalten

und schon sind die Geheimniſſe enthüllt.“ Bei uns in Rußland   wird das übrigens viel einfacher gemacht. Man greift in den Schreib­tisch, öffnet zwei bis drei Briefe und alles liegt Har auf der Hand"

Auf diese Weise besichtigte ich alle neuen Erfindungen Edisons. Meine Lobreden gesleten ihm derartig, daß er beim Abschied es sich nicht nehmen ließ, zu mir zu sagen:

,, Ach Gott  , ja, ich will mal nicht so sein! Hier gebe ich Ihnen etwas Geld auf Pump!"