Und er beriet sich mit dem Korporal von der Wache, was für eine Todesart er uns geben sollte, den anderen zur Warnung". Wir hörten die Unterredung mit stummem Entschen an. Es war uns durchaus nicht zum Lachen zumute, denn der närrische Bifres war zu allent fähig. Um Hilfe zu rufen, war ein Ding der Unmöglichkeit, denn der Lagerkommandant wohnte natürlich nicht im Lager.
Erstechen, ervürgen, all diese Ratschläge Erſtechen, erwürgen, all dieſe Ratschläge des Korporals gefielen dem Sergeanten nicht. Nicht einmal der Vorschlag, und den Bauch aufzuschlitzen, uns dann lebendige Natten bereinzusteden, fand sein Gefallen. Erst als der Korporal meinte, daß man und einmauern fönnte, da jubelte Pitres auf.
,, Das ist etwas!" brüllte er, vor Freude einen Cancan tanzend, wir werden fie fo einmauern, wie wir die drei Legionäre in Sidi Bel Abbes vermauert haben. Zwei, drei Tage lang werden sie so gemartert werden...
Eine Stunde später riß man uns die Klei der herunter, da Pitres meinte, daß es um
Beherzigung.
Bon Hoffmann von Fallersleben .
Nicht betteln, nicht bitten! Nur mutig geftritten! Nie kämpft es sich schlecht Für Freiheit und Recht!
Und nimmer verzaget! Bon nenem gewaget! Und mutig voran! So zeigt sich der Mann! Wir wollen belachen Die Feigen und Schwachen. Wer steht wie ein Held, Tem bleibet das Feld!
Einst wird es sich wenden, Einst muß es sich enden 3u unserem Glüd. Drum nimmer zurüd! Nein, nimmer zurüd!
die Monturen schade sei. Tann übergoß man uns mit Wasser, damit wir beffer verfauIen" sollten und dann vernahmen wir das Scheppern der Maurerfellen, wie man das Fensterchen des Kriminals vermauerte und es um uns herum dunkel wurde.
erbrachen wir die Türe. Im gleichen Augenblid rechneten wir mit der trunkenen Wache ab und warfen uns voller Wit ins Lager, Pifres suchend. Es war sein Glück, daß es ihm gelang, zu Pferd in die Stadt zu entflichen, und dann beruhigte uns der Kapitän der 7. Kompanie.
Wir dachten, daß dies alles ein Scherz sei und daß der Sergeant, bis er sich ausge- Pifres fiel wegen seiner originellen Art schlafen hatte und wieder nüchtern geworden von Bestrafungen bei seinen Vorgesezten war, wieder zu Verstand kommen werde. in Ungnade und wurde dann für einige Zeit Aber die Nacht verging und niemand fam. ins Irrenhaus gesperrt. Wir wurden nachEs wurde uns bange zumute. Hunger, Durst, her amnestiert und statt zum Kriegsgericht der Gestank der Extremente, Mäuse, die zu unserem Bataillon gesendet. Wir waren über uns hinwegliefen und die Aussicht auf froh darüber, denn auf diese Weise entgindas entseßliche Ende ließen uns erbeben. gen wir einer mehrjährigen Strafe, die uns das entseßliche Ende ließen uns Wir brüllten, aber es war vergeblich, denn Deserteure mit Waffen erwartete. die besoffene Wache verhöhnte uns. Es war ein Glück, daß Pitres nicht auch die Tür vermauern ließ, sonst wären wir sicher erftidt. So drang doch durch die Türspalten ein wenig Luft herein, aber natürlich unzu reichend." Wir dachten also, daß keiner von uns den Morgen erleben würde.
Doch Pikres enttam unserer Rache dennoch nicht. Zwei Jahre nachher, am Feiertag der Jungfrau von Orleans, dem Tage unse rer Einmauerung, wurde Pifres im Lager erfchoffen und ihm der Revolver in die Hand gedrückt. Und obgleich der Kommandant die Art, wie Pifres gestorben war, sehr wohl Glücklicherweise gelang es einem unter erkannte, schrieb er dennoch als Todesari uns, seine Fesseln zu lösen. Er befreite die im Bericht über seinen Tod ein einziges anderen und mit gemeinsamer Bemühung Wörtchen: ,, Selbstmord."
Aetna ein neuer Krater, der Monte Umberto| leuse, in der roten Stridjade neben einer Baßbrochen herabfloß, bis er den Alcantarafluß er- geschäftig faß sie da, sie war nahe herangerüdt Margherita, wobei der Lavastrom ununter- geige, den Zwider auf, und häkelte. Still und reicht hatte. Eine Reihe von unbedeutenden unter die Notenlampe, um sie herum brummten Erdbeben und Ausbrüchen des Jahres 1883 die Baßgeigen, fausten die Geigen, im Himmel leitete eine neue Ausbruchsperiode ein, die sich oben schwebte der Kapellmeister, manchmal fam über zehn Jahre erstreckte. Der Ausbruch vom der dice Geigenbogen dicht an ihre Hände, Jahre 1886 begann am 18. Mai vom Zentral- friedlich und unberührt vom Lärm saß sie unter frater aus, und die flüssige Lava ergoß sich der Lampe . Manchmal legte sie die Nadeln aus damals mit einer Stundengeschwindigkeit von der Hand, letterte ein Treppchen hoch, dann 70 Meter in der Richtung des Dorfes Nicolosi . Klappte auf der Bühne ein Brett hoch, jest war Die verängstigten Einwohner veranstalteten sie im Beruf. Kam wieder herunter, später eine Bittprozejjion unter Vorantragen der aus las sie in einem Buch, immer grunzten neben den Kirchen geholten Heiligenbilder, und am ihr die fetten Bässe; der feine, gelbe, warme Morgen des 24. Mai entfaltete der Erzbischof Schimmer der Lampe, der gedämpfte Schacht, von Catania in höchster Not den Schleier der so sißen, man liest es in den Romanen man heiligen Agathe. Am 6. Juni kam dann end- sieht es auf den Bildern, so sisen die Frauen lich der verheerende Lavastrom zum Still- in den Fischerdörfern am Fenster unter der stand, nachdem er nur noch rund 300 Meter von dem ersten Haus des Ortes entfernt war. Erheblichen Schaden verursachte ferner ein Ausbruch im Juli 1892, wobei sich die Stundengeschwindigkeit der flüssigen Lava gegen die des Jahres 1886 verdreifachte. Als am 6. Auguſt die herabströmende Lavamasse Der Aetna , der wieder einmal die Be- endlich zum Stillstand kam, war sie nur noch wohner der anliegenden fizilianischen Ortschaf- anderthalb Kilometer von Borello und rund ten in Furcht und Schrecken verseht, ist seit drei Kilometer von Nicolosi und Pedara entber ältesten Zeit als Vulkan bekannt. Von den entfernt. Nach siebenjähriger Ruhe erfolgte am rund 80 Ausbrüchen in geschichtlicher Zeit 19. Juli 1899 im Mittelfrater eine heftige Erwaren die heftigsten, die aus den Jahren 396, plosion, wobei eine Dampf- und Aschensäule 126 und 122 vor Christi Gbeurt und die aus von der üblichen Regenschirmgestalt bis zu den Jahren 1069, 1329, 1537 und 1669 unserer einer Höhe von über 500 Meter über den Zeitrechnung. Im Verlauf dieses letzten Aus- Krater in die Luft geschleudert wurde. Gleichbruches, der eine der bemerkenswerten Kata zeitig ergroß sich ein heftiger Regen von rotstrophen darstellt, entstanden die Monti Rojji, glühenden Steinen, Asche und Schwefel über die gewaltigen Lavaergüsse, die sich in Menge den Gipfel. In den Jahren 1908 und 1910 und Mächtigkeit zu denen des Vesuv verhalten, folgten dann weitere Ausbrüche, und im Jahre wie etwa gewaltige Ströme zu unbedeutenden 1911 steigerte sich die Tätigkeit des Volkans Flüffen. Bei der genannten Katastrophe zu einer gewaltigen Eruption, die sich auf der wurden 27 000 Menschen obdachlos; viele Nordseite des Berges zwischen dem 11. und Menschenleben gingen verloren. Dem Aus- 21. September vollzog.
Das Schuldkonto des Aetna.
bruch von 1693 folgte ein gewaltiges Erdbeben, das 40 Städte und Dörfer ganz oder teilweise zerstörte und 60 000 bis 100 000 Men schenleben als Opfer forderte. Weitere Ausbrüche sind in den Jahren 1755, 1766, und 1792 zu verzeichnen. Auf das 19. Jahrhundert entfallen 19 Ausbrüche, deren schlimmsten die Jahre 1812, 1819, 1843, 1852 und 1865 sinb.
Am 26. Mai 1879 erfolgte ein gewaltiger Ausbruch, der bis zum 6. Juli anhielt. Es bildete sich damals auf dem Nordabhang des
Die Souffleuse.
Wenn man von der Rangloge hinunterjah in den Orchesterraum, ein trüber, verftaubter Schacht, roh gezimmert schien er aus Ballen und Brettern und oben im Hause, Samt, Gold und Licht, und auf der Bühne der stumpfsinnige Prunk der Revue, diese protzige Schale von Kern- dann saß sie, die Souff
Lampe, wenn die Männer draußen sind und die See singt, so sitzen die Mütter in den Hinterhäusern am Tisch unter der Lampe, bevor der Mann heim kommt aus der Stadt, die draußen dröhnt; so sitzen die Weiblein in der ganzen Welt abends am Tisch und Fenster unter den Lampen, und stricken und häkeln und lesen und warten und geben manchmal ein Stichwort, überhört, übersehen, vergessen; und das Leben schwemmt sie leise hinweg, bescheiden liegen jie und etwas bekümmert über die Mühe, die sie machen, in den Sterbekammern. Nun, es wird schon einer sein in der Welt, der weiß, daß sie größer waren als der ganze fahle, laute Plundertanz.
Ins Manöver!
,, Heute, am Sonnabend abend, stehe ich auf der Veranda meiner Wohnung, die außer halb Moskaus im Walde liegt. Aus der Ferne tommt Gejang näher, ich erkenne die Melodie des Budjoni- Marsches. Nach fünf Minuten marschieren sie an mir vorbei: die Armee der Komsomolzen!( Russischer Ausdrud für Mitglieder des tommunistischen Jugendverban des. D. R. ) Sie ziehen zum Manöver hinaus. In Reih und Glied marschierten viele tausend junge Arbeiter unter den roten Fahnen, das Schanzzeug an der Seite, Tournister auf dem Rüden und das Gewehr geschultert. Gruppe auf Gruppe zieht vorbei. Im nächtlichen Dunkel ziehen sie mit strah lenden Gesichtern. Viele Mädchen marschieren mit in derselben Ausrüstung wie die