Burschen, das Gewehr geschultert. Dann und foder gar dem Frieden, fährt man Sanitäts
wann jährt ein Sanitätsautomobil im Zuge mit."
So heißt es in einem Brief aus Moskau , der in Nr. 1( Anfang September 1928) der Jungen Garde" abgedruckt ist. Jeder preuhische Rittmeister wird vor Neid erblassen, wenn er diese Zielen liest. In diesem Rußland
autos mit, die doch zum Transportie von Zerschossenen und Zerschlagenen dienen.
Wie sagte doch einmal Wilhelm, der Ausgeriffene: Wer den Frieden will, bereite den Strieg vor." Dieser kaiserlichen Weisheit letzter Schluß war das große Völkermorden. Trotzdem
Bubikopf, hör' mal!
Dich, Mädel, meine ich, du junges. Was bekümmerst du dich um Politik? Kleider und Tanz, Kavaliere und Klatsch interessieren dich viel mehr.
Deine Eltern darben. Und
Der Kapitalismus
herrscht doch noch ein frisch- fröh haben sich jetzt die Kommunisten auf diese treibt Raters Kräften Raubbau.
licher Kriegsgeist." Die Jugend(!) zieht ins Manöver mit Schanzzeug und Flinten; auch die Mädchen(!!) machen mit. Das hat selbst der preußische Kommiß feligen Angeden lens nicht fertig gebracht. Und damit nun ni mand auf den einfältigen Gedanken kommt, diese militaristischen Aufzüge dienen dem Spiel
Methode verschworen und preisen den Sowjet militarismus in allen Gas fen. Das hindert sie freilich nicht daran, die Sozialdemokraten und die Sozialistische Arbeiterjugend wegen der deutschen Panzerschiffaffäre zu den schlimmsten Kriegshegern zu ernennen und sich mit Friedenspaimen zu bewedein.
In diesem Herbst gründeten die Knaben| Jest griff ich zum letzten an mein Notunferer Stadt einen Segelverein. Sogleich steuer. Es durfte nicht anders stehen, als es fetzte man die erſte Regatta feft. Sie sollte im stand. Fünf Knaben faßen in der Kniebeuge, Hafen stattfinden und würde 15 Segelboote, die zweite Klasse schaukelte startbereit vor ihren nach ihre Länge in drei Klassen geteilt, im nassen Stiefeln. Immer noch kein Schußz! Wettbewerb sehen. Wieder verwehte ein Pulverplättchen, möglicherweise durch ein Loch in der Tasche. Oh, ich wußte es, daß Butterfly" sicher war wie ein Freund. Genau zum Hafenhause! Er neigte sich schon jetzt, zog wader an meiner Hand, zog- immer noch kein Schuß den scharfen Bug in die Wellen, die sein ladiertes Deckholz beleckten...
Es kam der Nachmittag, herbstlich, mit Westwind. Wir rückten zum Hafen. Der Sohn des Nachtwächters, gleich den andern sein Schiff im Arm, hielt die zweite Hand in der Hosentasche und zählte im Dunkeln die Kaffe. In seiner Jade saßen ihm prall die Bücherpreise, lauter Stiftungen.
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Auf dem Floß, umweht vom Hasendust, Da fuallte es und er ging ab. rüsteten wir die Schiffe. Einige machten die Drei waren langsamer ich sah es im Segel feft, Stüde von Schnur im Munde, Nucins von diesen lehrte gar um. But andere salbten die Rumpfwölbung mit brauner terfly" lag ein wenig vor. Dort aber gelangSeife. Frik Lösekann aber hatte eine Schachtel ten fie in rechtes Windesbrausen und in eine mit Ofenruß zum Einreiben. Seine beiden Schiffe würden in der ersten Klasse segeln, doch falbte er nur seinen schwarzen Kutter und nicht die Dschunke, diesen gelben Grashüpfer.
,, Machst du die Schunke nicht zwarz?" fragte ein fleiner barfüßiger Knabe.
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Dünung, die in die Segel griff. Vor ſolchen glitt der Grüne in den Wind, tauchte seinen Bug und stampfte gleich darauf aber faßte er wieder richtigen Kurs unter Verlust von einigen Metern.„ Butterfly" war der hacten Brise ebenfalls nach links ausgebogen, aber „ Ich schieße zum Ersten, Achtung!" rief der weit weniger. Er ließ sich hinlegen, feine Rasenschwengel und hob eine knallpistole zum Segel durchnäſſen, hob sich ſtarrfinnig bei grauen Himmel. Bevor er losdrücken konnte, Windpauſen und sing wieder Briſe. So grub hatte ihm der Wind das rote Pulverplättchen er sich vor, fort und fort. Die Segler der dritentführt. ten Klasse, die schon abgestoßen waren, vollführ In jähem Schred suchte ich mein Steuer, ten hier eben ein trauervolles Durcheinander, cben erst vermißte ich es. Die Zeit drängte, einer geriet dem zweiten ins Tauwerf, ein drit der Sohn des Nachtwächters kam auf den Ge- ter fenterte sogar und trieb ab. Der kleine danken, die Pistole im Dunkel seiner Tasche ab- barfüßige Knabe weinte trocknen Auges, die zufeuern. So griff ich mir ein Stück Holz aus Sände an seinen Ohren. Fern aber schaukelte dem Wasser, schnitte ein Rotsteuer. Einzig Butterfly", flein und fern hinter den Wellen aber dachte ist an den Wind, suchte die Stärke der Mitte, immer in Richtung zum Hafenhause der Brise zu ermitteln, zu fühlen- schob das schob er sich vor. Der grüne war abgeschüttelt, Stener ein und richtete es. Auf die Richtung doch folgte er ohne Zandern. Schon rannten meines Steuers fam mir alles an. Sieger einige Knaben zum Hafen, nach drüben zu nämlich würde der ſein, dessen Segler den gan- kommen, der Nasenschwengel vor mir mit klinzen Hafen überquerte, und zwar als Erster. gender Hosentasche. Andere, deren Schiffe in War meine Steuerstellung richtig, und hielt die Irre segelten, beeilten sich, ein Boot zu das Steuer, so mußte es gelingen. Da erflang leihen. der erste Knall in der Hosentasche neben mir.
deines
Daran denkst du nicht, nicht wahr? Aber nicht lange mehr dauert's dann bist du Frau und Mutter!
Sollen auch deine Kinder einst Opfer des Kapitalismus werden? Möchtest du, daß sie Kononenfutter, Gasfutter und ähnliches für
die Reaktion werden?-
,, Welche Frage!" erwiderst du hellentrüstet. Und doch sind solche Fragen nur allzuberechtigt! Willst du an einer besseren Gestaltung der Gegenwart und Zukunft mitarbeiten, dann werde, und wenn du noch jung bist, unverzüglich
Unsere Parteigenofsin!
Jugend- und Kinderbücher.
Die fortschreitende Drucktechnik bewirkt, daß auch die Bilderbücher immer schöner und vollkommener werden. Es gibt darunter so glänzend gelungene, daß auch Erwachsene jie mit Vergnügen bestehen können. Eiene sehr Je= lungene Serie bringt heuer der Verlag Ger hard Stalling, Oldenburg i. O. auf den Weihnachtsbüchermarkt. Die nachfolgend besprochenen Bücher find sämtlich in diesem Ver lag erschienen.
Möpschen hat Zahnschmerzen." Verse von Helmut Starbina( Mark 3.20.) Wie das von Karlheinz Ohlendorff. Mit Bildern leidet und nichts vom Zahnarzt wissen will. arme kleine Möpschen unter Zahnschmerzen bis es gezwungen wird, seinen bösen Zahn herzugeben und dann von allen Schmerzen befreit ist, das ist eine lustige Geschichte, die köstlich illustriert ist und in Versen erzählt wird.
,, Der kleine schwarze Sambo." Eine lustige Negergeschichte von Helene Bannermann . ( Mark 3.20.) Man kann dieses Bilderbuch nicht beffer anempfehlen, als indem man darauf hinweist, daß es in seiner englischen Originalausgabe in hunderttausenden Exemplaren verbreitet ist.
„ Grünbart, das Moosmädchen.“ Von Albert Sixtus. ( Warf 3.80.) Die Bilder, welche diese Verseerzählung schmücken, ſtammen von der Illustration Else Wenz Vietor und zählen zu den künstlerisch vollendetsten, die je ein Bilderbuch erhalten hat.
„ Das Märlein von den drei Schneiderlein." Von" Anna Böhm.( Mark 3.-) Der Illu ſtrator dieses Märleins hat sich bemüht, viel Humor zu beweisen, aber der Stoff des Märchens scheint uns zu wenig der Vorstellungswelt des Kind angepakt.
„ Das luftige Kasperlbuch." Von Albert
,, Die lustige Tierschau," Bilder und Verse von Karl Rohr.( Mark 3.-) Die Kinder Die Regatta endete. Zwei Preise der lernen durch dieses schöne Bilderbuch die Beim dritten gingen die drei Segler der ersten ersten Klasse wurden Fritz Lösekaun zugespro- Formenvielheit der Tierwelt des Südens Klaſſe auf die Reiſe. Löjekanus mit Ifenruß chen, nachdem er angedeutet, daß er auf die kennen. Dabei werden ſie ſowohl die Bilder beschmierter Kutter kam gut ab und hielt auch Dschunke nicht den geringsten Tadel annehme. wie auch die Verſe fröhlich ſtimmen, etwa die Richtung auf Onkels Plömbeds Ha- Fritz hatte sich für sie geschlagen. Was in der fenhaus, der Wind drückte ihn nicht allzuſehr. 3. Klasse geschah, ist ohne Belang, diese Segel- Sixtus, mit Bildern von Helmut Skar Auch die Dschunke kam gut ab, begann aber so- schiffe waren kleine Nullen. Für die zweite bina.( Mark 3.20.) Wenige Bilderbücher sind fort sehr geschwinde mit Zickzackfahrten Klasse aber empfing den Siegerpreis- ich. wie dieses geeignet, den Kindern ans Herz zu später kehrte sie eilig zurück zum Floß und Es war ein Märchenbuch ohne Rücken. Der wachsen. Die Erlebniſſe Kafperls find mit so wurde erneut losgelaſſen. Das dritte Fahr- andere Preis fiel auf den Grünen.„ Butter- viel Drolligkeit illuſtriert und in Verſe gebracht, daß das Buch geeignet ist, ein Lieblingsbuch der Kinder zu werden.
zeug aber, ein brauner Teakholzsegler mit maj
fivem Rumpf, lag offenbar infolge falſcher allein hatte klar das Hasenhaus erreicht, und
fly" war der Sieger der Regatta; denn nur er vor allen.
Steuerstellung einige Meter vor dem Floß, die Naje im Winde und knallte mit den Segeln, wendete, knallte wieder, und so fort. Frig rief( Aus Adrian Dehls", Verlag J. M. Spaeth, höhnisch: Merlin.)
Däumelinchen," Von Andersen, mit Bil dern von Elfe Wenz- Vietor.( Mark 3,80.) Das feine poetische Märchen von Andersen, für wen ist es nicht eine selige Jugenderinnerung!