wirft die beiden Vogelscheuchen in eine fo­mische, theatralische Positur.

, Mussolini   ist ein großer Mann. Er hat Wunder vollbracht für alien. Unter feinen Befehlen wird Italien   der reichste und größte Staat der Welt werden. Er wird uns in eine glänzende Zukunft führen. Die ganze Welt wird er erobern."

Mitleidig betrachten wir die flapprigen Vogelscheuchen.

2. Trieft.

Drei Tage später werden wir unter mi­litärischer Bewachung an Bord der Martha Washington  " gebracht, obwohl die Cofulich Company sich verpflichtete, für unseren Un terhalt zu sorgen.

Als mittags drei Matrosen versuchen, das Schiff zu verlassen, um einen Spazier gang zur Stadt zu machen, verwehren be­waffnete Faschisten, die man vor dem Damp­

Die Fabrik. Hingebudt wie ein Tier, das sein Opfer belauert, liegt die Fabrif

und tagt mit Riesenfängen in den Himme!

den sie zerfetzt,

um mit der Glut der Sterne ihre Defen zu beflammen,

die aber globen wie Augen der Hölle. Und ein Maul hat das Ungetier, riesengroß,

das frißt und schlingt

dreimal im Tag:

Menschen,

unerfättlich Menschen,

und speit aus,

dreimal im Tag:

Zermürbte Wesen...

Erich Grisar  .

Der Patriot.

Ich hatte den Lilian- Gish- Film Der Herz­schlag der Welt" gesehen und ging durch das Alltagsgedränge mit schmerzendem Kopf und fiebrig pochendem Herzen. Vor meinen Augen marschierten unaufhörlich die Stiefelreihen der ansziehenden Regimenter.

Trapp, trapp, trapp, trapp, ohne Ende. Trapp, trapp, trapp, trapp, alle in den Tod! Ich sah die lange Holztafel, an der unzähl­bare Soldaten die Einberufungsbefehle ab­Stempelten. In maschinenmäßiger Schnelligkett sausten die Stempel herab. Und wehmütig er­lebte ich noch einmal die Verbrüderungsszene:

Nächtliches Schüßengrabengelände. Im deutschen Graben hält man eine Tafel empor: Habt ihr Zigaretten?" Die Russen antworten: Habt ihr Fleisch?" Auf beiden Seiten ist erst das Mißtrauen noch zu stark. Alle sind sie ja verhetzt. Da wagen es zwei:

Mit zögernden Schritten gehen sie aufein­ander zu. Endlich! Sie tauschen die Lebens­mittel aus. Ein Händedrud. Nun gibt es fein Halten mehr. Aus allen Gräben kommen sie hervor. Hunderte besinnen sich minutenlang, daß fie Menschen sind und reboltieren gegen die Dif­tatoren, die sie zwingen, ihre Brüder zu morden.

Drei Minuten später ist die Hölle wieder losgelassen. Feuer und Dröhnen über den Gräben.

Ich schrecke auf. Ein Bekannter hat mich angesprochen. Es ist ein Studienrat in mittleren Jahren. Ich fordere ihn dringend auf, sich den

fer postiert hat, mit Waffengewalt den Weg. Waffen rät, sich mit einem der amerikani schen Zerstörer in Verbindung zu setzen, die zurzeit im Hafen liegen, um mögliche Un­ruhen wegen der Hinrichtung Saccos und Vanzettis zu unterdrücken.

Schließlich, am dritten Tage, spricht ein Bekannter beim amerikanischen   Konsulat vor und eine Stunde später sind die Faschisten wie Gespenster   verschwunden.

Ja, aber wozu habt ihr einen so gro­Ben Muffolini?" fragen wir ihn.

Bei dem Namen Mussolini   immer das gleiche Theater. Frauen und Männer, die mit dem einen Atemzug stöhnen und jam­mern, jubeln und jauchzen beim nächsten Atemzuge, sobald der Name Mussolini   an ihr Ohr dringt. Alle Placerei ist vergessen, alles Grau des Elends wird zu schillerndem Wortgeschmeiß. Unfähig, die Brücke vom Darm zum Hirn mit einem Gedanken zu Wo immer wir einen italienischen Hafen streifen, find alle die Sklaven des Alten anlaufen, überall zeigt der Faschismus das Rom  ". Wie zum Schauspiel der Gladiatoren selbe Elend, dieselbe Armut und Verzweife im alten Rom   leuchten die hungrigen lung. Männer, die nackten Füße mit Bad- Augen und wölben sich ihre Sungermäufer: papier umw delt. mit scheußlich zerriffenen D, Muffolini ist unser Retter' Alles ist Hosen und Hemden, kommen an alle Ziege- heute beffer als je zuvor. Mussolini   wirkt stellen der Dampfer, um nur eine Schnitie Wunder. Er ist der Führer zu unserem Brot nach vielem Umberlaufen zu er Ruhm!" betteln.

Der Friseur, der an Bord kommt, flucht und wettert auf das unerträgliche Dasein.

Herzschlag der Welt" anzusehen. Aber tomme ich schön an.

Was? Diese Heßereien soll ich unter­stützen?! Da ist nun glücklich diese Ausstellung zu Ende und nun soll die Voltsverhebung weitergehen? Das ist doch alles vollkommen sinnlos! Es kommt ja doch kein Krieg wieder. Das ist doch ganz klar. Wozu soll man da die Leute aufwiegeln?"

,, Ach, es kommt fein Krieg wieder?! Sie wissen das ganz genau. Wozu rüstet man dann? Wozu baut man Panzerfreuzer?

,, Er wird sie führen!" spottet Waffen und pudt im Bogen durch das offene Kabinen­¡ fenster.

Wozu sind dann Organisationen wie Stahl­helm und Wehrwolf da?"

,, Das ist natürlich nur zur Verteidigung. Sie würden wohl Ihr Vaterland einfach on greifen lassen? Sie vaterlandsloser Gejelle!"

Gestatten Sie eine Frage? Wo haben Sie im Weltkrieg gekämpft?`

Der Herr Studienrat wurde etwas flein­laut. Es stellte sich heraus, daß er sich von 1914 bis 1918 in Leipzig   mit der Erziehung höherer Töchter beschäftigt hatte. Woni.

Wege zur Naturliebe.

Das Buch eines mit dem Pulsschlag des Naturlebens innig vertrauten Mannes: Kornel Schmitt, Der Naturbeobachter".( Ver­lag Dr. F. P. Datterer u. Co., Freising  - Mün­ chen  . Mit 121 vorzüglichen Naturaufnahmen. Geh. 4.50 Mart, Leinwand 5.80 Mark.) Af den ersten Blick scheint es, als ob Schmitt sich an die Schuljugend wende, um ihr das Ver­ständnis des Naturunterrichts zu geben; aber je mehr man sich in das Buch vertieft, um so deutlicher tritt zutage, daß er für alle diejenigen schreibt, ob jung, ob alt, Lie mit offenen Sinnen in die Welt der natürlichen Vorgänge hinauswandern. Es ist nichts vom Schulmeister in dem ad. Durch alle Auf­fäße hindurch flingt die Liebe des Verfassers zum Naturwesen, zu Stein, Tier und Pflanze, deren Lebensbeziehungen zum Menschen er stets wieder betont. Er wird damit zu inem schätzenswerten Borkimpser auf dem Gebiete des Naturschutzes, den er auf der Grundlage der Achtung vor den Wundern des Lebens aufbaut. Wer einmal mit Augen und Ohren, die von Schmitt gelet und geschult sind, einem einzigen Lebetsvorgang da draußen in Wald oder Feld seine Aufmerksamkeit ge­schenft hat, wird nie wieder achtlos an Pflanze oder Tier vorüberziehen. Er wird mit Schmitt an der fleinsten Lebenseinheit wie an dem lebendigen Riesenbau so viele feffade, spannende Neuheiten erleben, daß alle anden Genüsse des Kulturlebens dagegen verblaffen. Das ist der Erfolg, den Form und Gedanken­fassung des Schmittschen Buches zu erzielen bermögen.

zwei Löwenzähne. Aber eine Welt trennte jie und sie konnten einander nimmer verstehen. Denn der eine saß in duftigem, schwarzem Erdreich und der andere duckte sich in die Rige des Straßenpflasters.

Hoch aufgerichtet stand der erste in seinem nahrhaften Boden. Sein Aeußeres war wohl gepflegt, sein und dünn und beileibe nicht so abscheulich zerschlitzt wie das des Straßenbett lers, der sich da mitten in den Straßenstaub hineingehodt hatte, als wollte er jeden Vor­überkommenden um ein Almosen ansprechen.

Und der Reiche stroßte im Saft und trieb lange Schäfte hinauf, blühte auf und gudte bald mit großen stolzleuchtenden Augen um sich. Was fehlte noch zu seinem Glüde?

Aber da fiel sein Blick auf den armen Tropf:

So steh doch auf, du Tölpel! Wie kann man sich nur so in den Staub hocken? Mir scheint, du hast keine gute Kinderstube genossen. Aber freilich," lächelte er spöttisch, auf deine Kleider brauchst du weiter nicht zu achten!"

Spotte nur," grollte der im Schmutz der Straße. Weil du besser angezogen bist als ich, weil du mehr Glück gehabt hast bei der Play­verteilung! Kann ich dafür, daß ich hier in der Pflastersteinrise gelandet bin? Ein Zufall hat mich hierher getrieben."

Bufälle gibt es nicht," sagte ber Fette. Alles ist eigenes Verdienst. Schufte nur ein bißchen und hode nicht so faul, dann kommst du leicht in die Höhe."

Ja, ja! So seid ihr Vornehmen! Ihr seht nur die Außenseite. Ihr wißt ja nicht, wie meine Wurzel tief, tief zwischen die Steine Die zwei Löwenzähne. hinablangt, um das bißchen Naß zu erbohren. Sier folgen zum Beleg des oben Gesagten Ihr sitzt im Schutz vieler Freunde. Ihr ruat zwei Proben aus Kornel Schmitts Na- fein dicht zusammen, wenn es gilt, eure inter­turbeobachter": effen zu schüßen. Was hilft es mir, wenn erst Nur einen Meter auseinander standen die in der nächsten Rinne nochmals ein Bettler