Verkürzung des einen Beines bei der vierten eine solche des einen Armes aufgetreten; ber allen aber lautete der Urteilsspruch der Aerzte auf Tod, innerhalb der nächsten sechs Monate Die fünf Frauen erhoben gegen die Radiumge sellschaft hohe Schadenersatzansprüche, die ihnen wenn auch nicht in vollem Umfange, so doch in Höhe von nahezu 500.000 Mark je Kopf zugesprochen und auch ausbezahlt wurden.
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Die fünf Frauen haben noch vier Monate vor sich. Sie genießen diese Zeit und ihren Reichtum und hoffen daß die Aerzte geirrt haben. Die bürgerliche Preffe veröffentlicht diese Sensationsnotiz unter der Neberschrift„ Fünf Frauen sterben fürs Vaterland". Sterben sie nicht vielmehr für den Profit der Fabrikanten, die ihre Gewinne aus der gefähr lichen Arbeit der Frauen gezogen haben?
In einer Gesellschaft erzählte man einmal viel von wunderbaren Ereignissen, Ahnungen, Bisionen und ähnlichen Dingen, mit denen sich die Menschen jetzt immer mehr befassen, sowohl berufene wie unberufene.
Unter den Gästen war auch der Hausarzt der Familie, von der die Einladung ausge gangen war, zugegen, ein Mann, der sich, schon mit Rücksicht auf seinen Beruf, in skeptischen Aeußerungen gefiel. Eine der anwesenden Damen wandte sich daher an ihn mit der Frage, ob ihm jemals etwas widerfahren wäre, wofür er feine Erklärung hatte.
„ In meinen jüngsten Jahren“, sagte der Doktor, hatte ich einen Traum, bejjer gejagt, eine Reihe von Träumen, die so merkwürdig waren, daß sie alles in Schatten stellten, was ich soeben gehört habe. Falls die Herrschaften es wünschten, könnte ich meinen Fall erzählen." Man war selbstredend einverstanden, und der Doktor begann seine Geschichte:
vor
geffen, aber in der dritten Nacht wiederholte er sich mit verblüffender Genauigkeit all seiner Einzelheiten. Sie werden begreifen, meine Herrschaften, daß mich die ganze Geschichte zu quälen begann. Das Merkwürdigste an der Sache war das genaue Wiedererscheinen des felben Hauses und des Leichenwagens, allem jedoch der Kleidung und des Gesichts vie es Knaben, der mich jedesmal mit der gleichen Freundlichkeit zum Betreten des Wagens einlud. Ich hatte mir ganz genau ſeinen Spencer gemerft, ebenso die Vorstöße und die kleinen Metallknöpfe, dann seine lichten Saare und seine granen Augen, die, Fischaugen gleich fam, weit voneinander gesetzt waren. Im übri gen werden Sie zugeben, meine Herrschaften, daß ich in Anbetracht der fortwährenden Wiederkehr dieſes Traumes Grund hatte, unruhig zu werden.
D' umdrahte Natur.
Von Hans Frauengruber.
Der Haltermicheri geht zum Pfarrer beich ten. Auf an Papierl hat er schön fauber seine Sünden aufg'schrieben und left's halt brab her füranand, bis er fertig is.
Der Pfarrer mag aber frei nit glauben, daß a Halterbua nit mehra aug'stellt hätt', drum fragt er' n scharf:„ Na, und sin haft nix tan? Dent nur nach, leicht fällt dir no war ei!" Der Michel sinnieri a Weil gach sagt er:
„ San's scho ba der Flüg'!"
„ Was denn?" fragt der Pfarrer. „ Ah,' s wird wohl dena koa Sünd' nit sei dösselbig."
Sag's nur, eppa is' s- do' vane!"
Der Michert beutelt wieder' n Kopf:„ I man dena, i sog's gen nit."
"
Sag's nur, schreit der Pfarrer ,,,' s is ge wiß was Schiach's?"
Ana, Schiach's is grad nig, aber" " So red' nur, was haft aft ang'stellt?“ ,, Natur han i umdraht!"
Do Sünd' is'n geisilig'n Herrn fremd.„ Wia dös?" wundert er sich,„ wia hast'u da tan dabei?" Der Halterbua schaut a wen'g umanand, aft sagt er:
Zoag'n funt i Ent's wohl aber da herinat, hinter'n Altar, da geht's nit; draußt vor'n Speisgatter- da gang's!"
Der Pfarrer nimmi'n Buam ba der Hand und führt'n stad außi, a wen'g zag,' s kunt dona was jei, was si' da herinat uit g'hört- aber d' ir h': laar, es acht neaad.
Boag's halt," wispelt er, aber schleuni!" Der Micheri geht zan Speisgatter, aft bucke ', aft legt er d' Händ auf'n Boden und gach - steht er aufn Kopf.
Richti hiez jiacht er san Kirch'nior außi die ganz Natur undraht und herinat d' Heiligenbilder und garn geistlig'n Seren a. Woazt nit, ob fi dös g'hört!
Einige Wochen darauf reiste ich nach Paris, wo ich im selben Hotel wie meine Engländerin abstieg. Wir tamen des Abends, gerade zur Souperstunde, in Gesellschaft noch einiger Beer fannten an. Ich kleidete mich rasch um und ging dann zum Lift, um in den Speisesaal hinunterzufahren. Auf dem Korridor angelangt, erblickte ich meine Bekannten, die sich eben falls zum Lift begaben. Ich irat als erster an Deriveil der Pfarrer dö neuche Sünd ans den Aufzug heran und drückte auf den Knopf der elektrischen Glode. Nach einer Weile verschaut, kaman juſt ban Tor zwoa Dirndl'n eina, dö a gern beicht'n ganga. nahm ich das dumpse Poltern des Fahrstuhls, dann öffnete sich die Tür und ich prallte zurüd, als hätte ich den Tod erblickt. Bor mir stand ein etwa fünfzehnjähriger Knabe mit lichtem Haar und grauen Fischaugen, befleidet mit einen schwarzen Spencer mit Vorstößen und Metallknöpfen, kurz gesagt, derselbe Knabe, den ich im Traum gesehen hatte. Er trat aus dem wankenden Fahrstuhl hervor und gab mir mit freundlicher Handbewegung zu verſiehen, ich möchte eintreten.
„ Vor zwölf Jahren weilie ich zur dur in Biarriz. Gleichzeitig war ich in eine Engländerin verliebt, die ein mit Schuppen be sticktes Badekostüm trug. Es war dies eine ganz absonderliche Miß, ein launisches Ding voll ſeltſamer Kaprizen. Einmal zum Beispiel mußten wir ich und noch einige ihrer Verehrer bis drei Uhr morgens in einem Boot mit ihr verbleiben. Wir betrachteten die Steine and sprachen von der Wahrscheinlichkeit der Seelenwanderung aus der Sphäre eines Planeten in die eines anderen. Ich lehrte äußerst müde nach Hause zurück und schlief beim Lesen eines Briefes, den ich auf dem Schreibtisch vorgefunden hatte, im Behustuhl ein. Staum hatte ich die Augen geschlossen, schien es mir, ich habe in irgendeiner großen Stadt ein mir unbekanntes Haus verlassen und vor dem Tor einen Leichenwagen erblickt. Zu ihrer Drien tierung, meine verehrten Herrschaften, möchte Ich gestehe offen, daß mir vor Entschen ich hinzufügen, daß man in Frankreich die die Haare zu Berge standen. Wie geistesabweToten nicht auf jener Art Pyramide, wie bei ſend ſtarrte ich ihn einen Augenblick an und uns, zu Grabe führt; die dortigen Leichen lief dann atemlos über die Stiege hinunter. wagen„ corbillards" genannt, haben die Form Ganz verstört jezte ich mich in der Halle in einer länglichen, von den Seiten verglasten einen Schaufelstuhl, trampshaft bentüht, mich Maroffe mit einem Türchen hinten, durch das ein wenig zu faſſen, denn ich fühlte, daß ich der Sarg hineingeschoben wird. Eben einen einer Ohnmacht nahe war. Und... ich weiß solchen Wagen hatte ich im Traum erblidt.nicht... einige Sekunden waren inzwiſchen Aber nicht genug damit, beim Leichenwagen verstrichen,- sjelleicht waren es Minuten, stand ein Bursche, vielleicht fünfzehnjährig, be- da hörte ich plöglich einen furchtbaren fleidet mit einen schwarzen Spencer mit Aufschrei, dann ein dumpjes Voltern und ich schmalen Vorstößen und einer Reihe fleiner wurde besinnungslos. Metallknöpfe entlang dieser Vorstöße. Als er mich erblidt hatte, öffnete er das Türchen des Leichen wagens und machte eine freundliche eine freundliche Handbewegung, die mich einlud, hineinzugehen, richtiger gesagt, mich hineinzuschieben. Obwohl im Traum die grotestesten Dinge für möglich gehalten werden, erschrak ich derari und prallte so entsetzt zurück, daß mein Kopf an die Lehne des Fauteuils schlug. Natürlich erwachte ich dadurch.
Schon zwei Tage darauf hatte ich in Gefellschaft meiner Engländerin den Traum ver
Als ich wieder zu mir gekommen war, jah ich in der Halle menschliche Körper, eingewickelt in blutbefledte Leintücher.
Auch der Knabe war ungekommen, wie ich später hörte.
Und jetzt möge sich das erklären, wer will. Sie aber, meine verehrten Herrschaften, nennen mich nicht grundlos einen Skeptiker, denn wäre das alles jemand anderem poſſiert, so würde ich es bestimmt nicht glauben.
Bia dö'n Haltermichert fopffieh'n jeh'n, fahr'ns aus bau Tempel und die Stegbauern Vebert schreit:„ Na, heunt geh' i bir net beicht'n! Saft g'sehn, was der Herr Pfarrer g'rab für& Buaß aufgibt?"
Gerecht und streng forreft!
Ein Wanderbursch kommt seines Weges gezogen. Das Geld ist alle, doch sein Magen fnurrt. Er kann nicht weiter, erst muß er seinen Hunger stillen. Das nächste Gasthaus hält ihn fest. Er läßt sich schüchtern Speisen und Getränke reichen. Mit Bangen und doch mit Behagen verzehrt er alles. In einem undewachten Augenblick ist er verschwunden. Der Wirt und auch die Gäste rennen nach und fangen ihn. Der„ Bagabund“_wird_abgeführt und wegen seines Hungers muß er fiven.
So ist's gerecht und streng forreft!
Die Börse hatte einen schwarzen Tag. Aus unbekannten Gründen sinken eine Reihe Nurse. Mauch schönes Geld und viel Erspartes ist dahin. In einer Hand vereint sind die gefallenen Papiere. Ein Umschwung folgt und läßt die Kurse unaushaltsam steigen. Ein gelun gener Börsentrid nur sir's gewesen, was die Bapiere jinken ließ. Was viele eingebüßt, ge winnt nun einer. Je größer die Verluste der andren, desto größer ist jetzt sein Verdienst. Auf absichtlich und bewußt herbeigeführtes Unglück und auf zerbrochenen Eriſtenzen bant er sich seinen Wohlstand auf.
So ist's gerecht und streng torrett!
M. Sch.