war das alles gut, wenn man nicht einmal| Frau die naffen Handtücher um die Ohren| fragte, wo er sei. Man flüsterte, Jörensen ein kleines Mädchen glüdlich machen könnte? zu schlagen. Die Gute brach in haltloses werde irrfinnig.
Schluchzen aus.
Er wurde aber feineswegs ix.jinnig; vielmehr ging es ihm nach diesem Zwischenfall beffer. Er hatte das sichere Gefühl, Else verde das Aussichtslose ihres Bemühens einsehen und sich nicht wieder melden.
Aber jetzt, als Jörensen bedrückt herumlief, gewann die Ueberzeugung in ihm Die Affäre nahm einen seltsamen Ausan Stärke, daß die Visitenkarte sein dümm gang. Förensen bewachte das Telephon wie ster Streich war. Wie sorgfältig sie fie ein- ein Schießhund, er zuckte zusammen, noch gepadt hatte! Was würde sie nun damit che sich die Schelle in Bewegung seßte. anfangen? Schon zur zweiten Verabredung Seine Nerven waren von einer fast überwar er nicht mehr gekommen. Else würde irdischen Feinheit geworden. Alls er schon einem Donnerstag- wurde Jörensen von Eines Tages ausgerechnet auch an über ihrer Bisitenkarte fizen und Nache fast dem Selbstmord nahe war, läutete eines einer Dame auf der Straße angesprochen. schwören. Ein Blid ins Telephonbuch ge- Tages der Apparat und eine energische Da Ee war Else. Förensen sagte kein Wort, die nügte. Wenn Direktor Helbing erfuhr, daß menstimme fragte nach Direktor Helbing. Dame geriet in Wut. Sie begann laut zu er seine Starten mißbraucht hatte, würde das Förensen wußte sofort, wer sprach. Zum schimpfen, und es sammelten sich einige Unglüd geschehen sein. Förensen zitterte größten Erstaunen des ganzen Bureaus am ganzen Leibe; alle Welt ftaunte, wie nahmt er einen gezierten Ton an, erzählte Leute um das Paar. Jörensen nahm eine Tare und kam erschöpft zu Hause an. schnell er zusammenfiel. Sein Ton wechselte was von verreist sein, in absehbarer Zeit Tage und kam erschöpft zu Hause au. zwischen übergroßer Freundlichkeit und nicht wiederkommen und von anderen den Dann hatte er Ruhe, und er wird nuit gröbster Wut; die Stenotypistinnen be- aufhorchenden Angestellten ganz unverständ wahrscheinlich ein weiteres Menschenalter fchwerten sich beim Chef. Helbing ließ den lichen Dingen. Dann warf er den Hörer im Bureau des Direktor Helbing verbrin Buchhalter fommen, fonnte aber nichts aus hin und fiel zusammen. Man mußte ihn gen. Am Tag seines goldenen Dienstjubi thm herausfriegen. Frau Förensen griff zu lauf ein Sofa schleppen, ihm die Weste öffläums, wenn der Chef kommt und seine einem alten Hausmittel und bereitete heiße nen, ihm die Schläfen reiben. Nach einer Visitenkarte schickt, wird er sich vielleicht Umschläge vor. Jörensen drohte, seiner langen Weile öffnete er irr die Augen und feines Abenteners erinnern und lächeln,
mit der Hand an der Hosennaht Schlange. Es ging alles romantisch richtig vor sich. Die Schlange erschauerte vorschriftsutäßig, wenn es aus dem Schalter fauchte und zischte Frauen sahen einander ernst ins Auge, und Männern Sieht mich, weil ich blind bin, keiner ſtehn? schossen selige Erinnerungen an den Kafernen und ich steh seit drei...
Alle, die vorüber geha, gehn vorbei.
Jetzt beginnt es noch zu regnen!
Wenn es regnet, ist der Mensch nicht gut. Wer mir dann begegnet, tut fo, als würde er mir nicht begegnen. Ohne Augen steh ich in der Stadt. Und jie dröhnt, als stünde ich am Meer. Abends fauf ich hinter einem Sunde her, der mich an der Leine hat.
Meine Augen hatten im August ihren zwölften Sterbetag. Warum araf der Splitter nicht die Brust und das Herz, das nicht mehr mag? Ach fein Mensch fanft handgemalte Ansichtskarten, denn ich hab fein Glück. Einen Groschen, Stüd für Stüd! Wo ich selber sieben Pfennig zahlte. Früher sah ich alles so wie sie: Sonne, Blumen, Frau und Stadt Und wie meine Mutter ausgesehen hat, Das vergeß ich nie.
Krieg macht blind. Tas jche ich an mir. Und es regnet. Und es geht der Wind. Ist denn feine fremde Mutter hier, die an ihre eignen Söhne denft? Und fein Kind,
dem die Mutter etwas für mich schenkt?
,, Sie mich...!" können mich...!"
Von Peter Scher.
hof durchs Gemüt.
Dacin Mißton! Alle fuhren zusammen und lauschten atemlos.
Eine vom Sekretär mit Würde angeblafene junge Dame hatte schnippisch geantwortet. Sie hatte, wenn auch höflich, so doch immerhin ge= beten, ihr statt einer Handvoll Silbergeld einen Schein herauszugeben, und der Beamte hatte es entschieden abgelehnt Denn wie fommt ein junges Ding mit jo einer Knabenfrisur dazu und überhaupt: Bildet die sich etwa ein, daß eine Behörde mit schwerer Mühe im Interesse des gefeßteren Bublikums eine romantische Unter nehmung aufrechterhält, bloß damit ein zufällig hereinverirrter Naseweis der neuen Richtung alles durcheinanderbringt?
c) wenn sie sich das gedacht haben, was jie sich gedacht haben könnte wie ist sie zu be langen?
Hoffnungslos ausgeliefert!" murinelte er dumpf, und nur der Gedanke, daß die große Schlange auf seine Seite getreten war, als die Kleine ihm das geboten hatte, gab ihm Kraft ( zum nächsten würdevollen Aupfiff.
Keine Kurzsichtigen mehr?
Bisher meinte man, daß die Entstehung der Kurzsichtigteit auf Vererbung beruhe wo daher nicht verhindert werden könne; doch kann die erbliche Anlage höchstens den Boden für die Citrantung vorbereiten, nicht die Kurzsichtigkeit selbst herbeiführen. Daß bei der Kurzichtigkeit auch die Naharbeit eine große Rolle spiele. wurde schon in den achiziger Jahren des vorigen Sahrhunderts nachgewiesen. Nach Unterinthan. gen von Prof. Lewinsohn in Berlin scheint aber in Wirklichkeit die wichtigste Ursache die Schwer Mrr- brr- da gibt es nichts! Fertig. fraft zu sein, die den Augapfel bei der KopfbenDie in Ergebenheit schauernde Schlange gung nach unten zieht und ihn allmählich dehnt, war sich bewußt, daß der crregte Schalter ihre namentlich im wachstumfähigen Alter. Diese romantischen Interessen verteidigte, und finjie- Theorie der Verlängerung des Augapfels errem Grübeln. Bange Zweifel zerrissen seine Scele.
Berschärftes Schaufen. Dann Stille. Die Schlange hielt den Atem an: Um Gotteswillen so ein junges Ding!
Da jagte das jungen und blidte dabei dem thronenden Schaltergott furchtlos ins Auge, Jagte mit seiner helfen, ein wenig spitzen Stimme: Dann gestatten Sie, daß ich mir etwas denke!" und war euch schon davon.
Schwile Pause.
flärt auch die bei den Kurzsichtigen gefundenen anatomischen Veränderungen. Die Tatsacije, daß in manchen Berufen, z. B. bei Juwelieren, und Stiderinnen, tros intensiver Naharbeit we nig Sturzsichtige zu finden sind, rührt wohl daher, daß die Angehörigen dieser Berufe mit geringer Kopfbengung arbeiten. Durch Senkrechtstellung der Augachse fonnte auch bei Versuchstieren fünſtlich Kurzsichtigkeit erzeugt werden. Bei Affen genügten dazu einige Monate; dann zeig ten sich bei ihnen dieselben anatomischen Bere Wen- änderungen wie bei furzsichtigen Menschen. Diese Versuche wurden nenerdings von Forschern auf Java nachgeprüft, die fürzlich in der Berliner Ophtalmologijchen Gesellschaft darüber berich teten. Von sieben jungen Affen wurden fünf in cinem Jahr furzichtig bis zu einem Gred von 2.25 bis zu 4 Dioptrien.
Unerhört!" stieß ein alter Herr mit anschauung wollte jagen Vollbart- hervor. " Pfui!"„ Ordinär!" schrien ältere weibliche Schlengenglieder.
Birtliche Untertanengemüter jind traurig, wenn sie zusehen müssen, wie Schalterbeante in modernen Verkehrspalästen vor aller Angen höflich mit dem Publitum umgehen. Für solche Nur ein Herr in den berühmten besten Jah gibt es Gott sei Dank auch heute noch jene flei- ren, der die ganze Zeit geschatinzelt hatte, brach wen muffig= verwinfelten Remichen, in denen eine niedliche, lieine Lanze für das fortgeschrit man nach tranter Väterari von einem Sefretär tene Mädchen: Sie fann sich doch etwas Eralten Schlages aus dem Schalter heraus angefreuliches gedacht haben!" pfiffen wird, daß es nur so raucht. Mit der Er wurde von der Uebermacht der ins gute Zeit wird es den Behörden ja immer schiverer| Alte verbissenen Schlange glattiveg abgelehnt. fallen, dem Bedürfnis fonservativer Romantifer Als der Sekretär wieder allein war, ver Rechnung zu tragen und täuschend altertümlichharrte er lange in finsterem Grübeln. Bange schnauzende Sefretäre aufzutreiben; aber das soll Zweifel zerrissen seine Seele: ihre Sorge sein.
Eines Tages fand ich mich in so ein Nemt hen verschlagen und stand dort unter anderen
a) Die Person hat sich ohne ausdrückliche Bustimmung gestattet, etwas zu denken; b) was hat fie fich gedacht und
Um Sturzsichtigkeit zu verhüten, wird daher vorgeschlagen: Aufklärung der Bevölkerung über die schädliche Rumpf- und Kopfbeugung im wachstumfähigen Alter. besonders in Schulen, Einführung geeigneter Pulte und Schulbänke, durch die die Bücher schräg gehalten werden, Anwendung der leichter mit geradem Kopf schreibbaren Bateinschrift in den ersten fünf bis sechs Jahren des Unterrichts und Stählung des Orgonismus durch Leibesübungen.