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Begegnung mit der Armut. längeren Besuch nach dem seltsamen Fürsten.

Bon Jens Balles. Nach dem Mittagessen ging der alte Gene­ ral   mit seiner Frau ins Dorf ipagieren. Raum hatten fie bas prächtige Raftell verlaffen, als fe einer Bettlerin begegneten, die ein Kind auf bem Arm trug und ein zweites an der Hand führte. Die Kleiber der drei waren völlig ger­fest, aus ihren Augen schrie der Hunger. S

fte an dem General borbeilamen, wimmer'e bie Frau mit müber, flebender Stimme ettvas. Der afte General wendete sich an seine Frau:

Berstehst du, Liebling, was fie will?"

,, Sie bittet um einige Pfennige." Der alte Herr blieb stehen und fah seine

Frau erstaunt an

Einige Pfennige? Sowohl fie als auch ihre Minder find mager. Sie essen also nicht. Sie gehen in Lumpen, geben also für Kleiber lein Geld aus. Sie wohnen in einer alten baufälligen Scheune, zahlen also auch keine Miete. Wozu brauchen sie dann Geld?"

Die Frau des Generals jah mi zustim mender Teilnahme ihren Mann an, der einige Augenblicke schwieg und dann abermals zu Sprechen begann:

Wenn diese Fran bettelt, was foll dann enit ich tun, da ich doch ein Vermögen für Essen und Kleider brauche?"

Die Infel der Kopjäger.

Elektrisches Mafieren. Eine Firma in Neis tum Sarawat, das einstens von einem Dort hat einen flingenlosen elektrischen Selbst­Abenteurer gegründet wurde und in dem ganz rasierapparat erfunden. Der Mechanismus unglaubliche Zustände herrschen. Das Buch ent- basiert auf der schnellen Bewegung zweier hält zahlreiche nach Photographien hergestellte parallel gelagerter geschliffener Platten und ist prächtige Abbildungen. Wer sich für Bölfer- so angeordnet, daß jedes Schneiden und jede umbe, fir ferne Bänder interessiert, der wird an Verlegung unmöglich gemacht sein soll. Der Apparat tann an jede Lichtleitung angeschloffen an dem Buche reichen Gefallen finden. werden und ist kaum umfangreicher als ein ge­wöhnlicher Rasierapparat.

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Was mancher nicht weiß. Die zerstörende Einwirkung der Luft auf Eisen, wobei das Eisen mit dem Sauerstoff der Buft sich zu einer braunroten, zerfallenden Maffe verbindet( oxidiert), nennt man Rosten. Unser Leben wird durch einen Berbrennungsprozeß enhalten. Um den Sauerstoff, der hierzu nötig ift, in alle Bellen zu bringen, werden in der Lunge die roten Blutkörperchen damit beladen. Diese enthalten Eiſen( in Form von Hämo­globin). In der Lunge verbindet sich nun dieses Bluteren mit dem Sauerstoff, es tritt tatsäch lich ein Rosten der Blutkörperchen ein. Diese tragen dann den kostbaren Stoff in alle Rör perteile und somit unterhält das Mutrosten unser Loben.

In jebem Pferdeftall in Persien   wird auch ein Schwein untergebracht. Man hegt den Glau­ben, daß dieses auf die Gesundheit der Pferde einen günstigen Einfluß ausübt.

Der Rheinfall bei Schaffhausen  , der in der Sefunde 250 Kubikmeter Wasser Heralbstürzen läßt, wäre imftande, eine Million 50ferziger Metallfabenlampen zu unterhalten.

Die Sonne bewegt sich seit Jahrmillionen in jeder Sekunde mit allen ihren Planeten in gerader Linie 19 Nilometer nach dem Sternbild des Herkules zu.

jogenannten siamesischen. Sie werden mit 400 Die schönsten und teuersten Kaßen sind die Mart und noch mehr das Stück bezahlt.

lich   ist auf rund 4 Millionen berechnet worden. Die Zahl der Hochzeiten in Europa   alljähr

Die Trodensubstanz des Blutes beträgt bei Männern 21,6 Prozent, bei Frauen 198

Prozent.

Die Dehnbarkeit des Silbers ist so groß, daß man Drähte von solcher Feinheit herstellen fann, daß zwei Rilometer des Drahtes nur un­gefähr ein Gramm wiegen.

Eric Mjöberg, ein junger schwedischer For scher, ist unter unendlichen Mühseligkeiten und Gefahren tief ins Innere von Borneo  , der drittgrößten Insel der Weit, eingedrungen und hat dort lebende Eingeborenenstämme, ihre Sit ten und Gebräuche, zum Gegenstand seiner For sungen gemacht. Er hat in dem Sande meh­rere Jahre verbracht und die Ergebnisse seiner Untersuchungen über Land, Leute und Tierwelt in einem Buche veröffentlicht, das im Verlage F. A. Brockhaus, Leipzig  , vor furzem erichienen ist. Durch die Insel der Kopf­jöger." Von Eric Mjöberg. Preis 8 Mt., Die Haut der innerafrikanischen Neger ist Ganzleinen 10 Mark.) Tas Innere von Bor  - anderihalbmal dicker als die der Europäer. neo ist von der europäischen   Kolonisation unbe- Anfang des Jahres 1927 erzeugten 13 ame­rührt geblieben, weil es nach seiner Naturbe- rikanische Automobilfabriken in einem Monat schaffenheit wenig Gewinn verspricht. Bon die so viel Automobile, wie 91 deutsche Auto­ſer weitabgeschiedenen ursprünglichen Tropen- mobilfabriken in einem ganzen Jahre. welt, ihren Bewohnern und den Verhältnissen. unter denen sie leben, gibt der Verfasser eine so plastische und interessante Schilderung, daß der Leser seine Eindrüde und Erlebnisse im Geifte miterlebt. So lang der Arm der weißen Kul­turträger" auch ist, bis in die schwer zugäng lichen Beige der Insel reicht er nicht und so Tebt hier das Bolf der Dajafen, das heute noch wie vor Jahrhunderten und vielleicht Jahrtausenden dem Sport der Jagd nach Tintenstift ift giftig! Verlegungen mit Tin­Köpfen, wiflichen Menschenköpfen huldigt. tenstift verursachen, wenn ein abgebrochenes Ginen Menschenkopf zu erjagen, gilt als ent Stiftstädchen im Gewebe zurückbleibt, ein Bran­scheidender Beweis des Mutes bei den Ange- digwerden der Umgebung, das zu einer fort hörigen dieſes primitiven Naturvolkes. Anfangs schreitenden Geschwulst führen fann und meist begleiten Mjöberg mehrere Soldaten zum erst nach einent chirurgischen Eingriff heilt. Schube gegen die Korfjäger, die aber, als die Besonders gefährlich werden Tintenstiftver­Schwierigkeiten des Vordringens in dem weg legungen, wenn etwa durch den, mit Tintenstift und pfadlusen Lande zu groß werden, ihn ver- beschmußten Finger das Tintenstiftgift auf die lassen. Mjöberg acht ohne diesen Schutz den- Binde- oder Hornhaut des Auges gebracht wird. noch dem gesetzten Ziele entgegen und bei den Diese schon seit längerer Zeit bekannten Er­gefürchteten Wilden angekommen, versteht er es, scheinungen, sowie Tierversuche, die ruffische jich mit ihnen auf guten Fuß zu ſehen und sogar Forscher fürzlich mit Tintenſtiſtſtädchen an Na­ihre Freundschaft zu gewinnen. Er lebt lange ninchen anstellten beweisen die große Giftigkeit Zeit unter ihnen und gewinnt alle gewünschten des in den Tintenstiften enthaltenen Anilin­Einblicke in ihren Gößenglauben und ihre Bräu- Farbstoffes für den Organismus. Es muß des che. ungestört fann er feine naturwissenschaft- balb davor gewarnt werden, angespiyte Tinten­lichen Forschungen betreiben und mit reichen stifte wageschützt in der Tasche zu tragen oder Ergebnissen heinlehren. Borher macht er einen gar a Lippen ihren.

Allerlei.

beim Stuttgarter Vagabundentongreß beteilig Eine Bagabunden- Biographie. Einer der ten Stünstler, der Maler Tombrod, entwirft in der Bagabundenzeitschrift Der Kunde" folgen­des gedrängtes Lebensbild von sich: Brofe­tarierfind aus dem Ruhrgebiet  . Arbeiter im Bergwerk, in der Fabrik. Ausreizer. Schiffs­junge beim Norddeutschen Lloyd  . Heringsfänger, Landstreicher, Abenteurer. faiserlicher Mörder beim Marinetorps in Flandern  . Agitator der Kommunistischen Partei, Barrikadenkämpfer. Sträffing Landstreicher Kunde und jest: Bagabund. Seit fünf Jahren Vagabund. Fünf Jahre Herberge, Asyl, Schweinestall, Hen­boden als Nachtquartier. Meine Mutter ist die Landstraße, Mutter und Freundin zugleich mein Freund ist der Zufall, mein Vater die Not; die Sonne ist meine Schwester ist mir jeder Mensch. Der Hunger ist mein ständiger Gefährte, und Gefährtin ist die Sorge. Auch eine Geliebte babe ich: die Kunst!"

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= Heiteres.-

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Bruder

Vereinfachtes Verfahren. Warum gehst du nimmer zum alten Herrn Pfarrer und nur mehr beim jungen Herrn Kooperator beichten, Liese?"

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,, Oh, das hat seinen Grund,- dem brauch' ich meine Sünden nicht erst lange auszuzähle, der ist ja daran beteiligt."

Vanderbilt gab niemals Trinfgelb. Kürzlich ſtieg er in einem Kalifornischen Hotel ab. Das Stubenmädchen wartete zwei Wochen vergeblich auf einen Obulus. Schließlich sprach sie ihn an: Ach, Mr. Vanderbilt, heute nacht habe ich geträumt, Sie haben mir zehn Dollar ge­ichentt!" Vanderbilt fragt sich am Kopf:

biel... Na, macht nichts... Behalten Sie Zehn Dollar... hm... ein bißchen fie nur!"

Verkehrte Welt. Endlich sichst du also ein, daß deine Gattenwahl unüberlegt war." Gewiß. ich hätte dich heiraten sollen. J glaube, als Hausfreund ist mein Mann inter­effanter als bu!"

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Der glückliche Mr. Jones. Jones, du hast dich mit einer der füßen Zwillingsschwestern Higgins verlobt?" Ja, und ich bin unerhört glüdlich." Aber wie hältst du sie beim Küssen auseinander?"- ,, Das tu ich eben nicht!" Erkenntnis. Pfarrer: Was, Jochenbauer, glaubst nicht mehr an die Heiligkeit der ,, Na, seitdem ich Hochwürden bei mei Weib erwischt habe, nimmer."

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Glüd. Ich habe kein Glück bei Frauen." ,, Hast du ein Glück!"

Die Kuh. Ein Meister des Pinsels hat sich studienhalber auf der Alm installiert. Am näch sten Morgen spricht er lentjelig: Mine, stell die Kuh' naus, i möcht sie malen." Darauf Mine: Na, na, daraus wird nig. Weiß ge­fallt sie mir besser."

Liebe. Fabre mit mir nach Capri  !" Bedenke die lange Fahrt, du berträgst doch Schiffahrt und Eisenbahn nicht!" Ach, mein Rarl, die Liebe ist doch das beste Mittel gegent Bedfrantheit!" Schon, schon! er was matt du auf der Rüdree?"

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