qund schmutzig sei und sie eben, trotz ihrersanften Augen, den Teufel im Blut habe.Den Teufel, Herr, ist das nicht toll! Abervorhin viel mir ein, da hat der Doktor gewiß einen Scherz gemacht. Denn auch Siewerden zugeben, daß es Unsinn ist. Wiekann man-vor sich selbst davonlaufen..•!*Efrems Augen wurden weit und starr.Mit fliegenden Händen tastet« er über denTisch. Mit bleichen Lippen stammelte er:„Nein, nein— vor sich selbst— nein,nein! Das kann man wohl nicht gut. Nurmanchmal, glaube ich, Brüderchen, manchmal. Aber das ist gewiß Wahnsinn...!"Jäh fiel sein Kosis auf den Tisch, undder arme Schlucker Efvem Jonesku weinteI«se in sich hinein...Verschwender.Autos sind nützliche und notwendige Dinge.Man bekommt schon von 2500 M. an guteDagen. Aber 28.000 bis 40.000 M. fürein Auto auszugeben, läßt sich in einer Zeit,In der Millionen Menschen ohne Brot undohne Wohnung sind, nicht mehr rechtfertigen.Das gehört ebenso zur Verschwendung wiejenes Diener zu zwölf Gangen, das zur letztenSilvesterfeier ein Hotel für 50 M. abgab.Dieser sinnlosen Verschwendung begegnen wirauf Schritt und Tritt. Sie ist, jedoch nichtimmer eine Folge irgendwelcher Nachkriegserscheinungen, wie gewisie Moralpachter unsgern glauben machen wollen. Berschweiler hateS zu allen Zeiten gegeben. Das mögön dirfolgenden Beispiele lehren:\Bor 50 Jahren wurde ein« schön« Orchideemit 500 M. bezahlt— man bedenk«: eineBlume, die in vier, fünf Tagen verwelkt.Exkaiser Wilhelm H. und der König vonEngland ließen für sich besondere Zigarren Herstellen, von denen schon vor dem Kriege dasStück 15 bis 30 M. kostete.Der Schah von Persien besaß eine Küchen-Eimächtung, die auf dem ganzen Erdball ihresgleichen suchte Fast alle Töpfe, Teller, Schüsseln, Pfannen usw. waren vergoldet oder mindestens versilbert. Für die„besseren Gäste" gabes goldenes Geschirr, das außerdem noch nntkostbaren Steinen geziert war. Fachleute habenvor dem Kriege den Wert dieser Einrichtungauf 20 Millionen Mark geschätzt. Natürlichwollen Dollarkönige diesem exotischen Herrschernicht nachstrhrn. Ter kalifornische.MillionärJohn Ashbmch hat in seinem luxuriösen Wohnsitz in der Nähe Philadelphias eine Küche, derenEinrichtung die Kleinigkeit von 6 MillionenDollar gekostet hat.Die Verschwendungssucht der Kaiserinnen,Königinnen, Fürstinnen und anderer„hoher"Weiblichkeiten ist allgemein bekannt. FürKleidung, Spitzen und Schmuck würben unsinnige Summen geopfert. So hatte Elisabethvon Rußland ungeheure Garderobemengen. Beiihrem Tode fand man mehr als 15.000 Kleider,von denen die meisten nur einmal, manchesogar überhaupt niemals getragen wordenwaren. Zwei Riesenkisten mit seidenenStrümpfen, über 4000 Paar Schuhe und Pau-toffeln, ganz abgesehen von den Schränke» undTruhen voller Stoffe, Spitzen Bänder, Unterwäsche usw., vervollständigten diesen Besitz,Als Taj Rubal, die Gemahlin des hindosta-nischen Herrschers Jehan, starb, wurde ihr einGrabmal errichtet. Es liegt in dem hindostani-schen Orte Agra, besteht aus Marmor und istmit Millionen edelster Steine auSgelegt, unterdenen sich seltene Stücke von Jaspis, Türkisen,Opalen, Amethysten und Saphiren befinden.Biele hundert Fürsten und Große aus allerWelt stifteten diese Steine, und 2200 Menschenl arbeiteten zwanzig lange Jahr« an der Bollendung dieses Bauwerkes. Obendrein wurdendiese 2200 Arbeiter nicht einmal entlohnt. ESwaren Gefangene und Sklaven anderer Fürsten, die von ihren Herren nur„gestellt" wordenwaren und von ihnen auch verköstigt wurden.Trotzdem kostete daS Grabmal über sechzigMillionen Mark.Ludwig XIV. von Frankreich, der Schöp-er der luxuriösesten Moden, trug Mongeperrücken, von denen jedes einzelne Stück 1000bis 5000 Taler kostete. Dabei muß man nochden damaligen Wert eines Talers in Betrachtziehen.Es gibt auch ganz„einfache Menschen",gewöhnliche Sterbliche, die aufs verschwenderischste gelebt und gewirtschaftet haben. Ineiner ftanzösischen Zeitung aus dem Jahre1928 werde» die Ergebnisse der Versteigerungdes persönlichen Nachlasses der berühmtenSängerin Henriette Sontag mitgeteilt. Damalswurden versteigert: 1700 Porzellanschalen mitmaffiver Vergoldung, 13 Kaffeeservices ausSilber und 28 aus feinstem Porzellan, 7 Damenuhren mit Brillanten und 31 ohne Brillanten, ein Halsschmuck aus Edelsteinen»nd 18Halsketten aus masiivem Golde, 2200 PariserDamcnhandschuhe, 24.000 Ellen Batistleinwand.1800 Körbe Champagner, 540 kleinereSchmucksachen aus Gold nckd 77 wertvolle Porträts der Künstlerin selbst.Vorsehung.Auf einem hohen Turm stand eine Mutter!mit ihrem Kinde.Das Kind fiel ihr aus den Armen.Zur selben Zeit siel ein anderer Gegenstand. Er war von Umfang wie das Kind. Vongleichem Gewicht wie das Kind. Die Anziehungder Erde, der Widerstand der Lust... alles,was Einfluß hatte bei dem Fall... war beidiesem Gegenstand wie bei dem fallenden Kinde.Doch das Kind lebte und hatte eine Mut ter, die sich die Haare ausrauste vor Berzwcif-lung.An dem andern Gegenstand war nichts-gelegen.O Gott, o Gott, mein Kind, mein liebesKind, jammerte die Mutter.O Gort, behüte mein Kind'.Niemand betete für das andere Ting.Und nebeneinander sausten die beiden fallenden Körper heruirdrr mit gleicher Schnelligkeit.Und die Natur— es war vor Reloion...dennoch wußte sie genau, wir sie fallen lastenmutzte!— die Natur ging ihren Gang. Sieberechnete ganz ruhig die Quadrate... sorgtefür mehr Widerstand unten, wo die Luft weniger dünn ist... zog diese« Mehr ab von derSchnelligkeit...Noch einmal rief die Mutter:O Gott, mein Kind, mein liebes Kind!Das Kind siel unten auf, zerschmetterte.Die Mutter, die vergebens gebetet hatte, starb.Der Vater von dem Wichtchcn wurde wahnsinnig...»sw.Doch der Sack mit dem Kork, oder derSchinken, oder was es sein mochte, das gleichzeitig mit dem Kinde vom Turme fiel, bliebein Sack mit Kork, oder ein Schinken, und sahaus, als wenn nichts geschehen wäre.'Dennoch war nicht gebetet worden fürdiesen Kork.Ob es so„gul" ist? Gewiß, gewiß! Diemindeste Abweichung würde Verwirrung zuwege bringen, und dadurch Unglück stiften, unendlich größer, als das Sterben eines Kindes.I Jch erzähle diese Historie nicht, um eineBetrachtung von der Natur zu geben, sondernI um eL ins Auge fallen zu lasten, daß Beten undBitten nicht hilft, und daß man sein Kind gutfesthalten muß, wenn man damit auf einemTunne steht.Denn— auch hierfür sorgt die Natur— wenn man das tut, wird es nicht fallen.Hierin ist sie ebenso zuverlässig wie in derAnwendung der Gesetze Newtons, das ist:ihrer Gesetze, die Newton zu einem kleinenTest erforschte, nachdem sie schon seit unendlicher Zeit korrekt fungiert hatten.-Mnltatnli.Vorbildliche Kinder- undÄugendbücher.Wie soll ein gutes Kinderbuch beschaffensein? Zahlreiche Berlagsanstalten bemühen sich,diese Frage zu lösen und es sei anerkannt: mitvielem guten Willen und Austvand von Kosten.Richt allzu ost ist diesen Bemühungen Erfolgbeschicden, manche der Bilder- und Märchenbilder sind mitunter sogar- treffliche Beispieledafür, wie ein Kinderbuch schädlich wirken kannund wir es nicht sein soll.Ei» Kinderbuch soll vor allem den Grundsatz befolgen:„Dem Kinde das Beste und Allerbeste!" Es soll dem Gedankenkreise und derBorstellungswelt des Kindes angepaßt sein. Essoll dos Kind erfreuen, anregcn, seine Phantasie beflügeln, soll es belehren, seine gutenInstinkte wecken.Beispielgebend und vorbildlich dafür sindeine Reihe von Kinder- und Jugendbüchern,die im Deutschen Verlag für Jugendund Volk(Wien I., Burgring 9) herausgegeben wurden. Es sind durchwegs Bücher, diemit großem Geschick dem Geschmack des Kindesentsprechen, sein Entzücken Hervorrufen, dabeiaber auch alle» moderne» pädagogischen Ansprüchen Rechnung tragen. Man gehl wohl inder Annahme nicht fehl, daß zwischen der Herausgabe dieser Bücher und den in Wienmusterhaft dnrchgeführten Schulreformen eingewisser Zusammenhang besteht.Da ist vor allem eine Bilderbuchreihe„ftinb und Zeit" für die Kleinsten, vonder bisher drei Bändchen erschienen sind:Frühling",„Sommer", gerbst".(Preis jedesBändchens kart. 1.80 Ml.) Zu allen, liebendeutschen Kinderreimen sind— nicht immerganz mit diesen im Zusammenhang stehend—schwarze und farbige Bilder gezeichnet und manwird unter den Kinderbüchern nicht allzu vielefinden, die so drollig, anmutig und natürlichsind wie diese. Ida Bohatta-Morpurgo hat siemit feinstem Verständnis für die Kindesseelegezeichnet.Einzigartig ist auch das in Form einesBilderbuches erschienene„Qefterreichische Liederbuch"(1. Teil. Preis kart. 2.70 Mk^. Es heißt:Klinga, Ringa, Reia" und enthält rund 100kleine Kinderlieber und Kinderspiele mit Notenund eingestreuten Bildern. Diese zahlreichenBildchen, gleichfalls von Ida Bohatta gezeichnet, werden allein schon jedes Kindcrhcrz entzücken. Bei der Auswahl der Lieder undSprüche wurden verschiedene Sannnlungen undliteraturgeschichtlichc Zeitschristen benützt, daneben wurde auch ein Reihe urheberrechtlicherWerke herangezogen. Spielend leicht wird jedesKind an der Hand der beigcdruckten Rotenviele dieser reizenden Liedchen und Spiele zuerlernen imstande sein.Mit lustigen, hübschen Tchwarzweißzeich-uungen aüSgestattet ist eine Serie vonvier Büchlein, die für Kinder im Altervon etwa sieben bis nenn Jahren bestimmtsind. Schon ihre Namen„Kribbel, Krabbel,Kugelrund",„Schnick, Schnack, Schnuck, dieHutzelmännchen",„Guckanf und Purzelheinz"