,, Ganz wie bei meiner Frau."

,, Sie sagt, wenn sie schon in ein Dorf fährt, will sie sich von dem ersparten Gelde ( nicht schlecht, wie?) ein Sommerfostüm machen laffen. Sie hat eine Hausschneiderin, ein billi­ges Vergnügen, so habe ich es ihr denn be­willigt."

Meine Frau läßt ihr vorjähriges Kleid umarbeiten. Auch sie hat sich schon daran ge­wöhnt."

Bloß davor habe ich Angst, daß unsere Wohnung leer bleibt. Die Köchin und das Stubenmädchen schicken wir fort- wer zum Teufel könnte das durchhalten? Ich werde mir

-

selbst aufräumen, werde mir zu Hause einen Tee lochen, irgendwo in einer Auskocherei zu Mittag essen und abends fahre ich hinaus nach Enzersdorf  . Im Herbst beginnt dann die Jagd nach einem neuen Personal."

,, Genau so wie bei uns. Du, sage einmal, fönnte man die Sache nicht so lösen, daß du die Köchin behälft- unsere locht unbarmherzig schlecht, ich aber das Stubenmädchen So fönnten wir wenigstens gemeinsam zu Mittag essen und hätten jemand, der uns die Wohnung in Ordnung hält."

,, Eine glänzende Idee! Ich werde die Sache noch heute mit meiner Frau besprechen."

An der Riviera.

-

denen die Gentlemen ihre bedenklich Taschen durchsuchen.

-

Ueberhaupt das Ambassadeur! Clou und Gipfel der Extravaganz, Sammelbeden der Gierigen. Niige lopfen sich auf die Schulter, Gustaf von Schweden  , der liebenswürdig- unent­wegte Tennissouverän, und ein anderer Herr­scher, der nie nahe genug an der Girl- Bühne figen lann, Manuel, Portugals   Erkönig, hat als glüdlicher Riesenerbe längst Erjak für die unvergeßliche Gaby Deslys   gefunden, deren Nachlas gerade in Marseille   Gegenstand eines späten Standalprozesses iſt.

-

Während mit feierlicher Gebärde: Suprême de Turbotin, Coeur de Filet Mignon Masséna, Poularde Breffane rôtie au feu de bois, gereicht werden, wandern die Blicke von Esch zu Tisch, wo neben den Kavalieren in Smoking Frad wie auch in S! Morih ganz selten- in den zwei Stunden des genießerischen Mahles der kost­barste Schmuck des Kontinents von Frauen­schultern, Armen und Rückenausschnitten auf­

-

Wir entnehmen diese treffliche nehmen: Nurses, Kinderwagen, Krämer, afgha­Schilderung tapitalistischen nische Hunde, amerikanische Traber, winzige Drohnendaseins dem Reise- Selbstfahrer Automobile aus Leopardenfellen dienst des Mitteleuropäischen Reise- und Schweinsleder karossiert. Blumen über bureaus". Ihrer Verfasserin, Paula Blumen überschwemmen die Stände. Mimojen, blißt. von Reznicet, hat gewiß fernge- gefüllte, glutfarbene Nelken, Veilchenmassen! Es ist Zeit, an die Nacht zu denken, die legen, die konterfeiten Kreise der ho Lunch( zwanzig bis dreißig Franks), dann man der Maisonette" oder Nasbet" weiht, wo netten Gesellschaft" bloßzustellen. Um Sport, Taubenschießen und wieder Tennis. rutische Reminiszenzen träumerisch stimmen: so wirksamer erscheint uns ihre unge- Voll Verzweiflung knabbern schon die Zuschauer Vorraum mit Vitrinen voll des Silberschates wollte Kritik. Spazierstöcke und Hüte an, wenn es der char- eines russischen Prinzenhauses, Tanzraum mit manten Spanierin d'Alvarez nicht gelingt, Nie- tostbaren Champagnerkübeln auf den Tischchen, Einziges kontinentales Land der unbe­grenzten Möglichkeiten, phantastische Welt derlagen abzuwehren. Claude Anet  , joeben von die noch das alte Wappen tragen. zwischen Ventimiglia   und Cannes  ! Auf 60 feiner Deutschland  - Reise aus Berlin   zurüdge­Kilometer Rüste fast ein Dugend Klein- Paris" kehrt, taucht auf, an der Seite der faszinierenden Gräfin Teleky, nicht nur Meister der Belletri in heftigster Konkurrenz. Wer in Monte wohnt, lauert schon auf den Augenblick, wo er mit der ſti, ſondern auch vor etwa 20 Jahren franzö­Rotte der zahllojen staubpeitschenden Sechsischer Champion des weißen Sports". zylinder nach Cannes   rajen fann,-wer zur Teestunde im überteuerten, überparfümierten Negresco in Nizza   gerade noch seinen letzten Flirt beendigt hat, sieht schon auf die Uhr, denn man will nach dem Blumenmarkt von Mentone  in das dortige Kasino zum Bac. Ueberwiegend englische Laute, Deutsch   und Französisch noch in der Minorität, manche Hotels hundertprozentig angloamerikanisch...

-

Und trotzdem, trotzdem regiert Frank­ reich   hier, Paris  , das dem schon sommerlich heißen Süden seinen. Stempel aufdrückt, von den Roben Philippe et Gaſtons, Premets, Poirets bis zu den klaſſiſchen Namen Maxim, Ermitage, Cigogne, Perroquet, deren Reklamen ein vereinſamter Vogel Strauß am storio spa­zieren führt, sehnsüchtig in freien Momen ten übers Meer der fernen Heimat zugloßend. Nun, wo endlich nach langen Wochen des Regens und der falten Bora" stechende Son­nenſtrahlen ſchwärzeſte Schlagschatten werfen, ist die Glut der Sinne auf der ganzen Front erwacht. Galadiner, Revue nègre, Majestic bal, Temple of Dancing, so bledt es auf Schritt und Tritt in bunter Glühschrift, ob im Re­staurant de l'Amirauté in Mentone   oder in der entzückenden Reserve" von Beaulieu, wo Jazz und Bar an feinem Felspodest aufgebaut sind und Affen und Papageien die erstaunten Gäste begrüßen.

Aber erst der Abend! Wie Perlenschnüre reihen sich die Lichter der glanzvollen Orte an einander. Der gleiche Himmel umspannt die gröhlenden Matrosen vor den Bars in Ville­ franche  , die dunklen Gäßchen Nizzas  , die die tollsten Geheimnisse unter der Mimikry eines Cinéma  " bergen, und die Freitreppen des Ambaſſadeur im Caſino von Cannes  , auf

,, Die Höhlenkinder".

Doch vorher diniert der Kenner abseits von der Hotel- Karawanserci, nahe dem Quai, unter rotgelb gestreiftem Restaurantdach, für wenig Geld die französischsten aller Gerichte: Bouillabaise, Muscheln, Kuttelfleck, Gorgonzola mit Sellerie. Dazu Mujit: ein Bettler mit einer Harfe läßt sieben verstimmte Saiten erklingen, einen weißen Pudel zu seinen Füßen. Im Nu ist der Messingteller voll, zwanzig, dreißig Frank. Der Harfenspieler lüftet sein Hütchen, zieht seines Weges die Zigarette im Mund. Auch ein einträgliches Spiel" an der Cote d'Azur  "!

Preis

in den Tegt eingefügte Abbildungen. jedes Bandes, auch gegen Monatsraten von Mt. 5.60.) Ihr Verfasser ist A. Th. Sonn­3 Mt. bejich bar, schön in Leinen gebunden leitner, der in Perchtoldsdorf   bei Wien   lebt

und dort seine entzückenden, phantasievollen

Welcher lebensfrische Junge hat nicht mit heißem Kopf Crusoes Robinson verschlungen, wer hat nicht das Leben des durch Schiffbruch auf eine einsame, weltabgeschiedene Injel Ver­schlagenen mit feligem Bangen und frohem schlagenen mit seligem Bangen und frohem Aufjauchzen miterlebt. Für viele war es nicht bloß ein Buch, sondern ein starkes Erlebnis, dessen Eindruck in der Seele haften blieb. Esterhafter Jugendwerke von dieſem die Seele der

ist der Kampf- und Forschungstrieb, die Freude am Schaffen, die Sehnsucht nach der großen, weiten Welt und nach dem Erlebnis, die sich an diesem Klassischen Jugendbuch entzündeten, das gewiß der Jugend noch zahlloser Geschlechter befeligende Freude bereiten, sie in Spannung versetzen wird.

Es gibt manche andere Bücher, die das Motiv des Robinson- Buches, den in Einsam­feit und Wildnis verschlagenen Menschen, der sich mühsam die primitivsten Mittel für sein Leben schaffen muß, abwandeln, doch keines, Ewig kreisender Zirkel! Kaum sind die Er- das ohne daß es als eine Nachahmung Robin­regungen der Tennisgefechte im Beau- Site vor- sons angesehen werden könnte, so phantasie über, jezen die Golfchampionsships ein. Be- voll, anregend, spannend und lehrreich wäre, kannte Gesichter, die sich alljährlich hier ihr wie es eine im Verlage der Franchschen Ver­Stelldichein geben und die Prominenten der lagshandlung, Stuttgart   erschienenen drei Gesellschaft sowie die Cracks der verschiedenen bändigen Robinsonade ist, nicht eine, Sports zu einem großen, vielleicht unübertreff- die auf der Insel der Südsee, sondern im Her­lichen Sammelsurium vereint.

Jugendbücher schreibt.( Außer den Höhlenkin­

dern" stammen noch eine Anzahl anderer mei­

Jugend wie nur selten jemand verstehenden Dichter.) Einzelne der Bände der Höhlen­finder" haben bereits die 60. Auflage erreicht, mehr als alles ein Beweis, welcher Beliebtheit sie sich und nicht bloß bei der Jugend­erfreuen.

Im heimlichen Grund" beginnt und spielt diese neue Robinsonade, das ist ein weites Tal, rings von senkrechten, unüberſteigbaren Fels­wänden umschlossen, gleich einem ungeheueren Krater. In dieses Tal sind zwei Kinder gera­ten und ein Bergsturz hat ihnen die Rückkehr unmöglich gemacht. Sie sehen sich gezwungen, hier ihr Leben zu verbringen, hier wachsen sie zu Mann und Frau heran. Eine Geschichte des Menschengeschlechtes von Urbeginn im Kleinen. Seht, so hat sich das Menschenge­schlecht aus den allereinfachsten Lebensformen, mit den Widrigkeiten der Umwelt und der zen Europas   ihren Schauplatz hat. Die Natur hart ringend, von schußloser Blöße zur Es gibt ja keine Entfernungen, man ist Söhlenkinder." 1. Band: Die Höh- Kultur emporgearbeitet das ist es, was diese überall, wo man los ist, und die azurblauen lenkinder im heimlichen Grund", Bücher den jugendlichen ebenso wie dem er Prachtpromenaden, die sich den Riesenstrand ent- 2. Band: Die Höhlenkinder im wachsenen Lefir veranschaulichen Grazsam hart langziehen, scheinen den einen Ort mit dem Pfahlbau", 3. Band: Die Höhlen ist mitunter ihr Daseinskampf, aber die Not andern zu verbinden. Nachts im Hotel und finder im Steinhaus". Jeder Band, tags darauf beschließt man, einen Apéritif auf auch einzeln käuflich, enthält 8 Vollbilder, 2 der Promenade des Anglais  " in Nizza   zu Pläne und zahlreiche Randzeichnungen sowie

"

macht sie erfinderisch, sie erfinden die notwen­digen Werkzeuge, verstehen es, sich Kleidung zu beschaffen Wie der Weg der Menschheit ist auch