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20 Zentimeter Weite. stehenZwerge" mit so geringen Körpermaßen gegenüber, daß man sie mit unbewaffnetem Äuge überhaupt kaum wahrnimmt, denn die kleinsten Insekten der Welt find Tierchen, deren Körperlänge nur Bruchteile von Millimetern erreicht. DaS allcrkleinste Insekt der Erde ist nach den neuesten Feststellungen von Handlirsch  ein Hautflügler aus der Gruppe der Mymarinen mit einem Körperchen, das nur 0I bis 0,3 Millimeter lang wird. Dann gibt eS noch einen der Familie der Trichopterygiden angehörenden Zwergkäfer, defien Körperlänge etwa 0,25 Milli, meter beträgt. Kleinere Insekten hat man bis jetzt nicht gefunden.
von SO Zentimeter auch der Körper dieses Fal­ters verhältnismäßig breit und dick ist. Da die CrebuS-Falter so groß find, werden sie von den Indianern, die ihnen eifrig nachstellen, auch nicht im Netz gefangen, sondern fast immer mit dem BlaSrohr geschossen. An Brasilien  lebt auch die größte Fliege der Erde  (Acan- thonera Pieta), ein Tier, dessen Körper bis 7 Zentimeter lang wird. Die gleichfalls in Südamerika   vorkommende Riesenwanze Belo- stoma grande erreicht bei einer Flügelspannung von 18 Zentimeter eine Körperlänge von 10)4 Zentimeter und ist so kräftig, daß sie kleine Fische überwältigt. Auch bei einer exotischen Zikade(Pomponia) erreichen die Flügel bis zu
Bacher. »Die Höllenmühle". Bon Hermann Krieger. Bon denr vorliegenden Landschaftsroman Krie­gers läßt sich sagen, daß der Dichter seine volle Reife erlangt hat und nun in höherem Maße befähigt ist, Menschen und Landschaft als völlig verkettet und zu einer höheren Einheit ver» chmolzen zu sehen und darzustcllen. Es ist die terbende Landschaft Holsteins, die Knicks, busch­gekrönte Wälle zwischen den Wiesen und Aeckern- werden dort oben im Norden allmählich gerodet und niedergelegt, aber mit dieser eigenartigen nordischen Landschaft stirbt keineswegs auch der trotz allem sieghafte Mensch. Ueber dem Ganzen liegt die Sonne eines überweltlichen Humors, wie allerbeste deutsche Ueberlieferung ihm über­all dort Geltung verschafft, wo rin genialer Dichter sich in Wort und Bild selbst gestaltet. Die zwölf Monate wandern an den grünbe- buschten oder winterkahlen hohen Knickmauer« vorüber, heimliches Bersteck der zahllosen Tier­welt, Tag und Nacht erfüllt von dramatisch bewegtem Leben. Die Menschen der alten Mühle sind mit diesem Lande auf das engste verknüpft. Krieger erhebt sich an vielen Stellen dieses Romans über Löns, Bengt Berg und Feuron in das Reich jener deutschen Meister, die wie der Maler Grünewald erschüttern und
Die grofte Hilflosigkeit. Au»9tä«ötr eine« alten von Dein» Sievman. Im Phaidon-Berlag, Wien  , ist von Tag zerriß er, was er am vorigen geschrieben Heinz Liepmann   soeben unter dem hatte. An einen! dieser Abende fuhr er nach Dortmund   es ist nur eine Station mit der Eisenbahn   und ging in die Straße, die'man ihm als Bordell bezeichnet hatte. Er betrat diese kleine, müde, geschäftige Gasse, in der rote Laternen brannten, mit wild ­klopfendem Herzen und einer großen Ber- zweiflung, und doch wollte er irgendeine stW lösung finden. Die Mädchen standen in den Türen öffneten die Mäntel, wenn er vorbeikam, er sah, daß sie unter dem Mantel fast nackt waren. Andere lagen in den Fenstern, die Brüste quollen wie Berge heraus sie lachten und flüsterten und lockten:.Meiner, Kleiner, Bubi, Liebling komm, ich muß dir etwas sagen!" da sah er auf, und sah in diese uralten, aufgedeckten Gesichter. In dieser Offen- heit der Antlitze fehlte aber etwas, sah er, was Frauen haben: nicht die Nase, nicht der Mund, irgend etwas ganz anderes die große Hilflosigkeit schlug über ihm zusammen wie ein brausender Strom: Das waren keine Men- scheu, die man begehren konnte, bei denen man an seine Mutter denken konnte und auch an Anni das waren ja Apparate, und das Fleisch, fett und locker, quoll über die Nutzteile der Maschine hinweg er konnte sich nicht helfen er schrie, er lief, man sah sich nach ihm um eine Laterne erlöschte er rang nach Atem wie toll, bis er draußen war aus der Straße. Verloren, alles verloren und verlogen und vorbei. Er rannte wie besessen durch die nächt ­lichen Straßen, erbrach sich immer wieder vor Ekel und Entsetzen und betete zu Gott wie ein Kind und weinte zugleich, daß sein Gesicht naß war, aber er merkte es gar nicht. In dieser Nacht kam er nicht nach Hause, es war ihm ein Wunsch aufgetancht, eine große Begierde, eine kleine Hoffnung, ein Gedanke: Ruhe, Ruhe! Bor wenigen Wochen war er 16 Jahre alt geworden. Die Begriffe verwirrten sich. Er sagte sich: ich bin ein Kind, ich müßte eigentlich lächeln und fröhlich und unschuldig und ein wenig ein Lausejunge sein und dumme Streiche machen, aber nun hat mir Gott diese Zeit beschert, die ich mit mir herumtrage wie andere Leute einen Buckel oder ein kürzeres Bein. Ich stehe nun hier und bin ein Dieb und ei» zwiefach Berlorcner durch ein Bordell und den kleinen Beirat eines Mädchens. Ich habe viele Romane gelesen von Kindern und ihren Müttern, von Sonne und Birkenwäl ­dern, aber ich habe in meinem ganzen Leben noch keinen Freund gehabt, und daS ist kein zugleich im tiefften anregem DaS vorliegende
TitelNächte eines alten Kin­des" rin Buch erschienen, das vom Ver­lag als derRoman der Nachkriegsgene­ration" bezeichnet wird. In der Tat ist dieses Werk ein Dokument unserer Zeit, packend und aufwühlend wie nur wenige andere. Die fünfzehnte Wiederkehr der Tage, da daS große Weltunglück des Krie­ges anhub, macht das Buch besonders aktuell, denn die zerstörenden Wirkungen dieses ungeheuerlichsten Ereignisses der Weltgeschichte dauern, wie auch in denr Buche gezeigt wird, noch immer fort. Aber auch über die heutige Zeit hinaus wird das Werk dieses bis jetzt wenig bekannten Dichters seinen Wert behalten. Wir geben mit Erlaubnis des BerlageS im folgenden eine Stelle auS diesem Roman wieder: An dem Tag, an dem er Anni bei einer Heidewanderung kennen gelernt hatte, war es geschehen, daß sie ihm die Arme um den Hals legte, ihn auf den Mund küßte und sagte: Ich glaube, man kann dich sehr gern haben." Dieser einfache Satz verwirrte ihn dermaßen, daß er fast zusammenbrach vor Liebe und plötz­licher Zärtlichkeit. Und als an diesem Abend das Geschäft, in dem er Lehrling war, eine kleine Feier veranstaltete, hatte er in seiner großspurigen und unbegreiflichen Weise eine Schuld von 90 Mark gemacht, eine Schuld, von der er genau wußte, daß er sie unter normalen Umständen nicht zurückzahlen konnte. Er hatte das Geld in gemeiner Weise verjubelt, indem er dem ganzen Personal andauernd Schnaps und Liköre spendierte, und hinterher war ihm das alles ganz unbegreiflich, unverständlich, rätselhaft gewesen. Er hoffte von Tag zu Tag auf irgendeine Aenderung, ein Ereignis, einen Zufall, der es ihm ermöglichen würde, wenig­stens einen Teil seiner Schulden abzubezahlen, und in dieser ihn stets erregenden Hoffnung schleppten sich die Wochen und Tage hin. Die furchtbare Angst denn wenn Onkel Herbert es erfahren würde, würde er ihn bestimmt in eine Erziehungsanstalt geben hing nun seit Wochen über jeder Freude, jedem Lachen und jedem Ausruhen. Es schreckte ihn in jeder Stunde auf. Wenn der Geschäftsführer, Herr Meyer, ihn ernst ansah, meinte Martin, er wisse alles und alles sei verloren, und wenn die Klingel in seiner Wohnung ging, schoß ihm daS Blut zu Kopf, und er glaubte, sein Onkel käme und alles sei auS selbst auS seinen Träumen schrak er empor und konnte in den schwarzen Nächten bis gegen Morgen nicht mehr einschlafen so daß er aufftand und einen endlosen Roman zu schreiben begann, ohne jede Absicht und Zweck, nur auS Rot, und jeden
Diesen Jnjektenriesen I Borwurf, den ich mir machen kann. Ich bin leringen Körpermaßen I zu allen gekommen und ich habe gesagt:Seht, i hier bin ich, ich liebe euch, und ich bin jung, ! und ich weiß noch von nichts, kehrt mich, liebt : mich, nehmt mich hin! Ich will nichts als das : Gute! Ich sehne mich nach nichts wie nach : Verstehen und nach Würde!" Man hat mir gesagt: Du bist ein Kind der KriegSzeit; du kannst nicht verlangen, daß du es besser hattest alS die anderen Kinder, die früher denken mußten als ihre Eltern: warum willst du es besser haben? Deine Eltern sind ja nurauch" am Kriege gestorben. Du hast als kleines Kind keine liebevollen Tanten und son­nigen Gassen und See und wilde Spiele und still« Abende gesehen, nein, deine erwachenden Augen sahen Jubel über.... zigtausend Tote du lerntest lesen und aßest täglich mit dem Essen den Bericht über Stellungskämpfe, Sturmangriffe, Gasangriffe, Gaskrieg, Tote, Erwürgte, Erstickte, und man jubelte; du hast nichts zu ftessen bekommen als Not und Steck­rüben. Was willst du eigentlich?! Bei jedem Sieg habt ihr in der Schule Hurra schreien dürfen. WaS?! Ihr hattet Hunger?! Ihr wäret nicht lustig?! Eure Eltern hat der Krieg wahnsinnig gemacht und zerfetzt? Run schön; ihr seid allein zurückgeblieben und wißt nicht, daß eure Eltern gut waren, denn sie haben auch mitgeschrien... Was? Ihr glaubt nicht an Gott  ? Run, dann glaubt doch an die Steckrüben und an die Mittelstandsküchen und die alten Männer, di« auf den Straßen Kohlen auffammelten! Männer habt ihr nicht gesehen, Väter, die gut und ernst wären? Wozu denn auch? Ge­nügten euch nicht diese grauen, dreckigen Helden, die einmal auf acht Tage im Morden eine Pause machten, um bei euren Müttern in der Heimat zu schlafen? Saht ihr denn nicht die Gier, wenn sic kamen? Ihr habt doch alles gesehen, mit offenen Augen, was wollt ihr denn mehr? Ja, habt ihr nicht die Gier nach euren jungen Leibern gefiihlt, als die Männer knapp wurden? Habt ihr diese wundervoll^ entsetzliche HUflosigkeit nicht in euer Blut ein­geimpft bekommen Trommeln gehört urck Musik, Fluchen und Fluchen und Fluchen.., Wir haben ja niemals gelacht. Mein Gott, wir waren doch Kinder!!!"