LIME
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wahrscheinlich viele solcher Riesenflugeidechsen und das Weibchen hat sich dann aus dem Meer Dollar." ,, Nanu?" erwidert die Konkurrenz gegeben haben, da das seichte Waffer reichlich aufragende Stellen suchen müssen, wo fie diese in fließendem Englisch . 3ja, wir wollen in Rahrung bot und ein vernichtender Feind der niederlegte und sie dann wahrscheinlich der fünf Wochen mit ihr einen Film zu drehen anBogelwelt diesem Riefentier nicht gegenüber Sonne zum Ausbrüten überließ. Und das wird fangen," lügt der Verkäufer, und wenn sie Stand. Daß dieses Tier so äußerst felten ge- wohl ihr gänzliches Verschwinden verursacht bei euch spielen soll, geht das eben nicht. Dann funden wird, hat wohl seinen Grund in der haben, denn mit der Neugestaltung der Erde fönnte sie erst in fünf Monaten drankommen. großen Schwachheit und Zerbrechlichkeit seincs tamen die vielen Säugetiere, denen die Eier sehr Diese fünf Monate plus 25 Prozent müssest du Körpers. Als sich aus dem Antediluvium die gut schmedten, und gegen die diese schwächlichen bezahlen." Und der andere bezahlt. Erdenbildung unserer Zeit entwidelte und der Tiere sich nicht verteidigen konnten. Sehr flug„ Gewiß, Mr. Kiſch, das kommt jogar ſehr ehemalige Schlamm nach und nach versteinerte, scheinen sie auch nicht gewefen zu sein; wenn oft vor. Schließlich zahlen doch die Gesellschaften find wohl die großen, starken Dinosaurter in auch nicht immer die Größe des Gehirns aus ihren Schauspielern nicht das Gehalt, damit sich dem Gestein erhalten geblieben, dieser zerbrech- schlaggebend ist, so hat doch diese Rieseneidechse die Konkurrenz ihrer in: Bedarfsfalle bedient!" fiche, hohlfnochige Körper zersetzte sich aber schon nach der Schädelhöhlung gemessen, ein Gehirn ( Fortsetzung folgt.) im Schlamm. von der Größe einer Kastanie gehabt, und das ist doch wohl zu winzig.
Die Flugeidechsen find als Vögel Eierleger,
Bon Egon Erwin Kif.
Keineswegs nur das Elend der Statisten erschüttert den, dem es gelang, den inneren Wall von Gottes eigenem Filmland zu überschreiten. Auch das Elend der Stars ist oft groß.
Wir hatten das unbeschreibliche Glück, in Torgang einer Villa der weltberühmten Filmfönigin X. zu begegnen, die sich gerade entfernte. Sie wollte mich anpumpen," sagte der Hausherr.
An- pum- pen? Für wen? Wozu? ,, ,, Sie kann die Miete nicht bezahlen." ,, Versteh' ich nicht."
Sie haben eben keine Ahnung davon, was Verträge sind, Mr. Kisch."
Doch! Verträge sind Fezen Papier , so hat es Mr. Risch im Krieg gelernt. Aber jetzt lernt Mr. Kisch, daß sie das nur im Völkerrecht sind, nur dort, wo man sie einfach zerreißen und ein par Millionen Menschen opfern kann, wenn es der Vorteil einiger Menschen erfordert.
Sie sind mitnichten Fezzen Papier in einer Industrie wie der des Films. Hier kann kein Bertrag zerrissen werden, ob nun mit ihn offenkundig Menschenhandel und Eflaverei getrieben wird oder nicht.
Davon erfährt man selten etwas. Gerade die, die darüber leiden, wollen am wenigsten darüber verlauten lassen. Längst werden die Glashäuser nicht mehr zu Filmaufnahmen benötigt, jest wohnt man in Glashäusern. Außenaufnahmen sind rar geworden, aber das Privatleben vollzieht sich außen. Die Diva behält den Büstenhalter an, wenn sie schlafen geht. Weiß fie denn, ob nicht in der Zimmerede eine Verehrerin oder ein Filmreporter verstedt ist, oder zumindest eine Kamera?
" Was?" wurde erschreckt hervorgestoßen, „ Sie wollen über Kontrakte schreiben, Mr. Kisch? Was geht das die Deffentlichkeit an! Und was hat das mit Kunst zu tun?"
Nun, vielleicht geht das die Offentlichkeit viel mehr an, als das Ehe- und sonstige Privatleben der Filmdarsteller, und es hat wohl mit der Kunst mindestens ebensoviel zu tun, wie der Hollywooder Film mit der Kunst zu tun hat! Wären nicht alle sozialen Verhältnisse hier verlogen, so würden auch die Produkte von Holly wood anders sein.
Mr. Kiſch will über Kontrakte schreiben.
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Spielte da in ,, tüß mich noch einmal", dem Lubitsch - Film, ein junges Mädchen, hieß Clara Bow und machte sich gut. Ben Schulberg , damals ein fleiner Filmerzeuger, engagierte sie daraufhin mit einer ffeinen Gage und fünf jähriger Option( einseitiger, ſeinerseitiger Optio natürlich) für seine sehr billigen Filme. Ben Schulberg machte Karrierce, wurde Produktionsleiter der Famous Players und hatte das Recht, für diese reiche Firma Menschen, d. h. Verträge zu laufen. Wer kann deni jezigen General
Producer Schulberg näher stehen als der ehemalige Independent Producer Schulberg? Also fauft Schulberg von Schulberg den Vertrag auf Clara Bow . Der Verkäufer Schulberg macht ein gutes Geschäft, aber auch der Käufer Schulberg fährt nicht schlecht dabei, er kann vor seiner Firma den Kauf glänzend verantworten. Clara Bow bekommt ja 4000 bis 5000 Verehrerbriefe wöchentlich, und diese Frau Mail besitzt als Beliebtheitssymptom auf der Hollywooder Menschenbörse Attienwert. Noch wichtiger ist allerdings der Kassenreport der Kinotheater. Aber auch die„ box office" ist ausnahmslos fest auf
Was Blumen lieben und haffen.
Das Empfindungsleben und die„ Sprache" der Pflanzen ist durch die neuesten Forschungen, dice besonders von dem indischen Gelehrten Sir Jagadis Chunder Bose ausgeführt wurden, uns in naturwissenschaftlicher Weise enthüllt worden, so daß wir jetzt diesen Schöpfungen der Natur ganz anders gegenüberstehen als früher, da man nur in verschwommenen Ahnungen und dichterischen Bildern etwas von ihrer„ Seele"
ahate.
So haben wir jetzt auch verstehen gelernt, daß die Blumen ihre Neigungen und Abneigungen haben so gut wie die Menschen, daß sie sich inder einen Umgebung wohlfühlen, während sie mit einer anderen unzufrieden sind, daß sie sich glücklich und unglücklich fühlen können. Bei der zarten Natur der Blume äußern sich diese Reinerlei materiellen Anteil an dem Ge- seelischen Vorgänge" sehr viel stärker als beim schäft hat Clara Bow . Auch wenn sie kontrakt- Wenschen; sie welken dahin und sterben, wenn brüchig werden wollte, könnte sie nicht bei einer man sie in eine Gesellschaft bringt, die ihnen anderen Gesellschaft filmen, da diese untereinan- nicht zusagt. Wie oft hat man schon gefunder kartelliert sind. Sie kriegt höchstens eine den, daß Blumen, die man in einer schönen Gehaltszulage, to be happy", denn sonst würde Vase auf das beste pflegt, sich doch nicht recht sie zu den Gerichten laufen oder gar zur Presse, halten wollen, sondern bald die Köpfchen sinund Veröffentlichungen über Verträge sind die fen lassen und immer mehr vergehen. Man einzige Art von„ publicity“, die man in Holly- kann sich den Grund dafür nicht erklären, aber wood nicht liebt. ihr Verhalten scheint auf die andern austekfend zu wirken, so daß man sie schließlich aus dem Gefäß nehmen muß, damit nicht auch die anderen rasch verblühen.
Sue Carrol, recte Fräulein Lederer aus Chicago , kam nach Hollywood und lernte Mac Lean fennen, einen jugendlichen Komiker, der Filme erzeugte. Er engagierte das Mädchen mit fünfjährigem Optionsvertrag, steigend von 150 bis 300 Dollar. Da seine Fabrikation nur eine äußerst schüttere war, verborgte er Sue Carrol in den Produktionspausen zu guten Preisen an alle Firmen und ſchließlich zu einer Monatsgage von fünfzehnhundert Dollar auf die Dauer eines Jahres an Fox- Film. Fräulein Sue Carrols vertragliche Gage ist gerade von 150 auf 200 Dollar gestiegen. Sie bietet ihrem Besizer 50.000 Dollar bar als Abstandssumme, aber er lehnt es ab, sie aus dem Vertrag zu entlassen. Nun klagt sie, und das Gericht wird entscheiden.
Ja, Mr. Kisch, Vertrag ist Vertrag! Sie mußte ihn ja nicht unterschreiben!"
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Wäre der vertragsgemäße Inhaber von Sue Carrol, jener Mac Lean, noch immer Producer, so könnte er für die Verborgung nicht achtmal so viel verlangen, als die Gage beträgt. Denn die Firmen haben ausgemacht, einander für die Verleihung von Menschen nur deren Gage plus 25 Prozent zu bezahlen. Da muß man schon andere Tricks anwenden, um diese flare Klausel zu umgehen und höhere Leihgebühren herauszuschlagen.
Zum Beispiel so: Lupe Velez hat 1250 Dollar Gage. Die Konkurrenz ruft an, fie möchte die Dame gern für einen Film haben, sechs bis acht Wochen lang, also für 10.000 Dollar.„ Nee", jagt der Prinzipal der Dame geistesgegenwärtig, „ haben kannst du sie schon, aber nur für 35.000
Der Grund für dieses merkwürdige Benchmen liegt einfach darin, daß sie das Zusammensein mit anderen Blumen nicht vertrozen. Sie fühlen sich nur zusammen mit Blumen ihrer Art wohl und hassen die anderen. Die herrlichen Winden z. B., die mit ihren schönen Farben den Garten und das Zimmer so wundervoll schmücken, dürfen nicht mit caderen Blumen in derselben Vase zusammengebracht werden, weil sie sonst sehr rasch dahinaeiten. Dasselbe ist bei Rosen und Nelken der Fall, die auch in einem gemischten Strauß sehr viel schneller ihre Schönheit verlieren, als wenn sie von anderen Pflanzen getrennt aufbewahrt werden. Es scheint, als ob manche Blumen andere, die sich in ihrer Nähe befinden, geradezu töten. Auch gegen gewisse Geräusche sind die Blumen sehr empfindlich, weil die Tonwellen sie so ver lezen, wie manch empfindliches Ohr. Man hat beobachtet, daß sich z. B. die großen Lilien und die kleinen zarten Alpenveilchen, wenn sie die Musik einer Jazzband hören, mit ihren Köpfen von der Richtung wegwenden, aus der die Klänge kommen.
,, Vitani." Kriegs- und Jagderlebnisse in Ostafrika 1914-1916 von Artur Heye . Verlag Grunow u. Co., Leipzig.( Preis geb. Mk. 5.-) Artur Heye hat fast alle Teile der Erde durchwandert und was er in diesen vielen Jah ren, da ihn ungeſtillter Abenteurerdrang von der Heimat fernhielt, erlebt und erfahren hat,