Meinem Sohne vermache ich das Bergnügen, sich jetzt endlich seinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Fünfunddreißig Jahre lang hat er geglaubt, daß dieses Vergnügen auf meiner Seite fei. Er hat sich geirrt.
ich
Meiner Toater vermache 100.000 Dollars; fie fann fie gut gebrauchen. Das einzige gute Geschäft, das ihr Mann getätigt hat, machte er, als er fte heiratete.
Meinem Chauffeur hinterlasse ich meine Autos; er hat sie beinahe ganz ruiniert, und er mag jezt die Genugtuung haben, ihnen endgültig den Rest zu geben.
Meinem Diener vermache ich| amerikanische Regierung auf Molukai und den alle Kleider, die er mir in zehn Jahren ge- Philippinen große Tarapflanzungen ftohlen hat. angelegt, auf welchen die Leprafranken beschäf tigt werden. Denn man will festgestellt haben, daß durch Injektion aus den Säften der Tarak togenos oder auch durch Injektionen aus einer Mischung von Phymol und Levertran die ErMeinem Kompagnon verma che scheinungen der Lapra völlig gehenmt werden ich einen guten Rat: er soll sich schleunigst bis zu einer zeitlich begrenzten Wieder einen anderen Partner suchen, sonst bringt er erwedung der einmal im Körper unfindbar fein einziges Geschäft zustande. schlummernden Keime.
So leben denn diese verlorenen Menschen
Die Infel der verlorenen Menschen.uf Molukai ohne Aussicht auf Genciung zu
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sammen, und gerade diese Hoffnungslosigkeit züchtet wie mein Gewährsmann berichtet, ,, Du bist tot für die Welt!" das ist die der heimlich und mit aller Vorsicht( in Gummi) Barole der Leprosorien. Es gibt keinerlei 3u auf Molukai war, eine gewisse Fröhlichkeit. rüd. Der zu lebenslänglichen Zuchthaus Ver- Die Leute gehen Berufen nach, amüsieren sich urteilte hat cher einen Hoffnungsschimmer, die wie wir, tanzen Arante unter sich. Freiheit wiederzusehen, als der in einem Leprosorium Untergebrachte.
Enter den Levr- tranten von Molutai. Die Jujel Molukai liegt mitten im Stillen Ozean als Angehörige der Sandwichinsel gruppe. Wenn irgendein Schiff, das von der üblichen Route abgewichen ist, schiffbrüchig oder wie sonst immer die Küste dieses Eilandes erreicht, so wird ihm von amerikanischen Kriegsschiffen schon auf See der Zugang zur Insel verwehrt.
Denn Mofutai ist die Insel der verlorenen Mensahen, derjenigen, die feinerlei Hoffnung haben, jemals wieder in den Kreis der mensch lichen Allgemeinheit zurückzukehren. Es gibt für sie weder Glüd noch Ungfüd und ihre Freuden find nicht die großen Freuden des Lebens, sondern die kleinen des Alltags, und auch
Wir betrachten die Abgeschlossenheit auf Molukai als Hölle. Unserem Empfinden widerAuf jede erdenkliche Weise ist hier für die strebt dies Leben. Aber die da selbst, die verAblenkung der Kranken Sorge getragen und lorenen Menschen, sie sind des Jammers nicht alles wird getan, um diesen Hoffnungslosen so voll. Freilich dringt ihnen der Schmerz der den Gedanken an den Berlauf dieser Krankheit Abgeschlossenheit in die Seele. Aber abgeschlos dem täglichen Bewußtsein zu entziehen. sen ist auch der Mönd). Und eine Wohltat gibt Um den erbitterten Kampf gegen den es auf der Insel. Auf Molukai gibt es keinen Ausjazz nach Möglichkeit zu fördern, hat die Spiegel. Georg Spohn- Almada.
oud dieſe geģemmt durch das Alleinjein, durch Erdbebender göttlichen Weltordnung Erdbebendergöttlichen
die Abgeschlossenheit von der Welt.
Molukai ist das Land der Leprakranien, jener Armjeligen, die niemals geheilt werden tönnen. Die Lepra war bereits den alten Indern bekannt, die ja bekanntlich hervorragende Aerzte waren und schon in altersgrauen Zeiten für so manches förperliche Leiden hervorragende Mittel fanden. Auch den Aegyptern war diese einzigartige tädische Erkrankung belannt. Aber es ließ sich fein Mittel finden, der Ausbreitung Einhalt zu tun, da die Gründe nicht zu finden waren. Bis in die neueste Zeit hat man Versuche und Untersuchungen angeftellt, die jedoch jämtlich ergebnislos verlaufen find.
Lepra ist ein Ausfah, der sich zunächst an einem Körpergliede festsett und es langsam abfrißt. Sodann fetzt sich der Krankheitsfeim an einer andern Körperstelle fest. bis der ganze Mensch buchstäblich vom Ausschlag fortgefressen wird.
Es ist, wie gesagt, jahrhundertelanger Forschung nicht gelungen, diefem greulichen Feinde Einhalt zu gebieten.
Als einziges Mittel wurde die folierung der Erkrankten erkannt, die mun streng und Tonsequent durchgeführt wurde. Es wurden in allen Teilen der Welt Lepraheime oder ZeproJorien eingerichtet, von denen es in Europa verschiedene, in Deutschland eins bei Memel gibt Die Asyle find mit allen der Neuzeit entSprechenden Einrichtungen ausgestattet, die er gesundheitlichen Förderung und der seelischen Silfe der Unglüdlichen dienen und von Nuken fein tönnen.
Bon B. Traven.
Niemand kann das Rad siiuhalten. Es rennt, es rast schneller und schneller und reißt tiefer und tiefer in den Körper der Wirtschaft hinein. Bankstürme beginnen. Die Sparer find von Panik erfaßt worden. Sie fürchten, nein schlimmer, sie sind sicher, daß ihr Geld, für das fie gespart und gebarbt haben, verloren ist. In unendlich langen Reihen stehen sie jaon vor Mitternacht vor den Banken, um die ersten zu sein, wenn die Kassen öffnen. Je früher man da ist, je größer die Möglichkeit, noch etwas zu retten. Das geordnete Leben der Banten wird zerrissen. Alle Kräfte müssen heran, um auszuzahlen. Niemand zahlt etwas ein. Alle Kredite werden aufgekündigt. Banten in anderen Ländern werben bittend angetabelt, auszuhelfen mit flüffigem Geld und Scheds. Alle Reserven der nationalen Bantvereinigung werden aufgerufen. Aber die Reihen vor den Banken verlängern sich.
Auf einer Farm in Merifo ,,, La Rosa Blanca"( Die weiße Rose ") genannt, die einem Indio gehört. Außerdem leben noch etwa sechs Dugend andere indianische Familien auf der Hazienda. Alles mehr patriarchalische Idylle als ein moderner Landwirtschaftsbetrieb. Das Gebiet der ,, Weißen Rose " ist umschlossen von Land, einem amerikanischen Deltrust gehörig, der die Farm seinen Besitz einzuverleiben trachtet. Mit echt kapitalistischen, ameri fanischen Mitteln, unter denen Betrug und Bestechung nicht fehlen. Auch ein Men schenleben, wenn es im Wege steht, wird hinweggeräumt. So gebietet es das Gefeyz des Kapitalismus . Aus diesem Thema hat B. Traven einen Roman geformt ( Die weiße Rose ", erschienen bei der Büchergilde Gutenberg, Geschäftsftelle Berlin SW 61, Dreibundstraße 5, der diese Episode aus dem Kampfe giveier Welten mit scharfer Klarheit und feiner Bronie schildert. Kein Tendenzroman und doch jeden, der ihn liest, in innerster Seele auswählend, ihn zum Stampf gegen ein System, aus dem so unerhörtes Menschen- Erst frachen die kleinen Banken. Die leib immer aufs neue ensteht, aufpeitschend. großen helfen sich noch damit, daß fie die KafDas Buch wird nur an Mitglieder der senstunden auf zwei, endlich auf eine beschrän Büchergilde Gutenberg abgegeben. Miten. Erlaubnis des Verlages entnehmen wir bem Buche die nachstehende Stizze: des Wirtschaftsystems. Erdbeben in der Wall Street. Erdbeben
Jeden Tag Selbstmorde von Männern, die gestern groß, mächtig, unangreifbar, uner schütterlich schienen und waren. Säulen einer Wirtschaft, die so gesund und kraftstroßend in die Welt blidte, als müßte das Universum sich vor ihr verbeugen.
Viele deutsche Aerzte, die sich intensiv mit der Möglichkeit einer eventuellen Seilung der Lepra befaffen, haben sich in Genteinschaft mit opferfreudigen Kranfenidwestern entschlossen, ihr Leben und ihre Gesundheit in den Dienst der dahinfiechenden Menschheit zu stellen und find in die Leprojorien nach Molukai, Rio de Janairo und auf die Philippinen übergefiedelt, um sich dort der Erforschung de Reprabazillen wohlorganisierte, scheinbar jo klug durchdachte, und deren Vernichtung zu widmen.
beherrschen. Sie wird größer und größer. Niemand mehr vermag die Katastrophe zu
Was so mächtig und chern erschien, dieses
fo gefestigt sein sollende Wirtschaftssystem fracht Die Anstedungsgefahr ist durch kein pro- in allen seinen Fundamenten, weil ein Zweig phylaktisches Mittel zu hemmen. Sie erscheint unsicher geworden ist: Die Kohle, die Nahrung burch Nebertragung und ist nicht zu umgehen. der Industrie.
Und dann beginnen die Banken zu fra chen, weil sie nicht zahlen können. Das Geld ist ausgelieben; denn wenn die Bank fein Geld ausleihen kann, dann kann sie ihren kleinen Sparern feine Zinsen zahlen.
Dann beginnen auch größere zu frachen.
Und hinter all diesem Wirrwarr fist kein plötzliches Verschwinden eines Erdteils, sitt feine gigantische Naturkatastrophe, die unwiderbringliche Werte vernichtete. Sinter all diesem Zusammenbrechen wirtschaftlicher Ordnung und wirtschaftlicher Sicherheit, die ständig bedroht wird von Aufwiealern, fizzt nichts anderes als die gestörte Einbildung derer, die etwas haben, die unsicher gewordene Hoffnung derer, die viel besitzen, und derer, die wenig besitzen. Alles das, was nun in der Wall Street geschicht, beruht in nichts anderem, als daß die Gedan en plötzlich, zu plöglich, eine andere Richtung eingenommen haben als fie gewohnt. Maffenbypnose, Massensuggestion. Die Suggestion, die Einbildung: Sch fann verlieren!" reißt dieses hhöne, von Gott gewollte, von Gott begnadete,