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Da Staubinger arm war, sah man barm herzigerweise von einer Geldstrafe ab.
Und wer zur Druschzeit an Staub. ers Scheuer vorüberkommt, sieht den Alten an der Deichsel im streise herumlaufen. Verbittert ist er, grau und stur, denn er versteht die Welt nicht. schlägt sich wie irr an den naisen Schädel und feiner findet, daß da etwas gegen alle Ordnung und Moral sei!
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ist doch selbstverständlich. Gib auch dem Klein-| Gardisten abgeführt worden, um irgendwo weit finde nur dreimal des Tages zu essen, zwischen- weg zu arbeiten, in welcher Richtung fann oder durch Obst, und falls das unerschwinglich ist, will man uns nicht sagen.... gelbe Rüben, Tomaten, und dann herumtummein lassen im Freien, und du wirst sehen, wie auch der fleine Kerl in sein Essen hineinhauen wird.
Oftmals zeigen die Kinder auch Widerwillen gegen eine bestimmte Speise. Sie mögen einmal ein Obst, haben aber Seißhunger auf Gemüse oder sie lehnen das Gemüse ab und „ Meine Kinder müffen alles verlangen nach Obſt. Man muk wiſſen, daß
effen...
Wie oft haben wir uns dessen nicht gerühmt! Waren vielleicht stolz darauf, daß wir unserm Willen durch harie Worte, Entziehung der Nahrung, ja durch Schläge den nötigen Nachdruck verliehen. Welches pädagogische Armutszeugnis!
Warum wollen denn die Kinder manchmal nicht essen? Der Pädagoge Salzmann sagte einmal, daß man als Erzieher bei allen Fehlern und Schwächen seiner Kinder zunächst den Grund bei sich selber suchen müsse. Das trifft Den Kindern wird allerhand gestopft! Nicht so sehr den großen. Die schieben in den Proletarierhütten Kohldampf zur Genüge. Aber den Kleinen wird aus einer falsch verstandenen Liebe alles Mögliche und Unmögfiche in den fleinen Magen gepfropft. Daß dann ein solches Kind nichts andres effen kann,
das Wichtigste bei den Gemüsen die Mineralstoffe, die Erden sind, beim Obst aber der Fruchtzuder. Und so wie das Tier sich jeweils immer die Nahrung sucht, wozu es vom Körperorganismus getrieben wird, so will auch der findliche Organismus immer die Stoffe seinem Körper zuführen, die zum Aufbau gerade benötigt werden. Und im allgemeinen ist es so, daß der Instinkt beim Kinde noch unverbildet ist und es richtig leitet.
Es ist also wohl zu untersuchen, aus welchem Grunde die Kinder gewisse Speisen verweigern. Da einfach mit drakonischer Strenge alles regein zu wollen, wäre unpädagogisch, wäre Torheit.
Wenn wir uns mit den Gesetzen der Ernährung vertraut machen, die Kinder zur Einfachheit und Mäßigkeit in Essen und Trinken erziehen, werden wir vor Mißgriffen bewahrt bleiben.
Kolonialgreuel.
Auszüge aus dem Reisebuche des Dichters Andre Gide : Kongo und Tschad". Der große französische Dichter André Gide , dessen Werte von tiefster mensch licher Güte durchleuchtet sind, konnte vor einigen Jahren einen Jugendtraum, Zen tralafrika und das Kongogebiet zu durch freuzen, verwirklichen und er schrieb während dieser Reise ein Tagebuch, das unter obigem Titel nun auch in deutscher Sprache erschienen ist.( Deutsche Verlags Anstalt , Stuttgart . Mit 24 Bildern nach Photographien von Marc Allégret . Geb. Mt. 10.-) Bezaubernd und von dichterischem Werte, enthalten die hochinteressanten Aufzeichnungen Gides auch Schil
Forstgesellschaft den Eingeborenen auferlegt, wenn sie nicht genügend Kautschuk bringen Bußen von vierzig Franken, also gerade soviel, wie sie in einem Monat bestenfalls verdienen lönnen. Er fügt noch bei, daß die Unglücklichen, die nicht Geld genug haben, um die Buße zu bezahlen, dem Gefängnis nur dadurch entgehen können, daß sie sich das nötige bei einem Wohlhabenderen borgen, worauf sie überdies vielfach erst noch ins Gefängnis geworfen werden. Der Terror herrscht und die Dörfer ringsum stehen verlassen...
derungen über die Zustände im französischen und belgischen Kolonialgebiet, die durch die vor kurzem in der belgischen Nammer durchgeführten Verhandlungen über die Verhältnisse in diesen Kolonien von größter Aktualität sind. Mit Erlaub nis des Verlages bringen wir aus dem fast 500 Seiten umfassenden Buche einige furze Stellen zum Abdruck:
Bojangoa.... In der Nähe unserer Etappe, im Schuße des Gardistenlagers, hod: eine ganze verde von neun- bis dreizehnjährigen Kindern in der falten Nacht um ein dürftiges Grasfeuer herum. Mare möchte aus den Kindern etwas herausbringen und läßt Adum ( den Dolmetscher) kommen, aber dieser versteht fein Baya. Ein Eingeborener bietet sich als Dolmetscher an, übersetzt ins Sango, was dann Adum ins Französische weiterübersetzt: Die Kinder sind am Strid aus ihren Dörfern verschleppt worden; seit sechs Tagen läßt man sie ohne Lohn arbeiten und ohne ihnen Nahrung zu geben. Ihr Dorf liegt nicht sehr weit weg, man verläßt sich darauf, daß ihre Eltern, Freunde oder Brüder ihnen etwas zu essen bringen würden. Aber es kommt niemand. In Bottes Namen, um so schlimmer...
Langes Gespräch mit zwei Säuptlingen des Bakongo- Dorfs. Aber der, mit dem wir uns zuerst unterhalten, schweigt sofort, als der ziveite sich nähert. Es ist nichts mehr aus ihm herauszubringen. Wir sind erschüttert von seinem Schweigen, seiner Angst, jich bloßzustellen, da wir ihn über die Scheußlichkeiten im Gefängnis von Boda, dessen Insasse er selber gewesen ist, auszufragen versuchen. Später, da Die doppelte Uebertragung von Fragen er wieder mit uns allein ist, erzählt er uns, und Antworten geht nicht ohne Verwirrungen daß er dort an einem einzigen Tage zehn Leute vor sich; aber die Tatsache selbst liegt klar.... infolge von Mißhandlungen hat sterben sehen. jo klar, daß der gutgemeinte Dolmetscher, faum Er selber zeigt uns an seinem Körper Sparen hat Mare den Rüden gewendet, von einem und Narben von Stockschlägen. Er bestätigt wardisten geschotten und ins Gefängnis geworuns, was wir bereits gehört haben, daß die Gefen wird. Und als Mare und ich heute früh fangenen als einzige Nahrung eine Sugel die Kinder aufsuchen wollen, erhalten wir den Maniol im Tage erhalten, nicht größer als Bescheid, sie seien in ihre Dörfer zurückgekehrt. ( er zeigt seine Faust). Der Interpret dagegen ist, nachdem er die Nacht im Gefängnis verbracht hatte, von zwei
Er spricht ferner von den Bußen, die die
Bossa.... Begegnung mit einem Trupp Gefangener, die vom Capita eines benachbarten Dorfes begleitet waren. Sie waren ihrer elf, alle untereinander durch einen Strid verbunden, der jedem von ihnen um den Hals lief. Der Auszug sah so elend aus, daß uns vor Mitleid das Herz wehtat. Jeder trug eine Ladung Maniok auf dem Kopf, die wohl schwer war, für einen gesunden Menschen aber feine übermäßige Laft bedeutet hätte; diese hier aber schienen sich selber faum schleppen zu können. Ein einziger unter ihnen trug nichts; es war ein kleiner von zehn oder zwölf Jahren, erschreckend mager, völlig erschöpft vor Elend,
unger und Müdigkeit; von Zeit zu Zeit wurde sein ganzer Körper von einem Schütteln gepad: und die Haut seines Bauches bewegte sich frampfig. Sein Schädel war wie abgeschabt und an Stelle des Haarbodens wucherte eine Haut, wie sie sich über Wunden Er schien das Lächeln auf ewig verlernt zu oder verbrühte Körperstellen zu bilden pilegt. haben; auch seine Elendsgefährten waren in cinem so bedauernswürdigen Zustand, daß jeder Schimmer von Intelligenz in ihren Augen erloschen schien. Während wir den Capita ausfragen, leeren wir den Inhalt unserer Brovianttasche, in der sich durch einen unglücklichen Zufall nur drei Stüde trockenen Brotes be finden, in die Hände des Kleinen. Das Kind zerreißt mit den Zähnen die Brotrinden, wie ein Tier, ohne ein Wort, ohne einen Blick des Dankes. Seine Begleiter sind, wenn auch weniger geschwächt, so doch nicht weniger verhungert als es. Nach unseren Erfundigungen scheint sich zu ergeben, daß sie seit fünf Tagen nichts mehr gegessen haben. Nach den Behaup tungen des Capita handelt es sich um Flücht linge, die seit drei Monaten im Busch lebten; wie gebeizte Tiere, muß ich denken....
Was mancher nicht weiß.
Der große Wellenbrecher vor dem Hafen von Plymouth enthält ebensoviele Steine wie die Cheopspyramide, die größte der ägyptischen Pyramiden.
Das Wasser der Saizquellen bei Kibero in
Uganda soll noch salziger ſein, als das Wasser des Toten Meeres , da es nicht weniger als 300 Gramm Salz pro Liter Wasser enthält.
Der Strauß ist im Verhältnis zu seiner Größe überaus kurzlebig. Auch unter den günstigsten Verhältnissen wird er selten älter als 30 bis 40 Jahre, während Krähen, Papageien und verschiedene Raubvögel älter werden lönnen.
An Stelle eines Berlobungsringes beschenkt ein japanischer Freier seine Erkorene mit einem Stüd kostbarer Seide, das die Schöne dann als Schärpe trägt.
Jm Rongogebiet gibt es eine einheimische Schafart, die feine Wolle hat.
Alle Versuche, die Tiefe des berühmten Asphaltsees auf Trinidad zu messen, sind bisher vergeblich gewesen. Am Ufer des Sees ist der Asphalt hart und falt, während er sich in der Mitte des Sees ständig in siedendem Zustand befindet.
Die in der englischen Nationalgalerie enthaltenen Kunstschäße werden auf einen Gesamtwert von siebzehn Millionen Pfund geſchäßt.
Um ein Kilo getrockneten Tee zu gewinnen, find vier Kilo grüne Blätter erforderlich.
An Schweißdrüsen hat die menschliche Haut zweieinhalb bis drei Millionen.