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Lächeln. Als sie aber einen Augenblic] später das Efzimmer betraten, wo unter der Hängelampe, wie gewöhnlich, für vier Personen der Tisch gededt war, bemerkte fie die sonderbare Miene ihres Mannes: Was ist geschehen? Bist du krank?" ,, Aberaber sagte Herr Bour­dière ,,, nun hast du ja doch vergessen, daß der Herr Piot und seine Frau zusammen| mit Herrn Clinchard heute bei uns speisen werden... becile dich, du mußt dich umkleiden und die Kinder- wir haben keine Minute zu verlieren wir müssen einkaufen faufe alles, was wir benötigen für unsere Gäste... so was aber auch, wie fonntest du vergessen- nichts ist vor­bereitet."

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Fran Bourdière wiederholte, irgendetwas zu verstehen:

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ohne

Herr Piot und seine Frau Herr davon hast du mir wirklich

Clinchard

-

fein Wort gejagt." So- So beeile dich doch schon was denkst du denn eigentlich wofür hälft du mich? Becife dich unsere Gäste fönnen icden Augenblick erscheinen."

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Tempo

Noch erregter fügte er hinzu: Decke den Tisch- Tempo Clinchard und Frau Piot- du starrst mich an, als sei ich ein Phänomen glaubst du vielleicht, daß ich verrückt bin

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Er war es geworden.

Sonst hätte er sich nicht aufgehangen! lieber Gott und Herr der Welten, Laff' ihm die Sünde nicht entgelten, Verstoß' ihn nicht ins Schattenreich, Sei gegen diesen Toren weich. Laff ihn am Tag des Auferstehen dn dein gütiges Anilik sehen!"

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Frankstadt b. Mähr.- Schönberg, CSR.) hier ruht ein Oberstaatsanwalt, Der stellte manchen Sünder falt, Doch da er selbst ein großer Sünder, Tat es mit ihm der Weltengründer!" ( Pardubik, CSR.)

Im Alter von dreißig Jahr' Regt er sich auf die Totenbahr'. 3u früh ist unser Hans gestorben, Viel schöner wär's, er lebte noch Er hatt den Magen sich verdorben Mit Fisch in der Karfreitagswoch'! Das Effen ist ihm nicht geglüdt, An einer Grät ist er erstidt, Darum, o Leute, ezt fein' Fisch, Stellt etwas and'res auf den Tisch.

Seine schmerzgebeugte Mutter und Witive Elisabeth Zatloufal, Häuslerin in Romeise bei Jägerndorf  .

( Sägerndorf, CSR.)

Kirschkerne.

Sächsisches Kindergespräch.

Ehrgefiel in Leiwe hast, da gibbst du mir jetzt noch enne Kersche un mier machen noch cen dridden Gang. Sonst.hads ja gar feen Zwed gehabbt. Mier wollden doch festschdelln, wer an weidsden schbuden kann. Awr wenns un­endschieden, da weeß mir das doch nich... Also halt, warde mal! Nu ja, das ih ähm Bech, da fammer nicht drfor. Den Kern jezt, den habb ich nämlich frschludt. Komm, gibb mr noch cene! Also!

Aetsch, jejßt habb ich gewonn'. Nu heern mier awr off.

Wieso hast denn du gewonn'? Das doch mei Kern, der weider is. Du, das weeß ich gans genau, da kannsde mir nicht for­machen. Awr ich weeß schon, du schbielst ähm nicht ehrlich. Du, da däht ich mich schäm' an deiner Schdelle. Wenn mier richdje Wedd­kämpfer wärn, unu mier hädden enn Unbar­deiischen, da däht der dich dijfwallifizieren unn mier dähdr den Meesderdiddel zuschbrechen. Also willse werklich so seig sinn, unn willst dich dricken? Nee? Na da... los! ( Und so weiter. Bis die Kirschen alle 28. Appelt.

find.)

Afienfahrt mit Flinte und Lippenstift".

Eine Frau allein, die nur in Begleitung cines neunzehnjährigen Monteurs von Mün­ chen   eine Asienfahrt quer durch Persien  , Afghanistan   und Britisch- Indien, durch Wüste und Urwälder unternimmt, das ist ein selbst in unserer Zeit nicht gewöhnliches kühnes

Du hast awr fiel Kerschen. Das sicht Unternehmen. Es ist Frau Friedel Spada, die

Originelle Grabinfchriften. boch aus, wie wenns à ganzes Fund wär. im Auguſt des Jahres 1927 von München   mit

Kommst du, o Wand'rer, hier vorbei,

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Dann bleibe steh'n und bete­Es starb in ihres Lebens Mai Mein gutes Weib, die Grete! Der Vater, der im Himmel wohnt, Hat sie zu sich genommen Allwo er ihre Lieb' belohnt Mit tausend füßen Wonnen! Nun, da die teure Gattin weg, Hat's Leben für mich auch tein' Zwed, Darum erfüll, o Herr, die Bitte mein Und laß mich bald ins Paradies hinein!" ( Bladowin, Kreis Sternberg  , CSR.)

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Hier ruht das kleine Bommerlein, Des alten Pommers Söhnelein, Der liebe Gott hat nicht gewollt, Daß es ein Bommer werden sollt!" ( Mährisch- Neustadt, CSR.)

*

Sier ruht Mizzi Strál, Wenzel Králs erste Frau." Hier ruht Anna Král, Wenzel Kráis zweite Frau."

Hier ruht Bozena Král, Wenzel Králs dritte

Fran."

Hier ruht Fanda Král, Wenzel Králs vierte Frau."

hier ruht Wenzel Král endlich in

Frieden." ( Prag  , CSR.)

pier liegt der Tischlermeister Quare, Der trant früh den Kaffee stets schwarz, Hätt' er ihn auch mal weiß getrunten, Wär er nicht in dies Grab gefunden!"

( Meedl, Kreis Sternberg  , CSR.)

Es schläft der Landwirt Josef Graf Hier unten seinen letzten Schlaf. Im Leben ist's ihm nicht gut gegangen,

Das is ooch eens.

Gibbsde mir da baar drson? Nee.

Warum dn nich? Du bist wohl nich mehr mei Freind?

Dia. Awr m soll de Freindschaft voch nich iewrdreim.

einem 95- PS- Mercedes- Wagen auszog; der Zwed war Berichterstattung in Wort und Bild und ausgerüstet war die Expedition vom Münchener Verlag Knorr u. Hirth und von der Lichtbildgesellschaft Emelfa". Ueber ihre Reise, die fast ein Jahr dauerte, hat Frau Friedem Spada nun ein fröhliches, unterhalt­james und interessantes Buch geschrieben. ( Mit Flinte und Lippenstift." 132 Seiten mit ebenso vielen Bildern und fünf Kartenstizzen. Verlag Knor u. Hirth, Mün­ chen  . Mr. 4.80, geb. M. 6.20.) Vor ihrer Ausreise wurde die Verfasserin vielfach vor Was sollchn da drmit machen? Soll ich den Gefahren gewarnt, die ihrer durch Krank­die filleicht offheem unn womeeglich in Silwer- heit und Strapazen, aber auch als Frau babier einwideín?

Da werds dir doch schlecht, wenn du die fieln Kerschen alle alleene ißt.

Da mißdes mir schon oft schlecht geworden jinn. Ich foof mir doch jeden Dahch ä Fund. Ach nec. Unn was machsdn da midn Kerne?

Nee. Awr da kammer drwegen allerhand brmit machen.

drohen. Krankheit und Strapazen blieben ihr nicht erspart, aber was ihre Schuhlosigkeit betrifft, so brachte man ihr, wie sie erzählt, überall nur Achtung, Sympathie und Ver­

Was dn da zum Beischbiel? Zum Beischbiel, wer an weidsden schouden wöhnung entgegen. Sogar über eine Fuß­fann.

Wie ihn das?

Das so: da nimmt jeder enn Kersch­en in de Guſche... das heeßt, an befden iffes ja, er nimmt enne ganse Kersche, unn naubelt das Fleesch drumrum ab- unn dn Kern, dn schbucdr nachher, soweit wie'r kann. Unn dr andre macht dasselwe, unn wem feiner weider geflogen, der hat gewonn'. Machen mir das mal?

Meindwegen. Awr bloß cemal. Hier hajde ne Kersche!

Also... los! Deiner weider, du hast gewonn'. Jezt mußt du mir Recwangsche gähm, da missen mier das wiederholu. Das geheert sich so. Das bei jedem Schbort so. Unn mier wolln doch schließlich anschdendje Schbordsleide sinn.

Na, wie de denkst.

Also... los! Sisde, jetzt habb ich gewonn'. Jezt is mekner weider. Nu schdehn mier un endschieden. Weeßde, unendschieden, das eegendlich fee richdjes Reefuldahd. Wenn du

wanderung und Urwaldmärsche in das Grenz gebiet von Tibet   zu dem wilden Stamm der Abors, und von Assam   nach Birma   durch das Kopfjägergebiet der Nagas behauptet sie, daß es lebensgefährlicher sei, etwa in Berlin   über den Potsdamer Platz   zu gehen, als zu Fuß durch das Gebiet der Kopfjäger. Während ihrer ganzen Reiſe büßte sie durch Diebſtah! nichts als einen Filter ein und ihr Monteur jein Rajicrapparat und anstatt von den Wilden aller Art, unter die sie kam, ermordet zu werden, erfuhr sie die entzückendste Gast­freundschaft aus reiner, einfacher Menschlich­feit. Ueberhaupt findet sie, daß die Wilden", wenn auch nicht gerade bessere", so doch ent­schieden menschlichere Menschen sind als wir und so begreift man ihren Wunsch, es möge ihnen noch recht lange erspart bleiben, zivili­fiert zu werden. Frau Spada weiß anschau­lich zu schildern, angenehm zu plaudern und ihren Bericht mit Humor zu würzen. Die zahlreichen guten Bilder steigern das Interesse sehr wesentlich. Es find Aufnahmen des Trei­