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Ein Himmelsbote? Von einem Leser unseres Blattes wird uns berichtet: Am Dienstag Nachmittag 4 Uhr 5 Minuten fiel ein 630 Gramm schwerer Stein mit lautem Ausschlag in den Garten des Hauses Matthäikirchstr. 15 nieder. Der Fall geschah mit solcher Wucht, daß der Stein nachher etwa 6 3oll tief in die Erde fant. Ein Bewohner des Hauses hölt ihn in Verwahrung.
Die Arbeiten für die Durchlegung der elektrischen Straßenbahn durch den Treptower Part bis zum Dorfe Treptow sind am geftrigen Tage in Angriff genommen worden. Die noch herzustellende Strecke, welche ca. 800 Meter beträgt, wird spätestens am 1. Juni dem Verkehr übergeben werden können.
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Gerichts- Beitung.
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Bahnhofes nach ihrem neuesten System seit dem 1. April übertragen Aus den Nachbarorten. weil ca. 50 Mann gemaßregelt wurden; es findet beshalb heute, Donnerstag Abend 62 Uhr, in der Gambrinus- Brauerei, Charworden. Diese Anlage funttionirt derartig zur Zufriedenheit, daß Adlershof . Den Mitgliedern des hiesigen Arbeiter- Bildungs- lottenburg, Wallstraße, eine öffentliche Versammlung statt. Bis weitere Einrichtungen in Aussicht genommen worden sind. Auch vereins zur Kenntniß, daß die statutengemäße Mitgliederversammlung dahin ist die Ausstellung streng zu meiden. Die Lohn. baben sich die im vorigen Jahre auf einigen Stationen der Militär- der öffentlichen Protestversammlung wegen ausfällt. Die tommission. Eisenbahn ausgeführten Uhrenanlagen so gut bewährt, daß nun Barteigenoffen werden ganz besonders auf die letztere Vermehr der Gesellschaft Normalzeit die Einrichtung der sämmtlichen fammlung, die heute( Donnerstag) Abend 82 Uhr bei Scheer in Die Kammacher haben es bisher noch vielfach unterlassen, Stationen von Berlin bis Jüterbog mit zentral- regulirten Uhren Köpenick stattfindet, aufmerksam gemacht und um zahlreiches Er- Vertrauensleute für jede Werkstatt zu wählen. Das ist umſomehr übertragen ist. scheinen ersucht, um dadurch gegen die Aenderungsanträge des zu bedauern, als den Gehilfen eine gut organisirte Unternehmerschaft Die Prüfungs Ordnung für Zeichenlehrerinnen vom Vereins- und Versammlungsrechtes energisch Protest zu erheben. gegenübersteht. Die unterzeichnete Kommission fordert daher die Kollegen auf, das Verfäumte schleunigst nachzuholen. Die Wert23. April 1885 hat jetzt laut Verfügung des Kultusministers eine Der Vorstand. Abänderung erfahren, aus der folgende Punkte als besonders wichtig ft att Rontrolltommission. Achtung, Bauarbeiter! Judem in verschiedenen Orten Streits hervorzuheben sind: Zu der Prüfung werden nur solche Bewerberinnen augelassen, welche das 19. Lebensjahr vollendet haben. Diese Bevon Bauarbeitern und Maurern unterstützt werden mußten, und da ftimmung kommt jedoch erst bei denjenigen Prüfungen zur Ander Vertrieb von Marten zum Streitfonds noch nicht in genügendem Maße stattgefunden, hat sich der Hauptvorstand veranlaßt gesehen, wendung, welche nach dem 1. Oftober 1897 stattfinden, Die Meldungen find schriftlich bis spätestens 15. Juni jedes Jahres Der Selbmord einer unbekannten, etwa 28 jährigen Dame Sammellisten herauszugeben. Die Kollegen Berlins werden hierbeim königlichen Provinzial Schulkollegium unter bestimmter An- verursachte vorgestern Nachmittag in Treptow Aufsehen. Die Fremde durch aufgefordert, sich so schnell wie möglich in den Besitz von gabe, ob die Prüfung für Volks- und Mittelschulen oder für war mit einem Dampfer der Gesellschaft" Stern" von Berlin nach Listen zu setzen und diese zirkuliren zu lassen. Listen sind zu entnehmen höhere Märchenschulen nachgesucht wird, einzureichen. Bei der Treptow gefahren und spazierte die Spree entlang bis hinter das von Richard Beier, Huffiteuftr. 6, und Otto Rennthaler, Meldung ist n. a. der Nachweis zu führen, daß die Bewerberin Gierhäuschen. Hier, wo sie sich umbeobachtet glaubte, ging die Falkensteinſtr. 21, r. Seitenfl. 4 Tr. Die Ortsverwaltung. die erste Klaffe einer höheren Mädchenschule wenigftens ein Jahr Dame mit voller Kleidung ins Wasser und wurde durch die hoch Für die streikenden Wäscherinnen in Neu- Isenburg lang besucht oder eine dementsprechende schulwissenschaftliche Bildung gehenden Dampferwellen in den Strom hineingeriffen. Augenzeugen von der Tischlerei von Krause u. Wirl 6,15 und durch Herrn H. Mampel anderweit erworben hat, oder daß sie die Befähigung als Turn des Vorfalles, welche mit Hilfe eines Bootes die Selbstmörderin Coburg , gesammelt auf dem Gewerkschaftsfest am 9. Mai von Aroder Handarbeits- Lehrerin besigt. Solche Bewerberinnen, welche zu retten suchten, vermochten den Körper derselben nicht mehr auf- beitern und Arbeiterinnen 17,10 M. erhalten. Bereits quittirt 478,65, teine diesen Anforderungen entsprechende Vorbildung nachzuweisen zufinden. heute 23,25 M. Summa 501,90 M. Weitere Beiträge nimmt gern vermögen, können nur mit Genehmigung des Ministers der geist- Die Polizei anf dem Zweirad, das ist die neueste Phase entgegen Frau Wengels, Berlin , Fruchtfir. 30. lichen 2c. Angelegenheiten zur Prüfung zugelassen werden und haben der Entwickelung, welche das Hadfahrwesen im benachbarten GroßDeutsches Reich. sich in der Regel einer besonderen Borprüfung in betreff ihrer all- ichterfelde genommen hat. Die dortige Gemeindevertretung Das Geschäfts- Komitee des 8. internationalen Berggemeinen Bildung zu unterziehen. Ferner ist unter Vorlegung von hat nämlich in ihrer am Montag abgehaltenen Sigung auf Antrag arbeiter- Kongresses, der, wie bereits mitgetheilt, am 7. Juni in Probezeichnungen nachzuweisen, daß die Bewerberin ihre Studien des Amts- und Gemeindevorstandes die Beschaffung eines Zweirades London tagen wird, veröffentlicht soeben die Beschlüsse, die am im Zeichnen an einer geeigneten Lehranstalt oder sonst in aus für den Polizeidienst beschlossen, und zwar mit Rücksicht auf die 19. April in der Aachener Bortonferenz gefaßt worden sind. reichender Weise gemacht hat. großen Entfernungen, welche die Polizeibeamten in dem weit aus Ein Beschluß, der von uns noch nicht bekannt gegeben, geht dahin, daß der General Sekretär den Sekretär des christlichen Französische Dankbarkeit. Unter dieser Stichmarke schreibt gedehnten Orte zurückzulegen haben. die, Deutsche Tageszeitung": Gin gewisser Lang, ein echter Berliner, Bergarbeiter Vereins in Dortmund durch ein Schreiben vermachte den französischen Krieg bei dem Brandenburgischen Füsilieranlassen soll, Delegirte zum Londoner Rongreß zu senden. Regiment Nr. 35 mit. Nach Beendigung des Feldzuges bezog Was unter echter Perleberger Glanz- Wichse" zu ver: Ueber die Wasch- und Badegelegenheit auf den Gruben soll eine das Regiment als ein Theil der Olkupationsarmee die Champagne. stehen ist, wurde in einer Auflage wegen Werlegung des Reichs- Statistik aufgenommen werden in der Weise, daß die Sekretäre der In Epernay , wo das dritte Bataillon stand, gestaltete sich gesetzes zum Schuße der Waarenbezeichnungen vom 1. April 1894 einzelnen Länder an den Generalsekretär zu berichten haben über der Verkehr mit der Bevölkerung zuerst recht schwierig. vor der 2. Strastammer Landgerichts I gerichtlich festgelegt. Von der den Namen des Schachtes, fiber die Zahl der Badenden, über die Die feindliche Stimmung schlug jedoch zum bessern um, als bei einer Firma Schulz, Ladewig, Beutel u. Sohn in Berleberg wurden im Roften eines Bades pro Person zc. 2c. Für die Dauer des Kongreffes erheblichen Feuersbrunft die Brandenburger wacker und mit Erfolg vorigen Jahre in Berlin Erhebungen dahin angestellt, welche Berliner find 4 Tage in Aussicht genommen.- Alle Delegirten haben sich eingriffen. Dem Füsilier Lang glückte es, eine Dame den Flammen Wichsefabrikanten ihre felbft fabrizirte Waare unter der Bezeichnung Alle Anfragen, Karten, Beglaubigungs- Formulare oder Programme mit Einlaßkarten zu versehen. Der Preis einer Karte beträgt 10 M. u entreißen. Die Gerettete sowie deren Angehörige wollten die echte Perleberger Glangwichse" vertrieben. Die Folge war, daß Alle Anfragen, Karten, Beglaubigungs- Formulare oder Programme muthige That durch eine größere Geldsumme belohnen; fie wurde elf hiesige Fabrikanten unter Antlage gestellt wurden. Die meisten betreffend, find an Herrn B. Pickard, M. P.( Mitglied des Parlaments), aber von dem Soldaten abgelehnt. Die franzöfifche Familie vergaß machten den Einwand, daß sie entweder nach einem Berleberger in Barnsley , Yorkshire , England, zu richten. den Füfilier nicht, als er zur Entlaffung tam und nach Deutschland Rezept ihre Wichse herstellten oder nach einer Anweisung der Hof - Der internationale Schuhmacher- Kongreß, der am 6. Juni zurückkehrte. Bereits dreimal besuchten Verwandte der Geretteten lieferanten Carl Sauber u. Sohn verfuhren. Die benannte Perle- in Brüssel zusammentreten sollte, ist, wie uns das internationale Herrn Lang in Berlin , wo er in bescheidenen Verhältnissen als berger Firma war den Angeklagten angeblich nicht bekannt, sie Sekretariat in Zürich mittheilt, auf den 13. Juni, also um eine Tischler lebt und überbrachten ihm werthvolle Geschenke, die er nicht bezweckten nur, mit der Hoflieferanten- Firma zu konkurriren. Letztere Woche verschoben worden. Die definitive Tagesordnung lautet: zurückweisen konnte. Bor einigen Tagen erhielt er die Nachricht, bezeichnete aber ihre Wichse als echte Berleberger, weshalb fie 1. Eröffnung des Kongresses. 2. Wahl einer Mandatsprüfungsdaß die von ihm aus dem Feuer getragene Dame gestorben und in diese Bezeichnung nachahmten. Der Mitangeklagte Karl Sauber er- Rommission. 3. Konftituirung. 4. Bericht des Sefretariats über die ihrem Teftamente die Bestimmung getroffen habe, daß ihm außer flärte, daß der gute Ruf der„ Perleberger Glanzwichse" von seinem Geschäftsperiode vom Dezember 1893 bis Mai 1897. 5. Entgegen einigen Werthsachen die Summe von 50 000 Frants ausgezahlt water heistamme. Das von dem Aeltestenkollegium der Berliner nahme der Landesberichte. 6a. Reorganisation, Berlegung oder werden soll. b. Die legtjährigen Raufmannschaft eingebolle Gutachten lautete, daß die Verwendung des eventuelle Aufhebung des Sekretariats. wie war das Vers Perleberg " handelsüblich sei und damit nicht die Her großen Streits in der Schuhindustrie; funft des fabrikates bezeichnet werde. Andere Sachverständige halten der zur internationalen Schuhmacher Vereinigung ge meinten, daß unter dem Namen„ Perleberg " der Fabrikationsort hörenden Lantes- Verbände und wie follte es fein? c. Gründung zu verstehen sei. Hoflieferant Gffer und Obermeister Beutel begut einer internationalen Widerstands bez. Streit- Unterstützungskaffe. achteten, daß unter Perleberger Glanz Wichse" schlechthin ein 7. a. Bericht über den Stand der Arbeiterschuß- Gesetzgebung in den Fabrikat verstanden wird, das wohl von guter Qualität ist und verschiedenen Ländern. b. Die Hausindustrie( Schwitz- und Sitnach dem Perleberger Rezept gearbeitet wird, aber nicht fyftem) im Schuhmachergewerbe und Industrie und Bekämpfung Eine Erpressung versuchte bei der Direktion der Packetfahrt aus dieser Stadt zu kommen brauche; dagegen müsse die echte"" desselben. c. Stellungnahme zu der Tagesordnung des inter Gesellschaft ein angeblicher Reporter, Buchhändler, Schriftsteller Bert- auch in Perleberg hergestellt sein. Nach langer Berathung ver- nationalen fozialpolitischen Kongresses in Zürich . 8. Die Fachpreffe, hold Wagner, Am 13. d. M. gelangte er in den Besitz von Briefen, tündete der Gerichtshof, daß nach§§ 14, 15 und 19 feiner der An- Agitationsschriften und praktische Zusammenstellung der Landesberichte welche einem Briefträger der Packetfahrt- Gesellschaft zur Bestellung geklagten zu bestrafen sei, dagegen wären dagegen wären die Angeklagten in Broschüren. 9. Regelung der Differenzen betreffend Wander übergeben worden waren. Er will die Briefe auf der Treppe des Abelt, Beler, Alperstädt, Berg, Richnow, Sauber, Schneider unterstützung und Abschließung internationaler Berträge. 10. AnHauses Lindenstr. 72, wo er wohnt, gefunden haben, doch muß an- und Hoffmann aus§ 16 des Reichsgesetzes zu bestrafen. Nicht straf- träge aus der Mitte der Kongreßbelegirten. genommen werden, daß er fie vonl einer Fensterbrüftung bar hatten sich gemacht die Angeklagten Domp, Fischer und Zur Lohnbewegung der Steinfcher. In Hannover weggenommen hat, auf welche der Briefträger unvorsichtiger Rüdiger; es wurden sogar die Kosten der Vertheidigung bei der haben bereits vier Meiner die aufgestellten Forderungen unterweise das Packet gelegt hatte, als er eine Wohnung des Frau Domp der Staatstajse auferlegt. Das Gericht hatte sich dem schriftlich bewilligt, Die Junungsmeister sträuben sich noch, jedoch ift bezeichneten Hauses zum Zwecke der Briefbestellung betrat. Gutachten des Aeltesten Kollegiums und des Obermeisters angeschlossen, die Konjunktur äußerst günstig, so daß der Sieg der Arbeiter sicher Die auf diese Weise in seinen Besitz gelangten Briefe bat indem Perleberger Wich fe" nicht eine in Perleberg fabrizirte, sondern nur erscheint. Zuzug ist fernzuhalten. In Magdeburg haben Wagner nun in folgender Weise zu verwerthen gesucht: Unter dem eine von besonders guter Qualität bedeute. Jeder Fabrikant, der ebenfalls vier Meister, darunter ein Innungsmeister, sämmtliche Namen Berthold" feste er sich telephonisch mit der Direktion der die Bezeichnung echte" führe, ohne in Perleberg eine Fabrit zu Forderungen bewilligt. In der Hauptfache handelt es sich hier um Gesellschaft in Berbindung und gab an, daß ein Bekannter von befizen, thue es, um das Publikum zu täuschen, auch wenn die die Fessehung eines Minimallohnes von 45 Pf. pro Stunde. ihm die Brieffchaften gefunden und ihm als Zeitungsberichterstatter Berliner Adresse auf dem Etikette stehe, denn das Publikum kann Interessant ist, was man uns über die näheren Umstände schreibt: den Auftrag ertheilt habe, in der Presse bekannt zu machen, in sehr wohl der Meinung sein, daß in Perleberg die Fabrit Im Winter bereits richteten die Arbeiter ihre Forderung an die welch liederlicher Weise von den Beamten der Packetfahrt die und in Berlin eine Filiale ist. Es lag fein Grund vor, Junung. Diese erklärte das Verlangen der Arbeiter für durchaus be Briefschaften besorgt würden. Wenn ihm 300 M. gezahlt würden, über das geringste Strafmaß hinauszugehen, weshalb auf je rechtigt und sagte den geforderten Lohusay zu, falls der Magiftrat werbe er indeffen die Bekanntmachung in den Zeitungen ver 150 Mart Geldstrafe oder 10 Tage Gefängniß erkannt wurde. den Meistern etwas bessere Preise zahlen würde. Die Meister hindern. Dieselben schwindelhaften Angaben machte Wagner auch Eine Reihe von Strafthaten wurde dem früheren Schuh wandten sich an den Magistrat, der denn auch die erbetene Preiss einem Angestellten der Gesellschaft, mit welchem er zu einer Be- mann Herrmann Schmidt sowie dessen Ehefrau, Emma Schmidt erhöhung für Pflasterarbeiten bewilligte. Nun aber erklärten die fprechung in einem Café zusammengekommen war. Letzterem geb. Saffe, zur Last gelegt, welche geitern vor der 7. Straffammer Innungsmeister, daß sie den Lohn nicht zahlen würden, und zeigte er den Entwurf einer Breßnotiz, welche den Geschäftsbetrieb des Landgerichts I standen. Am 9. Februar dieses Jahres hatte legten jedem Mitgliede der Junung eine Konventionalstrafe Der Gesellschaft in möglichst schlechtem Lichte darstellte. Die Direktion sich die Ehefrau Schmidt allein vor dem Schöffengericht zu von 500 Mart auf für den Fall, daß einer den geber Badetfahrt ging, nachdem sie die Kriminalpolizei verständigt verantworten, fie war der Unterschlagung von 948 Mart forderten Lohn zahlt! Zwei Meister, die am Montag voriger hatte, scheinbar auf die gestellten Bedingungen ein und schickte beschuldigt, die sie als Verwalterin des Hauses Stromstr. 37 von den Woche die Bewilligung zugefagt hatten, ogen ihr Wort am 300 m. unter einer von Wagner angegebenen Deckadreffe nach einem Wiethern eingezogen. Im damaligen Termin war ihr Ehemann Dienstag Mittag zurück." Auch hier ist Zuzug streng fern Boftamte ab. Nach mehrtägigen Obfervationen wurde Wagner von als Benge geladen. Derselbe wurde von der Angeklagten so schwer zuhalten. einem Kriminalbeamten festgenommen; er ist ein wiederholt auch belajiet, daß der Gerichtshof annahm, beide Eheleute hätten sich Jn Breslan wurde ben Arbeiterausschuß- Mitgliedern der Ar mit Zuchthaus vorbestrafter Mensch und wurde in das Unter- ber Untreue schuldig gemacht. Schmidt wurde damals vom beiter der dortigen Eisenbahnverwaltung in einer Zufuchungsgefängniß übergeführt. Die Packetfahrt- Gesellschaft ist wieder Fleck weg in Haft genommen und das Schöffengericht erklärte fammenkunft mit dem Eisenbahndirektor Meyer, dem Regierungsin den Besitz der Briefe gelangt. fich damals für unzuständig. Inzwischen sind noch einige rath Polomski und den Vorständen der vier WerkstättenBälle des vollendeten und versuchten Betruges gegen das Ehepaar Inspektionen mitgetheilt, daß jeder Arbeiter oder Beamte, der dem sur Anzeige gelangt. Schmidt wurde außerdem bezichtigt, feine Ghe- Deutschen Eisenbahnverbande beitrete, eber diesen unterstüße, oder frau zur Untreue angeftiftet zu haben. Ju geftrigen Termine be- der bessen Organ, den Weckruf" abonnire, unweigerlich ents ftritten beide Angeklagte ihre Echuld, d. h. einer bezichtigte den anderen. lassen werden würde. Der Regierungsrath Polomati, Die Ehe foll eine sehr unglückliche gewefen fein. Durch die Zeugen wurde der diese Mittheilung machte, behauptete dabei auch noch, daß die dargethan, daß Schmidt sich häufig an seiner Ehefrau vergriff, aber Verwaltung durchaus nicht die Absicht habe, das Koalitionsrecht der auch, daß die letztere ihn durch ihr Verhalten Grund dazu gab. Arbeiter anzutaften!- Sie behauptete, von dem Verbleib des Geldes nichts zu wissen, nahm aber ihre frühere Angabe, daß ihr Mann es verspielt haben müsse, zurück. Der Angell. Schmidt, dem von seinem früheren Vorgesetzten ein gutes Zeugniß ausgestellt wurde, bestritt mit Entschiedenheit, daß er sich um die Miethsangelegenheiten bekümmert habe, er habe in Stonflift zu gerathen nur die monatlichen Abrechnungen aufgestellt und alles Uebrige ift. Der Bächter hat die Forderungen der Streikenden be. feiner Ghefrau überlassen. Bei den Betrugsfällen handelte es fich willigt. Die Lohnkommission der Tischler hat auswärts Blatate um Anborgungen von Nachbarn unter falschen Vorspiegelungen. Daß der angeklagte Ehemann bierbei mit betheiligt war, hielt der Staats- verbreitet, worin ersucht wird, den Zuzug von Holz= Die Tischlers anwalt nicht für erwiesen, sondern nur, daß derselbe der Untreue und der a'r beitern von Lübeck fernzuhalten. Anftiftung dazu überführt sei. Er beantragte geben beide Eheleute Innung, die die Forderungen der Gehilfen bewilligte, deren Mits das gleiche Strafmaß, je fechs Monate Gefängniß. Der Vertheidiger glieder aber durch ihre Zugehörigkeit zu dem Arbeitgeberverband ge des angetlagten Ehemannes, Rechtsanwalt Dr. Coßmann, fuchte awungen find, streitende Tischler nicht einzustellen, andernfalls jedes den Nachweis zu führen, daß die Berdachtsgründe gegen der betreffenden Mitglieder 300 M. Ronventionalstrafe bezahlen muß, seinen Klienten nicht ausreichten und beantragte deffen ersuchte nun die Lobnkommission, den Text der Plakate derart ab Der Gerichtshof trat diesen Ausführungen zuändern, daß die Firmen genannt werden, wo geftreift wird, und Freisprechung. bei und verurtheilte nur die Ehefrau Schmidt zu sechs daß um Fernhalten des Zuzuges nur hinsichtlich dieser Geschäfte Monaten Gefängniß. Der Ehemann Schmidt wurde freigesprochen aufgefordert wird. Die Lohnkommission hat das Gesuch der Tischler. und seine fofortige Entlaffung aus der Untersuchungshaft, in der er Innung bewilligt und eine Versammlung der Zahlstelle des Holz. arbeiter- Verbandes stimmte dem zu. Bemerkenswerth ist, daß die sich seit über drei Monaten befindet, augeordnet. Vertreter der Tischler- Junung erklärten, es wäre den Innunge meistern peinlich, außerhalb Lübecks als Leute zu gelten, die mit den Gesellen in Streit lägen.
Das Dienstmädchen Elisabeth Drews, das sich Dienstag Nach. mittag um 8 Uhr in felbfimörderischer Abficht vom Dache des Hauses Neuenburgerstr. 2a auf die Straße binabstürzte, ist zwei Stunden nach der Einlieferung im Krankenhause am Urban gestorben. Seinen Berlegungen erlegen ist auch der junge Richard Dito, der fich vor einigen Tagen, wie wir berichteten, aus dem Fenster der im vierten Stock gelegenen elterlichen Wohnung auf den Sof hinab ftürzte, weil er von einem Kriminalbeamten festgenommen werden sollte.
Ein Fener anf offener Straße alarmirte gestern Vormittag die Feuerwehr. In der Karlstraße werden die Schienen der Pferdebahn erneuert. Zum Bestreichen der Schienen und Schwellen nimmt man Theer, der auf einem fahrbaren Ofen auf dem Karlsplage getocht wird. Als fich gegen 10 Uhr vormittags der Koch" auf einen Augenblick vom Ofen entfernt hatte, tochte der Theer über und gerieth in Brand. Die Flamme schlug hoch empor und es verbreitete fich bald ein so starter Qualm, daß alle Anwohner eiligst die ge öffneten Fenster schlossen. Die Feuerwehr, die von allen Seiten herangejagt tam, löschte den Brand, indem sie den Ofen und die Pfannen mit Sand überschüttete.
Böse Folgen hatte der Biß eines Schweines für den Schlächter gesellen Mens, welcher gestern in das Krantenhaus am Friedrichs hain eingeliefert wurde. Er war von dem wüthenden Thiere, welches auf dem städtischen Zentralviehhof zur Schlachtbank geführt wurde, in den Oberschenkel gebiffen worden, hatte jedoch der gering blutenden Berlegung feine besondere Bedeutung beigelegt. Jetzt ist Blutvergiftung eingetreten.
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Ein Gnadengefuch, das der wegen Mißhandlung des im Hause bediensteten Mädchens zu vier Jahren Gefängniß ver Wegen eines an einem achtjährigen Mäbchen begangenen urtheilte frühere Oberförster Gerlach von der Strafanstalt Sittlichkeitsvergebens ist gestern der Arbeiter Richard Sch. Ichtershausen aus an den Fürsten von Schwarzburg- Sondershausen aus der Noftizftr. 27 verhaftet worden.
Einen Selbstmordverfuch beging gestern Nachmittag gegen 2 Uhr der Arbeiter Hermann M. aus der Fehrbellinerftr. 49. Er stürzte sich vom Ufer der Friedrichsgracht aus ins Wasser, wurde aber von Straßenpaffanten gerettet. Was den Armen zum Selbst mord- Versuch getrieben, ist unbekannt.
Theater. Herr Heinrich Bötel , der beliebte Hamburger Tenor, be ginnt am 22. Juni sein Gastspiel in der Oper im Theater des Westens . In dem Schwant Rothe Zettet" von Richard Mart, der als nächste Rovität auf dem Spielplan des Thalia Theaters erscheint, sind in Hervorragenden Rollen beschäftigt die Herren: Hansen, Rüder, Präger und Die Damen: Bendel- Bach, Hüftel, Prippenow.
gerichtet hatte, ift unter Hinweis auf das durch den Fall so außer ordentlich beleidigte Boltsgewissen für alle Beiten als unerfüllbar zurückgewiesen worden. Die noch weit schwerer belastete Frau Gerlach erhielt bekanntlich 10 Jahre Buchthaus zuerkannt und verbüßt die Strafe in der Strafanstalt Untermaßfeld bei Roburg.-
Gewerkschaftliches.
Achtung, Simmerer! In der Transvaal - Ausstellung am Bahnhof Savignyplay legten sämmtliche Zimmerer die Arbeit nieder,
Zum Tischlerftreit in Lübeck theilt unser dortiges Partei organ nach Angaben der Lohnkommission mit, daß die Export. Möbelfabrik von Ad. Heß vermuthlich um den Folgen des Streits zu entgehen und doch nicht mit dem Arbeitgeber- Verband von dem Besitzer verpachtet worden
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In Münster in Westfalen hatte in einer gewertschaftlichen Vers fammlung am 21. Februar der überwachende Polizeibeamte die Entfernung der Frauen verlangt. Die Beschwerde beim Magiftrat war erfolglos. Der Oberbürgermeister antwortete, daß von dem Redner Slomte politische Gegenstände erörtert worden feien, was für die Anwendung des§ 8 des Vereinsgesetzes ent scheidend sei. Auf Beschwerde beim Minister des Innern fam jedoch ein anderer Bescheid. Die Regierung erklärte, daß die Entfernung der Frauen aus jener Versammlung als gerechtfertigt nicht anzusehen wäre; der Abgesandte der Polizeibehörde sei bei seiner Forderung von Voraussetzungen ausgegangen, die sich nach dem Ergebniß der Prüfung als zutreffend nicht hätten er weisen laffen. Dieser Bescheid traf einige Tage