eine Willion Dollar im Jahr Alimente zu
erlannt worden fein. Das würde den bisher erreichten Reford darstellen. Die Frau eines Chicagoer Hotelbesizers erhielt den Betrag von zwei Millionen Dollar als Abfindung, und eine junge ausländische„ Goldgräberin", die in Rom einen amerikanischen Multimillionär tennen lernte, erlangte bereits nach halbjähriger Che den gleichen Betrag. Selche Urteile sind schuld daran, daß es in den Ver einigten Staaten noch Schuldgefängnisje gibt. Sie heißen nicht so, sind es aber. Das belannteste dieser Art befindet sich in New York City in der 37. Straße. Zur Zeit, wo diese Zeilen geschrieben werden, beherbergt es zwanzig Gefangene, die wegen Nichzzahlung von Alimenten in Haft genommen wurden.
Du dem Kai, jo wird Dir im Verlauf der nächsten nen Tage ein unerwartetes Glüd begegnen. Behandle dieses Schreiben also nicht als Wig. M. 2. 2. Ezzel verdankt sein Bermögen der Erfüllung dieser auferlegten Pflicht. M. T. Papare gewann, nachdem er die neun Kopien abgesandt hatte, das große Los der Staatslotterie. Auch Womstay zog in Michigan den Haupttreffer. Franz de Lare dagegen, der dieje Kette nicht ernst, nahm, erlitt im Verlaufe von neun Tagen den totalen Verlust seines Vermögens und W. Denis aus Lissabon erkrankte aus demfelben Grund schwer und starb bald danach."
Bor mehr als zehn Jahren habe ich diesen Brief zum erstenmal bekommen. In der Zwischenzeit zweimal: in Italien und in Daß das Liebesgeschäft so erfolgreich ist, Schweden . Jegr ist er wieder da. Ich habe mein cheint vor allem auf unſer vollkommen ver- möglichstes getan, die Kette zu unterbrechen, altetes Cherecht, gegründet auf wirtschaftliche indem ich sie an niemanden weiterleitete. Aber und geſellſchaftliche Verhältnisse, die längst nicht sie scheint auch ohne mich neunmal um den mehr beſtehen, und auf die Tatsache zurückzu- Erdball zu gehen. Wahrscheinlich hat tatsächlich ühren zu sein, daß nicht in zwei Staaten der schon im Krieg irgendeiner das psychologische U. S. A. die gejezlichen Bestimmungen über Experiment versucht und der Masse der Mensch She und Scheidung die gleichen sind. Immer- heit einen fleinen Stoß gegeben, der sich bis hin müſſen in allen Staaten die beklagten heute weiterpflanzte und dessen Ende praktisch Batten, unabhängig vom Ausgang des Pro- nicht abzusehen ist. Viel hat er ja dabei nicht zesses, die gesamten Gerichts- und Anwalts- ristiert, bloß neun Briefe hat er schreiben losten bezahlen und die einstweilige Alimen müssen. tation leisten. Wenn die Gattin geschieden wird Aber, weiß Gott , unerhört geschidt ist er und sich wieder verehelicht, wäre es dem ge- dabei gewesen. Er hat die Menschen an der schiedenen Gatten nicht anzuraten, feine Afi heitelften Stelle gevadt, an ihren abergläubimentenzahlungen automatisch einzustellen. Itchen Stomolegen, und dann mit Zuderbrot und der zweite Batte seiner geschiedenen Frau arm, so wird das Gericht ihn nur zu oft zur Weiterzahlung der Alimente anhaften. In jüngster Zeit hat der Fall eines Viehzüchters in einem westlichen Staat in ganz Amerika Aufsehen erregt.. Er heiratete eine geschiedene Frau und die ließ sich nach furzer Zeit wieder von ihm scheiden und heiratete erneut ihren ersten Gatten. Selbstverständlich dachte der Viehzüchter nicht an Alimentenzahlung. Erst nach Jahren brachte seine geschiedene Gattin eine Klage auf Zahlung der zu einem hohen Betrage aufgelaufenen Alimente ein, und er sah nicht nur seinen Grundbesitz versteigert, sondern mußte auch noch wegen Nichtbefolgung von Gerichtsbefehlen ins Gefängnis.
Langjam beginnen nun die Richter zu erfennen, daß die Bestimmungen über die Leistung des ehelichen Unterhaltes, wie sie gegenwärtig gehandhabt werden, mittelalterlich sind. Bernünftige Richter, namentlich in den westlichen Staaten, legen sich die Frage vor, warum eine gesunde, finderlose junge Frau ihr Lebtag der Sorge um den Lebensunterhalt enthoben sein soll, nur, weil sie einmal ein Siebesabenteuer hatte, oder weil ihre Che ohne Verschulden ihres Gatten sich als unhaltbar erwiesen hat. Es scheint also, daß die ameritanische Rechtsprechung sich allmählich beinnt, und die deutlich absteigende Kurve der in Brozessen wegen Berlöbnisbruches zugesprochenen Entschädigungssummen ist vielleicht nicht nur au Börjenkrach und Wirtschaftsfrise, sondern auch auf die Einsicht zurückzuführen, daß Busi ne und Ehe verichiedene Dinge sein sollten.
Mache neun Kopien!
von diesem Schreiben und sende sie an neun Dir bekannte Personen, denen Du Gutes wünscht. Diese Kette unzähliger Schreiben wurde im Krieg von einem amerifanischen Hauptmann des Art.- Reg. 411 begonnen und soll neunma! um die ganze Erde gehen. Sende die Kopien vierundzwanzig Stunden nach der Aufforderung weiter, unterbrich die Kette aber nicht, sonst wird Dir ein jhweres Unglüd zustoßen. Folgit
Peitsche, mit Drohung und Belohnung operiert. Unterbrichst du die Kette, so verlierst du dein Vermögen und bekommst es mit Krankheit und Tod zu tun,-führst du sie aber brab weiter, so laufe dir rechtzeitig ein Los, es wird innerhalb der bemeffenen Zeit gewinnen. Nach vorsichtiger Schäßung dürfte er auf diese Methode immer hin schon ein paar Millionen Menschen seinen Willen aufgezwungen haben. Leider weiß er nur vier zu nennen, bei denen sich die Drohung
oder die Versprechung bewahrheitet haben; lein besonders hoher Prozentsay.
Profitiert haben hiervon( außer dem Weltposierein) noch verschiedene geschickte Kaufleute, die sich die Weltumspannung dieser Methode zunuze machten. Vor kurzem versandte ein holländisches Bankhaus an Tausende von Adresfen die Aufforderung, fünf Gulden zu zahlen und fünf Leute ebenfalls dazu zu bewegen, deren jeder seinerseits wieder je fünf Lente- und so weiter. Jeder, der fünf Zahlende aufgebracht hatte, bekam sofort zwanzig Gulden ausbezahlt. Er profitierte somit fünfzehn, das Kaufhaus zehn Gulden. Hätte alles geklappt, so wäre auch diese Sache um den Erdball gegangen, mit einer in die Millionen wachsenden Schuld, die
ausgeglichen werden mußte, weil jeder Gläubiger, der befriedigt wurde, dafür doch neue Kreditionen brachte. Tatsächlich schritt die Sache nicht so schön fort, wie man es erwartet hatte; unter einer Last von Betrugsanzeigen brach das Unternehmen zusammen. Dagegen lebt das Neapolitaner Warenhaus„ fiori“ fröhlich weiter und gibt seine Strumpfkollektionen und Sweater an Hunderttausende in aller Welt zu einem Viertel des Wertes ab. Man hat nur die Verpflichtung, fünf neue Kunden zu nominieren, die diese Waren ebenso billig haben wollen, dafür ber je fünf neue Kunden aufzutreiben wissen.
Der Mann aber, der die erste, die ungeschäftliche, die Glüds- und Unglüdskette gegründet hat? Wer ist er, wo lebt er, wozu hat er das getan? Hat er wirklich nur gespielt- und konnte dann den Geistern, die er rief, die Kette, die er um den Erdball schlang, nicht mehr Einhalt gebieten? Oder bezicht er doch von der Post ein Aberglaubengehalt- genan so wie der Mann, der den Aberglauben auf brachte, man dürfe die Flamme eines Zündholzes nicht dreimal verwenden vermutlich von der Zündholzinduſtric?
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Hans Rajta.
John Dos Passos , der Verfasser hingen schlaff von ihren Stangen. Sie gingen von„ Manhattan Transfer ", hat den Rahmen in das Hofbräu essen. Charley fand, daß es seiner ethischen Synthese, die in dem vorer- dort teuer aussah, aber Doc sagte, er lade ihn wähnten Werk New York umfaßte, auf das ein. Ueber dem Eingang stand ein Mann auf Yankee- Amerika ausgedehnt. In seinem einer Stehleiter und schraubte die Birnen in neuen Werk, das gleichfalls in deutscher eine Lichtreklame, die das Sternenbanner darUeberschung jetzt beim S.- Fischer Verstellte. lag, Berlin , vorliegt. Der 42. Breitengrad", Innen war das Restaurant mit amerikabedient sich der Dichter einer verfeinerten nischen Farben geschmückt, das Orchester spiele surrealistischen( überrealistischen) Technik, um nach jeder Numiner das Sternenbanner, so daß die Summe der täglichen amerikanischen sie immerfort aufstehen mußten.„ Was soll das Schicksale zu einer Darstellung der ameri- heißen, wird hier exerziert?" brummte Doc. fanischen Gegenwart zusammenzufassen. Aus An einem runden Tisch in der Ecke saßen dem soeben erschienenen Werk veröffent- einige Leute, die nicht aufstanden, wenn die lichen wir mit Genehmigung des Veriages Kapelle das Sternenbanner spielte, sondern zunächst aus dem Schicksalsbericht eines ruhig plaudernd und eſſend ſigen blieben, als amerikanischen Studenten den nachfolgenden ob nichts geschehen wäre. Die Leute im ganzen Abschnitt:
Die Kriegsbegeisterung in New York . An allen Häusern hingen Fahnen. Sie marschierten an einem Geschäftsblod nach dem anderen vorbei und suchten den„ Times Square ." Ueberall lajen die Menschen Zeitung. An der 14. hörten sie Trommelschlag und eine Mufiftapelle, und sie warteten an der Ede, um zu sehen, was für ein Regiment das sein würde, aber es war nur die Heilsarmee. Als sie auf den Madison Square tamen, war es ingivischen Effenszeit geworden, und die Straßen lagen verödet da. Es begann ein wenig zu nieſeln, die Fahnen am Broadway und in der 5. Avenue
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Restaurant begannen sie anzustarren und laute Bemerkungen zu machen.„ Wetten, das sind- Hunnen deutsche Spione Pazifisten." An einem Tisch neben einem Mädel jazz cin Offizier, der wurde rot im Gesicht, soost er sie anjah. Schließlich ging ein Kellner, ein älterer Mann, ein Deutscher, zu ihnen hin und flüsterie etwas.„ Nein, der Teufel soll mich holen," fam eine Stimme von dem runden Tisch in die Ecke. Dann ging der Offizier zu ihnen hinüber und sagte etwas über die Pflicht zur Höflichkeit gegenüber unserer Nationalhynine. Als er zurüdfehrte, war er noch röter im Gesicht denn je. Er war ein feiner Kerf mit frummen Beinen, die in engen, blankgepußten Samafchen sted.