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eine linde träumende Sommernacht trat, sah hoch oben auf seinem Sprungbrett stand,| Zuckungen durch das Zusammenwirken von er fie. Das lalt- blaue Licht der Bogenlampen schaute er wieder dorthin, wo sie fihen mußte zwei Metallen und einer leitenden Flüffigkeit über dem Zirkusportal ließ ihre Augen starr... er vermeinte ihr Gesicht ganz in der Nähe entstehen. Aber noch 1800, als er dem ersten glänzen. Er stammelte überrascht einige Worte. au sehen, und da fand er jenen Zug... und Konful Napoleon Bonaparte   in einem öffent Eine halbe Stunde später saßen sie beim Wein, dann wußte er es. lichen Vortrag die neue Sache erklärte, ge­wieder eine halbe Stunde späßer saßen sie, Als die Scheinwerfer ihn umblendeten und brauchte er zur Herstellung des Stromes dann lag fie, läffig ein Zigarette im Mund- das Raunen und Wispern dort unten ver- einen Frosch! Aus den zuckenden Froschschenkeln winkel, auf dem Divan seine Hotelzimmers.- leinerte, und die Musik schwieg, da schoß es jener Zeit ist also unsere elektrische Epoche -Am nächsten Abend saß sie wieder in ibm   durch den Kopf: hervorgegangen. Was Galvani   als eine der Loge. Er sah sie... Aus Tausenden fand Aeußerung der im Frosch enthaltenen tierischen er sie heraus, und seine Phantasie gautelte ihm Elektrizität anfah, entlarote Bolta als eine Augenblide lang ihre ganze füße Herbheit vor. Eigenschaft der Metalle. Er fand schließlich die Aber sie wartete diesmal nicht auf ihn; Voltasche Säule  ", das erste galvanische" eine ganze Stunde suchte er sie vergebens. Element, wie wir heute in Anerkennung der Auch an den folgenden Tagen... Immer Verdienste Galvanis sagen. saß sie an demselben Playze im Zirkus... vei nervöse Kleine Falten gruben sich um ihre Mundwinkel... Nein, jetzt noch ein anderer Bug... fie schien etwas nicht erwarten zu fönnen... aber gleich nach seinem Auftreten war sie verschwunden.

Am nächsten Tage stellte er sie... In seinem dünnen Trifot eilte er, nur mit einem Umhang, hinaus in den Vorraum.

Sie tam langsam daher. Er verträt ihr den Weg. Ruth!"

Sie blickte ihn an... ein fremder, falter Glanz lag jetzt in ihren Augen. Dann trat ein grausamer Zug in ihr Gesicht.

Hart ging sie an ihm vorbei. Willenlos schritt er in seine Garderobe. Dann fleidete er sich um.

,, Wenn ich jetzt dort unten läge zu bluti­gem Brei zermatscht... da würde sie sich von ihrem Sessel erheben, sich durch die Leute drängen... mit ihren Stöckelschuhen durch die Manege trippeln... ganz nahe auf sein Blut bliden. Ihre Augen würden noch größer und noch bläulicher glänzen. Vielleicht zöge sie ein Seidentuch aus der Tasche und tupfte sich den Schweiß von der Stirn. Sie wäre nicht mehr enttäuscht...

Bilson atmete tief und bannte mit aller Willenstraft das Bild. Dann stieß er den hellen Schrei aus, den er den Siouxindianern Barnums abgelauscht hatte... dann breitete er die Arme... die Luft gellte in seinen Ohren... ein harter Stoß... die Polsterung federte um ihn... jetzt das Salto... er landete... zitterte und verbeugte sich... und sah. wie Ruth gelangweilt sich erhob und ging...

Etwas Müdes lag in ihrem Gesicht und in ihren Schritten.

Henri Bilson, aber saß am selben Abend mit der hübschesten Ballettratte des Zirkus

Am nächsten Abend aber, als er abermals beim Wein...

Die Ritter und die Knechte dauert es, und die Ringer reichen sich die Hand" vor dem Kampf! Es gibt immer Sebt doch, der Weltfriede marschiert! noch Millionen, denen der Erbfeind erhalten General Kreß von Kreßenstein, während des blieb. Krieges Führer der Palästinatruppen, hat sich in London   mit seinem General- Gegner von

Sali Zyl.

damals, Sir Stanley Mott, getroffen. ie 150 Jahre Elektrizität- geschüttelt, haben miteinander sicher gut aus einem Irrtum geboren!

haben sich als Gentlemen von Welt die Hände

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gegessen und sind bestimmt oft photographiert worden. Bald werden sie uns in allen illustrier­ten Zeitungen präsentiert. Ueberschrift: Die Ringer reichen sich die Hand...

Kann man da nicht sagen, der Völlerhaß werde abgebaut? Oh, gewiß, aber man vergißt dabei, daß der Völkerhaß ja nur für diejenigen da ist, die als Knechte Schlachten zu schlagen haben. Dem Volke muß der Erbseind erhalten bleiben! Es soll durch solches Händegeschüttel nicht etwa an die Wienschlichkeit erinnert wer­den, sondern es soll mit leisen Schauer die Sportromantik seiner Führer" fühlen, soll auf diesem geradezu niederträchtigem Umweg in dem Glauben bestärkt werden, daß der Krieg

eine

hochmoralische Angelegenheit sei. Der Sportgeist, das Gerede von Fair play" ist heute Allgemeingut der Europäer. Also Hülle man auch das Gerippe des Krieges in diesen schillernden Mantel und das Volk wird ihn wie eine Gottheit verehren!

Unten, im dürren Sand der Arabischen Wüste, bleichen Tausende von Schädeln von Deutschen  , Engländern und Asiaten. Viele von ihnen glaubten an den Haß, den ihnen ihre Führer, ihre Vaterländer, die nationale" Presse in tausend Kanälen in die Hirne leiteten. Sie Schwarz- Weiß- Rot! Hie Union Jack, hie die Fahne des Propheten!

Ihre Leiber sind mit dem Samen in alle Winde geweht, in London   aber reichen sich jetzt die wohlgepflegten Ritter die Hände. Für sie war der Krieg ein Zwischenfall. Die alte Herzli, feit ist längst wieder da.

Bei diesem Zwischenfall" büßten einige Millionen Knechte ihr Leben ein. Wie lange

Von Rudolf Lämmel  .

Das sogenannte aufgeklärte" Jahr­hundert, das der französischen   Revolution boranging, fuchte das seelische Prinzip im Menschen auf eine ähnliche Weise zu ergänzen, wie etwa die Tätigkeit der Niere oder des Herzens erforscht wurde. Solche Experimente mögen es gewesen sein, die amt 6. November 1780 den Anatomie- Professor Luigi Galvani  wieder einmal bei der Sektion eines lebendigen Frosches trafen. Da standen am Tisch auf gestellt die modernsten" Geräte der Zeit­Elektrisierungmaschine, Leidener Flasche  , Schwe Pelzlappen neben felfugel, Glasstäbe anatomischen Präparaten aller Art. wußte damals schon, daß der Durchgang des elektrischen Stromes, erzeugt in einer Elef­tierischen Körper zu trifiermaschine, den Zuckungen versetzte. Allein an jenem 6. Novem­ber ereignete sich folgendes: Bei zufälliger Berührung eines Froschschenkels mit einem fupfernen Haken zuckte der Schenkel, ohne daß eine direkte Verbindung mit der Elektrifier­maschine dabei gewesen wäre.

Man

Die Erscheinung wurde von Galvani  , der hier eine Kundgebung der Lebenskraft ver­mutete, weiter verfolgt und nach der 1791 erfolgten Mitteilung an die Gelehrtenwelt wurde es überall Mode, mit Froschschenkeln zu experimentieren, ohne daß dabei etwas Wichtiges herauskam. Erst als Alexander Volta  sich von der allgemeinen Zeitidee der elek­trischen Lebenskraft Loslöfte und unbefangen die Angelegenheit unterfuchte, tam ein wesentlicher Fortschritt zustande: Volta fand, daß die

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Zwar ist das eigentlich Irrtümliche in Galvanis Auslegung auch heute noch ein dank­bares und recht dunkles Forschungsgebiet. Zahl­lose Forscher haben die Galvanische Beobach tung seither im physiologischen Gebiet verfolgt, also ohne physikalische Fragestellung, um den Zusammenhang mit dem was wir leben oder denken nennen, zu ergründen. Wir wissen längst, daß jede Muskel- und jede Nerventätig feit mit Strömen verknüpft ist, und wenn wir etwa sagen blikschnell faßte er den Griff" oder überlegte er", so steckt dahinter mehr als ein formales Bild.

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Die nächsten Stationen des Werdeganges der Elektrizität. im Dienste der Forschung waren: Zerlegung des Wassers in zwei Gafe, Auffindung der Leichtmetalle Kalium, Her stellung des elektrischen Lichtbogens. Erst Faraday   gab eine grundsäglich neue Anregung, er entdeckte die Juduktionserscheinungen und jene Maschine, die durch Gramme, Pazinotti,

Richte und Siemens zur Dynamomaschine voll endet wurde. Dazu mußte noch die Erfindung des Transformators kommen, um die heutige Epoche einer großartigen Elektrowirtschaft zu ermöglichen, ein Milliardengeschäft, das legten Endes aus Froschschenkelversuchen hervorging, die irrtümlich ausgelegt wurden!

Das Buch.

Eine Reihe unterhaltsamer und dabei erziehe rischer Kinderbücher ist wie alljährlich auch heuer in dem vorzüglich geleiteten Deute schen Verlag für Jugend und Bolt, Wien   I., Burgring 9, erschienen: Aus dem Born der deutschen Dichtung." Lieder und Balladen für unsere Jugend. Jujants mengestellt von einer Lehrer- Arbeitsgemeinschaft. Preis geb. Mt. 2.20. Eine sorgfältige Auswahl von Gedichten, Balladen, Bolksliedern, älterer und neuerer deutscher Dichter von Sans Sachs über Goethe bis Karl Bröger  . Eine ideale Jugend­Anthologie.

Was wir erzählen." Geschichten aus einem Schuljahr. Mit Bildern von Ernst Kuger. Preis M. 3.75. Als ein Lesebuch für Schüler der Unters stufen der Volksschule gedacht und eingerichtet. Sehr geeignet, das Berständnis und das Intereffe des Kindes für die Umwelt und für die Natur­benken anzuregen. Der große Druck wird den Kin borgänge zu erwecken und das Kind zum Nach dern das Selbstlefen erleichtern.

Schwalbensommer." Von Dr. Rudolfine und

Dr. Rudolf Menzel. Bilder von Hans Lang  . Preis Mt. 1. Gine reizende Schwalbengeschichte, liebe­bolles Naturverständnis erweckend.

..Geschichten für Kleine Leute." Erzählungen, Märchen und Gedichte von Margarethe R. Weiß­ner. Bilder von Jba Bohatta- Morpurgo. Preis t. 2.90. Kleine Geschichtchen, dem Verständnis der Kinder gut angepaßt, besonders rühmenswert die zum Teil farbigen Zeichnungen, an denen auch Große Vergnügen empfinden werden.

Lust und Leid im Kinderleben." Von Karl

Sinke. Buschschmuck von Franz Wacik  . Enthält eine Reihe fieiner Geschichten aus dem Leben der Kinder, lieb und anregend erzählt, belebend und

unterhaltend.

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Kinder- und Jahrbücher, von denen manche schon über ein halbes Jahrhundert und