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hatte ein ziemlich nettes Gesicht. Ihre zorn-| Algier gibt es einen See mit ganz schwarzem ausgesprochenen Zitronensäuregeschmack befibt. roten Wangen wurden in der fühlen Abend- Wasser, das durch Eisenfalz und Galläpfelsäure luft wieder blaß... entstanden ist.

In der Nacht fieberte ich, fuhr aus ent­feßlichen Träumen schreiend auf.

Beim Waschen schmerzte mich der Arm, ich sah oben, fast an der Schulter, an meinem mageren und dünnen Arm einen blauen Fleck, wo ich gefniffen worden war...

Und dann begann der Tag. Ich hörte das Surr Surr stand an den langen Tischen mit den anderen, tat die fertigen

Stücke in den Korb...

In einer Arbeitspause warf mir die Kameradin von gestern einen guten Blick zu, und als sie zufällig in meiner Nähe stand, flü­sterte sie an meinem Ohr: Du darfst dich nicht mit den Männern balgen, du bist tein Kind mehr; wenn man deine Jacke versteckt, mußt du sie auf andere Weise bekommen, nicht, daß du jemandem ins Zimmer folgft." Ich nichte ihr zu. Heute fühlte ich mich nicht mehr durch das Du erniedrigt, es war ein anderes, ein kameradschaftliches Du.

Der Rio Agrio an der Grenze von Chille und Argentinien   führt ein Wasser, das einen

Diese Eigenschaft machen sich die Eingeborenen oft zunuze, indem sie demt säuerlichen Wasser Zucker beifügen und sich so eine wohlschmeckende Limonade herstellen. Dr. D. D.

Ein Besuch auf der Teufelsinfel.

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Von Richard Halliburton.  

gefaßter Pfad entlang. Hier gehen die Warter auf und ab und sehen auf beiden Seiten durch das Gitterbach in jeden Bärenzwinger", auf die darin eingesperrten Tiere. Dem Blid des wachthabenden Beamten kann nun entgehen. mu In jedem Käfig befindet sich eine Holzbank von vei Meter Länge, zwei fleine Solzeimer, eine Schlafdecke und ein Mann. Weiter nichts.

Hoch über allem wölbt jich ein gewaltiges, eisernes Dach, das die Sonne und den Regen abhält und das Licht. An sehr hellen Tagen ist es in den Zwingern dämmerig. An trüben Tagen ist es ganz dunkel.

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Richard Halliburton   ist ein junger, unter­nehmungsluftiger Amerikaner, der von seinem unruhevollen Geist getrieben, schon einmal eine Weltreise unternahnt ohne alle Geldmittel. wie er dies bewerkstelligte, was er erlebte und erlitt, wie es ihm gelang, von den Pyrenäen  angefangen über Aegypten   nach Tibet   ins Hima­layagebirge und Ostindien zu gelangen, und von dort über Wladivostok wieder in die amerika­ nische   Heimat, das hat er in einem flott ge schriebenen Buche Die Jagd nach dem Wunder" schon früher berichtet. Jetzt ist aus seiner Feder int Verlage von Paul List  , Leipzig  , ein neues Die Arbeit ging mir flott von der Hand. Buch Der neue Robinson, eine Ent­Ich war nicht mehr so schüchtern, daß ich bor dedungsfahrt" erschienen, in dem er seine Ich war nicht mehr so schüchtern, daß ich vor Eindrücke, Erlebnisse und Betrachtungen wäh meiner eigenen Stimme erschrat. In den Frauen und Männern sah ich meine Arbeits- rend einer mehr als ein Jahr dauernden Reise Man wird in diesen Zwingern wahnsinnig fameraden, ich hatte keine Schen vor ihnen durch Mexiko   und Peru   lebendig und fesselnd und gewöhnte mich daran, sie geradeaus an erzählt. Gegen Ende seiner abenteuerlichen weil man nichts als die leere Zementwand zusehen und aus ihren Mienen zu lesen, Und Fahrt gelangt er, nicht ganz freiwillig, sondern vor sich hat, keinen anderen Gedanken als das das vertrieb mir jede Angst. infolge eines Sturmes, der das Schiff Schutz Sehnen nach Erlösung, keinen anderen Laut, als au juchen zwingt, auf die Jufel, auf der Defoe   das Schlagen des eigenen Herzens... langiam, seinen Robinson Crusoe   hatte stranden lassen Atemlos bor Glück rannte ich damit und Halliburton   beschließt, in Einsamkeit, genau heim, legte den Lohn auf den Tisch, verbarg wie Robinson, auf der Insel zurückzubleiben und all meinen Stolz und machte meine Stimme das Leben dieses seines Borgängers nachzuleben, ganz flein, leise und feierlich, wie eine Be- welchen Entschluß er auch ausführt und in einer terin, als ich jagte? Sier ist Geld für Brot Höhle Unterschlupf findet. Er lebt hier wirklich und Butter, Zucker. Kaffee und alles.." wie Robinson, wenn auch nur durch neunund­

So vergingen die ersten Tage und ich be­Tam meinen Wochenlohn.

Geltfame Gewässer der

Erde.

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Es gibt eine Reihe von Gewässern auf der Erde, deren Berhalten allen Naturgesehen zu widersprechen scheint. Der merkwürdigste See in dieser Beziehung ist der Prophetenje e" bei Quidborn. Bei Trockenheit steigt er, nach Regengüssen sinkt sein Wasserspiegel. Man kann sich diese Erscheinung nicht ganz erklären, doch nimmt man an, daß eine unterirdisch in den See mündende Erdröhre als Saugheber dient.

zwanzig Tage. In dem anregenden und unter haltsamen Buche berichtet der Verfasser auch über einen Besuch auf der berüchtigten Teufelsinsel, und was er über seine Ein­drücke und Beobachtungen zu berichten weiß, das läßt das System von Frankreichs   Straf vollzug als barbarisch erscheinen

Nachstehend geben wir mit Erlaubnis des Berlages eine Stelle aus diesem Teile der berungen Halliburtons wieder:

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Die Insel ist, ebenso wie die beiden ande ren, bergig, mit Palmen bedeckt und äußerlich Ein anderer seltsamer See ist der nördlich unleugbar schön. Aber auf der höchsten Stelle von Bergen gelegene Mo Fjord, der dreierlei der Insel, das heißt, auf der Hochebene, steht Waffer enthält. Die oberste Schicht ist Süß ein grimmig ansjehendes, schweigendes Gebäude, wasser, das ihm durch einen Bach zugeleitet das nichts anderem auf der Welt gleicht. Der wird und in der Süßwassertiere leben. Seine Bau besteht aus drei sehr großen Schuppen nächste Schicht ist Salzwasser, das vom Meere mit eisernen Dächern. Jeder Schuppen ist hun unterirdisch her eindringt, mit einer Bevölke- dert Meter lang und siebzehn breit. Jeder ent­rung von Meerestieren. Die unterste Schicht ist hält zwei parallel laufende Reihen Käfige eine Zone des Todes", in der nur Batterien im ganzen achtzig. Eine sechs Meter hohe Mauer leben können. Dort ist das Wasser und der Bodenschlamm stark mit Schwefelwasserstoff durchbrungen. Das Merkwürdigste ist, daß dieje Schichten sich auch bei Sturm nicht vermischen.

Dieselbe Zusammensetzung zeigt das Waf­fer eines Binnensees auf der Insel Kildon im nördlichen Eismeer. Nur zeigt sich hier noch die eigenartige Erscheinung, daß die Bat­terien das Wasser der untersten Schicht rosa gefärbt haben.

in der Mitte reicht halb bis zum Dach und trennt die beiden Reihen Käfige voneinander. Diese sind vier Meter lang, vier Meter hoch, 3lveieindrittel Meter breit und aus festem Be ton gebaut. Sie haben keine Fenster. Die Tür ist aus massivem Eijen, und hat ein fleines, vierzig Zentimeter großzes, quadratförmiges Loch, das durch eine stählerne Schiebetür geöffnet und geschlossen wird. Durch diese Oeffnung werden die baquets" und das Essen gereicht. Die Zel­Zwei verschiedene Farben zeigt auch ein flei- len haben keine Dächer und Gitter von ner Teich auf der zu, Japan   gehörigen Insel dicen Stangen. Vier dieser Käfige, die früher Kiushin. Die eine Hälfte ist durch Schwefelbei für besonders schwere Strafen benutzt wurden, mengungen weiß gefärbt, die andere infolae von haben oben Bretter statt Gitterstangen, so daß Eisenoxyd rofa. Licht nirgends eindringen konnte. Aber vor Schwarzes Waffer enthalten zwei Seen: der einigen Jahren forderte die empörte öffentliche Kwirilasee, der durch den Kwirllafluß in a u- Meinung in Frankreich   ihre Abschaffung. Oben Tafien gebildet wird, ist durch Beimengung an der Mauer entlang, die die beiden Käfig von Manganerzteilchen tintenschwarz gefärbt. In veihen trennt, zieht sich ein von Geländern ein­

Zusammen mit dem Hauptaufseher trat ich in eines dieser großen Gräber. Unter cinem Dach waren achtzig Männer untergebracht- vierzig davon hatten den Verstand verloren.

langsam muß der Verstand ebenso wie der Kör­per und die Seele unterliegen. Wenn der Ge­fangene anfängt zu heulen und den Kopf gegen die eiserne Tür zu schlagen, wird er von den noch bei Vernunft gebliebenen Sträflingen weg­geschleppt und zu den Wahnsinnigen gebracht. Die Zellen sehen alle gleich aus.

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Es scheint unmöglich, daß noch in dieser düsteren, gewaltigen Scheune Leben sein, könnte so totenstill ist alles. Aber als ich an der Reihe eiserner Türen vorüberging, sah ich auf jeder einen Namen, ein Datum, ein Verbrechen. Bei Dreien von den Vieren war Fluchtversuch

angeschrieben.

Wir tamen an die eisernen Stufen am

untersten Ende der Mauer. Als ich sie hinauf ging, war ich innerlich von widerstreitenden Gefühlen zerriffen. Ich wollte diese armen, eingesperrten Tiere selbst sehen, und doch emp fand ich einen Widerwillen, auf die Folterqualen und den Schmuß meiner nackten, hilflosen Mit­menschen hinabzustarren.

Aber ich war gekommen, um die Wahrheit zu suchen. Ich durfte jetzt nicht auskneifen.

Ich schritt also auf der Mauer entlang und, jah in den ersten Käfig. Ein ganz nadter Mann saß auf dem Zementfußboden, der Kopf war ihm auf die Brust gesunken, feine verwil­derten Haare bedeckten das Gesicht, sein Mittag­mahl hatte er über die Bank geschüttet. In der nächsten Belle war ein ganz alter Gefangener, der schlafend dalag, ein Käychen auf der Brust. Der dritte blidte mit offenem Mund und blö­den Augen zu uns auf. Ein anderer schlug die Hände zusammen und schnitt die fürchterlichsten Grimassen. Ein fünfter fah ganz ruhig und so traurig zu uns auf, daß ich ste mußte und mit ihm sprechen: Wie lange find Sie schon hier, mon vieux?"

Sechs Tage, Monsieur."

,, Er ist seit vier Jahren hier", sagte der wärter.

Wenn man wahnsinnig sein muß, ist das venigstens fein so trostloser Wahnsinn.

Der nächste Mann, ein besonders tragischer Fall, war Galeevensflave gewefen. Er ging eines Tages ganz in der Nähe des Kais im Meere baden. Es war ihm zwar befannt, daß