kommt dann längsseits. Die Lente flettern ermüdet an Bord, winden es hoch.

Alle Augen und alle Gläser richten sich noch einmal nach draußen, über das Wasser.

Leer   liegt der Atlantik  , eine scharf be­grenzte Scheibe unter einem wolkenlosen Himmel, leicht wogend im Passat.

Wo mögen wir denn wohl sein?" fragt jemand mit etwas ratlosem Blid sich ab wendend von dieser grünlichen Unendlichkeit. Die Antwort, die kurz darauf von einem

gebracht wurde, der über gute Beziehungen zur Kommandobrücke verfügte, war merkwürdig: " Fast genau auf dem Schnittpunkt des 17. Grads westlicher Länge mit dem 17. Grad nördlicher Breite!"

,, Und wir haben den 17. Dezember!" plaze ich verblüfft heraus. Wir sehen uns an, von etwas unheimlichen berührt, und alle gehen davon mit Gesichtern, als wüßten sie nicht recht, was sie nun sagen oder tun sollen, als werde dieser Moment ihr ganzes Leben hindurch dauern.

Irgendwer will, auf dem Hinterdeck, im Augenblick des Alarms, einen furchtbaren Schrei gehört haben, dicht hinter dem Schiff. Was mag sich dort im Wasser abgespielt haben, über den zweitausend Metern Tiefe? Nur die Mütze des Unglücklichen hat man gefunden, und die leeren Rettungsringe, sonst nichts, gar nichts..

Der Hai der Hai...

Die Schrauben segen an und beginnen wieder zu mahlen, wie seit Wochen schon.

Das Gedicht vom Kinderwagen Morgens, noch im Dunkeln, fahren viele Kinderwagen durch die Straßen,

in denen früher einmal Kinder saßen. Jetzt schieben Mann und Frau mit bösemt, müdem Blick die Wagen vor sich her. Es sieht so traurig aus, als ob die Kinder tot sind und deshalb seien die Wagen leer. Die Kinder sind nicht tot, doch sie müssen viel alleine bleiben.

Manchmal prügeln sie sich, daß die Nachbarn drohen, sie wollen dem Jugendamt schreiben. Die Eltern fahren inzwischen frisch gedruckte, warme Zeitungen durch die Stadt, darüber, daß die Unzucht schon wieder zu genommen hat,

und das Volk sollte nicht so viel an sein Ver­gnügen denken,

dann würde Gott   es belohnen und jedem Che paare nur alle paar Jahre ein Kindlein schenken.

ex

Der Kinderwagen würde weinen, wenn weinen könnte, über sein Geschick. Erst darf er Kinder fahren, dann muß er Zeitungen tragen, und auch das bringt nicht das Glüd,

es will nur knapp für die, die da sind, langen. Als noch eins kommen wollte, mußte die weise Frau helfen. Es ist nochmal ganz gut Wer keine Kinderwagen braucht, braucht nichts mit ihnen zu verdienen, der hat immer

gegangen.

Geld.

Wer Kinder hat, fährt bald mit dem leeren Kinderwagen durch die dunkle Welt, anstatt mit den Kindern vormittags glüdlid) durch sonnige Straßen.

Wehe denen, die uns predigen und selbst den Zweck der Kinderwagen vergaßen! hz.

- 3-

Ewige Zahlenmyftir.

und 4 sich an das Ende verschoben haben.

Multiplizieren wir jetzt unsere Grundzaht 142.857 mit 3, dann wird das Resultat 428.571.

Hierbei ist also nur die erste Ziffer 1 nach rückwärts gesprungen.

Das Reich der Zahlen gehört wohl heute noch zu den am wenigsten erforschten Gebieten der Wissenschaft und enthält soviel Mystik, daß Jahrtausende nicht genügt haben, einen winzi gen Teil der Geheimnisse der Zahlen zu ergrün- Sollten wir nun unsere Grundzahl mit 4 den. Kein Wunder also, daß es selbst in unsern multiplizieren, so wird das Ergebnis noch Tagen noch Menschen gibt, die in diese Dschun- überraschender. Da dreht sich der Spieß um; gel einzubringen suchen und die Erschließung die beiden letzten Ziffern 5 und 7 rüden nach dieses Gebietes mit einer Leidenschaft betreiben, vorn und es entsteht die Zahl

die im Zeitalter des Materialismus etwas weltfremd anmutet.

Auch der Grieche M. Zervos, Professor der Mathematik in   Athen, gehört zu diesen Menschen. Lange Jahre opferte er dafür, die Zahlenmystik zu einem Systent auszubauen und sie einigermaßen zu durchleuchten. Die Ergebnisse, die seine Forschungen bisher ge­zeitigt haben, sind kaum nennenswert. Dennoch wird man einer seiner Veröffentlichungen, die vor kurzem in einer griechischen naturwissen schaftlichen Zeitschrift erfolgte, ein gewisses Interesse entgegenbringen müssen.

Es ist eigentlich nichts weiter als ein Spiel, aber ein Spiel, das voller Ueber raschungen ist. Nehmen wir die Zahl

571.428.

merkt man jedoch erst, wenn man die Grund­Das Systematische in der Veränderung zahl mit 5 multipliziert. Da löst sich nur die  leyte Ziffer 7 von dem Stock los, hängt sich vorn an und somit zeigt sich die Zahl

714.285.

Bei einer Multiplikation mit 6 wechseln die zwei Gruppen 142 und 857 der Grundzahl ihre Stellung und es bildet sich

857.142.

Aber wie interessant es auch ist, daß immer die gleichen Ziffern beim Multiplizieren der Zahl mit 2, 3, 4, 5, 6 ihren Platz wechseln, so wird das ganze System plötzlich über den Haufen geworfen und zeigt ein vollkommen Wenn wir diese mit 2 multiplizieren, jo er- verändertes Gesicht, wenn wir die Grundzahl gibt sich

142.857.

285.714.

Vergleichen wir aber die beiden Zahlen mit einander, so bemerken wir, daß nichts weiter geschah, als daß die beiden Anfangsziffern 1

mit 7 multiplizieren. Da verschwinden ex­staunlicherweise alle bisher vorgekommenen Variationen und es ergibt sich das Resultat: Es ist furios, nicht wahr?

Raffende Stars.

bin damit der bestbezahlte deutsche Sänger,

999.999.

Film- und Bühnenkapitalisten.

Beim Barieté werden sehr hohe Gagen

gezahlt. Otto   Reutter galt mit seinen 70.000 Mart, die er pro Monat vor dem Kriege schon erhielt, als der bestbezahlte Artist der Welt. Heute tritt er für 12.000 Mart auf. Dafür be­kommt   Rastelli 21.000 und Grod gar 60.000. Ein   Berliner Varieté hat neulich für den Romiker Carow 45.000 Mart ausgeworfen. Al  Jolson wollte gern in   Deutschland auftreten, doch scheiterten die Verhandlungen an der hohen Gage. Er forderte nicht weniger als 6000 Mark pro Abend. Die Revellers" haben bei ihrem Gastspiel in   Deutschland allerdings 5000 Dol­lars pro Abend erhalten, doch waren das vier Sänger und ein Sllavierspieler und sie sind eben einzig dastehend auf der Welt.

Heutige Stargagen im Vergleich zu früher. An den meisten Staatstheatern und Mark täglich. Man muß sich einmal überlegen, vielen Privattheatern ist eine Bewegung was das heißt. Josef   Kainz war gewiß tein im Gange, die wahnsinnigen Star großer Schauspieler und ein berühmter Mann, honorare, die im schreienden Gegensatz aber wenn ihm mal eine große Stadt 800 zu den Bezügen der übrigen Schauspieler Mark für einen Gastspielabend bot, dann war stehen, auf ein erträgliches Maß zu das eine Ausnahme und etwas ganz De bringen. Hier eine kurze Zusamment sonderes. Sonnenthal, Bossard und Haase haben stellung dieser Schwerverdiener. felten mehr als 500 Mark pro Auftreten bei Jch bekomme hier 250 Pfund pro Abend", Gastspielreisen erhalten, während sie in festen chrieb Richard   Tauber an einen Freund, und Engagement viel billiger arbeiteten. Der jemals in   London aufgetreten ist." 250 Pfund sind 5000 Mart, eine ungeheure Summe, und man muß schon zu Caruso zurück gehen, um auf solche Gagen zu treffen. Der sang nicht unter 10.000 Francs, zuletzt nicht unter 10.000 Mart, und bekam sie überall. Die Gagen von Michael Bohnen, Tino Battiera, Gitta   Alpar, und Leo Schüßendorf bewegen sich zwischen 1200 und 1400 Mark pro Abend, doch stehen sie immer noch nicht hinter Marie Jeriya, der bestbezahlten Sängerin, die es jemals gab, zurück, denn sie erhält bei der Metropolitan Oper zu New   York abendlich 800 Dollars, also 3200 Wart. Den gleichen Betrag fordert und erhält Emil   Jannings für jedes Auftreten auf der Bühne und ist damit Der teuerste Schauspieler, den es jemals gab. Adalbert   Matkowsky war gewiß nicht Harold   Lloyd und Buster   Keaton bekommen billig, aber er stand dem Berliner Staats- 1.2 Millionen Dollar pro Film, Chaplin das theater für 48.000 Mart jährlich zur Ver- Doppelte, Greta   Garbo tritt fügung. Heute bekommen Werner Kerauß, Atelier, wenn ihr nicht pro Tag 5000 Dollars Albert   Bassermann und Conrad   Veidt täglich zugesagt und ausgezahlt werden. 1000 Warf. Sie werden übertroffen von Käthe Damen wie Bebe   Daniels und Norma   Shearer, Dorsch und Elisabeth   Bergner, von denen Lilian Gish und Norma Talmagde bringen es erstere 1400, letztere 1500 Mark pro Abend auch auf 4000 Tollar täglich. Tom Mig, der erhält. Mag Ballenberg spielt überhaupt nicht jetzt zum Zirkus gegangen ist, bekommt 10.000 mehr für eine feste Gage, ebenso seine Fran Frizi Massary nicht. Beide werden überall, wo sie auftreten, an den Einnahmen beteiligt und kommen fast nirgends auf weniger als 2000

Doch was ist das alles gegen die Honorare beim Film?

nicht in das

Andere

Dollars pro Tag, und Al   Jolson schlägt mit 4 Millionen Dollar für einen Film jeglichen Reford. In   Deutschland hat Henny Borten einmal 450.000 Mart in einem Jahr bekom­