Geistes, asiatischen Denkens, Empfindens.
-
18
-
asiatischen bigen nur Warter und wiedergeborenes Leid verlangt, um endlich als Lohn das Schrecklichste Jezt stürmten Eindrücke über mich, die ich zu schenken, was Menschenhirn ausdenken fann im Taumel des Erlebens nicht empfunden hatte, das Wesenlose, das gähnende Nichts. Jetzt Treppenerkenntnisse, Eindrücke aus Japan , mit einem Male sah ich die Bilder, die ich China und Indien . gesehen, anders, wie ich die Glasbilder des Jetzt empfand ich das Lächeln des Japaners Stioptifons, wenn die scharfe Einstellung gesucht als Hohn und Beleidigung, etwa wie das Strei- wird, in nebeliger Verschwommenheit ich sah cheln des Hundes, des unvernünftigen Tieres das Tay Mahal nicht mehr als den Marmordurch die Majestät Mensch von diesem als Zeitraum einer großen Liebe, ich erkannte die chen der demütigenden Großmut gefühlt werden absolute Seelenlehrheit des Baues und die fann der Hochmut des uralten aristokrati rahlerische Selbstsucht und Selbstpeinigung des Erbauers. schen Asiaten leuchtete mir heraus, der nicht brutal den Fuß zum Stoße erhebt, sondern sich die Maske des Nachsichtigen umbindet.
Jetzt empfand ich die Nervenlosigkeit des Chinesen als ein Schrecknis, seine Unempfind lichkeit und Grausamkeit als Seelenlosigkeit, mir Mangen und flingen jetzt alle diese Geschichten im Ohr, die ich aus lachenden, grinsenden, schmaßenden Mäulern mit gelben Hauer zähnen oft in Spelunken und wilden Kneipen gehört hatte, von Hinrichtungen und gräßlichen Foltern, bei denen Peiniger und Delinquent bis zum äußersten Augenblicke gelacht und zotige Wige gerissen hatten.
Ich konnte jetzt im Geiste nicht mehr die bizarren Formen und Skulpturen an Tempelwänden bewundern, ich empfand in ihnen nur Berrbilder der Menschlichkeit und das Obszöne der überspannten Erotik.
An die Geduld.
Ihr lieben Leut' jeid doch zufrieden Und schickt euch in die böse Welt. Das Los, das euch von Gott beschieden, Trag' jeder als ein Christ und Held. Wer nur den lieben Gott läßt walten, Der läßt auch alles hübsch beim Alten. Es gibt auf Erden weit und breit Nichts schön'res als Zufriedenheit. Und wenn ihr in der Welt' rumlungert, Wenn's Hemd euch durch die Hosen blickt, Wenn ihr boum Haus der Reichen hungert, Und wenn der Frost euch neift und zwidt, Bedenkt, es kann ja hier auf Erden Doch nicht ein jeder glücklich werden! Dem Reichen Glüd und Herrlichkeit, Dem Volle die Zufriedenheit. Zufriedenheit sei meine Freude, Zufriedenheit sei meine Bust. In meinem abgeschabten Kleide, Herrscht dies Gefühl in meiner Brust. Und bin ich einst verlumpt, verdorben, Vor Hunger endlich gar gestorben, Dann schreibt aufs Grab mir groß und breit: Der Kerl starb an Zufriedenheit. Verfasser unbekannt.
Der Pilger, der mit ekstatischen Schlucken und verdrehten Augen das Gangeswasser an den Ghats von Benares trinkt, gerade da, wo die Leichenverbrennungspläge sind, wo die in den Strom geworfene Asche von Zehntausenden den schlammigen Grund bildet, der immer wieder aufgewühlt wird, wo halbverbrannte Gliedmaßen schwimmen, war mir nicht mehr der- wenn auch irregeleitete inbrünstige Fromme, Und jetzt empfand ich Indien nicht als das der Orthodoxe er war mir ein Narr, ein Land der Wunder, vor denen der Europäer in Gaukler, der gewollte Untat verübt, der seine Ehrfurcht erschauert, sondern als das Land der Frömmigkeit, seine Ekstase vor sich selbst, vor Groteske, der Zerrbilder, der Alpträume, wo seinem Nächsten und der ganzen Welt prosti- ins Kino. Aber jedesmal mengte sich Smith der Himmel oder was dafür gilt, nur peinigt tuiert, weil eben alles dort in Asien übertrieben beim Eintreffen des Fünf- Uhr- fünfundvierzigund straft und immer wieder neue Existenzen erscheint, weil eben alles dort in Indien sich Zuges in die Menge der Ankommenden und tat in einer Jammerwelt fordert, von seinen Gläu- in Superlativen bewegt.- so, als ob er soeben aus seinem Büro fäme.
-
Der geheimnisvolle Herr Smith.
Bon John K. Newnham.
Die mitfühlenden Nachbarn schüttelten die Köpfe.
Es kam der Samstag. Und wieder erfyn digte man sich diskret bei den Kaufleuten, die die Familie Smiths belieferten. Wieder war man enttäuscht. Sie hatten alles pünktlich be.
zu bemerken.
Die ganze Vorstadt sprach darüber und von neuem. Nur, daß Herr Smith nicht in den zahlt. Nein, von Einschränkungen war nichts nickte sich bedeutsam zu, wenn James Smith Park, sondern ins Kino ging. auftauchte. Denn James Smith stand im Mit telpunkt des Geheimnisses, um dessen Lösung die ganze Vorstadt bemüht war. Er gehörte sonst nicht zu jenen Leuten, die viel von sich reden machen; aber nun war sein Name auf jedermanns Zunge.
Die Sache begann an jenem Tage, da Herr Smith um acht Uhr zwanzig vormittags gesichtet wurde, wie er sich zur Nation begab, um, wie man wußte, den Acht- Uhr- achtundzwanzig- Bug in die City zu benüßen. Festgestellt wurde ferner, daß er den Zug auch erreichte.
Am Abend tat Smith so, als ob er mit dem Fünf- Uhr- fünfundvierzig- 3ug eingetroffen wäre.
Eine Bekannte fragte Frau Smith, ob sie nicht ihr Haus verkaufen wollten. Nein, fie dächten nicht daran. Wie Frau Hopkins denn auf eine solche Vermutung fäme?
Sehr, sehr seltsam... Und am nächsten Und so geschah es eine ganze Woche hin- Montag stieg Herr Smith wieder in den Achtdurch. Es war offenkundig, daß Herr Smith Uhr- achtundzwanzig- Bug. Und diesmal fuhr er nicht gesehen werden wollte. Wenn er einen auch wirklich ins Büro. Bekannten bemerkte, so schwenkte er in eine Seitengasse ein oder betrat einen Hausflur.
Am Ende der Woche stellten einige mit bürger bei den Kaufleuten, wo die Smiths ihre Einkäufe besorgten, diskrete Erkundigungen an. Sie waren enttäuscht. Die Smiths bezahlten alle Einkäufe in barem und schränkten sich in keiner Weise ein.
Man befragte das Dienstmädchen der Smiths.
Aber Herr Smith, so wurde aufs beſtimm teste erklärt, ging an diesem Tage nicht ins Büro. Er wurde am Nachmittag schon um drei Uhr fünfundvierzig wieder in der Vorstadt bemerkt, einherschleichend, als hätte er soeben die Bank von England ausgeraubt. Dann hatte er sich in den Park begeben. Frau Montmorency sah ihn dort. Er saß zwar auf der verstecktesten los ist?" Bank. Aber Frau Montmorench hatte gute Augen.
Als dann der Fünf- Uhr- fünfundvierzig- Zug antam, näher sich Herr Smith vorsichtig der Station, mengte sich unter die Leute und tat so, als ob er soeben eingetroffen wäre.
,, Man hat ihn entlassen", sagte ein Mitbürger.„ Er ist arbeitslos und fürchtet sich, feiner Frau davon Mitteilung zu machen." Arbeitslos", sagte ein zweiter.
" 1
"
Man hat mir nicht gekündigt", sagte sie. Wissen Sie nicht, was mit Mr. Smith
" Ich weiß nur, daß er wie gewöhnlich in jein Büro geht."
Und die Mitbürger schüttelten ihre Köpfe. Es war alles so geheimnisvoll.
Aber die nun folgende Woche war noch geheimnisvoller. Montag morgens stieg Smith in seinen üblichen Zug ein. Zeitlich nachmittags traf er sich mit seiner Frau und die beiden machten einen längeren Spaziergang.
,, Man hat ihn abgebaut", sagte ein dritter. Und am Abend sprach man in der ganzen zu Gegend davon, daß Herr Smith entlassen worden sei. Aber jedermann hütete sich, Frau Smith gegenüber diese Tatsache zu erivähnen. Mein Gott, man ist doch diskret! Und dann war man auch neugierig, wie sich die Dinge weiter entwickeln würden.
Am nächsten Tag wiederholte sich das Spiel
Frau Smith wußte demnach von allem! Vielleicht half fie ihm, einen neuen Bosten suchen...
Die Mitbürger sprachen aber weiter von Herrn Smith. Sollte das Geheimnis ungelöst
bleiben?
Am Dienstag sprach Frau Montmorency Frau Smith an. Wann gehen Sie heuer auf Urlaub, meine liebe Frau Smith?"
Frau Smith sah traurig drein.„ Mein Mann fann hener leider nicht auf Urlaub gehen. Er hat so viel zu tun. Man kann ihn unter feinen Umständen im Büro entbehren."
Und die ganze Vorstadt glaubte nun zu wissen, daß Herr Smith einen neuen Posten bekommen habe. Aber dann brachte jemand heraus, daß er noch immer in demselben Büro wie früher beschäftigt sei. So traf also auch diese Erklärung nicht zu. Es war sehr, sehr seltsam.
Und niemand löste das Geheimnis.
vierzehntägigen Geheimnisses wieder in sein Als Smith am Montag nach Ablauf des Büro tam, begrüßte ihn sein Chef mit den Worten: wieder. Hoffentlich einen angenehmen Urlaub ,, Gott sei Dant! Da sind Sie ja gehabt?"
Smith verneinte. Leider nicht." ,, Ja, warum denn? Haben Sie denn heuer
Die Woche schritt vor. Und an jedem Tage wurden Smiths mitfühlende Mitbürger neugieriger. Sicher war, daß Smith nicht in sein Büro ging. Und dreimal wurde Herr Smith feine Reise unternommen?" mit seiner Frau in einer benachbarten Vor- Wieder verneinte Smih. Nein", sagte er, stadt gesichtet. Zweimal unternahmen sie einen furzangebunden, bei meinem Gehalt konnte Ausflug in die Umgebung. Einmal gingen fie ich mir heuer keine Reise leisten."