Heitere Wissenschaft.

Abenteuer aus der Natur.

Der Gedanke ist nicht neu, Wissenschaft zu populariste­ren, indem man von ihr in heiterer Form plaudert, sie einfach verständlich und anregend gestaltet. Nun ist aber ein Buch erschienen, das doch in seiner Art ein Novum darstellt, da es Dinge der wissenschaftlichen Erkenntnis und Forschung in Erzählungen einkleidet. Verfasser des Buches ist Dr. Gg. Bittor Mendel und das Buc heißt Abenteuer aus der Natur, Heitere Wissenschaft von den Dingen um uns." Verlag von Richard Bong , Berlin W 57. In den fünf Erzählungen wird wirklich beitere Wissenschaft vorgetragen, beitere aber doch wahrhafte Wissen­schaft. Eine Erzählung vom Meeresgrund ist die Geschichte Bernhard Häuslich, der Einsiedler", die Geschichte vom Einsiedlerkrebs, aber nich seine Geschichte allein, sondern auch die des Lebens und Treibens der Tiere in den Tiefen bes Meeres. Der humorvollen Erzählung angeschlossen find zahlreiche Erläuterungen über verschiedene der Meerestiere, eine zoologische Tafel zum Leben auf dem Meeresgrund und schließlich interessante zoologisch. Erläuterungen über die Meerfrebje, ihre Lebensbedingungen und Lebensgewohnhei ten. Ein gleicher Anhang mit erläuternder Tafel ist auc

jeder der anderen vier heiteren Erzählungen angefügt. In

Rankerund und Windeweit" wird vom Leben der Pflanz'n erzäbl:, Stao- Line, die Spröde" berichtet von der Geschichte der Erfindung und der Fabrikation des Borzellans, in der Erzählung Edelrot und Wittewach" wird in amüsanter und gemeinverständlicher Weise die Funktion des Blates erklart und in Lux, Ritter vom Strabl werden über Optik, über Sounen und Kunstlicht wichtige Erläuterungen gegeben. So bergnüglich ist wohl noch nie wissenschaft vorgegetragen

worden.

Maslenkäfer diens Reise ins Menschenland und anderes.

Die Vermenschichung von Tieren und Pflanzen, die banu so reden und so tun, als wären Sie unseresgleichen, ist so manchen Berfassern von Jugendbüchern deneben gelungen. it Aussicht auf Erfoig fann dies nur ein wahrhafter

füße.

Mann und Weib.

Altdeutsche Weisheiten.

Freien ist so süße, wie gebrat'ne Lämmer

"

Seltjame Bezeichnung. Fremder: Sagen Sie, Herr Wirt, wer sind denn die beiden Her­ren dort drüben am Tisch? Die sind sicherlich Wirt: O nicht aus dieser kleinen Stadt!" ja, das sind die beiden oberen Zehntausend in unserem Städtchen!"

Die Beleidigung. Wie famen Sie denn

Die Liebe ist eine Zikade, die leicht aus dem Herzen auf die Zunge hüpft. Eine Haushaltung ohne Weib ist eine La- dazu, den Zeugen so jämmerlich zu verhanen?"

terne ohne Licht.

Ein aufgezwungener Kuß ist wie ein Hüh neraug' am Fuß.

Der Mann das Haupt, die Frau die Krone. Ein Frauenhaar zieht stärker 18 ein Glockenseil.

Man muß seine Frau an einem Samstag und nicht an einem Sonntag wählen. Eine Frau ist keine Geige, die man wieder die Wand hängen kann, nachdem man dar­auf gespielt.

an

Der Ehestand ist eine Prozession, wo immer das Kreuz vorangeht.

Wenn die Eltern Wolken sammeln, so kommt das Gewitter über die Kinder.

nuß frönte. Große Unruhen waren die Folge. Die Ordnung wurde erst wiederhergestellt, als das Verbot aufgehoben und die beiden Aerzte gehängt wurden.

Auf den Galapagos- Inseln gibt es die größ­Künstler tun, der allein auch unstande ist, künstlerische Wirten Schildkröten der Welt, ebenso die größten Fungen hervorzurufen, im übrigen soll ein Naturbuch sich an bekannten Eidechsenarten und die größten die Norm halten, das Eigenleben der Natur und ihrer Geschöpfe nuangetastet zu lassen. In vollkommener Weise Orangenbäume. gelingt ein solcher Verfuch in einem socben im Herder- Ber­lag, Freiburg im Breisgau erschienenen Kinderbuch( M rientäferchens Reise ins Menschenland", geb. t. 4.80) das Fledes Subert verfaßt hat und das von der befann fen Illustratorin Frau Else Benz- Vietor mit zahlreichen bollende: fünstlerischen Bildern geichmückt wurde. Aus liebe­voller Erfassung des Lebens in Wald und Feld erzählt der Verfasser die Geschichte der Neise emes Rotschildchens zu Zwanzig Millionen Blutkörperchen sterben ben Menschen, um sie fennenzulernen und er berichtet amü sant von den Abenteuern, die es biebei erlebt. Das win einer Sekunde. Wir können feinen Finger tigste: das sind lernt aus diesem Buche ebenso viel wie aus einem Raturgeschichtsbuch, jedenfalls in vergnüglicherer Weise.

Im selben Berlage erschien auch ein anderes Kinderbuch:

Matthießen Wilhelm ," Die grüne Schule im Märchenwald beim Alten Haus", mit gut gezeichneten Bil­dern von Johannes Thiel( c. 2.50, geb. t. 3.80), das die Fortenung eines früber erschienenen Buches, aber doch in fich ganz abgeschloffen ist. Ein fröhliches, phantasievolles Buch, das geeignet erscheint, dem Kinde die Schulangft ab­zunehmen und das viel Zebrreiches enthält.

Eine spannende und droilige Geschichte, gleichfalls bout Serder- Berlag herausgebrachyt, enthält das Buch Die Ge­schichte von Bengeles Schwester erzählt von Anton Grumann.( Geb. Met. 3.50.) Wit 66 Bildern, im Text von Jobannes Thiel. Eines der reizvollsten und phantasie­ercegendsten Kinderbücher, die in den lesten Jahren erschie­

nen find.

So erging es mit den antiken Säulen von Bozzuoli bei Neapel . Dies Bohren geht in der Weise vor sich, daß die Muscheltiere eine scharfe Säure absondern, die den Stein verbrennt., Es muß sich also um eine Art Schwefelsäure han­deln, und tatsächlich haben Untersuchungen er­geben, daß bestimmte Schneden in ihrem Spei­chel freie Schwefelsäure ausspritzen.

Auf der Insel Timor gibt es eine Brenn­effelart, Urtica mentissima, deren Borsten ein Gift enthalten, das Starrtrampf erzeugt und ganz ähnliche Wirkungen hat wie der Biz einer Giftschlange

Einer der größten Bazillenträger der Welt ist eine gewöhnliche Geldmünze, auf der etwa, eine Million Bazillen, Krankheitsbazillen, haf­ten. Daher ist es überaus gefährlich, eine Münze in den Mund zu stecken.

und kein Glied bewegen, können nicht sprechen, nicht lachen, denken oder sonst irgendetwas tun, ohne daß Tausende von ihnen umkommen.

-Seiteres.

Das Schlummerlied. Bei der Uraufführung seiner unsagbar langweiligen, einfallsarmen Oper in Paris war Igor Strawinsky zugegen. In seiner Nähe saß ein Mann, der eingeschla­fen war und ziemlich hemmungslos schnarchte. Strawinsky berührte den Mann am Ellbogen, weckte ihn und flüsterte ihm zu: Bitte, schnar­chen Sie nicht so laut! Sie wecken das ganze Auditorium damit auf!"

Entwicklungsstufen der Menschheitsgeschichte. Die sexuelle Frage ist in Sowjetrußland ein viel erörtertes Problem. Wieder einmal saß in Moskau ein privater Zirkel zusammen und diskutierte leidenschaftlich über die Form von Ehe und Familie und über die Schwierigkeiten, die der befriedigenden Lösung des Sexualpro­blems entgegenstehen. Da beseitigte Radek mit einem Schlage alle Schwierigkeiten, indem er erklärte: Die Sache ist doch ganz einfach. In grauer Vorzeit herrschte das Matriarchat; später kam das Patriarchat, und heute erledigt das alles das Sekretariat!"

Natürlich. Du, Erna, möchtest du einen Mann von fünfzig Jahren heiraten?" eigentlich lieber zwei à fünfundzwanzig."

In Arabien darf nur der Mann den Kaf­fee kochen. Die erste Tasse wird ins Feuer ge­gossen als Trinkopfer an den Schelf- es- Sjadill, ben Schutzgeist der Kaffeetrinter. Stets dürfen dem Gast nur halbgefüllte Tassen angeboten werden. Ihm eine volle Tasse zu reichen, wäre eine tödliche Beleidigung. Nach dem Bekannt­werden des Kaffees wußten zwei persische Aerzte den Emir davon zu überzeugen, daß Kaffee ein berauschendes Getränk sei, also unter die Dinge falle, die Mohammed verboten habe. Es wurde infolgedessen ein Verbot des Kaffeetrinkens er­Tassen und jedermann verfolgt, der diesem Ge- arzt."

-

-

Na,

Goldkronen. Und merkt euch, Kinder: Wenn ihr immer recht tut, werdet ihr eines Tages eine goldene Krone tragen." Mein Vater macht welche, Herr Lehrer. "" So? ..! Was ist denn dein Vater?" Bahn­

-

#

-

Der freche Kerl hat gesagt, ich hätt' mich diplomatisch ausgedrückt!"

Wahres Geschichtchen. In einem Dorf im badischen Schwarzwald geschah es. Da saß an einem Sonntag vormittags wie üblich die versammelte Gemeinde um die Kanzel. Ganz vorne Jaß der Bürgermeister, daneben der dienstälteste Gemeinderat usw., alle Chargierten bis zum Schafhirten, dahinter das gewöhnliche Publikum. Der Prediger feierte den heiligen Augustm... Heiliger Augustin, wo soll ich dich hinsetzen? Soll ich dich zu den Heiligen setzen? Nein, denn du bist mehr als ein Heiliger. Seiliger Augustin, wo soll ich dich hinsezen? Soll ich dich zu den Engeln sezen? Nein, denn du bist mehr als ein Engel. Heiliger Augustin, wo soll ich dich hinsehen? Soll ich dich zu den Erzengeln setzen? Nein, nein, denn du bist mehr Heiliger, Augustin, wo, wo soll ich dich hinsepen?" Eine fleine Kunstpause. Da stand der Bürgermeister auf und sprach zu dem Geistlichen: gang jest, Herr Pfarrer, Sie hönne ihn dann uff mein Platz sebe."

Schach- Ecke.

Alle Buschriften und Anfragen an Gen. Wenzel Scharoch. Zwettnik Nr. 65 bei Teplit- Schönau. Allen Anfragen ist Retourmarle beizulegen.

Schachaufgabe Nr. 60.

Von Gen. Emil Grimmer, Katarinaberg. ( Problemturnier 1931. Belobende Anerkennung.)

-

Schwarz: Ke6; Lc8; Bd7, e5( 4).

8

745

b

4

328

abc de

gh

8

ab ede F gh

4LD

Weiß: Kg8; Dd3; Ta7; Sc6; Be4( 5). Matt in zwei Zügen! Lösungen sind bis längstens 14 Tage nach Erscheinen der Ausgabe an oben genannte Adresse einzusenden.

Lösungszug zu Nr. 57: Tel- el!

Richtige Lösungen sandten nachfolgende Ge: noffen ein: Walter Ludwig, Robek Franz, Michel Rudolf, Schmied Ferdinand, alle Kwittau; Adolf Wenzel, Arnsdorf bei Haida; Hühnel Anton, Schönfeld; Beutel Wilhelm. Arnsdorf bei Tetschen ; Gall Abolf, Kon vtau; Hoyer Otte, Saaz ; Dinne= bier Emil, Tetschen ; Koukal Eduard, Trupschitz; Altschmied Josef, Neuhof; Triltsch Gustav und Qual Adolf, Wisterschan; Ulbert Rudolf, Prossedih. Wrba Viktor, Turn, und Hofmann Johann, Probstau, verweise ich auf dle heutige Lösung. Nachtrag zu Nr. 56: Koutal Eduard, Trupschit.

V. Areis, VII. Bez. Schachspieler Achtung! Am 22. November 1931 findet in Badowitz, Arbeiterheim, um 8 Uhr vorm. unser erster Schachlehrkurs statt. Es ist Pflicht eines jeben Arb. Schachyfpielers, an demselben teilzunehmen, um fich technisch auszubilden.