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herumhopste,' mit erschrockenen und uufreund- lichen Augen. Ach, ein Spielgefährte, mochte ex suhlen. Der hatte ja auch Schnurrhaare und ein Fell. Man könnte«in wenig miteinander scherzen... Ritsch! da hatte er aber auch schon eine Ohr» feig«. Die Katze machte einen Buckel und ver­duftete. Sie war nicht aufgelegt, wollt« nichts mit ihm zu tun haben. Er sah Wohl wie ein fürchterlicher Katzen feind aus. Da hockte er auf seinem Hinterteil, verdutzt schnüffelnd und 6««' gann leis zu jammern. Er war enttäuscht. Er war zärtlich und treu. Niemals viel ihm«in, auszureißen. Wir hatten eine innige Freundschaft, Als ihr letzter Tag anbrach, tveil ich die Insel verlassen und Heimreisen mutzte, setzte ich ihn. aus mein« Schulter und trug ihn hinauf in den Wald. An einem"Baum im Dik- kicht band ich eine grotze Bananenfruchtrispe fest, das Abschiedsgrschenk und die Vorratskam­mer für meinen kleinen Lemuren, der nun auf eigenen Fützen stehen sollte. Ich liebkoste ihn noch einmal, wie ich es so ost getan hatte, dann setzte ich ihn auf den Zweig. Er umgriff ihn. Sein Gesicht blickte zu mir. Mir kam's vor, als wäre in seinen Augen die uralte Trauer noch dunkler und tiefer geworden. Richt eine Bewegung machte er. Er sah mich daS Dickicht durchdringen uud fortgeheu. Die Zweige schlu­gen hinter mir zusammen. Da waren wir für immer voneinander geschieden. ,* DaS Vorstehend« ist ein Kapitel auS einem im Berlage Dietrich Reimer(Ernst Bohsen), Berlin 8W 48, erschienenen BucheAuf ferner Insel. Glückliche Zeit in MadagaSkar ". Bon Friedrich Schnack. Geb. Mk. 6..) Der Verfasser, bekannt durch «in märchenhaft schönes Buch:Im Wunder reich der Falter", hat dir Erfüllung eines Lieb- lingSwunscheS erlebt und hat viel« Monate auf Madagaskar , die ihm seit langem«ine Wunsch­insel war, verbringen dürfen, hat unter den braunen Kindern des Landes wie einer von ihnen gelebt und das Glück zahlreicher Er­lebnisse mit dem Getier der Insel wärd ihm zuteil. Di« köstliche Frucht dieses Aufenthaltes auf Madagaskar ist dieses dichterisch beschwingt geschriebene Buch, das uns hineinversetzt in die Schönheiten dieser tropischen Insel, das uns ihre Geheimnisse ahnen lätzt und wir lauschen mit dem Dichter in den Rächte» den ewigen Klagen der Lemuren, jenen merkwürdigen Halb­affen, dir hier leben«nd wir hören di« gellende Musik der Grillen und Zikaden, die di« Urwald- symphinie begleiten. Der Zauber der Tropen ist in dem Buche festgehalten und nicht weniger als 68 prächtig« Bilder nach Photographien des den Dichter begleitenden Kameramannes Dr. Paul Denso, unterstützen die reizvollen Schil­derungen aufs wirkungsvollste. Dumme Witze. Drei ernsthafte, kluge Männer saßen an einem Regenabend beisammen. Ein ernstliches Gespräch wollte nicht aufkommen und so be­schlossen di« drei,. einander recht dumme und einfältige Witze zu erzählen. A. fittg an:WaS ist daS... es hat vier Beine,«in Maul, einen Schwanz und kann wau-wau sagen?" B.:Natürlich ein Hund!" A.:Ach. Sie kennen den Witz schon?" E. meinte daraus:Da Sie vom Hund sprechen, was ist. das: hat vier. Beine, sieht aus wie rin Hund, kann aber nicht bellen?" A-:Kann nicht bellen... sieht wie rin Hund aus..;.?" ' C.:Ein taubstumme« Hund!"-

B.:Sehr faul, sehr faul! Aber sagen Sie mjr, wann sagt der Chinese.Guten Tag"? Berechnen Sie aber dabei die Erdumdrehung!" A.:Vielleicht um sieben Uhr früh?" B.:Nein, er kann daS nur sagen, weun er Deutsch sprechen kann!" C.:Es steht auf dem Dach, har einen langen Schnabel, weihe Federn, steht oft aus einem Bien, fritzt Frösche wdS ist daS?" B.:Ein Storch." E.:Falsch«ine Störchin!" B..Meine Herren was ist Girke?" A.:GirkeGirke vielleicht die Ab ­kürzung für Gesellschaft Indischer Roheisen-,und Kali^rporteure?" h,&.. C.:Girke ist das nicht so was wie ein nachgemachtrr Edelstein?" B.:Rein, Girke ist rin Druckfehler, muh heißen Gurke. Was aber ist ein Pensch?" C.:Ha das soll natürlich Punsch heißen!" B.:Nein, Pensch ist das Mittclstück von LamPenschirm!" A.:Herr E., Sie haben doch Philologie studiert können Sie mir nicht sagen, wann sagt man.Käs' und wann sägt mau ,Kas'". C.:Tjah hm KaS tjah wor­auf wollen Sie denn hinaus? Wissen Sir es denn selber?": A.:Natürlich Käs sagt man, wenn > zwei Strichelchen über dem Kas sind.". E.:Soso, also bin ich hepetngefallen, aber Sie als guter Rechner werden wohl mit Leichtigkeit«in« kleine Aufgabe lösen können. Passen Sie gut auf: auf dem Wege nach Wei­ mar begegnete ich sieben Frauen mit.sichen Säcken. In jedem Sack waren drei Hähne und zwei Kaninchen und eine Ente. Wieviel Lebe­wesen gingen nach Weimar ?" Ä.:Moment mal sieben Frauen, sieben Säcke sieben mal sieben ist nennündvrcrzig,

neunündpierzigmal, wie war es doch: drei, zwei eins sind sechs, also mal sechs,..... vierzig mal sechs, yeiiiunA! sechs/-Iso ti gehen zwei- huudertzwciundncunzig Lebewesen' nach Weimar . Stimmt-^" .. C.:Roh V rin einziges Lebewesen ging nach Weimar !"'/. B.:Wieso«ins, ich denk« sieben Dräuen" C:Ich.sagte doch: auf dem Wege nach gLeimär begegnete!" sch also ging ich Häklein nach Weimar -- di« Frauen kamen mir-ent­gegen!">ick m: Ma-!-. i «.:Aachsaoh!"-< B.:Wer von den Herren-kann: mir drei leichte einfache deutsche Worte nachsagrn-^ ' E.:Ich.".- B.:Ich' wette mit: Ihnen, daß Sie mir keine drei Wort« nochsprechenl" <£.: Gut, es gilt fangen Sie an!" A.:Ich mache den Schiedsrichter: also los, daS erste Wort!" e. B.:Müller." C.:Müller." B.:Pferd." C.:Pferd." B.:Falsch!" E.:Sind wohl nicht ganz wieso ist das falsche B.:Schon.verloren! Sie hätten als drittes Wort.falsch' jagen müssen!" C.:.Sik haben, recht, keine drei Worte wenn mau nur auspassen wollte!" A.:Merkwürdig, dumm« Witze:st><d ost gar nicht so dumm!" E.:Mal ei« Rätsel-----,'aber das Äsen Sie wohl nicht,' Das erste ist rund, das Weite, dritte, vierte ist ebenfalls rund und das/Ganze ist auch rund was ist das?" A. und B. zucken'anhaltend di« Achseln. C.:Die Erde, ein Apfel, rin« Pfanne, rin Kuchen Erdäpfelpfannkuchen!"/

Der alle Lettner . Bon Karrt Münzer.

Niemals, glaube ich, habe ich höhere Lieb« gesehen als damals in der wilden Nacht des Tanzlokals. Biel Zeit ist seitdem vergangen und immer wieder^ wenn von Beweisen und Opfern der Liebe dir Red« ist, muh ich an jenen alten Mann denken, der mir in seinem Kell­nersrack, mit der zweifelhaften Serviette, ganz unserer Erde entrückt zu- sein schien. DaS war damals, als ich in dem Ballsaal Rote Nachtigall" Klavier spielte, in dem Sechs- Mann-Orchester, von acht Uhr abends bis drei Uhr nachts. Ich war erst, avenige Tag« dort, als. mir rin. alter Kellner aufsiel. Er muhte krank, ge­brechlich, tief melancholisch sein, er trug an dem leichteste«: Wcinkühler wie an schwerer Last. Oft sah ich ihn mit zitternden Knien an-der Wand lehnen, immer ängstlich bemüht, seine Schwäche vor dem Geschäftsführer, den Kol­legen, den Gästen zu verbergen. Er mutzte sich wohl hüten, seine' Stellung zu verlieren.' Die Mädchen, die im Lokal verkehrten, nannte» ihn Opapa"! Freundlich, harmlos, neckend, witzelnd. Nur«ine grotze Rothaarige, nicht mehr jung, doch schön, übermütig, schien ihn nicht leiden zu mögen. Ich hört« sie einmal zu ihrem Kavalier sagen, als der Alte an ihren Tisch trat, Bestellungen zu empfangen:Nein, nicht diesen Alten, bitt«. Rus doch«inen anderen Kellner!" DaS schien mir gar zu brutal und gemein. In derselben Nacht fand ich beim Ankleiden in unserem Garderobenraum, nachts nach dem Dienst, den Kellner dort sitzens wie/ohnmächtig.

Ich holte Kognak, schleppte ihn anS offen« Fen­ster und bracht« ihn schließlich: nach Hause. Er sprach kaum, aber er dankte mir sehr, und seit diesem Ereignis hafte er immer«inen freund­lichen Blick für mich. Ich begleitete ihn dann' des öfteren und, obschon ich irgendein Schicksal witterte, fragt« ich deu Alten nie. Einmal bestand ich darauf, de» ganz Müden/nach Hause zu bringen. Er schlief in einem elenden Bodenverschlag ayterm Dgch,.während sein'Einkommen ihn zu Besserem berechtigt hätten..1 L 3 Er sah mein Erstaunen, und geheimnisvoll sagte er:Ja, ich spar«, ich mutz sparen für.mein Kind." In derselben Stunde erzählte er mir, in der kalten elenden Kanimrr, seine Geschichte. Haben Sie,.lieber Herr Musiker, nicht das schöne Mädchen mit dem kurzen roten Haar gesehen? Gewiß doch. Das ist meine Töchter. Ja, meine Tochter, di« nichts von mir wissen will. Und ich bin Kellner in diesem Lokal, nur um sie sehen zu können, um ihr nah sein zu dürfen, um ihre Stimme zu hören. Aber st« tut, als kenne sie mich nicht, und kein Mensch ahnt auch nur, daß ich ihr Väter bin.. Wi« das kam? Weiß ich es selbst? Fünfundzwanzig Jahre war sie mein gutes, ehrliches,"anstäu» diges Kind; daun verliebte sie sich in ein«« Chauffeur. Aber er verlieh sie, nachdem«r alles erreicht. Und damit fing es an. War«I Trotz von ihr oder Verzweiflung; sie ging tau­ten, hort« zu arbeiten auf, mietete sich(ine Stube, Ach, und als ich ihr eininal Borhsö,